mailing 6.5.99 Babel




Kritiker George Steiner:

"Erinnerte man sich genau, würde man sich ja aufhängen. Man kann nur mit sich leben, wenn man sich auch selbst Geschichten erzählt."


In den Hallen und Gefilden des Gedächtnisses aufgehäuft als Schätze unzähliger Bilder von wahrgenommenen Dingen ist jeder der Räume voll mit Sprache, Schrift, Kunst und Literatur.

Babel, Mythos für Katastrophe, erlebt eine Umwertung: Vielfalt der Sprachen ist Vielfalt von Welten.
 Ohne Übersetzung würden wir Bezirke bewohnen, die an Schweigen grenzen. Unsere kulturelle Pluralität ist bedroht, in ein metaphysisch sinnlos fortschrittgeplagtes mit Vernichtungs- und Kriegsmaschinerie gespicktes schwärzestes Jahrhundert zu versinken:
Trivialitäten und Lärm -industriell, technisch, elektronisch bis zum Wahnsinn verstärkt- ist die Beulenpest des kapitalistischen Populismus.

Andächtiger Umgang mit Kunst und Kultur kann unser Leben leiten und die Kluft zwischen Ehtik und Aesthik wieder schliessen.

first.gifzurück zum Salonfensternext.gif