Mike
Mendez´ Killers
Story:
Die
Brüder Odessa (Dave Larsen) und Kyle James (David Gunn) erschiessen aus
heiterem Himmel ihre Eltern. Doch sie werden von der Polizei geschnappt und zum
Tode verurteilt. Sie verbringen ein Weilchen hinter Gittern, als ihnen der
Ausbruch aus dem als sicher geltenden Knast gelingt. Sie ziehen durchs Land und
lassen einige Opfer hinter sich, als die beiden schliesslich in eine Kleinstadt
kommen. Dort klopfen sie ausgerechnet an die Türe der Spiesserfamilie Ryan.
Dort machen es sich die zwei erst einmal gemütlich. Aber schon bald checken die
beiden Killer, dass die Familie Ryan ihnen an Wahnsinn und Perversion weit überlegen
ist.
Meine
Meinung:
Von
Regisseur Mike Mendez habe ich zuerst seinen zweiten Film Convent
gekannt, welchen ich Recht gut fand, sicher
kein Meisterwerk oder ein genialer Film, aber trotzdem sehr gut und
unterhaltsam. Später erfuhr ich, dass Mike Mendez noch einen weiteren Film
gedreht hat, nämlich sein düster surreales Debüt Killers. Gerade
als erstes: An alle TV Gucker oder Mainstreamfans: Dieses Meisterwerk wird euch
nicht gefallen, lasst die Finger davon! Mike Mendez präsentiert mit seinem Film
eine übertriebene Darstellung und Kritik an der Gesellschaft und lässt dem
Zuschauer eine übertriebene, total surreale und total abstrakte Geschichte erzählen,
welche unterhaltsamer nicht sein könnte. Dazu tragen sicher die gelungenen
Darsteller bei, welche für ihre Arbeit laut dem Regisseur keinen Lohn bekommen
haben. Jeder gibt sein Bestes, keiner fällt negativ auf. Passen alle ihn ihre
Rollen. Es wird auch viel gesagt, dass Killers eine billige
Variante und Kopie von Oliver Stones Meisterfilm Natural
Born Killers ist,
was aber nicht stimmt, denn bei Killers steht die Ermordung der
Eltern, die Flucht aus dem Knast und die Popularität durch die Meiden eher im
Hintergrund. Diese Szenen dienen nur dazu, dass man die eigentliche
Hauptgeschichte erzählen kann, nämlich dass die total genial dargestellte
Spiesserfamilie Ryan total krank ist, und zwar jedes einzelne Mitglied der
Familie. Die Geschichte kann und darf man nicht mehr ernst nehmen, jedenfalls ab
dann nicht mehr, als man die vielen „Untermieter“ im Kellergewölbe zu
Gesicht bekommt, oder als „Bob“ in die Geschichte miteinbezogen wird. Die
Dialoge sind echt „anders“ und nicht von Tarantino abgeschaut, wie ich
finde. Das ist eine fiese Unterstellung, die nicht stimmt. Ich könnte mir
diesen Film Tag für Tag anschauen, und jeden dieser wunderbaren und kultigen
Dialoge immer und immer wieder anhören, und die viele verrückten und grotesken
Szenen immer wieder anschauen, und teilweise geht es so abgedreht zu, dass man
sich vor Lachen nicht mehr halten kann. Die Kameraführung ist dann auch ganz
speziell für diesen Low- Budget Streifen. Hart geht es eigentlich nicht zur
Sache, obwohl es einige blutige Szenen zu sehen gibt. Bis zum Mittelteil ist der
Film eher noch ernst und wird mit vielen Zitaten geprägt, doch dann ist alles
nur noch total durchgeknallt und nicht mehr ernst zu nehmen. Das Ende des
Director's Cut gefällt mir eher besser, denn dort gewinnt das „Böse“, und
im normalen Ende gewinnt die „Gesellschaft“ in Form der Polizei. Echt genialer Film,
solche sollte es mehr geben, besser als Mendez zweiter Film, stellt Killers
ein aussergewöhnliches Meisterwerk dar, welches aber arg
Geschmackssache ist, vor allem bei „normalen“ Filmeguckern.
O:
Killers
USA 1996
R: Mike Mendez
D: Dave Larson, David Gunn, Damian Hoffer, Nanette Bianchi, Renee Cohen
Laufzeit des Director's Cut: 96:55 Min.
Laufzeit der normalen Version: 83:06 Min.
Fassungen: Die LP DVD ist zu empfehlen. Auf der DVD befinden sich zwei Versionen, die ungeschnittene Version, z. B. identisch mit dem dt. Tape, und der DC mit dem anderen Ende und einigen Dialogen mehr. Der DC kann man nur in der Originalsprache mit dt. Untertitel anschauen. LP veröffentlichte die DVD in einem hübschen Digipack. Es gibt sogar recht gute Extras, wie eben das Alternative Ende, ein Mike Mendez Special, einen Audiokommentar und drei Trailers zu anderen Filmen.
Geschrieben von: MPAA