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Der Luchs

Der Luchs ist die einzige in Europa beheimatete Großkatze. Seine "Pinselohren" und sein rötlichbraunes Fell mit dunklen Flecken verleihen diesem geschmeidigen Jäger sein unverwechselbares Aussehen. Der Luchs ist ein Einzelgänger und beansprucht sehr große Reviere. Je nachdem ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt, reichen die Reviergrößen von 15 km2 bis 30 km2. Nur zur Paarungszeit, welche in den Spätwinter fällt, finden sich die Luchse zu einer Gemeinschaft zusammen. Nach etwa 12 Wochen Tragzeit werden die Jungen zur Welt gebracht und bleiben 1 Jahr lang bei ihren Müttern. Der Luchs ist vorwiegend nachtaktiv. Aufgrund seiner großen Scheu dem Menschen gegenüber, jagt er vorwiegend in den abgelegenen Teilen seines Reviers. Bei Nahrungsmangel müssen die Tiere daher oft weite Strecken zurücklegen. Als Jagdbeute werden u.a. Rehe, Hasen, diverse Kleinsäuger und Füchse bevorzugt, wobei hauptsächlich überzählige, unvorsichtige Junge sowie verletzte, kranke oder überalterte Tiere erlegt werden. Luchse haben demzufolge eine wichtige Funktion im Naturhaushalt. Wie alle großen Landraubtiere (Bär, Wolf) wurde der Luchs in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als vermeindlicher Jagdschädling in weiten Teilen Mitteleuropas ausgerottet. 1850 wurde schließlich im Bereich der Hohen Tauern der letzte Luchs erlegt. In den 70er Jahren gab es dann die ersten Bestrebungen, den Luchs in Österreich (Steiermark) wieder anzusiedeln, nachdem die ersten derartigen Versuche in der Schweiz und Slowenien erfolgreich durchgeführt werden konnten. Die damals ausgesetzten Luchse haben sich inzwischen weit verbreitet, gesicherte Nachweise aus dem Gebiet der Hohen Tauern fehlen allerdings bisher. Da der Luchs keinerlei Gefahr für den Menschen darstellt, erscheint eine gezielte Wiederansiedlung dieser faszinierenden Jäger auch in den Hohen Tauern wünschenswert.

Der Luchs - ein schwarzes Schaf?

Ein Luchs reisst hauptsächlich Rehe und Gemsen - Haustiere nur ganz selten. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre wurden jährlich etwa 57 Haustiere nachweislich vom Luchs gerissen - eine unbedeutende Anzahl, wenn man bedenkt, dass in der Schweiz 450'000 Schafe leben. Zudem werden alle Luchsrisse von Bund und Kanton finanziell abgegolten. Der Verlust eines Haustieres ist nicht einfach Schicksal. Die Palette von Möglichkeiten zur Schadensbegrenzung ist gross: Elektrozäune, Laternen oder Kontrollgänge in Begleitung eines Hundes - jede Massnahme, die dem Luchs klarmacht, dass Menschen anwesend sind, hilft, Schäden zu verhüten. Erfolg versprechen auch speziell konstruierte Schutzhalsbänder für Schafe. Leider werden diese Methoden noch kaum angewendet.

Und so leben sie

Der Luchs ist ein Ueberraschungsjäger. Er frisst aussschliesslich Fleisch von Beutetieren, die er selbst erlegt hat - das sind zu 95 Prozent Rehe und Gemsen. Luchse sind Einzelgänger, die grosse Territorien besetzen (50 bis 250km2). Männchen und Weibchen leben im selben Revier. Hin und wieder kreuzen sich ihre Wege. Nur in der Paarungszeit, Ende Winter, bleiben die beiden für einige Tage beisammen.

Etwa Ende Mai bringt das Weibchen im Schutz eines umgestürzten Baumes oder einer Felsnische durchschnittlich zwei Junge zur Welt. In den ersten Wochen werden die Kätzchen ausschliesslich mit Muttermilch ernährt. Das Weibchen muss den Wurf oft alleine lassen, um ihren Hunger zu stillen. Erst wenn die Jungen in der Lage sind, ihrer Mutter zur Beute - dem Riss - zu folgen, beginnen sie Fleisch zu fressen.

Luchse leben ausgesprochen heimlich. Wenn Lebensraum und Nahrungsangebot stimmen, können sie in nächster Nähe des Menschen leben. Live-Begegnungen sind aber äusserst selten.

Dunkelgrau = Alpenbogen
Gelb = aktuelle Verbreitung
* = Orte der Freilassung

Nicht alles läuft rund

Obwohl diese Tierart geschützt ist, hat man sie immer wieder illegal bejagt. Bis 1997 wurden 41 Luchse nachweislich erschossen, ertränkt und erschlagen. Und niemand weiss, wie hoch die Dunkelziffer ist. Meist ist es unmöglich, die Täter zu überführen. Ökologische Barrieren wie Flüsse, Seen, Autobahnen oder der Alpenkamm behindern die Ausbreitung und Besiedlung neuer Gebiete. Durch Fang und Umsiedlung einzelner Luchse aus Gebieten mit hoher Dichte könnte eine bessere Vernetzung erreicht werden. Leider fehlt dazu heute der politische Wille noch.
- Der Luchsbestand in der Schweiz ist derart klein, dass alle Tiere nahe verwandt sind. Entsprechend hoch ist das Risiko von Erbkrankheiten.

Toleranz ist angesagt

Dass Luchse Rehe und Gemsen jagen, ist unbestritten. Doch Futterneid ist fehl am Platz; die hohen Schalenwildbestände bieten Beute für Tier und Jäger . Der Luchs gehört zur einheimischen Artenvielfalt und hat seine Existenzberechtigung. Mit etwas Toleranz von Seiten Jägerschaft und Schafzucht ist das Zusammenleben möglich. Ein zeitgemässes Naturverständnis ist die Voraussetzung, damit der Luchs eine Zukunft hat.

 

Die Daten des Luchsen

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Familie: Katzen (Felidae)
Gewicht: 18,6-36,5 kg (m) ; 17-24 kg (w)
Schwanzlänge: 17-21 cm
Schulterhöhe: 54-68 cm
Nahrung: Mäuse, Hasen, Rehe, Gemsen, vereinzelt Schafe und Ziegen, Kleinsäuger, Füchse
Lebensraum:
Bewaldete Gebiete, Felsenlandschaften.
Auf 100 Quadratkilometern lebt ein einziger Luchs!

Tierseite der Ausgabe 1

Tierseite der Ausgabe 2

 

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