A R C H I V 2003

Back HomeHome fast immer täglich neuBilderLinks not only for oldiesWitze aber auch andere jokesDas Tor zur Weltdas Tagebuch eines HundesIconmali.jpg (1998 Byte)das Tagebuch eines Hundes

 

 

weitere Bilder

Ich heisse Nubo

Ein Malinois im Hause




Woche 1

















 

Mein Alter wünschte mir ein gutes neues Jahr und viel Erfolg, was das bedeuten soll weiss ich allerdings nicht. Als er dies zu mir sagte war es schon sehr spät. Normalerweise lässt er mich zu dieser Zeit in Ruhe und schläft tief und fest. Doch an diesem Tag wollte und wollte er nicht ins Bett gehen.  Es wurde gegenseitig geküsst, wen wer weiss ich gar nicht mehr, und angestossen, dass die Gläser klirrten. Zweibeiner benehmen sich zwischendurch recht seltsam. Suchen sich einen Tag aus wo sie wirr durcheinander reden und meinten alles würde besser. 
"ich höre auf zu rauchen", 
"ich bin zu dick und muss abnehmen", 
prosten sie sich zu. Natürlich mit einer Zigarette oder einem Stück Schinken im Maul. 
Auch mein Alter meinte es sei an der Zeit etwas abzuspecken und schaute dabei mich an. 
Nein, nein  so nicht!!!!! 
das kannst du mit mir nicht machen. Schau doch bitte deinen eigene Wampe an, bei mir sieht man immer noch ein paar Rippen. 
Ich hoffe Rita nimmt seine Worte nicht ernst, denn sonst könnte es mir blühen, dass ich unterwegs nichts mehr zu essen kriege. Ich spüre schon, es kommen schlechte Zeiten auf mich zu.

Ein Sturm fegt über unser Haus, wohlig liege ich auf dem Bett und merke, dass mein Alter mit mir gar nicht rausgehen kann. Es könnte ihm ja was auf den Kopf fallen. 
Ich glaub der hat Schiss. 
Die Läden hat er schon zugezogen und jedesmal wenn es irgendwo nach Glas tönt zuckt er zusammen und schaut ob es bei ihm sei. 
Da lob ich mir Rita, die liest gemütlich ein Buch und krault dabei den Italo. Wenn nur mein Alter auch mal so nachsichtig wäre. Ich weiss schon, der will nicht dass ich verweichlicht werde. Er hat schliesslich auch keine Freude wenn ich mit Stofftieren spiele


Auch im neuen Jahr werde ich es geniessen, wenn mein Alter bei der Arbeit ist. Ich hoffe auf viele Überstunden! 



 


Woche 2

Ich glaube meine Alten wollen wieder in den Norden. Die haben nie genug von der Kälte und dem Regen. Nein, jetzt wollen sie wieder in den Norden. Da träumen sie von Sonne und Wärme und schauen auf den Karten den Norden an. Ich werde wohl nie schlau aus den Zweibeinern!

Mein Alter ist unausstehlich. Der löffelt sein Essen nur noch aus Gläser. Gelber, roter und blauer Inhalt verschwindet in seinem Mund. Er trinkt auch nur noch Wasser wie ich. Es würde mich nicht wundern wenn er plötzlich aus meinem Napf essen würde.Der muss doch ständig Hunger haben. Es geht ihm fast so wie mir. Seit er sein rotes und gelbes Wasser nicht mehr trinkt gefällt er mir nicht mehr. Seine Ruhe und Gelassenheit ist dahin. Unruhig läuft er umher. In diesen Situationen beobachtet der Italo und ich den Alten nur von weitem, es könnte ja sein dass er plötzlich einen Wutanfall bekommt. 

 








Seitenanfang









Seitenanfang







Woche 3









 

Nun wird er alt. Da macht doch mein Alter mit mir eine Fährte und legt keinen Gegenstand auf die Spur. Noch nie hat er sowas getan. Ich mit meinem Riechorgan schürfend auf dem eisigen Boden und ausser ein paar Fleischstückchen nichts zu finden. Fehlanzeige einfach nichts hingelegt. Ich dachte zuerst er hat was vergessen, doch als ich am Schluss seinen hochroten Kopf sah, wusste ich, da ist etwas nicht gut. Nun behauptete er steif und fest, er hätte drei Gegenstände gelegt und ich hätte sie einfach  ignoriert. Das schlimme ist, er erzählt dies überall und zeigt am Schluss mit dem Finger auf mich. Es stimmt, er rief mich dreimal während dem Fährten ins Platz, aber da war nix. Irgendwie mache ich mir Sorgen um meinen Alten. Der hat Gedächtnisschwund. Muss aufpassen, dass er mir nicht noch mehr in die Schuhe schiebt.

Hmmmm in unserem Quartier ist ein schönes Mädchen unterwegs. Ich glaube sie wäre bereit. Ihre Spur betört mich. Nur verstehe ich nicht, warum die immer im zick zack läuft. Mal um den Baum, dann wieder um diesen Pfosten. Dadurch muss ich immer ruckartige Bewegungen machen, damit ich die Spur nicht verlier. Rita hinter mir höre ich keuchen und sogar fluchen, wenn ich nicht in ihrer Spur laufe. Ich glaube am Freitag hatte sie Muskelkater. 

Immerhin hat mich der Italo nicht allzuviel belästigt.

 

Seitenanfang


Woche 4

Sie wollen mir an den Pelz. Ich glaube die ziehen die Schraube an. Ich darf mich nicht mehr zu fest in die Leine legen. Auch muss ich sofort zurückkommen wenn mich mein Alter ruft. Ansonsten durfte ich ja immer noch ein wenig umherschnüffeln bevor ich zurück kam. Aber eben, so ändern sich die Zeiten. Mal so, dann wieder so. Ich werde das schon überstehen. 

Jeden Morgen muss ich früh aufstehen, nur weil mein Alter zeitig zur Arbeit muss. Dies würde ja noch gehen, doch dass er mit mir dann noch eine Trainingseinheit einlegt, in einer Zeit wo kein normaler Hund auf der Strasse ist, finde ich doch übertrieben. In die Stille des Morgens, nein fast noch der Nacht, hallen die Rufe meines Alten doppelt so laut. Sitzzzzzz, Steeeehhhh, Platzzzzzz, zertrümmern fast mein Trommelfell. Bin ich immer froh, wenn ich dann wieder ins Bett darf und mein Alter verschwunden ist! 

 

Seitenanfang






Woche 5







Mein Alter ist pingelig, Wenn ich im Training ein paar Pfotenschritte zu weit voraus spaziere, scheisst er mich zusammen. Komme ich nicht auf den ersten Zungenschlag zu ihm flucht er wie ein Berseker, dass ich ob seinen Obszönitäten erschrecke. Ich denke mir dann auch, ob ich es wohl irgend wo anders besser hätte. Dabei hat ja mein Alter gar keinen Grund zu solchen Ausschreitungen. Er sollte doch mal bei sich schauen. Sein Bauch entspricht auch nicht dem Ideal der heutigen Zeit, seine sportliche Betätigung hält sich auch in Grenzen und wenn er dann mal was macht, jammert er wie ein kleines Kind. Von mir aber will er hartes Training!! Das kann es doch nicht sein. 

Habe mich oft auf dem weissen kalten Boden gewälzt, ich glaube die Zweibeiner sagen dem Schnee, und es genossen mein Fell zu kühlen. Aber auch da meinen meine Ernährer, dass sich irgend was schmutziges zwischen Fell und Boden befindet. Dabei fühle ich mich einfach wohl und liebe es hier zu sein. Irgendwie hat Mensch immer was zu reklamieren.

Habe es genossen einen Abend lang ohne meinen Alten zu sein. Rita, der Italo und ich kuschelten uns vor den Fernseher und genossen es, dass es uns gibt.

 

Seitenanfang



Woche 6














Der Italo stinkt wieder. Der wälzt sich auf dem Misthaufen und keiner sagt was. Ein wenig hat Rita gerufen mehr nicht. Dafür muss ich dann die ganze Nacht leiden, weil dieser Kerl den Duft von Kuhmist im ganzen Haus verteilt. Zum Glück wurde er am anderen Tage durch die Badewanne gezogen. Hui freut mich das wenn er eingeseift wird. Ich bin froh dass die Zweibeiner unsere Hundesprache nicht verstehen, denn so konnte ich ihm ein paar "Schadenfreudigkeiten" in die Badewanne rufen, ohne dass ich gestraft wurde. 

