Emanuelle
in America
Story:
Emanuelle
arbeitet als Mode-/Aktfotografin und als Reporterin. Ständig auf der Suche nach
einer neuen Story, reist sie in der ganzen Welt herum. Sie schleust sich in das
Harem eines millionenschweren Waffenschiebers ein, nimmt an einer Sexorgie teil
oder findet – per Zufall – heraus, dass ein korrupter Senator eine Vorliebe
für Snuff-Filme hat. Immer mit dabei ist ihr kleiner, gut getarnter,
Photoapparat...
Meine
Meinung:
Dies
ist ein weiterer derber Genremix von Arestide Massaccesi (besser bekannt als Joe
D’Amato). Insgesamt hat D’Amato 6 Emanuelle-Titel mit Laura Gemser in der
Hauptrolle gedreht, an 2 weiteren war er zudem noch beteiligt. Der bekannteste
von allen ist vermutlich Emanuelle
and the last Cannibals. Was Sex-
und Gore-Szenen betrifft, ist Emanuelle in
America definitiv der «extremste».
Der
Film beginnt recht langweilig. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als man
eine unglaubliche Szene sieht: Eine nackte Frau «beschäftigt» sich in einem
Stall intensiv mit einem Pferd (eine ähnliche Szene bietet sein Caligula
– The Untold Story). Kein Wunder, dass diese Szene aus den meisten
Fassungen herausgeschnitten wurde... Danach passiert längere Zeit wieder nicht
mehr viel. Bis eine Party plötzlich in eine wilde Orgie ausartet – und man
einzelne erste Hardcore-Sexszenen sieht. Diese Szenen wurden übrigens erst auf
Wunsch von französischen Investoren gedreht. Im Film folgen wenig später noch
zwei weitere explizite Sexszenen.
Und
ja, dann gibt es in Emanuelle in America (zumindest in den Uncut-Fassungen) natürlich
noch die berüchtigten Snuff-Szenen. Diese erinnern mich immer wieder ein wenig
an den Film Die
120 Tage von Sodom. Ich verzichte
jetzt lieber darauf, sie detailliert zu beschreiben... Auf jeden Fall wurden die
einzelnen, teilweise extrem brutalen, Gore-Szenen (von Gianetto Di Rossi) sehr
realistisch umgesetzt. Interessant finde ich auch die Tatsache, dass eine der
beteiligten Schauspielerin später mit einer Klage Erfolg hatte. Sie hatte
behauptet, dass sie während den Dreharbeiten (als ihr zwei künstliche
Brustwarzen abgeschnitten wurden) ein Trauma erlitten habe. Die Polizei
beschlagnahmte D’Amatos Pass – und dieser konnte/durfte Italien mehrere
Jahre lang nicht verlassen...
Emanuelle
in America gehört
zu den Filmen, die kaum jemand wirklich mögen wird. Die Story ist wirr, nicht
besonders interessant und zudem unrealistisch. Laura Gemser ist – zumindest
dann, wenn sie (noch) Kleider trägt – keine besonders talentierte
Schauspielerin. Trotz viel gezeigter nackter Haut, sind nur wenige Augenblicke
erotisch. Die «Pferde-Szene» wird die meisten Zuschauer abstossen, die
Snuff-Szenen viele ebenfalls. Liebhaber von derben Filmen sind hingegen enttäuscht,
dass man die ersten Gore-Effekte erst nach einer Ewigkeit zu Gesicht bekommt.
Fans
von (S)Explotation-Filmen «müssen» natürlich trotzdem eine ungekürzte
Fassung von Emanuelle
in America besitzen...
O: Emanuelle nera in
America
Italien
1976
R:
Joe D’Amato
D:
Laura Gemser, Gabriele Tinti, Toger Browne, Riccardo Salvinio
Laufzeit
der BU DVD: 100:04 Min.
Fassungen: Alle italienischen Videoausgaben, auch das bekannte Tape aus Holland (Video for Pleasure) sind cut. Für Sammler am interessantesten ist bestimmt dasjenige aus Venezuela (Telehobby International). Die limitierte DVD von Astro ist – was Qualität und Bonusmaterial betrifft – nicht besonders empfehlenswert. Auf jeden Fall am besten ist die bekannte DVD-Ausgabe von Blue Underground.
Geschrieben von: ManCity