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The Neon Demon

Story:

Die junge Jesse (Elle Fanning) zieht nach Los Angeles, um dort ihre Karriere als Modell zu starten. Und in der Tat: sie wird als Talent mit dem "gewissen Etwas" gesehen und schlägt einen steilen, erfolgreichen Lauf hin. Sehr zum Entsetzen ihrer Modellkolleginnen. Doch mit dem Aufstieg folgen Neid und Missgunst mit tödlichen Folgen...

Meine Meinung:

Auf The Neon Demon freute ich mich sehr - den neusten Film von Regisseur Nicolas Winding Refn (Only God Forgives). So hoffte ich den Film vielleicht im NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) zu finden - jedoch Fehlanzeige. Doch der Film schaffte es trotzdem in die Schweizer Kinos, auch wenn ich Umwege eingehen musste, um den Film sehen zu können (mehr dazu unter Fassungen). Der Film ist ähnlich wie Only God Forgives: Style Over Substance, Figuren die wenig greifbar sind, Fragen die nicht beantwortet werden, Genre Elemente die wechseln (Horroranteil folgt erst im letzten Viertel ansonsten: Drama, Erotik, Satire, Thriller, Arthouse...), viel Platz für Interpretationen (Symbole wie das Dreieck, Theorien...). Auf alle Fälle kann man sagen: optisch ein absoluter Genuss, auch zu dem Setting der Modellwelt! Kino für die Sinne! Dazu kommt, dass Refn wieder Cliff Martinez (wie schon bei Drive und auch Only God Forgives) für den Soundtrack auserwählt hat, und ohne dessen hypnotische Klänge wäre die Bilderpracht nur die halbe Miete Wert! Ein absoluter Genuss! Die Darsteller sind dazu nicht nur hübsch, sondern agieren auch hervorragend. Die oberflächlichen Model-Rollen nimmt man ihnen problemlos ab, wie auch die Wendungen, welche die Figuren durchlaufen. Die Frauen stehen im Mittelpunkt, sind dominant. Da ist es auch nur wenig verwunderlich, wenn männliche Figuren einfach so aus der Story ausscheiden (ohne jegliche Erklärung) und/oder sehr übertriebene Rollen ohne Sinn und Verstand spielen (Keanu Reeves). Hingegen passen die männlichen Charaktere des Model-Settings (Fotograph, Label-Chef) sehr gut zu ihren Rollen und zum Film. Der Film ist sehr ruhig, teilweise fast einschläfernd und teilweise wird sehr wenig erklärt (trotzdem hier und da recht zugänglich). Mainstream Zuschauer dürften nur wenig mit dem Film anfangen können. Der Hammer wird erst am Ende ausgepackt, wobei man aufpassen muss, einzelne Szenen nicht sofort in die Selbstzweck Schublade zu stecken (auch wenn einige Szenen zuerst doch sehr sinnfrei wirken). Man sollte auch möglichst wenig lesen - ich hab in einer Gratiszeitung einen Satz gelesen (eine Überschrift) und auch die Begründung der englischen 18er Freigabe gab leider einen Spoiler Frei, so dass ich in zwei Szenen schon wusste, was passierte, was leider unvorsehbare Überraschungen vorwegnahm (beides gegen Ende und am Ende). Das war etwas schade - ungeachtet dessen ein sehenswerter Film für Nicolas Winding Refn Jünger und Cliff Martinez Fans! Ich zumindest kann es kaum erwarten, den Film via Heimmedium (sicher auch ein Blu Ray Kauf) ein zweites Mal zu geniessen! Ein Kinobesuch lohnt sich jedoch definitiv bei der Optik und Soundtrack!

O: The Neon Demon

USA,  Dänemark, Frankreich 2016

 R: Nicolas Winding Refn

D: Elle Fanning, Jena Malone, Christina Hendricks, Abbey Lee, Keanu Reeves

Laufzeit der CH Kinofassung: Ca. 117 Min.

Fassungen: Film Ende Juni in den CH Kinos gesehen. Uncut (ab 16 Jahren freigegeben, O-Ton, dt. UT). Lief auch in den D Kinos. US DVD und/oder Blu Ray soll im Herbst 2016 erscheinen.

Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom

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