Home 2013 Januar
07.01.13 In einem Bürohochhaus mussten wir ein neues Hauptkabel einziehen. Um
17 Uhr werde die Stromversorgung abgeschaltet -für mehrere Stunden,
informierte die Hausverwaltung. Das geht nicht, beklagte sich ein Banker, sie
seien rund um die Uhr mit den Finanzmärkten verbunden. Daraufhin karrte ein
Lehrling eine grobe USV in diesen Stock. Über den Tepich zogen sich zwei
Striemen vom Palettrolli und der Banker motzte wieder: Der Stift keck:
"Dann schicken sie ein paar Crawättlete, um die schwere Kiste zu
tragen...."
Ich setzte eine DCF77 auf die Hutschiene und wartete auf die Synchronisation,
prüfte nochmal alle Funkverbindungen; "alle bereit?" Der
Haustechniker war nervös, 01bereit, 02bereit....03bereit, 04bereit, 05bereit,
06hustet-bereit, 007bereit;-) "Noch 25 Sekunden."
Um punkt 17:01 drückte ich auf den roten Knopf. Explosionsartig schaltete der
Pressluftschütz aus. "Anlage stromlos!" meldete ich über Funk
zweimal. Ok,Ok,K....." Ein Monteur setzte den Steckschlüssel an und
löste mit dem Schlagschrauber die Bolzen der Kabelschuhe. Am anderen Ende
sägte ein Zweiter -er nannte sich 007 mit dem Trennschleifer das Kabel durch,
dass es rauchte und stank. "Du hast einen wichtigen Job," hatte ich
dem Stift erklärt: "Mit dem alten Kabel muss das Stahlseil nachgezogen
werden, womit das neue Kabel eingezogen wird und du bist dafür
verantwortlich!" Vorbildlich zog er nun sein Stahlseil durch alle 5
Kabelschuhe und verklemmte die Enden. "03-Kabel herausziehen"
"Verstanden," liess die Winde einkuppeln und das Kabel verschwand im
Schacht. Da erschien ein Polizist im Türrahmen, staunte ob der Kabeltrommel
mit dem neuen Kabel:
"Aha!? Wir haben zwei Alarmmeldungen erhalten." Ich begrüsste ihn
und winkte ihn zum Haustechniker hinüber. "Das ist eigentlich
falsch," erklärte dieser, "ein Stromausfall sollte nicht die Polizei
avisieren...."
Ich erwachte und schaute auf den Radiowecker: 6:30 Radio Ossa Sarajevo...
2012 Januar
30.01.12 Nach zwei Wochen in der Schweiz (Geburtstagsparty, Schnee schaufeln
und andere "Geschäfte") kehrte ich gestern Abend wieder nach
Sarajevo zurück. Doch in Zürich musste ich schmunzeln ob der Ansage, als der
Flieger der Piste entgegen rollte: "Cabin Crew take your Seats, goin
hom". Der Käpten war wohl ziemlich frustriert ob dem Sauwetter und
tatsächlich sahen wir 5 Min später einen wunderbaren Sonnenuntergang und
kreuzten die purpelrote Bergkette nach Österreich.
Im Gepäck hatte ich unter anderem etwa 3 kg Kaninchenrollbraten und den
-Ragout gibts heute bei uns zum Nachtessen, danke Beat!;-)
10.01.12 Es fragte mich die Putzfrau heute Morgen wie's mir geht:
"Schlecht, unser Nationalbankpräsident ist zurückgetreten." Sie
zuckt mit den Achseln: "Ist das schlimm?"
Nun, wenn das unser Ausland auch so sieht, hält sich der Kolateralschaden der
SNB in Grenzen. Aber ich bin bestürzt über diesen Neid und die
Feindseligkeit, welche das einfache Volk in der Öffentlichkeit exponierten
Persönlichkeiten entgegenbringt. Nein, dieser Rücktritt wäre nicht nötig
gewesen, aber offenbar ist jeder ersetzbar?!?
07.01.12 Den Sarasin-Dieb einfach in die Psychiatrie abzuschieben und mit
Steuergeldern durchzufüttern ist viel zu einfach. Man drücke ihm eine Schaufel
in die Hand und verfrachte ihn vorerst für ein paar Wochen in die Berge zum
Schnee schippen. So dass er nirgens einen Schaden anrichten kann. Danach
beschäftige man ihn vielleicht als Bachputzer oder bei der Müllabfuhr. Wetten
das hilft!
Persönlich habe ich meine Meinung über die SVP in den letzten Monaten auch
ziemlich revidiert. Ja, manchmal hat man Tomaten auf den Augen, anstatt das
grosse Geplauder mit gesundem Menschenverstand zu verifizieren.
05.01.12 Ich bin schockiert. In den deutschen Medien hört und liest man nur
noch über die Affäre Wulff und jetzt kommt auch noch die Schweiz und will
unseren Nationalbankpräsi anklagen. Oberpeinlich.
