Cannibal Terror

Story:

Die kleine Tochter eines reichen Ehepaars wird von Gangstern entführt. Dumm für die beiden Kidnapper, dass die Geldübergabe nicht wie geplant klappt. Die beiden flüchten in den Dschungel und werden schon bald selber entführt – und zwar von Kannibalen... Auch die Eltern des Mädchens durchforsten den Dschungel auf der Suche nach ihrer Tochter. Ob sie lebend gefunden wird, oder bereits im Kochtopf gelandet ist?

Meine Meinung:

In meiner Filmsammlung befindet sich praktisch jeder existierende Film, der das Wort «Cannibal» im Titel – beziehungsweise in einem der teilweise unzählig vielen Filmtiteln – beinhaltet. Bekannte (Cannibal Holocaust), unbekannte (Eat the Rich – The Cannibal Murders), amüsante (Cannibal – the Musical) oder auch «untypische» wie Cannibal Man. Einige davon sind furchtbar schlecht, zum Beispiel Jess Francos Jungfrau unter Kannibalen oder TROMA-Müll wie Curse of the Cannibal Confederates.

Der schlechteste stammt jedoch von Julio Perez Tabernero. An Cannibal Terror gibt es wirklich nur etwas positives: er beinhaltet keinen Tier-Snuff! Sonst aber ist der Film eine einzige Katastrophe. O.k., was soll man denn schon von einem Regisseur erwarten, der wenige Jahre zuvor – zusammen mit Jess Franco – einen Film namens Lady Porno (La Coccolona) gedreht hat?

Die Schauspieler sind etwa gleich mies wie die Filmmusik. Die deutsche Synchro gehört zum peinlichsten, was ich je hören musste. Der angebliche Dschungel erinnert in einigen Szenen an den Laubwald, den man teilweise in Emanuelle and the last Cannibals sieht. Gore-Effekte gibt es zu wenige (zwei werden dafür unnötig in die Länge gezogen), Spannung oder eine gelungene Atmosphäre sucht man in diesem Machwerk vergeblich. Ich verzichte jetzt darauf, noch alle weiteren Schwächen (oder gar Peinlichkeiten) zu nennen.

Einige Trash-Fans mögen es ja noch amüsant finden, wenn man zum Beispiel innert kurzer Zeit die genau gleiche Fress-Szene zwei Mal «bewundern» kann, oder wenn man – zumindest für den Bruchteil einer Sekunde – einen Kannibalen mit Brille sieht... Mich hat dies jedoch alles andere als amüsiert. Ein einziges Mal musste ich lächeln: In einer Szene kann sich einer der «Schauspieler» ein (aussagekräftiges) Grinsen nicht verkneifen, als er in Tiergedärmen und Kunstblut herumwühlt...

Wer jedoch für einen solchen Müllfilm Geld ausgegeben hat, wird sich bestimmt nicht amüsieren. Es sei denn, er ist – so wie ich – ein «Kannibalen-Komplettist». Oder ein Masochist...

O: Terror caníbal

Spanien/Frankreich 1981

R: Julio Perez Tabernero

D: Burt Altman, Mariam Camacho, Antoine Fontaine, Stan Hamilton, Antonio Jover, Michel Laury

 Laufzeit der Laser Paradise DVD: 88:57 Min.

Fassungen: Bis heute sind zwei DVD-Ausgaben erschienen. Das UK-Bootleg von «Hardgore» und die «Red Edition» von Laser Paradise (nur mit der miesen deutschen Synchro-Fassung und überhaupt keinem Bonusmaterial, entspricht dem alten Video von X-Rated). Die englische DVD ist nicht ganz so mies – aber fast...

Geschrieben von: ManCity

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