Im Schnee Spuren verfolgt. Mein Alter kennt mich scheinbar zu gut und hat mich im Wald nie von der Leine gelassen, dabei wäre ich ja immer wieder zurückgekehrt. Ohhh mhhh es hat so gut gerochen. Überhaupt, dieses Weisse finde ich so schön, vor allem dann, wenn man sich wälzen kann. Meinem Fell tut das so gut.

Statt endlich ins Bett zu gehen, hat mein Alter stundenlang mit Charly dem Hausfreund über Curling diskutiert. Die redeten lange um Nichts, um überhaupt nichts und konnten dabei noch laut werden. Wie kann hier einer bei einem solchen Saulärm die Augen zu machen. Auch Happy konnte die Zweibeinerwelt nicht verstehen. Da sitzen sie einen Abend lang in der Kneipe und haben wenn sie nach Hause kommen immer noch nicht genug. Es wäre mir ja alles egal, wenn sie die nie endenwollende Diskussion nicht ausgerechnet an meinem Schlafplatz führen würden. Schliesslich will mein Alter am Sonntag von mir ein gutes Training sehen!!!

 

Seitenanfang


Woche 7 / 8










 

Muss mich bei meinen Hundekollegen entschuldigen, denn ich hätte allzugerne mein Wochenbuch letzten Sonntag geschrieben, doch wenn mein Alter zu faul ist, den Menschen seine Ergüsse darzubringen, dann darf ich auch nicht von meinen "Freuden und Leiden" berichten. Ich glaube mein Alter weiss, dass ich alles vergesse was war und so kann er seine Fehler unter dem Teppich verschwinden lassen. Aber irgendwann kommt mir wieder alles in den Sinn und dann folgt die Rache, das heisst ich werde euch alles erzählen. 

Mein Alter hat einen Tag vor mir Geburtstag, der Unterschied ist aber mehr als ein Tag, denn wäre mein Alter ein Hund, er wäre schon lange unter dem Boden. Allerdings auch als Mensch sieht er sagenhaft alt aus. Aha ja, noch einen Unterschied gibt es zwischen uns. Mein Alter feiert seinen Geburtstag mit Kreditkarte, lässt uns zu Hause und geht mit den Familienzweibeinern schick essen und saufen. (Ich hab's gesehen, denn er liess das Auto stehen!) Und ich.....
..... erhalte ein furztrockenes Hundebiscuit und seine Hand fährt mir über den Kopf. Mehr nicht. 
DAS  SOLL  HUNDEGEBURTSTAG  SEIN!!!
Aber wie schon gesag, zum Glück gibt es Rita. Ohne sie wüsste ich nicht, dass  ich ein Hund bin, denn viele habe ich schon hören sagen: Der Nubo ist bei diesem Alten ein armes Schwein"

 






Seitenanfang










Woche 9










Ich liebe es wenn mein Alter mit mir in der  Reithalle trainiert. Hier ist es schön weich sandig, viele Hunde rennen rum und ich darf auch mal Mist  bauen, ohne dass der Alte sauer wird. Nein er  lacht noch dabei. Ich finde das noch ganz lässig. Ich habe auch ein paar Kollegen gesehen,  die das leider gar nicht so locker finden, denn wenn die  was falsch machen gibts gleich eine aufs Dach und  die Zweibeiner sind dann erst noch mit verbissenem  Gesicht und lauten Worten am trainieren. Ich glaube  bei denen ist das Arbeit, bei mir ist es Plausch.  Mein Hüpfer, verbunden mit  "Juhu heute rennen wir in der Halle"   finden viele nicht so lustig. 
Wenn ich sehe wie da griesgrämige Gesichter mit  vornübergebeugtem Körper mit meinen vierbeinigen  Freunden herumlatschen, als finde der nächste Weltuntergang  in ein paar Minuten statt, dann muss ich froh sein, dass ich vor  drei Jahren bei meinem Alten und Rita gelandet bin.  Es hätte mich schlimmer treffen können. 

Der Italo würde, wenn er könnte, mir alles vor der Nase wegfressen. Der ist so gierig nach essbaren, dass er vor nichts zurückschreckt. Ich glaube der läuft mit offenem Mund durch die Gegend, in der Hoffnung "irgend was fliegt mir schon rein". Die Strafe folgt nun auf den Fuss. Er erhält Hundekuchen, die einfach nur farbig sind und nach nichts riechen. Irgend etwas wie light nennen die Zweibeiner solche Sachen.  

 



Seitenanfang














Woche 10

 

Eine gemütliche Woche hinter mir. Ich bin froh, wenn alles seinen gewohnten Gang geht. Keine Hektik, rein gar nichts. Es ist eben schön, sobald der Alte am Morgen aus dem Hause geht, beginnt die ruhige Zeit. Doch nun hat mir mein Alter Ferien angedroht. Der will tatsächlich für ein paar Tage zu Hause bleiben. Huii das werden wieder hektische Tage. Kein Gutenmorgenbrötchen von Rita, kein ins Bett liegen und weiterschlafen. Nein, da werden wieder Apportierhölzer rumgeschmissen und scharfe Kommandos über den Platz gerufen. Ich freue mich schon darauf, wenn er wieder zur Arbeit muss.  

Das hat er nun davon!! Der wuschlige Italo liegt zu Hause und kotzt. Zwischendurch rennt er wie von der Tarantel gestochen in das Gärtlein und verpestet mein ganzes Paradies. Ja, ja, wenn man allen Mist auf dieser Welt in einen so gierigen Mund wie der des Italo schlingt, muss es einem auf den Magen und aufs Gemüt schlagen. 
Zu allem Elend erhält der nun täglich Reis und Fleisch während ich mich mit dem Trockenfrass meines Alten zufrieden geben muss. Um auch mal ein solch gutes Essen zu erhalten, werde ich nächstens ganz lässig in eine Ecke kotzen.

 

Seitenanfang 




Woche 11

 

Bin ich froh, die Ferien neigen sich dem Ende entgegen. Die Ferien meines Alten meine ich natürlich. Bald kehrt wieder Ruhe ein und die Hektik ist verflogen. Training, Training, Training, Fasnacht, Fasnacht, Fasnacht. Unruhig wie ein gestresster Schäferhund rennt er von einem Ort zum anderen und ins Training musste ich natürlich immer mit.  Ich habe gar nicht gewusst, dass es soviele Hundesportplätze gibt. Es ist direkt eine Wohltat, wenn ich wieder mal einfach spazieren kann. Gerade am Samstag konnte ich Schwarzwaldluft geniessen und im Schnee ohne Befehle umhertollen 
Jetzt habe ich doch gehört, dass mein Alter mit mir an ein Seminar nach Villingen-Schwenningen tourt um mir dort das Fährten beizubringen. Dabei kann ich es doch. Aber es kann ja auch sein, dass mein Alter das Fährten zuerst erlernen muss. Wird dann wieder lustig, wenn er Hochdeutsch sprechen muss. Das liegt ihm nämlich gar nicht.

 

Seitenanfang










Woche 12

 

Nicht viel passiert in dieser Woche. Oh, doch, den Italo haben sie geschoren. Der hat recht um sich geschlagen, als es ihm ans Fell ging. Mein Alter ist da aber nicht so zimperlich und hat ihm die Leviten verlesen. Muxmäuschenstill liess er wohl oder übel das Zupfen in den Ohren zu. Aber der sieht nun aus. Fürchterlich! Als wäre er nackt. 

In meinem Quartier verkehren zur Zeit nur blöde Hündinnen. Kein interessantes Weib weit und breit. Nur zickige, meckernde und hysterische Vierbeinerinnen stolzieren durch die Strassen und tun so, als sei ich ihnen schnuppe. Wartet nur, meine Zeit wird auch noch kommen. Den Italo stört das aber gar nicht. Der steigt jedem Weibe nach, ob zickig oder hysterisch. Stolz grinst er dann zu mir rüber, wenn er wieder mal eine Eroberung gemacht hat. Ist mir aber egal, da bleibe ich lieber ein kühler Belgier.  

