Urban Explorer
Story:
Urban Exploring ist ein Begriff, der hat das halblegale Eindringen in abgesperrte, verlassene, seltsame Häuser, Tunnels oder Gegenden beschreibt. Über das Internet lernen sie sich kennen: 4 junge Menschen und ein Führer. Ihr Ziel: Ein legendärer Bunker aus der Zeit des Dritten Reichs, denn die Gruppe wünscht etwas spezielles sehen zu wollen in dieser Nacht. In Berlin gelangen sie in ein langes Tunnelsystem und der erste Schrecken dauert nicht lange, als zwei Neo-Nazis mit Hund auftauchen. Doch irgendwie schafft man es, dieses Problem hinter sich zu lassen und nach gut zwei Stunden finden sie den Bunker. Doch beim Rückweg passiert das Unglück: Ihr Guide und Führer stürzt einen Schacht herab, wo er u.a. mit offener Fraktur liegen bleibt...
Meine Meinung (Achtung SPOILER):
Auf diesen deutschen Film habe ich mich gefreut, denn aus der Inhaltsangabe des NIFFF Büchleins heraus liessen sich nur einige Sätze und ich wusste nicht was mich mit diesem Film erwarten würde, was eine Spannung und Vorfreude entstehen liess. Passiert einer Person ein tödliches Unglück und die Gruppe verläuft sich im Tunnelsystem? Tauchen Monster oder ein Serienkiller mit Maske auf? Beginnt die Gruppe sich selbst umzubringen? Wartet der reanimierte Adolf Hitler im Bunker auf sie oder ein Klon dessen? Oder Folterärzte? Aliens? Das Bermudadreieck? Ein Tentakelmonster? Wir wussten es nicht und daher war der Film spannend. Zunächst solide und etwas Wackelkamera und dunkle Gänge, aber erst nach dem Unfall des Guides wird es besser und spannender. Den dann taucht eine neue Figur auf: Armin, genial gespielt von Klaus Stiglmeier, ein ehemaliger Grenzwächter. Ob mit ihm etwas nicht stimmt? Genau so ist es und der Film nimmt dann radikale Formen an, welche ich so von ihm nicht erwartet hätte: Foltern, töten, jagen, kompromisslos und brutal. Der Härtegrad nimmt zu und es gibt klar mehr als erwartet. Sogar eine Szene à la The Untold Story (Thema Essen) gibt es und vergleichbar ist die 2. Filmhälfte dann fast schon mit einem Blutgericht in Texas oder Frontier(s), nur dass es hier keine Schlachterfamilie ist, sondern ein durchgeknallter Typ. Doch die Brutalität, der Sadismus der Figur Armin und Klaus Stiglmeier geniale Schauspielleistung (ohne ihn wäre der Film nicht halb so gut) vermischt mit dunklen Gängen und lauten Soundeffekten machen den Film rasant, unterhaltsam, spannend und sogar überraschend (wer überlebt, wer nicht, auch dies habe ich so nicht erwartet). Wenn man dem Horror-Genre nicht abgeneigt ist, sollte man sich diesen Film anschauen! Aber am besten mit so wenig Erwartungen und Vorwissen wir möglich, was den Film damit spannender werden lässt.
O: Urban Explorer
Deutschland 2011
R: Andy Fetscher
D: Nathalie Kelley, Max Riemelt, Nick Eversman
Laufzeit der OV: Ca. 88 Min.
Fassungen: Habe den Film im Juli am NIFFF gesehen in Englisch / Deutsch mit franz. UT. Der Film war Uncut und der Regisseur was anwesend (wenn ich es richtig verstanden habe). Über eine DVD Vö ist mir noch nichts bekannt (Stand: Juli 2011). Aber ich gebe Mal einen Tipp ab: Deutsche Fassung wird sicher nur in zensierter Form erscheinen!
Geschrieben von: MPAA