Die ersten Luzerner Poststempel

Die Städte Genf und Basel leisteten Pionierarbeit in der Kennzeichnung von Poststücken durch Abgangsstempel. In Genf fanden schon ab 1695 Stempel zur Kennzeichnung des Herkunftsortes auf Poststücken Verwendung. Basel führte Abgangsstempel 1716 ein. Mit Ausnahme dieser Orte beginnt die Benützung der ersten Poststempel in der Schweiz gegen das Ende des 18. Jahrhundert. Das war vorwiegend in der Zeit der Helvetik. Da Luzern während eines halben Jahres Regierungssitz war, existieren etliche vorphilatelistische Briefe mit dem Stempel "Helvet. Republ. Central Post Bureau". Dieser Stempel wurde in Bern weiterverwendet.

Stempelvorschriften der Bundespost

Auf der Suche nach dem zweckmässigsten Entwertungssystem für Frankaturen erfand die Post immer wieder neue Stempelvorschriften. So eröffnete sie damit den Philatelisten reichlich Sammel- und Forschungsvarianten. Noch vor der Ausgabe der ersten Marken erging die Vorschrift, die Postwertzeichen mit Ortsstempeln zu überdecken. Oder die Marken kreuzweise mit schwarzer Tinte durchzustreichen. Solche Federentwertungen aus kleinen Orten sind viel seltener als Ortsstempel grosser Postämter. Aus unerfindlichen Gründen wurden auf dem Oberpostamt in Luzern Federstriche noch verwendet, als andernorts nur mehr Stempel in Gebrauch waren.