Mein Alter liess sich in den letzten Wochen ein bisschen gehen. Ich habe den immer am Essen gesehen. Wird wohl wieder eine harte Woche für mich, wenn er seine Pfunde loswerden will. Hat er nichts im Magen, dann ist er unausstehlich

 






Seitenanfang












Woche 13




Jetzt darf ich nicht mal was schreiben. Nur weil mein Alter an ein
Fährtenseminar geht, lässt er mich nicht an die Tasten. Ich kann ja  Fährten, also könnte er mich ja hier lassen und alleine
seinen Riesenpfahl gebrauchen, da er ja eh seine Nase in alles steckt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Alter irgendwo beliebt ist.
Überall muss er sein Maul aufreissen. Er beginnt jetzt neben mir auch schon den Italo rumzukommandieren. Der versteht die Welt nicht mehr. Auf der einen Seite eine Rita, die dem Kleinen immer was in den Mund steckt und auf der anderen Seite mein brutaler Alter der ihm endlich Manieren beibringen will. Ich glaube nachdem er es bei mir nicht geschafft hat, versucht er es nun bei ihm. Armer Happy, ich wage dir gar nicht zu sagen, was noch alles auf dich zu kommt. Immerhin bin ich dadurch ein wenig entlastet. 

 




Seitenanfang







Woche 14

 

Zwei Tage nichts als Acker. Ich kam mir wie ein Wildschwein vor. Mein Alter, der sonst auch lieber im Trockenen sitzt, stolzierte wie ein König über den vermatschten Boden. Pro Schritt wurde er einen Zentimeter grösser, denn all der Dreck setzte sich an seine Stiefel. Ich glaube er war noch stolz, dass er plötzlich grösser wurde. Um solchen Schmutz zu haben muss man nicht für drei Tage nach Deutschland reisen. Je länger ich bei den Zweibeinern bin, desto weniger verstehe ich sie.

Toll, jetzt hat auch mein Bruder "Norris der Grosse" die erste IPO Prüfung mit sehr gut bestanden. Wir scheinen doch Prachtskerle zu sein. So wie ich es in Erinnerung habe, hatte er ein Prüfungsresultat von 86, 93,96. Da kann man zufrieden sein. Wäre toll, wenn wir mal zusammen an einer Prüfung teilnehmen könnten. 

 

  Seitenanfang





Woche 15




Das war wieder eine Woche. Nur weils dem Alten zu kalt war und sich alles wieder in Weiss gehüllt hatte, ging er mit mir nie richtig fort, dabei liebe ich dieses kalte Weisse. Wohlig wälze ich mich darin und alle meinen ich spinne. Es kühlt meinen Körper ab, denn die Zweibeiner spinnen, die haben Häuser in denen ist es wie in der Wüste. Trocken, heiss und ganz wenig Wasser. Wenig Wasser? Bei uns auf alle Fälle, denn der Italo sauft wie ein Loch. Da er nicht richtig trinken kann, ja der geht mit seinem ganzen Gesicht ins Wasser, sabbert er dann durch das ganze Haus und alle meinen ich sei's gewesen. Immer sind die Grossen an allem Schuld.
Auch zickelt er mich ständig und statt zu spielen zwickt er mich dann ins Ohr, doch sobald ich ihm's zurückgebe jault er kurz auf und alle haben wieder Bedauern mit ihm. Spitzbübisch grinsend läuft er dann stolz an mir vorbei. Warum müssen die Kleinen immer so frech sein?
Er macht mir auch immer alles nach. Wenn ich mal irgendwo raufklettere, klettert er mir sicher nach. Überall wo ich bin will der Italo auch sein.  Richtig penedrant ist das. Nirgends habe ich meine Ruhe.
Trotz allem, eigentlich ist er ja noch ein lustiger Kumpel

Seitenanfang









Woche 16

 

Das Gemüse in Butter gedünstet, Lauch und Möhren in feine Streifen geschnitten, für einen solchen Teller könnte ich Vegetarier werden. Rita hat das auch wunderschön angerichtet, doch wunderte es mich etwas, weil sie es mir nicht in den Napf gab, sondern extra einen Teller bereitstellte. Dass alles nicht am Boden stand, war mir eigentlich egal, wenn es gut schmeckt kann es auch ruhig auf der Küchenanrichte stehen. Auf meinen Hinterpfoten stehend, labberte ich diese Köstlichkeit in mich rein. Plötzlich war es aus mit der Ruhe. Polternd stürzte Rita in die Küche und als ich ihr Gesicht sah wusste ich, dieses exzellente Mahl war nicht für mich bestimmt!!

Die Zweibeiner haben wieder gefressen, dass sich die Balken bogen. Unsereins setzen sie auf Diät und sie füllen sich die Bäuche mit allerlei Leckereien. Mein Alter war drei Tage zu Hause - Ostern sagen sie dem - und kochte als gäbe es in den nächsten Tagen eine Hungersnot. Die Ungerechtigkeit zwischen den Zwei- und Vierbeiner kam wieder mal 100% zum Tragen.

 

Seitenanfang


Woche 17








Viel mit dem Alten unterwegs gewesen. Ich glaube nun wirklich, der will aus mir was machen. Der spinnt wohl. Training, Training und nichts als Training. Er will dass meine Nase sich auf dem Boden aufschürft und sagt dem dann Fährten. Dann muss ich wie ein Idiot meinen Alten angucken, während er im Stechschritt über den Fussballplatz läuft. Hinlegen und warten muss auch noch sein und dann schauen sie, dass ich nicht aufstehe, sie lärmen und toben, doch ich muss liegen bleiben. Schlimm! 
Und würde es dann endlich mal zur Sache gehen, dann muss ich um Wändchen laufen, zu meinem Alten kommen und dies -zig fach. Muss ihm da mal meine Meinung sagen. 

Da hat es der Italo schon schöner. Der spaziert mit Rita durch den Wald, erhält für alles und jedes ein Goodie und geniesst es einfach da zu sein. Der hat keine Sorgen, ausser natürlich wenn er mir den Knochen wegnehmen möchte. Dann geht's zur Sache. Doch ansonsten lass ich ihn in Ruhe. Bin einfach ein bisschen neidisch auf ihn, weil er wirklich einfach Hund sein kann. Wer kann das heute schon?

 






Seitenanfang







Woche 18

 

Endlich mal ne ruhige Woche erlebt. Kein Stress, keine unnötigen Befehle. Der Alte hat all das mit mir gemacht, was ich auch gerne tue. Hab's ihm nur nicht zu merken gegeben, denn dann hätte er sicher wieder alles anders gemacht. Es ist schon einfach, wie man die Zweibeiner um die Pfoten wickeln kann. Ein bisschen wedeln, zwei  drei mal den Kopf auf die Beine legen und einmal auf's Kommando irgendwas ausführen und schon bekommt man alles was man will. Ja, ja, sie werden uns nie verstehen und denken halt wir seien dumm und trottelig. Ich lasse sie in diesem Glauben, ansonsten würden sie wieder mehr von uns verlangen. 

Wenn es um einen Ball geht, ist mein Alter nicht mehr ansprechbar. Fussball nennen sie sowas und wenn die Farben rotblau vorkommen spinnt er noch mehr. Wir Hunde werden im Alter doch gesetzter, intelligenter und ruhiger. Nicht so bei den Zweibeinern, resp. bei meinem Partner, wie älter der wird, umso mehr spinnt er. Der kann Toben, ohne dass jemand bei ihm ist. Ganz alleine sitzt der vor einer viereckigen Kiste und schreit das Bild an. Er wartet nicht auf Antwort, nein, er schreit einfach. Manchmal denke ich, man müsste die Zweibeiner einsperren und nicht uns.