Da macht man ein Zetter mordio wegen paar hunderttausend Euros eines
Privatkredites, oder einem knappen Monatslohn -Währungsgewinn, während ein
UBS-Bankenheini in
London kurzerhand 2 Mia verblödet und die grosse Qualition in Deutschland und
ihre EU-Verbündeten hunderte von Milliarden an marode
Mitgliedstaaten verspielen. Offenbar haben die Leute keinen Bezug mehr zu
Kommastellen und der Realität. Die Banken und Journalisten ticken wohl nicht
mehr richtig und aus der Meili-Geschichte haben sie offenbar auch nichts
gelernt. Lächerlich;-)))))))))))
04.01.12 Der Verkäufer im Interdiscount hatte recht; ich hätte einen neuen
Printer kaufen sollen. Doch man kauft ja auch nicht ein neues Auto, wenn der
Aschenbecher voll ist, -dachte ich. Bei der Wiederinstallation an unserem neuen
Dienstort meldete mein Canon: "Druckkopf defekt." Komisch, sowas kann
ja nicht beim Umzug kaputt gehen. Ich suchte herum in Sarajevo, fand
schliesslich die Servicestelle und bestellte das Ersatzteil. Die nette Dame
fragte noch, ob sie dieses installieren sollten. Ist wohl ein Witz, dachte ich
und bedankte mich freundlich. Doch ich musste den Drucker reinstallieren -ab
CD! Warum zum Teufel muss ich einen Drucker reinstallieren wegen einem neuen
Druckkopf? Ich muss ja auch nicht die Führerprüfung wiederholen, wenn ich
Winterreifen aufziehe!
Nun, danach druckte er wieder, wenigstens Pink. Nein, auch die Wartung brachte
nichts. "Scheissbude" fluchte ich über Canon, aber die anderen sind
um kein Haar besser, nachdem an dem Glump nichts mehr zu verdienen ist muss man
teure Ersatzteile oder neu kaufen.
Ich packte das Plastik in die Box und stapfte damit zum Tram. Nein ich war
nicht bereit, noch einen Fünfliber für ein Taxi auszugeben, eher hätte ich
die Schachtel im nächsten Müllcontainer entsorgt. Doch nach einer halben
Stunde wartete ich neben 50 Leuten immer noch auf ein Tram. Dann kam eine gelbe
3 und die 50 neben mir stiegen ein. Ich hatte Zeit und wollte einen Sitzplatz.
Es folgte eine blaue 2. Ausnahmsweise genügte mir ein 2-Tram und ich stieg ein. Vor
dem Glaspalast verliess ich das Gefährt und trug meine Box in den Laden.
Melina lachte und kümmerte sich sofort um mein Anliegen. "Wenn das Ding
wieder läuft, lade ich dich zum Käfeli ein."
Wer weiss, vielleicht schaffen es die Genossen, den Printer zu revitalisieren.
Eigentlich, grüble ich jetzt, wäre das ein Versicherungsfall.
"Transportschaden." Doch seit wir Malaysia verliessen ist ein halbes
Jahr vergangen. Hmm. Dann geht halt der Printer offiziell erst beim nächsten
Umzug kaputt...
2011 Januar
31.01.11 Heute war ich kurz mit Hanni in der Augenklinik: Ein paar Fakten von
unterwegs: Unsere lahme 1,4 l Protone
braucht locker 13 l/100km. Dafür kostet der Most nur 60 Rappen. In der
"Kanibalenbeiz" waschen die Gäste ihre Hände NACH dem Essen, -vielleicht und essen mit den Fingern. Vor allem Frauen sehen dabei äusserst
elegant aus.
Auf dem Rückweg fuhr vor uns ein unaufmerksamer Bumi (wohl am Handy) seinen
Toyota Harrier zu Schrott, während der indische Fahrer des robusten
Betonmischers nur kurz ausstieg und den Kopf schüttelte. Ich freute mich auch
über einen kaputten Geländewagen mehr!
30.01.11 Letzte Nacht wachte ich auf und lugte hinaus. Ein demoliertes Auto wurde auf eine Pritsche gezerrt und Leute liefen kreuz und quer über die Ringautobahn. Es war kurz vor 4 Uhr, die Zeit der Raser, denn da ist die Autobahn fast leer. Da sieht man die Spinner mit den Neonbeleuchtungen am Unterboden, blauen LED's in den Waschdüsen und rund ums Nummernschild, Spoilern und dicken Auspuffrohren; Viel Lärm um nichts.
20.01.11 Vor Jahren wunderte ich mich, warum ein Schweizer Beizer seinen
Orangensaft mit 1000 % Gewinn verkaufen muss und die Flasche Blöterliwasser in
der Gartenwirtschaft eine 10er Note kostet.
