A Snake of June
Story:
Rinko (Asuka Kurosawa), die ein einsames und frustrierendes Eheleben führt (nach aussen aber nicht preisgibt), arbeitet bei einer Beratungs- und Hilfestelle am Telefon, wo sie Menschen hilft. Doch ihr Leben wird aus den Schienen gerissen, als sie plötzlich von einem Voyeur (Shinya Tsukamoto) belästigt wird. Dieser hat intime Fotos, auf denen Rinko zu sehen ist. So hat er sie in der Hand und nistet sich immer mehr in dem Leben des Paares ein, was für alle Beteiligten Folgen haben wird…
Meine Meinung:
Recht spezieller und nicht uninteressanter Film von einem sehr interessanten japanischen Regisseur, der auch als Hauptdarsteller dabei ist. Shinya Tsukamoto heisst er, und er spielt noch ab und zu in seinen eigenen Filmen mit. So machte er sich mit den beiden Tetsuo Filmen einen Namen oder wirkte auch in Ichi- The Killer oder auch in Marebito mitwirkte. So auch in A Snake of June. Der Film ist nicht einfach ein billiger Exploitation Film, der dem Zuschauer sagen will, „dass es auch Frauen brauchen“, nein, der Film ist dafür viel zu künstlerisch gemacht. Es geht um die Bedürfnisse der Figuren (die Sexualität), um die Angst vor dem Tod und die Rolle als Frau bzw. um den Identitätsverlust im Sinne der bevorstehenden OP und natürlich dreht sich der Film auch um die Vereinsamung / Sehsucht. Shinya Tsukamoto agiert hierbei als Multitalent, da er selbst die Geschichte schrieb, Regie führte, den Film schnitt und selbst produzierte. Und nebenbei übernimmt er auch die Hauptrolle. Das machen heutzutage nicht mehr viele Regisseure. Tsukamoto hat dem Film einen grellen Touch verpasst. Meist regnet es, und so fängt Tsukamoto einige schöne Bilder ein, die durch einen „blauen Touch“ noch verstärkt werden. Solche Experimente kennt der Fan noch aus Tetsuo, der in s/w gedreht wurde. Und bei A Snake of June ist alles bläulich. Dabei gehen dann einige Szenen schon sehr in den phantastischen Bereich über, was dem Film aber keinen Schaden zufügt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Der Sound passt hervorragend und gut gespielt ist er auch, auch wenn es schade ist, dass der Film nur gerade eine Laufzeit von ca. 77 Minuten hat. Auf alle Fälle werde ich mir mehr Filme von Shinya Tsukamoto reinziehen, da ich nie weiss, was mich bei seinen Filmen erwarten wird!
O: Rokugatsu no hebi
Japan 2002
R: Shinya Tsukamoto
D: Shinya Tsukamoto, Asuka Kurosawa, Yuji Kotari
Laufzeit der dt. DVD: Ca. 77 Min.
Fassungen: Ich kenne nur die dt. DVD von rem / starmedia. Diese bietet dem Fan eine DTS Tonspur (nur bei der dt. Tonspur) und eine DD 5.1 Tonspur (deutsch / japanisch) an. Dazu gibt es noch dt. Untertitel. Das Bild ist gut, zur DTS Tonspur kann ich nix sagen, da ich mir den Film in Japanisch angesehen habe. Als Extras gibt es einige Trailer, den Originaltrailer, ein leider zu kurzes Interview mit dem Regisseur und einige Zeilen zum Film vom Meister selbst in Form von Texttafeln. Ach ja, ungeschnitten ist der Film auch (ab 16).
Geschrieben von: MPAA