Subconscious Cruelty

Story:

Der Underground-Regisseur Karim Hussain hat hier keine richtige Geschichte zu erzählen, sondern mehrere "Episoden", die vom Tod, der Schöpfung, dem Leben etc. erzählen. In der zweiten Episode beispielsweise, wird von einem Bruder und einer Schwester erzählt. Er steht in einer Art Hassliebe zu ihr, und als sie schwanger wird, weiss er, was er zu tun hat. Insgesamt gesehen ruft der Film auch dazu auf, seine linke Hirnhälfte zu zerstören und nur noch der rechten zu trauen.  In der letzten Episode muss ein Mann für seine "unsittlichen" Sünden teuer bezahlen. 

Meine Meinung:

Wow, war dann letztendlich doch sehr angetan und begeistert von dem Underground-Film Subconscious Cruelty, was ich im vorraus nicht so erwartet hätte. Ich sah schon einen zweiten Begotten oder Ice From The Sun vor mir, doch der junge Kanadier Karim Hussain, welcher seinen Film über mehrere Jahre drehte / schnitt, bis er schliesslich jetzt veröffentlicht wurde, hat alles richtig gemacht, trotz sehr kleinem Budget. Der bekennende Carpenter, Fulci und Argento Fan zelebriert mit seinem zugegebenermaßen recht harten und zum Teil tabubrechenden Film ein Fest für die Sinne. Man kann vieles hineininterpretieren, man denkt über vieles nach was hier gezeigt wird, hinter allem steckt eine aggressive Aussage. Die Bildersprache und die Verkoppelung zu den Dialogen und ihren Sichtweisen (auch zu denen der Protagonisten, z.B. die des Bruders) ist mehr als interessant, wobei es hier auch viele bizarre Szenen gibt. So gibt es eine Massenszene, wo nackte Frauen und Männer aus dem Boden im Freien liegen, und sich mit der Mutter Erde paaren! Sie reißen den Boden auf, stöhnen, Blut quillt aus der Erde hervor... 

Ein Mann verstümmelt sich selbst, als er mit seinem Mund ein Messer "befriedigt". Eine Mutter kann während der Geburt, während der Schöpfung neuen Lebens, miterleben, wie ihrem Säugling die Kehle durchgeschnitten wird und danach das Blut auf ihr Gesicht gespritzt wird...

Von solchen sehr fragwürdige Szenen hat es so manche, doch kann ich auch sagen, dass einige durch den Hintergrund / Aussage, durch den ruhigen und 100% passenden Score von Teruhiko Suzuki und die interessanten Dialoge nur noch halb so schlimm rüberkommen..., obwohl viele der Effekte recht simpel gestrickt sind, so sieht das Baby z.B. in keiner Szene echt aus. 

Die Geburt war allerdings NICHT echt, sondern gefaked, wie man im Making Of sehen kann. Viel kann man über den Film nicht schreiben, man muss ihn erleben, auch wenn er zu Beginn recht ruhig verläuft  und nicht den Anschein eines "Tabubrechers" zu haben scheint... 

Zudem ist der Film sehr Dialog arm, es wird zum Teil gar nicht geredet! 

So sollte man dieses kleine Kunstwerk auch nicht titulieren, sondern als experimentelles Werk, welches eine  künstlerische Rebellion darstellt. Ein Film, der den Zuschauer zum nachdenken anregen soll..., mit abstossenden und zugleich fesselnden Szenen, mit verschiedenen Farben und Umschnitten und mit wenigen Dialogen. " Ein tiefer Blick in die Abgründe menschlichen Empfindens und Handelns, bildgewaltige Eindrücke voller Obsessionen, Grausamkeit und Sexualität", wird im Booklet der DVD gesprochen (oder auf der Cover-Rückseite). Wer sich dieser Herausforderung stellen möchte, nur zu, am Ende ist es, hier vielleicht mehr als bei anderen Filmen, NUR Geschmackssache, die zählt! Mir hat er sehr gut gefallen, besser, als ich es erwartet hätte. 

O: Subconscious Cruelty

Kanada 2000

R: Karim Hussain

D: Christopher Piggins, Brea Asher, Martine Viale

Laufzeit der SAZUMA DVD: Ca. 75 Min. (ohne Abspann)

Fassungen: Bis vor kurzem gab es nur in Japan eine DVD, welche in einer Szene zensiert ist (Mann onaniert, was in Japan natürlich verpixelt wurde). Nun erschien von dem österreichischen Label Sazuma die ULTIMATIVE DVD des Filmes, in einer speziellen Verpackung und mit Booklet (in dt. / engl.). Film ist ungeschnitten und unverpixelt, bietet aber keine dt. Tonspur (der Aufwand wäre es nicht Wert gewesen, da fast dialogarm). Dafür gibt es u.a. dt. Untertitel und auf einer zweiten Disc viele informative Extras, z.B. das Making Of, wo man einen tiefen Einblick zur Entstehung bekommt, natürlich auch dt. untertitelt. Die Qualität ist ebenfalls gut, auch die DD 5.1 Tonspur, da hat sich Sazuma echt ins Zeug gelegt (haben sie auch schon bei Cannibal Ferox). Das Cover ist auch schön, wobei mir aber das Cover der Japan DVD besser gefällt.  

Geschrieben von: MPAA

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