Heute machte ich meine andere Rechnung; -fragte meiner Kaffeemaschine die
Bezüge ab: 9724 in vier Jahren. Das waren etwa 100 Kilo Kaffeebohnen, kosteten
etwa 1000 Franken und verheizte gegen 200 kWh Strom.
Etwa 4'000 Fr teurer wären Nespresso-Kapseln gekommen, und -in einem
Restaurant getrunken, könnten wir uns den nächsten Mittelklassewagen nicht
leisten. Heute habe ich mein Geschwür (Jura
XF50) nach Australien verkauft. Freude herrscht.
18.01.11 Nun ist es sicher, wir werden nach Sarajevo versetzt. Die zuständigen Linienvorgesetzten sind noch dabei, den Termin auszuhandeln. Wir rechnen mit Ende Mai. Gut so, wir sind zufrieden mit unserem letzten Wunschposten...
10.01.11 Gestern Abend naschten wir ein paar frische australische Kirschen,
etwa so gross wie Zwetschgen. Dann hatte ich die Idee einen Konzern zu gründen,
die BKW, KWO, Localnet, Axpo, Atel, Alpiq, Elektrowatt, EWZ, Swissolar und wie
sie alle heissen aufzukaufen. Ich googelte in der EZV und fand nach einer Stunde
den Zolltarif meiner Hauptimportware: 8541.4000. Das Ursprungsland Malaysia
figuriert dort unter den Entwicklungsländern, aber das darf ich meiner
Handelspartnerin hier nicht sagen.
Doch dann machte mir das EFD mit dem Art.11
einen Strich durch die Rechnung. Ich las ihn etwa zweimal durch, liess ihn auf
der Zunge vergehen und dachte an Bündnerfleisch.
Prompt plagten mich in der Nacht Blähungen im Darm und als ich am Morgen auf
der Schüssel sass, verflüchtigte sich meine Idee in einem riesigen Furz...
2010 Januar
01.01.10 Gestern sind wir wie geplant aus unserem Urlaub aus der Schweiz
zurückgekehrt. Dabei hatten wir vor allem unseren Neubau eingeweiht in Langnau
i/E. Abwechslungsweise kamen Handwerker, erledigten noch ausstehende Arbeiten,
oder neugierige Gäste, um zu sehen wie man in einer Wohngemeinschaft
zusammenlebt. Wir sind stolz auf unser gelungenes Werk.
In elf Monaten
wurde unsere Idee in die Wirklichkeit umgesetzt.
Als Peter ende Oktober zu Fritz' Zügeltermin stiess, präsentierte sich unsere
Überbauung etwa so wie auf dem Titelbild. Im
November zogen schliesslich auch Hedi und Vreni ans Kehrgässli bei bestem
Herbstwetter. Als Hanni ende November eintrudelte für einen Augenschein liess
man die Korken knallen. Auch Basil reiste aus der Karibik an und musste sich
warm
anziehen, denn inzwischen wurde unsere Umgebung kurzerhand eingeschneit.
2009 Januar
20.01.09 Morgen fliegen wir an die Goldküste, wo unser Australienurlaub beginnt. Dann ist hier Funkstille bis nach unserer Rückkehr am 8. März. Denn; Laptop nehmen wir nicht mit in den Urlaub, allenfalls einen MP3 mit Hörbüchern, falls im Busch die Musik ausgeht. Wir fahren auch nicht in der Nacht, dafür ist der Tag gegenwärtig lang genug und auch Eisglätte werden wir keine antreffen....
10.01.09
Gestern liess ich meine Protone gemütlich an die Ampel ausrollen. Neben mir
stand ein Testarossa. Der Fahrer rauchte und es sass auch kein Blödchen neben
ihm. Aha, das war derjenige wo vor 20 Sekunden neben mir an der Schranke stand
und danach mit quitschenden Reifen und einem Höllenlärm aus dem
Untergrundparking donnerte. Er musste einen ziemlich brüsken Bremsweg gehabt
haben, um jetzt noch nicht weiter zu sein...
Ich bewunderte seine auf Hochglanz polierte Karrosse, schämte mich fast ein
bisschen in meiner staubigen. Obschon hier waschen auf der Strasse und sogar in
unserer Tiefgarage erlaubt ist, hatte sie dieses Jahr noch kein, und letztes
Jahr nur zweimal Waschwasser gesehen.
So mieserabel hatte ich noch nie zu einem Auto geschaut. Es wurde grün, der
Ferrary brauste wieder los, um 20 Sekunden später definitiv im Stau zu stehen,
wie jeden Freitag Nachmittag. Ich bog rechts ab, dann noch zweimal links und
legte mich an den Pool zur Siesta.
So habe ich heute morgen unsere Protone ohne Stau in die Werkstatt gefahren, das
Oel und andere Fluids müssen schliesslich auch mal kontrolliert werden. Und
für 8 Ringitt, knapp 3 Franken mache ich meine Hände nicht schmutzig...