 

Seitenanfang


Woche 19











Der Italo stinkt..... fürchterlich..... da stellt es sogar mir den Schnauf ab und ich liebe eigentlich Wildgeruch. Doch Happy -warum heisst der überhaupt so- wälzt sich in jeder Scheisse, für ihn riecht alles gut und dann jammert er wenn er gebadet wird und ist neidisch auf mich, weil ich nie in die Badewanne muss. Man hat Stil oder hat ihn eben nicht. Nach dem Bade sieht der kleine Wicht noch kleiner aus als er schon ist. Er läuft dann wie ein Stenz durch die Gegend und will mit seinem Aussehen angeben. Ein Schmutzfink bleibt immer ein Schmutzfink. 

Mein Alter spinnt. geht der fort und kommt mit anderen Kleidern zurück, nur weil da so ein Verein, der mit Hunden überhaupt nichts am Hute hat, einen Pokal gewonnen hat. Hee.... ich habe auch schon einen Pokal gewonnen und dabei hat keine Seele etwas gesagt. Jä nu, ich muss wohl mit dem Leben, dass die Menschen uns ganz, ganz miekerig betrachten. Dabei sind wir ja die wirklichen Herrscher dieser Welt. Muss das mal meinem Alten verklickern.

Die merken nicht mal, wenn mir ein Kollege einen Gästebucheintrag macht. Gut der Igor, der hat noch die Eierschalen hinter seinen Deutschen Schäferhund Ohren, aber er hat doch an mich gedacht. Finde ich toll.

 

Seitenanfang


Woche 20

Wenn mein Alter Besuch erwartet lässt er mich links liegen. Er beachtet mich nicht mehr. Schnell ein Kurzausgang, zweimal Bein heben, mehr gibts nicht. Würde ich Grunzen, müsste ich sagen: Ich bin eine arme Sau. Ist dann der Besuch da, werde ich ganz vergessen. Der Italo und ich sitzen sauer in den unteren Räumen, dürfen gnädigerweise noch in das Hinterhofgärtchen  und hören sie oben gemütlich plaudern und essen. Dann finden sie es noch "oh ganz nett, wie die Hunde da im Hof sitzen". 
Zum Glück kamen zwischendurch zwei tolle zweibeinige Jungs zu uns hinunter um mit uns zu spielen. Die waren nicht so blasiert wie mein Alter, den ich immer nur sah, wie er in den Keller stieg und neue Flaschen raufholte, wobei er am Schluss etwas mühsam auf seinen Beinen stand. Ich glaube er wäre froh gewesen, wenn er an diesem Abend auch vier Beine gehabt hätte. 

Ja, ja wir Vierbeiner sind in solchen Situationen schon arme Schlucker. Die Zweibeiner fressen was das Zeugs hält und uns bleibt nur ein Napf. Mehr nicht! 
Im nächsten Leben will ich als Mensch auf die Welt kommen. Toll wäre es, wenn mein Alter dann als Vierbeiner unter meine Fittiche käme. 

 

Seitenanfang



Woche 21


Wenn der Italo gebadet wird meint man schwarze Farbe tropfe von seinem kleinen Körper. Die Wanne strotzt vor Dreck. Leider riecht er dann nur einen Tag so dass man es aushalten kann. Kaum ist er wieder mal draussen schaut er, dass er sofort zu seinem üblichen Geschmack, sprich "penedrantes Riechen" kommt. Sogar das Autofahren macht keine Freude mehr.

Meine Alten haben einen Furz. Nachdem nun wir nicht mehr in den Garten gehen dürfen  - ein Garten wohlgemerkt, der gar keiner ist  -  ist es nun auch den Vögeln verboten dieses graue Heiligtum zu betreten. Netze über das ganze Gelände und wehe ein Vogel verirrt sich in diesem Labyrinth. Fluchend gehen die Zweibeiner raus und verjagen den kleinen, verängstigten Vogel. Ich weiss nicht, was die mit diesem Flecken Erde wollen. Wir Hunde dürfen nicht drauf, die Vögel werden verjagt und die Zweibeiner haben sich den Weg selbst versperrt. Jetzt frag ich mal alle; Für was haben meine zwei Zweibeiner einen Platz, den sie gar nicht betreten können? 
Also für mich ist die menschliche Logik nicht nachvollziehbar. 

 



Seitenanfang

Woche 22

 

Click, clack, so tönt es in meinen Ohren. Kein Frosch und auch kein anderes Getier in der Nähe und doch macht es click, clack. Es ging lange bis ich merkte um was es sich da handelt. Die Zweibeiner haben alle ein farbiges Ding in der Hand und beim drücken macht es click, clack. Meine viebeinigen Kollegen schütteln nur den Kopf und grinsen mich an. "Hey, schau dass dein Alter auch mit Click, clack beginnt, denn bei jedem Click erhälst du eine Belohnung und beim clack gerade noch eine oben drauf. Je mehr click du hörst, desto mehr erhalten wir dafür". Etwas neidisch bin ich schon, denn bei uns macht es weder click noch clack. Immerhin bekomme ich trozdem Belohnungen, wenn ich was gut mache. 

Jetzt geht doch mein Alter mit mir ins Training ohne was zu machen. Der hat doch nicht alle Tassen im Schrank. Nur weil es ihm zuviele Hunde hatte packte er mich nach einem Spaziergang wieder ins Auto und fuhr nach Hause. Dabei geht er ja wegen mir und nicht wegen sich ins Training, oder irre ich mich da? Immerhin hat er mit mir und einer herzigen Malidame einen längeren Spaziergang gemacht. Aber es brachte ja trotzdem nichts, denn ich war immer unter seiner Beobachtung. Wäre doch toll, wenn ich mal mit so einem Mädchen alleine fortgehen könnte.

 

Seitenanfang 





Woche 23











Mein Alter kennt keine Gnade. Trotz Hitze jagt er mich über den Platz und ich vergesse in meiner Freude dem Ball nachzujagen dass es mir fast den Atem verschlägt. Ich kann kaum mehr, so muss ich hächeln. Immerhin legt er mir anschliessend gnädigerweise noch etwas lauwarmes Wasser vor die Schnauze. Groggy muss ich dann noch einen "Auslaufspaziergang" machen, obwohl ich mich eigentlich nur ins kühle Gras legen möchte.

Was würde ich ohne Rita machen. Tod wäre ich vermutlich. Verhungert würde man mich zwischen Bett und Stuhl finden. Mein Alter ist so geizig, dem reichen die Zwischenhäppchen - eine Wochenration bei Rita - ein ganzes Jahr. Dann muss ich die Goodies erst noch mit anderen Hunden teilen. Wie habe ich sowas verdient. Muss mir halt vermehrt die Belohnung selber holen.

Jeden Tag mehr Katzen. Wo ich auch hinschaue schleicht eine um die Ecke. Ich glaube diese Viecher vermehren sich täglich. Warum rennen die eigentlich immer davon wenn sie mich sehen, die wissen doch auch langsam, dass mein Alter in solch spannenden Situationen nicht auf meiner Seite ist. Rückblick dieser Woche. Während ich verhungere wird der Italo runder und runder!

 








Seitenanfang 













Woche 24












Ich geniesse es. Endlich leiden auch mal die Zweibeiner. Sie jammern und heulen, nur weil es draussen heiss ist, aber mit uns haben sie das ganze Jahr hindurch kein Erbarmen. Natürlich denken sie auch jetzt nur an sich und nicht an uns Vierbeiner. Wenn ich ins Wasser will werde ich angeleint, nur weil es zuviele Zweibeiner drin hat, die es "igitt, igitt" finden wenn sich auch noch ein Belgier zwischendurch drängt und schüttelt. Dabei stehen die doch auch unter tropfenden Wasserhähnen.

Dank der Hitze muss ich nicht zuviel trainieren. Früh am Morgen vor dem Essen ein wenig umherrennen mehr muss ich nicht tun, das heisst die Alten können nicht mehr tun, weil sie nicht mögen. So kann ich ruhig am Tag etwas dösen, etwas essen und viel trinken, ohne dass ich Kunststückchen machen muss. Ich habe zur Zeit ein richtig herrliches Hundeleben, so wie es sich gehört. 
Doch in meinem Alten tut sich etwas. Ich glaube er geht irgendwann mal an eine Prüfung und da muss ich mit, denn ohne mich geht es ja nicht. Doch meint ihr, der würde mich fragen. Nein er macht einfach alle nervig und nörgelt an mir herum, wenn ich nicht das mache was er will und schlägt die Hände über den Kopf, dabei drückt er sich so schlecht aus, dass ihn niemand versteht. Eigentlich müsste nur ich ihn verstehen, doch auch ich verstehe ihn nicht. Warten wir mal ab. Der entscheidende Tag wird kommen und auch wieder vorbei gehen. Lassen wir das Theater über uns ergehen.

