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Thriller - Ein unbarmherziger Film

Story:

Eine junge Frau wird von einem Typen im Auto mitgenommen. Seit sie als Kind sexuell missbraucht wurde, ist sie stumm. Der Mann lädt sie zum Essen ein, später nimmt er sie mit zu sich nach Hause. Dort verabreicht er ihr Drogen. Wenige Tage später wird sie zum ersten Mal zur Prostitution gezwungen. Als sie sich einmal dagegen wehrt, wird ihr zur Strafe ein Auge ausgestochen. Als sie später einmal vom Tod ihrer Eltern erfährt, lehnt sie sich immer mehr gegen ihr trauriges Schicksal auf. Sie beginnt heimlich mit diversen Trainings; Kampfsport und ein Schiesskurs gehören dazu. Dann kann ihre Rache beginnen...

Meine Meinung:

Es gibt einige sehenswerte (Rape’n’)Revenge-Filme. Ich denke da zum Beispiel an Scrapbook, Death Wish, I spit on your Grave, Ms. 45, The Last House on the Left usw.

Thriller – Ein unbarmherziger Film gehört definitiv zu den eindrücklichsten von allen. Ungewöhnlich ist, dass man in der Uncut-Fassung des Films einzelne Hardcore-Sexszenen sieht. Diese kurzen Szenen wurden – im Gegensatz zu denjenigen in Baise Moi – jedoch nicht mit der Hauptdarstellerin Christina Lindberg gedreht, sondern später in den Film eingefügt. Glücklicherweise nicht ganz so plump, wie beispielsweise in der französischen Fassung von Jess Francos 99 Women. Vielen Leuten mögen diese Szenen nicht gefallen. Aber genau dadurch erreicht der Film eine Glaubwürdigkeit/Intensität, die man in vergleichbaren Filmen sonst kaum einmal findet.

Toll ist der Wandel, den die Hauptdarstellerin während des Films durchmacht. Zuerst ein unsicheres, zurückhaltendes Mädchen, am Ende ein kaltblütiger Racheengel. Und nach allem, was sie durchmachen musste, kann sie jeder verstehen! Die junge Christina Lindberg spielt wirklich hervorragend, die Rolle hätte kaum besser besetzt werden können.

Es gibt eigentlich nur etwas, was mir an diesem Film nicht ganz so gut gefallen hat: Die Racheszenen (hauptsächlich Schiessereien) werden einem im Zeitlupentempo gezeigt. Dazu hört man auch einmal «wirre» Soundeffekte oder verzerrte Schreie. Es wirkt zwar noch cool, wie diese Szenen «zelebriert» werden. Aber ohne solche technischen Spielereien wäre der Film bestimmt noch realistischer und eindrücklicher geworden. 

Über Thriller – En grym film las/hörte man immer wieder einmal erstaunliches. Einige Gerüchte wurden ganz bewusst gestreut, andere entsprechen tatsächlich der Wahrheit. So wurde beispielsweise Regisseur Bo Arne Vibenius einmal während den Dreharbeiten verhaftet, da man ohne entsprechende Erlaubnis mit Schusswaffen herumexperimentierte. Persönlich noch viel interessanter finde ich das Thema «echte Leiche». Ja, angeblich wurde für die Szene, in der das Auge ausgestochen wird, eine echte Leiche verwendet! Also ich hab mir die entsprechende Szene schon etliche Male angesehen. Gesicht und Auge sehen erstaunlich echt aus – und so realistisch wie die klare Augenflüssigkeit herausspritzt... Tja, also ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es sich dabei um einen Spezialeffekt handelt...

Thriller hat auch Quentin Tarantino beeindruckt: Und so erinnert eine weibliche Rolle in Kill Bill – natürlich ganz bewusst – an Christina «one Eye» Lindberg.

Fazit: Ein enorm intensiver Film, unbedingt anschauen!

O: Thriller - En grym film

Schweden 1974

R: Bo Arne Vibenius

D: Christina Lindberg, Heinz Hopf, Solveig Andersson, Despina Tomazani

Fassungen: Die DVD von Synapse Films ist toll! Der Film ist uncut und es werden etliche Extras geboten. Die DVD ist übrigens auf 25’000 Stück limitiert. Kaufen!

Geschrieben von: ManCity

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