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Reisen gehört zu meinem Beruf. Sitzungen mit Kunden, Erprobungen und Fehlersuche in komplexen Computer gesteuerten Marine Waffensystemen machen es immerwieder nötig längere Zeit unterwegs zu sein. Eine dieser Phasen dauerte vom Oktober 1996 bis zum August 1998. Überstunden und Arbeitsjubiläumsprämie. Ich sparte was ich konnte. Ein Sportster erschien am Ende des Tunnels. Falls ich nicht erneut in gesundheitliche Probleme laufen würde, dann könnte ich am Ende dieses Jobs im August '98 die Route 66 bereisen. Fast pünktlich zu meinem 50. Geburtstag.

Wir feierten silberne Hochzeit im April '98. Da wir nie eine Hochzeitsreise gemacht hatten überraschte ich Anita mit einer Reise nach Las Vegas. Ich nutzte die Chance und erkundigte mich wieviel ich hier bezahlen müsste. 8999 Dollar für einen Sportster. Alles klar.

Zuhause unterhielt ich mich wieder mit Robby. Die Situation war klar: kein Kauf in den USA. Wir gingen zusammen zu Zürichs Harley-Davidson Händler 'Pelican-Drive'. Er war ausverkauft. Aber ich erfuhr dort, dass es das 'Ride Away Program' gab. Kaufen in Europa, übernehmen in den USA. Allerdings war diese Möglichkeit auf 30 Tage begrenzt. Ich hatte das Gefühl als würden sie mich dort nicht für voll nehmen. Also wendete ich mich der Firma Müller+Jussel in Mönchaltorf zu. Ich wollte eine Maschine bestellen, aber auch sie waren ausverkauft.


Ich dachte um. Nichtmehr Sportster sondern eine FXD Dyna Super Glide mit dem neuen Twin Cam 88 Motor, die 1999 erstmals erhältlich sein wird. Um mein Vorhaben in meinem 50. Lebensjahr durchführen zu können verschob ich den Start auf Mai '99. Für weitere Informationen über das Ride Away Program kontaktierte ich Randy Texter von Lancaster,Pa HD. Er bestätigte, dass ein längerer Aufenthalt als 30 Tage kein Problem sei. Das Bike erhält Überführungsschilder die jeweils 30 Tage gültig sind.

Einer der grössten Tage meines Lebens kam im November 98. Ich kschloss einen Kaufvertrag für eine Dyna zusammen mit dem 'Ride Away Program' bei Müller+Jussel, Mönchaltorf. Der Countdown begann.

Ein kleines Problem musste bis zum 30. April '99 gelöst werden. Ich hatte nur einen Führerschein für Motorräder bis 125ccm. Also beantragte ich einen Lernfahrausweis. Dieser berechtigt zum selbstständigen Fahren. Am 30. April ging ich zur Prüfung. Mit lächerlichen Begründungen liess man mich durchfallen. Aber wen in den USA interessiert schon die Meinung eines schweizerischen Fahrprüfers. Ich startete am nächsten Tag zu meiner 10'000 Meilen Tour mit meinem Lernfahrausweis.


Alles lief glatt bis zum Januar '99. Dann die Hiobsbotschaft. Harley-Davidson hatte das 'Ride Away Program' gestrichen. Ich faxte nach Milwaukee und erklärte ihnen was sie damit angerichtet hatten. Zwei Tage später erhielt ich ein Fax von Kate Maguire von HD Europa. Sie versprach mich auf die Strasse zu bringen. Weitere vier Wochen später stimmte HD meinem Wunsch zu. Die Tour war gerettet. Ich bin Kate zu tiefem Dank verpflichtet. Sie faxte 'Enjoy your ride' und das tat ich.

Da stand ich nun. Weder Robby noch Henk, ein Freund aus den Niederlanden der eine Heritage Softail fährt, wollten mich begleiten. Auch wenn man tun kann was man will, ein bisschen Planung schadet nichts. Wenn ich es im Spätsommer '98 gemacht hätte, wäre ich wohl die ganze Route 66 abgefahren. Aber im Mai kann Chicago ganz schön kalt und nass sein. Also beschloss ich am 1.Mai nach New York zu fliegen, am 3. Mai die Maschine in Lancaster,Pa zu übernehmen und dann nach Südwesten zu fahren. Von dann an war alles offen. Ich hatte nur zwei feste Daten. Mein Rückflug am 17.Juli und das Country Jam USA Open Air Festival in Grand Junction,Co.

Ich war immer ein Country Music Fan. Als Schuljunge hörte ich am Radio AFN Frankfurt 'Sixteen 'O Five to Nashville'. Johnny Cash, Marty Robbins waren meine Lieblinge. Aber mein Interesse wurde kleiner und kleiner. Blues war dann jahrelang mein bevorzugter Musikstil bis ich eines Tages Alan Jackson hörte. Er weckte meine verschüttete Countryliebe auf. Und als ich zum ersten Mal Faith Hill hörte...... Ich kannte sie allerdings nur von CDs. Also schaute ich nach ihren Tourdaten im Internet und sah, dass sie am Country Jam USA in Grand Junction,Co auftrat. Das passte in meinen Reiseplan.