 









Seitenanfang 













Woche 25






Mein Alter trainiert mit mir wie ein Wilder, damit ich endlich diese dummen, blöden Wändchen umlaufe. Ich sehe das einfach nicht ein, schliesslich wartet erst im letzten Wändchen meine Beute, also warum soll ich um jedes leere Wändchen kurven, wenn es doch nichts zu sehen gibt. Mein Alter wird wirklch langsam "hässig", wenn ich vor allen Zuschauern so rasch als möglich, ohne Umwege, zum letzten Wändchen renne. Ich werde Hundesport nie begreifen! Ich glaube das ist was für Zweibeiner, sicher nichts für uns. Wie ich meinen Alten kenne wird da noch einiges auf mich zu kommen.

Auf Besuch bei meiner Mutter und Schwester, natürlich durfte eine Schar Italos auch nicht fehlen. Ich glaube meine Alten gingen nicht wegen meiner Mutter oder Schwester dorthin, nein sie wollten nur die Winzlinge sehen, die so gross wie Meerschweinchen waren. Meine Schwester entpuppte sich als zickiges Weib, auch die Italo Mutter war nicht gerade der Ausbund an Höflichkeit, so dass ich schlussendlich wieder mit meinem Italo ganz froh bin. Dieser Weiberhaushalt hatte wirklich keine Freude an mir.

 

 


Seitenanfang 










Woche 26

 

Jetzt kauft sich doch mein Alter einen neuen PC, das heisst er kauft sich einen zweiten PC und meint das sei IN. Er setzt zusammen, er installiert und hat natürlich keine Zeit alles an einem Wochenende zu machen. Und wer leidet darunter. Ich, nur ich arme Sau darf nicht an den PC weil er ja keine Zeit hat. Diese Zeilen konnte ich an einer Randzeit hineinquetschen, weil mein Alter vor der Flimmerkiste eingschlafen ist. Aber sowas bin ich mir ja gwohnt. Grosses Maul und kaum geschlossen schläft er ein. Wo bin ich nur gelandet. Puh..... muss gehen, ich glaube mein Alter ist aufgewacht und er liebt es gar nicht, wenn ich einfach so an den Pc gehe, ohne ihn zu fragen. 

Ihr seht, wie unterdrückt ich bin und mein Alter meint ich merke sowas nicht.

PS in letzter Zeit verfolgen mich die Italos. Schon wieder mit einem Farbenklekser zusammen gelegen. 

 

  Seitenanfang 



Woche 27 / 28

















 

Da fährt doch mein Alter zig Kilometer mit mir an das Ende der Welt, um mich auf dem Fussballplatz um die Wändchen zu hetzen. Dass ich am Schluss noch einen Pokal bekam, der mir leer hingestellt wurde, war dann noch die Krönung. Stellt euch vor. Da bekomme ich einen Minipokal mit Deckel, den ich rasch wegstupste, weil ich dachte irgend so ein kleines Frolic würde darin zu finden sein. Aber denkste! Nichts, öd und leer stand dieser Pokal vor mir. Immerhin war ich nicht neidisch auf Akki, mein Partner an diesem Wochenende, der einen grösseren Pokal erhielt, in dem aber auch nichts drin war. Er konnte das auch nicht begreifen. Anschliessen trank mein Alter ein grosses Bier und um Abend frass er sich den Bauch voll. He.... ich habe die Leistung gebracht, nicht mein zweibeiniger  Antreiber. Es ist wie im richtigen Leben. Die, die nicht arbeiten erhalten mehr als die, die arbeiten. Wie ungerecht ist doch diese Welt. Dass sie nun auch auf die Hundewelt übergeschwappt ist macht das ganze noch schlimmer.
Stolz lief dann mein Alter noch mit dem Pokal auf dem Gelände umher. Mich hat er umgehend im Auto versorgt.

Ansonsten bin ich froh, dass mein Alter wieder arbeiten muss. Gemütlich liegen dann der Italo, Rita und ich im Garten und geniessen seine Abwesenheit. Von mir aus könnten sie die Arbeitszeit erhöhen.

 

PS, der Wettkampf war organisiert von einem Club der Dt. Schäferhunden und jetzt soll noch einer sagen, ich sehe wie ein solcher aus. Mein Partner mit der kalten Schnauze schaut ja auch nicht wie ein Original Deutscher Schäfer aus. Oder täusche ich mich etwa da?

 








Seitenanfang 











 



Woche 29




 

Die Hitze macht auch mir zu schaffen. Schliesslich bin ich ein Belgier und dort regnet es mehr, als dass die Sonne scheint. Ein weiteres Problem habe ich mit meinem Italo, der riecht, als sei er ein laufendes Güllenfass. Zum Glück wird er nun öfters gebadet, doch das hält nur ein paar Stunden hin, dann wälzt er sich in einem unbeaufsichtigten Moment, zwinkert mir mit seinen Kulleraugen zu und denkt ich würde es ihm nachmachen. Ich bin doch kein Schwein. Wenn ich mich dann müde in den Garten legen will, kommt der kleine Wicht immer neben mich, als ob er mich mit seinem Geschmack ärgern wollte. Auch wenn ich schlafe rieche ich ihn schon von weiter Ferne. Er ist dann immer überrascht, wenn er mir nichts wegnehmen kann.

Auch meine Alten spüren die Hitze, das tröstet mich. Immerhin lassen sie mich nun tagsüber in Ruhe und ich kann faul rumliegen. Mein Alter kann es mit dem Training allerdings nicht lassen. Früh am Morgen und wenn es am Eindunkeln ist, jagt er mich über die Matten. Irgend einen Mist muss ich immer machen. Scheinbar muss man als Hund solches ertragen. Gehört zur Lebensphilosophie. Egal, Hauptsache es gibt was zu fressen.

 







Seitenanfang 
 

Woche 30











 

Mein Alter hat einen Vogel. Da fährt der doch mit mir stundenlang im Auto, nur um mit mir zu trainieren. Dann muss ich noch in einem Hotel ohne meine geliebte Decke schlafen und am Schluss habe ich so Muskelkater, dass ich meinen Körper nicht mehr spüre. Immerhin habe ich bemerkt, dass mein Alter auch total fertig war. Er schlief am Sonntag vor mir ein und daher konnte ich mein Tagebuch nicht schreiben.
Ich bin also unschuldig.
Diese zwei Tage hatten es in sich. Am Samstag Nachmittag musste ich mit meinem Alten vor aller Augen mein Können in der Unterordnung zeigen und wurde dabei mit schlechter Kritik überhäuft. Ich musste ja grinsen, denn nicht mich prangerten sie an, nein meinen bedepperten Zweibeiner. Ich darf gar nicht sagen, was die ihm alles erzählt haben. Allerdings musste ich dann wegen ihm am Sonntag leiden, denn er und ich wurden da sehr rigoros an die Kandarre genommen. Zudem war am Sonntag Morgen noch Fährten angesagt. Auf einen staubigen furztrockenen Acker setzte mich mein Alter zum suchen an. Da lobe ich mir das Gras, das wir in der Schweiz haben. Immerhin durfte ich am Samstag und auch am Sonntag meinem geliebten "indenarmbeissen" frönen. Doch auch dies war sehr anstrengend. Sie gingen mit mir, wie bei einem Spitzensportler bis an die Grenzen. Zu all dem lachte mein Italo jedesmal hämisch, wenn ich ausgelaugt ins Auto zurückkam. Der hatte ja gut lachen, denn ausser Fressen, trinken, schlafen und einer kleinen Fährte hatte er nichts zu tun und daher ein richtig schönes zufriedenes Leben.


