Balada triste de trompeta
Story:
Im spanischen Bürgerkrieg: Javier (Carlos Areces), der de Krieg als Kind voll erlebt hat und nie "Kind sein durfte", macht es seinem Vater und Grossvater gleich: Er wird ein Clown, aber er wird zum weissen traurigen Clown, über welchen nicht gelacht wird. Als er bei einem lokalen Zirkus eine neue Stelle anfängt, trifft er schnell auf den gewaltbereiten Sergio (Antonio de la Torre), den zweiten Clown des Zirkus und ein Erfolgsgarant. In seinem Job ist er klasse, doch privat trinkt er und schlägt und demütigt seine wunderschöne Freundin Natalia (Carolina Bang). Natalia findet das Anderssein von Javier anziehend und auch dieser fühlt sich von ihr angezogen. Doch als Sergio davon erfährt eskaliert die Situation mehr und mehr, was aus den beiden Clowns Feinde macht, welche sich über den Wahnsinn und den Bürgerkrieg heraus, bis aufs Blut bekämpfen...
Meine Meinung:
Auf diesen Film habe ich mich am ersten NIFFF Tag am meisten gefreut - denn ich wusste nicht sonderlich viel über die Story und es handelte sich um den neusten Film des Spaniers Alex de la Iglesia - Regisseur von skurrilen und bizarren Filmen wie Aktion Mutante oder Perdita Durango. Und dies war nun sein neuster Film: Zwei Clowns bekämpfen sich um eine Frau, und das mitten im spanischen Bürgerkrieg. Und ich erwartete einen düsteren, speziellen, sonderbaren und zum Teil auch schon fast surrealistisch angehauchten Film voller Überraschungen und habe auch genau das bekommen. Der Film beginnt mit einem düsteren und optisch ansprechenden Vorspann, welche viele echte Szenen des Franco Regimes und des Krieges zeigt. Zum anderen wird sogar kurz Adolf Hitler und die gepfählte Frau aus Cannibal Holocaust eingespielt. So viel zum Thema "spezieller Vorspann". Die ganze Zeit über werden echte Szenen, welche während dem Franco Regime entstanden sind, gezeigt. Dies zieht sich als Sekundärfaden durch die Handlung, sogar Franco selbst kommt in einer Szene vor (und die hat es in sich). Doch es geht um die beiden Clows und was für Veränderungen sie durchmachen in ihrem eigenen Krieg, welcher sich langsam zuspitzt und unvorhersehbare Wendungen annimmt. Ich kann nur sagen: Unterhaltsam, spannend, innovativ, blutig, grotesk und ganz stark gespielt. Carlos Areces und Antonio de la Torre sind in ihren Clown-Rollen super besetzt und auch Carolina Bang ist in ihrer Rolle absolut topbesetzt und sie ist es definitiv Wert, deswegen zu kämpfen. Technisch einwandfrei und optisch sehenswert in Szene gesetzt, mag der Film auch für Nichtspanier überzeugen und wirkt wir ein böses, düsteres, groteskes Märchen für Erwachsene! Jedem zu empfehlen, wer an einer Clown-Phobie leidet oder diese hasst oder nicht lustig findet! Bester Film bisher am NIFFF 2011!!!
O: Balada triste de trompeta
Frankreich, Spanien 2010
R: Alex de la Iglesia
D: Carlos Areces, Antonio de la Torre, Carolina Bang
Laufzeit der Originalversion: Ca. 107 Min.
Fassungen: Habe den Film in Spanisch mit dt. und franz. UT am NIFFF 2011 (Filmfest im Juli) gesehen, Uncut. Der Film soll Mitte August auch in den regulären Schweizer Kinos anlaufen. Werd ich wohl nochmals schauen gehen.
Geschrieben von: MPAA