Possession
Story:
Mark
(Sam Neil) kehrt von einer längeren Geschäftsreise nach Berlin bzw. nach Hause
zurück. Doch seine Ehe mit Anna (Isabelle Adjani) läuft nicht mehr sonderlich
gut: Sie ist abweisend und weicht seinen Fragen aus, wird sogar aggressiv. Es
dauert nicht lange und Anne gesteht Mark, dass sie eine Affäre hat. Mark will
um seine Frau kämpfen und findet dank Briefen einen Namen heraus: Heinrich. Mit
ihm betrügt Anna Mark schon seit einem Jahr. Doch als Anna in der Nacht mal
wieder verschwindet, muss Mark feststellen, dass sie auch nicht bei Heinrich ist
und auch dieser sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Als Mark einen
Privatdetektiv hinter Anna logschickt, verschwindet auch dieser bald…
Meine
Meinung:
Andrzej
Zulawski (Diabel)
Film ist für Mainstream-Filmeschauer mehr als ungeeignet. Die Ausgangslage
liesst sich aber gut: Ehemann kommt seit längerem Wegbleiben nach Hause und
stellt fest, dass Ehefrau anders ist. Stellt sich heraus, dass sie einen anderen
hat. Er beginnt zu ermitteln und findet schnell den Liebhaber…doch im Verlaufe
der Handlung wird auch klar, dass auch dieser nichts mit der momentanen
Situation zu tun hat. Wer denn sonst? Ist da noch ein zweiter Liebhaber? Oder
etwas ganz Anderes? Mehr verrate ich nicht, denn ich denke, wenn man diesen
Twist vorher nicht weiss, hat das beim Schauen eine ganz andere Wirkung auf den
Zuschauer. Ab und zu hat mich der Film ein wenig an Antichrist
erinnert. Die Inhaltsangabe tönt sehr normal…aber der Film driftet immer
mehr ab und präsentiert sich als wahrer Arthouse-Film…Vieles wird am Ende
nicht erklärt und Fragen bleiben offen. Wenn das nicht stört, bekommt einen
spannenden, verstörenden und atmosphärisch toll in Szene gesetzten Film zu
sehen, wie man ihn sicher nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Der junge Sam Neil
(Event Horizon) und Isabelle
Adjani in ihrer Doppelrolle spielen hervorragend und tragen viel zum positiven
Gesamtbild des Filmes bei. Die Story ist spannend, da man nie weiss, was
passieren wird. Ein echtes Drama…jedenfalls zu Beginn…doch weicht der Film
von diesem Genre ab. Allgemein lässt sich der Film, in dem Liebe, Besessenheit
und Aggressionen eine wichtige Rolle spielen,
nicht in ein Genre festlegen. Die menschenleeren Strassen von West-Berlin
(der Drehort) sorgen für eine stimmungsvolle Düsternis und die surrealen
Szenen sind schon was ganz Besonderes in dem Film. Ich denke, manch einer würde
nie solche Szenen in so einer Story vermuten. Anstatt Dialoge wird viel
geschrieben, die Emotionen werden ausgelebt und die Spezialeffekte können sich
auch sehen lassen und sind für einen 16er Film gar nicht so harmlos (wurde früher
in den USA um 45 Min. zensiert!!!). Vor allem die Szene mit Isabelle Adjani in
der U-Bahn wird dem Zuschauer lange in Erinnerung bleiben und das Ende natürlich!
Sehr schräges, aber kunstvolles Werk, welches aber alles andere als
uninteressant ist. Spannend, überzeugend gespielt, rätselhaft und ein
Erlebnis, das in Erinnerung bleibt! Empfehlenswert und 100x besser als viele
neue Filme!
O:
Possession
Deutschland
/ Frankreich 1981
R:
Andrzej Zulawski
D:
Sam Neil, Isabelle Adjani, Margit Carstensen, Heinz Bennet
Laufzeit
der dt. DVD: 118:30 Min.
Fassungen:
Bildstörung
ist schon ein gelungenes deutsches Label, welches man im Auge behalten sollte
als echter Filmfan. Sie haben ja schon eine tolle Vö hingelegt mit der
Deutschlandpremiere zum Film In A Glass
Cage und nun wieder: Possession
feiert seine Deutschlandpremiere. Film ist Uncut und ab 16. DVD kommt im
Schuber daher mit Spezialumschlag, den man wegnehmen kann, somit keine FSK
Zeichen auf dem Cover oder Schuber. Die Bildqualität ist sehr gut. Film liegt
im O- Ton mit dt. UT vor. Als Extras gibt es ein informatives 48seitges Booklet,
einen Trailer, Bildergalerie, eine 51minütige Doku und einen Audiokommentar zum
Film. Alles mit dt. Untertiteln! Bravo! Davon sollten sich viele andere deutsche
Labels ein Stück abschneiden.
Geschrieben von: MPAA