 









Seitenanfang 




 

Woche 31

Ich armer Hund muss mich immer nach den Marotten unserer Zweibeiner richten. Meinem Italo Kollegen geht es nicht besser. Da feiert man hier am 1. August ein riesiges Fest, alles ist fröhlich und trifft sich auf der Strasse. Es zischt, knallt, heult und der Himmel ist voller Farben. Das geht die ganze Nacht lang so. Und was machen meine Alten. Nur weil sie es nicht gerne haben wenn es zischt, knallt, heult und der Himmel voller Farben ist, fahren sie in den Schwarzwald und wir müssen mit. Anstelle eines Festes, machen wir mühsame Spaziergänge, warten im Wagen bis die Zweibeiner die Bäuche bis zum Rülpsen gefüllt haben und abends müssen wir in irgend einer kleinen Ecke schlafen nur weil sie in fremden Betten liegen. Am Morgen kommt so ein Fremder und sagt, "ach was sind das für liebe Hunde, so ruhig und anständig. Dabei legt er seine verschwitzte Hand auf unsere Köpfe  und streicht  uns zu allem Elend den Bauch. Das gäbe ein Theater wenn ich sowas machen würde. Ich möchte auch endlich an ein Fest und Wurststücke vom Boden aufnehmen, wie ein normaler Strassenhund. Ich bin doch kein Schosshündchen!! !!!

 

Seitenanfang 


Woche 32










 

Also langsam macht mir die Hitze ein wenig zu schaffen. Ich bin froh, dass mein Alter am Tag auch den Schatten sucht, somit kann ich ruhig auf dem kalten Boden liegen und dösen. Meinen Italo scheint die Hitze noch mehr zu quälen. Er lässt sich kaum ansprechen. Liegt da und sagt nichts. Nun es wäre natürlich auch mal an der Zeit diesen "Teppich" zu scheren, damit sein Körper auch wieder atmen kann. Bin glücklich, keine solche Wolle um mich zu haben.
Mein Alter trainiert mit mir nur am frühen Morgen und da kann ich es noch aushalten. Ich begreife nicht, dass er immer mit mir was machen muss. Kann er mich denn nicht einfach mal Hund sein lassen, ohne wenn und aber. Aus allem muss Training werden. Warten am Trottoir ist nicht einfach ein Sitz, nein wenn ich sitze, muss er mich noch korrigieren, ich soll mich noch näher an meinen Alten pressen. Wenn ich es nicht tue, steht er einfach da und wartet, wartet, wartet, bis es mir zu bunt wird, und ich mich dann noch näher an ihn drücke. Immerhin bekomme ich dann gnädigerweise ein Wurststückchen. Bin natürlich froh darum, denn was ist, wenn er mal das Morgenessen vergessen würde. Schrecklich, ich darf nicht daran denken.

 









Seitenanfang 



 















Woche 33





 

 

Die Zweibeiner sind immer für Überraschungen gut. Da kämpft sich mein, zugegebenermassen aufgezwungener Freund, wochenlang mit lockigem Fell durch die Hitze und jedes aufrechtgehende Individuum sieht wie er leidet, ohne was zu sagen. Nun wo die Sonne nicht mehr so stark auf unser Fell brennt, rennen meine Zweibeiner zu einer Sadistin die den Italo nach zwei Stunden völlig nackt seinem Schicksal überlässt. Etwas bekümmert begrüsste er mich. Ich glaube er schämte sich. He, he, jetzt rennen dir die Weiber nicht mehr hinter her.

Mein Alter nimmt weite Wege auf sich, nur um mich zu einem besseren Hund zu machen. Ewig hocke ich in meiner Box, die mich auf irgend einen Platz bringt. Eigentlich sieht es überall gleich aus. Ich verstehe nicht, warum man so viel Zeit aufwendet, nur um mir ein Apportierholz in die Schnauze zu legen. Das könnte er doch auch zu Hause mit mir machen. Ich liebe es so oder so nicht, wenn man mich zwingt etwas ins Maul zu nehmen. Also was soll das?!

 





Seitenanfang 



 


Woche 34

Rita lässt uns wieder im Gärtchen herumtollen. Allerdings nur wenn der Alte nicht da ist. Er sieht natürlich am Abend die Löcher im Garten und schüttelt den Kopf. Ich glaube er hat resigniert. Er wird Hunde und Frauen wohl nie verstehen.
Auch dem Italo gefällt es, mir nachzurennen, allerdings kann dieser sture Bock noch recht penetrant an meiner Beute ziehen und kann er sie nicht in seinen Besitz kriegen, so bellt er wie ein grosser Hund. Doch bei seinem Bellen würde nicht mal ne Maus davon springen.

Wenn mein Alter nicht ins Stadion pilgert -natürlich immer ohne mich- so tippt er immer in ein kleines Apparätchen und wartet auf einen Pipston, dann schaut er drauf und seine Miene erhellt oder verdüstert sich. Der kann sich an etwas freuen, oder ärgern, was nicht da ist. Mehr nicht. Bei uns Hunden ist das anders, ein Knochen ist ein Knochen und ist er nicht mehr da, so habe ich ihn gegessen. Mehr nicht!

Seitenanfang 






Woche 35









 

 

Nicht viel passiert. Die Zweibeiner genossen die letzten heissen Tage und vergassen uns dabei. Musste mich mehr als lieb mit dem Italo begnügen, der auch immer wie frecher wird. Werde ihn wohl in den nächsten Tagen mal zentrieren müssen. Es geht doch nicht, dass dieser kleine Wicht mich anknurrt.
Meine Zweibeiner reden immer von Ferien, vom Norden oder vom Meer. Nachdem ich mich an die Tür stellte um endlich zu gehen, riefen sie mir, dass dies noch ein paar Wochen dauern werde und redeten in Babystimme zu mir, wie nett ich sei und alles verstehen würde. "Ach wie niedlich". Spinnen die denn. Zum Glück wissen die nicht, dass ich ALLES verstehe, ich glaube die würden schnell Geheimnisse vor mir haben.

Mit meinem Alten wieder mal auf fremden Plätzen gewesen. Huii kann der hässig werden, wenn ich es mal nicht so mache wie er es gewohnt ist. Ich muss ihn zwischendurch immer noch daran erinnern, dass ich ein Lebewesen bin und nicht eine Maschine. Er kann schliesslich nicht immer auf mir herumhacken, so wie er es mit seinem PC macht. Hey Alter ich bin ein HUND

 






Seitenanfang 






 



Woche 36/37

Ich kann wirklich nichts dafür. Mein Alter ist schuld, dass ich meine Gedanken nicht niederschreiben durfte. Er liess mich einfach nicht an den PC nur weil er zu faul war in seinem Tagebuch was zu schreiben. Zum Glück ist Fussball sein Hobby. Natürlich nur das Zusehen. Er käme wohl nicht mehr als 100 Meter weit ohne Sauerstoffzelt. Er ist nämlich mit dem Junior nach Zürich gefahren und so kann ich in Ruhe schreiben. Hoffentlich verliert seine Mannschaft nicht, denn dann ist er unausstehlich. Nichts kann man ihm dann recht machen. Ich hoffe ich werde nie so wie er im Alter.

So wie ich meine Zweibeiner einschätze, gehen wir bald fort. Das Auto wird gefüllt mit Sachen die man nicht braucht. Zu Hause darf ich plötzlich nicht mehr tun und lassen was ich will. Zimmer sind plötzlich tabu. Dies sind Zeichen des Aufbruchs. Ich hoffe auf schöne Zeiten, und wäre froh, wenn auch ich mich mal erholen könnte. Hoffentlich fahren wir nicht ans Meer, denn dann riecht mein Italofreund permanent nach totem Fisch. Der wälzt sich verflucht gerne in diesen stinkigen, verroteten sandigen Fischen. Jetzt wo er frisch geschoren ist, riecht er noch strenger als sonst.

 

Seitenanfang 


Woche 38 / 39 / 40

Menschen nennen es Ferien. Ferien sind dann, wenn ich lange im Auto sitzen muss, bis ich wieder mal pinkeln darf. Da raste doch mein Alter Kilometer um Kilometer in den Norden, um nur mal Fisch zu essen. Doch ich muss ehrlich zugeben, ich hatte es  auch ganz nett. Täglich lange Spaziergänge ohne dass ich ewig was machen musste. Gut mein Alter konnte es nicht lassen und mich zwischendurch ins Platz, Sitz oder Steh zu rufen, doch da ich auch in Ferienstimmung war, liess ich es über mich ergehen. Immerhin konnte ich mich mal frei bewegen. Auch der Italo genoss das freizügige Leben, allerdings in anderer Hinsicht als ich. Es kam mir vor als hätte er nur Hunger. Er frass alles was auf dem Boden lag. Ein Boden der nur aus Sand und Salzwasser bestand. Da lagen Tiere mit Schalen ohne Füsse, Tiere mit Schalen mit mehreren Beinen. Sogar Zangen hatten sie. Todesmutig nahm er alles in sein Maul und zermalmte es unter grossem Getöse. Mich schauderte es jedesmal. Dass dieser Italo noch lebt wundert mich!
Zum Glück hat sich mein Alter wie ein Hamster  für den Winter vollgestopft und sich einen Bauch angegessen (ich drücke mich jetzt anständig aus), sodass er gar nicht mehr so rennen mag. Ich hoffe es bleibt so.

 

Seitenanfang 


Woche 41

Mein Alter rennt mit mir täglich auf dem Platz umher. Er hat am nächsten Wochenende eine Prüfung und dazu benötigt er mich. Warum auch immer! Soll er mich doch über die Felder zum schnüffeln schicken, auf dem Platz über Hürden rennen lassen und zum Abschluss um die Wändchen zwingen Wenn ich Lust habe, mach ich es, wenn nicht lass ich es bleiben. Er wird mir sicher nicht den Kopf abreissen.

Erhole mich zu Hausen von den Ferien, denn mein Alter ging mit mir täglich stundenlang am Meer spazieren, dabei wäre ich lieber auf der Couch gelegen. Warum meinen die Zweibeiner immer, dass Hunde spazieren wollen. Das Bein heben, mehr brauche ich nicht. Ein Bett ist mir lieber als verschmutzte Wege.

Auch mein Italo-Wohnpartner liegt lieber faul herum, als grosse Spaziergänge zu machen. Bei seinen Spaziergängen geht es ja eh nur darum soviel vom Boden aufzunehmen wie man nur kann. Er ist Weltmeister darin!

 

Seitenanfang 



Woche 42































 

Jetzt bin ich doch schon etwas mehr als dreieinhalb Jahre bei meinem Alten und ich verstehe ihn immer noch nicht. Oder versteht er mich wohl nicht? Da geht der doch an eine Prüfung und nimmt mich mit. Am Schluss erfahre ich dann, dass es eigentlich eine Prüfung für mich war. Ich tat eigentlich alles was er auch sonst von mir verlangt. Ich weiss, dass ich auf der Fährte Gegenstände finden muss, die ich natürlich gefunden habe, dass ich ein paar Abkürzungen nahm sollte ihn doch nicht ärgern. Für ihn sind nämlich die Gegenstände immer am wichtigsten, ich wusste wenn ich die nicht finde, würde er fuchsteufelswild. Aber eben, siehe oben, trotz den gefundenen Gegenständen war er mit mir nicht zufrieden.

Weiter ging es dann mit dem gemeinsamen laufen, das ich wie immer für ihn mache und ich glaube er war auch zufrieden. Beim Apportieren hat er dann wieder gestänkert, nur weil ich ihm das Holz nach der Hürde gleich in seinen Mund zurückgeben wollte. Nicht mal Freude darf man dabei zeigen. Ein scharfes "Sitz" erschreckte mich und ich glaube auch den Richter. Bei der Hürde wollte ich es besser machen und ihm das Holz gleich in den Hosensack schieben, doch auch das war nicht nach seinem Wunsch, auch hier erschreckte er das ganze Publikum inklusive mich. Habe es dann etwas schräg vor ihm gehalten und gewartet.

Dass ich dann am Schluss noch ohne meinen Alten neben einem Fähnchen in der Sonne liegen musste gefiel mir dann aber gar nicht und ich legte mich daher drei Schritte nach vorne in den Schatten, was wiederum meinem Alten überhaupt nicht gefiel. Ich tat so als hörte ich nichts, als ich ihn aus dem Wändchen was von "Platz" zischen hörte.

 
Beim abjagen des Armes war er scheinbar mit mir wieder zufrieden und trotzdem bekam ich diesen Arm nie zum tragen. Ich weiss nicht was das soll. Als wir zusammen zum Auto liefen meinte er lakonisch, "Junge da kommt noch einiges auf dich zu", dabei vergisst er, dass die Zweibeiner was lernen müssen!
Zum Glück traf ich nach langer Zeit meinen Bruder wieder.

Scheinbar war diese Prüfung doch nicht so schlecht, denn er liess mich mit dem Italo lange im Wagen hocken. Auf der Heimreise war er dann so müde, dass er sich chauffieren liess. Im Auto redete er dann immer wieder von 89/89/95. Ich weiss nicht was er damit meinte.

 









Seitenanfang 


















 





Woche 43





 

Der Italo muss abnehmen!!!
Schliesslich ist es an der Zeit, dass er nicht mehr soviel zu fressen kriegt, denn er ist ja Kugelrund, während bei mir die Knochen im Fell herausstehen . Man sieht schon, dass ich da von meinem Alten sehr unlieb behandelt werde. Während der Kleine wie eine Gans gestopft wurde, erhielt ich höchstens ein paar armselige Krümel, die ich erst noch im Sand oder vom Teppich aufschnalzen durfte.

ABER JETZT IST SCHLUSS. Der Italo ist auf Diät gesetzt. Er muss abnehmen. Allerdings muss ich nun aufpassen wie ein Wolf, denn der kleine Wicht stiehlt wie ein Rabe. Er läuft mir hinterher, in der Hoffnung ich lasse Futter stehen. Ne, ne, lieber verplatze ich, als dass ich etwas übrig lasse. Mit allen Tricks versucht er zu was fressbarem zu kommen. Köpfchen schräg, wedeln und sitzen, alles nur um etwas ausserhalb der Essenszeit zu ergattern. Aber nichts da und wenn Rita doch mal weich werden sollte, so renne ich rasch herbei und stibitze dem Italo das Futter vor der Schnauze weg. Ach ich geniesse diese momentane Weltlage

 








Seitenanfang 

 




Woche 44






 

Jetzt will es mein Alter wissen. Jeden Tag macht er was für mich. Jeden Samstag und jeden Sonntag  legt er mir Würstchen ins Gras und ich muss sie finden. Dass ich auch andere Sachen finden muss sagt er mir natürlich nicht und wird nur hundsteufelswild, wenn ich seine Gegenstände wie Luft betrachte. Auch liebt er es nicht, wenn ich seine Rechts oder Linkswendungen zuerst mal nach allen Ecken absuche  - das dauert natürlich seine Zeit - und erst mit Verspätung den richtigen Weg einschlage. Da will er glaube ich zu Spezialisten reisen, die mir das erklären sollen. Aber ich weiss ja schon, dass er was lernen muss. Manchmal habe ich das Gefühl dass mein Alter von Hunden überhaupt nichts versteht.

Ich bin froh, dass mein Alter arbeiten muss, denn es wäre schrecklich, wenn der den ganzen Tag um mich herum wäre. Schluss wäre es dann, gemütlich auf dem Bett zu liegen um den Tag zu geniessen und auch die Zwischenmahlzeiten würden da sehr eingeschränkt. Dabei bin ich ja mager wie eine arme Kirchenmaus.

 







Seitenanfang 


 


Woche 45

Nicht viel passiert. Ein paar Damen getroffen, etwas geschnuppert und weiterspaziert, resp. von meinem Alten weggezogen worden. Es ist schon arg, wenn man immer auf die Zweibeiner hören muss. Die Freiheit ist weg. Keine Chance mal einen zügellosen Tag zu verbringen. Ich kenn doch meinen Alten, der ging doch sicherlich auch als er noch jung war in den Strassen spazieren und äugte nach allem was Rundungen hatte. Nur im Gegensatz zu mir wurde er nicht weggezogen. Er machte sicherlich was er wollte ohne jemanden zu fragen. Warum nur kann er sich bei mir nicht mehr an seine Jugendzeit erinnern. Etwas mehr Freiheit würde mir gut tun.

Trainiert in einer Halle wo sich sonst Pferde bewegen. Hmmm, das riecht dann unter diesem Sand gut. Mein Alter sieht es gar nicht gerne wenn ich diese toll aromatisierten runden Dinger unter dem Sand hervorbuddle und sie genüsslich auf der Zunge zergehen lasse. Schwein ruft er mir zu, obwohl er doch weiss, dass ich ein Hund bin.

 

Seitenanfang 

Woche 46 / 47

 

Och mein Alter ist mühsam. Nie weiss ich was er will. Jedes mal wenn er mich anschaut zucke ich zusammen und denke dass er vermutlich wieder mit mir die frühmorgendlichen Trainingseinheit durchexerzieren will, aber jedes mal wenn ich zucke bleibt er liegen. Er sagt dann was von Samstag und legt sich auf die andere Seite und ich lieg dann mit Hunger in meiner Ecke und warte bis der Herr bei Sonnenschein aufsteht. Irgendwann dann liege ich wieder mit Gliederschmerzen in meiner Schlafecke, die ich Dank höllischem Sklaventraining meines Alten aufgelesen habe und hoffe auf das Wort Samstag, das dann natürlich nie kommt. Dann ist Werktag und ich muss mit meinem Alten in dieses griesgrämige Wetter gehen. Und was passiert zu allem Elend, der kleine Wicht von Italo liegt quer über das ganze Bett und grinst mich an, weil er noch wunderbar schlafen kann. Wie ungerecht ist doch diese Welt.

 

Seitenanfang 

Woche 48

Jetzt wird's wieder nass und wenn ich nass bin, darf ich nicht auf mein geliebtes Bett. Ich muss irgendwo im kalten Gang liegen, bis ich trocken bin. Alle Türen sind geschlossen. Traurig ist so ein Hundeleben. Rita gibt mir wenigstens ein Goodie  für's warten. Aber mein Alter, ihr wisst schon. Kein Krümelchen wirft er mir zu.  "WARTEN" mehr sagt er nicht.

 Nun ist auch wieder die Zeit wo er später nach Hause kommt. Irgend eine Veranstaltung hat der immer. Mal was mit Bier, dann mit Wein, immer gutes Fleisch dazu und sein Bauch wird wieder grösser. Meiner leider nicht.

Mein Alter regt sich immer auf, wenn ich aus dem Fenster gucke. "Wie ein Waschweib steht er wieder mal am Fenster"  ruft er jammernd im Hause herum. Warum darf ich nicht wie ein Schosshündchen meine Freizeit geniessen?

 

 

Seitenanfang 






Woche 49






 

Einen ganzen Samstag mit dem Italo und meinem Alten verbracht. Puhh das ist schrecklich. Nichts, rein gar nichts zwischendurch. Da läufst du einen ganzen Tag hungrig in der Gegend rum. Ich bin froh, dass der Alte beim Fährten wenigstens Fleisch streut. Wenn der wüsste, dass ich seine stinkigen Füsse auch ohne Futter rieche und finde.....
Nein ich denke lieber nicht weiter!
Doch eines kann er sicher sein, sobald wenig Futter auf der Spur liegt streike ich. Ich weigere mich seinen Spuren zu folgen.

Zu Hause finden Vorbereitungen für Weihnachten und andere Einladungen statt und wie ich die Zweibeiner nun seit über dreieinhalb Jahren kenne, dreht sich alles nur ums "Fressen". Ja, wenn die Zweibeiner so die Näpfe füllen, darf man auch bei ihnen vom Fressen reden. Ich kann einfach nicht verstehen, dass sie dann so hart sind uns gegenüber. Seit mein Alter meine Rippen nicht mehr sieht, hat er nun auch Rita befohlen mich nicht mehr für jeden Scheiss zu belohnen. Ja er hat wirklich gesagt für "jeden Scheiss", dabei erhalte ich immer nur was, wenn ich was gemacht habe und nicht wegen meinem treuseligen Blick

 

Seitenanfang 


Woche 50

Wo ist sie geblieben, die Würde des Hundes. Vergessen und weggewischt. Da darf ich nicht mal mehr richtig trainieren, nur weil mein Alter soviel Arbeit hat.
Sagt er.
Ich möchte wissen wo der sich herumtreibt. Am Abend statt Training ruft er einfach an und sagt
"muss arbeiten".
Mehr nicht! Dass ich deswegen ein paar Fettpölsterchen anlege ist für mich halb so schlimm, nur dass er dann mit Rita schimpft finde ich ungerecht, denn sie kann ja nichts dafür wenn er nicht mit mir arbeitet.

Es ist natürlich herrlich neben Rita zu hocken, wenn sie "Weihnachtsgutzi" bäckt und zwischendurch, so per Zufall, was runter fallen lässt. Dann vergesse ich jedes Training und all das Gehetze mit meinem Alten.

Auch der Italo scheint die Weihnachtsvorbereitungen zu geniessen. Er "höselt" Rita nach wo er kann, nur um irgendwas zu ergattern. Da halte ich mich eher etwas im Hintergrund auf, denn so aufdringlich wie der ist, kann und will ich nicht sein.

 

Seitenanfang 



Woche 51











 

Es gibt trotzdem immer wieder was zu naschen. Mein treuer, lieber, folgsamer Blick lässt Rita's Widerstand immer wieder dahinschmelzen!. Natürlich erhält auch der runde Italo wieder seine Rationen.

In letzter Zeit laufen wieder ein paar neue Hunde im Quartier herum und ich bezweifle, dass das Kollegen von mir werden. Die knurren schon von weitem. Ich warne euch, lasst die Weiber in unserer Strasse in Ruhe.

Wenn Besuch kommt, nie darf ich zu Beginn dabei sein. Immer muss der Italo und ich unten bleiben, als ob wir stören würden. Nein die wollen uns einfach nicht dabei haben. Warum weiss ich eigentlich auch nicht. Aber ich weiss, dass ich die Zweibeiner nie begreifen werde und wenn man noch so einen Alten wie ich zum Meister hat, schon gar nicht.

Ich hasse es gewogen zu werden. Da ist immer so ein nervöses Getue. Zuerst steht der Alte auf die Wage und anschliessend nimmt er mich auf die Arme. Mich ein ausgewachsener Mali wie ein Schosshündchen in den Armen eines Mannes!  Wage ich es bei dieser Prozedur zu knurren, dann wird mein Alter wild wie ein Hund.
Natürlich wurde ich von meinem Alte als zu dick befunden.

 



Seitenanfang 





 



Woche 52
















 

In unserem Rudel kommt Hektik auf. Allerdings sind es vor allem die Zweibeiner die ziellos in unserem Revier umhersausen. Da werden Zettel geschrieben und Einkaufstaschen mitgebracht. Sobald ich mit meiner Nase in den Sack "gucke" werde ich fluchend weggejagt. Ich glaube der Italo und ich sind zur Zeit fehl am Platz, wir werden kaum beachtet.
Leute kommen rein, grüssen und wir werden weggesperrt. Wir scheinen zu stören. Wütend kapern wir das Bett der Zweibeiner.
Ich weiss gar nicht was mein selbsternannter Rudelführer vor hat. Respektlos sieht er aus, wenn er mit einer rotblauen Schürze in der Küche hektische Bewegungen macht. Er scheint zu kochen.
Sicher nicht für uns.

Irgendwann habe ich gespürt, dass diese Tage für Zweibeiner ganz besondere Tage sind. Sie plapperten was von Wein und auch etwas von der Nacht.
Nicht verwunderlich beim Weinkonsum meines Alten!

Diese Weinnacht - oder sagte er Weihnacht -  wird aber auch mir in Erinnerung bleiben, hat doch mein geiziger Alter spät abends mit uns zwei Vierbeinern zusammen eine Menge Fleisch eines grossen Vogels vertilgt. Das hätte ich von meinem Alten nicht gedacht!


 









Seitenanfang 












 

 

Seitenanfang

Tagebuch ¦ Bilder ¦ Bookmarks ¦ Witze ¦Hundetagebuch der Malinois ¦ Home