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Marquis de Sade’s Justine

Story:

Marquis de Sade (Klaus Kinski) wandert ins Gefängnis. Dort hat er viel Zeit zum Nachdenken. Um seine perversen Gedanken festzuhalten, fängt er zu schreiben an. Er schreibt über die, jungen ungleichen Schwestern Justine (Romina Power) und Juliette (Maria Rohm), beide im Kloster lebend. Doch als beide eines Tages vor die Türe gesetzt werden, trennen sich ihre Wege schnell. Juliette schafft es durch ihre lasterhafte Art schnell nach oben und steht am Ende an der Seite eines reichen Mannes. Doch die unschuldige Jungfrau Justine, viel zu gütig und lieb, erlebt eine Erniedrigung und Ausnutzung nach der anderen…

Meine Meinung:

Ein sehr aufwändiger Film vom Vielfilmer Jess Franco (Frauengefängnis) mit einem echten europäischen Staraufgebot. Erzählt wird natürlich De Sades Geschichte von Juliette und Justine. De Sade, Erfinder des Sadismus, sass die meiste Zeit seines Lebens hinter Gittern und schrieb perverse Geschichten. U.a. hat man auch den Film Die 120 Tage von Sodom de Sades Literaturvorlage zu „verdanken“. Die Geschichte über zwei ungleiche Schwestern ist ein klassisches Motiv und zeigt de Sades krankhaftes Denken. Die total unschuldige Justine erlebt den totalen Horror, wird verschleppt, in Ketten gelegt und landet sogar im Knast. Doch ihre Schwester Juliette, die in einem Bordell anfängt, schafft es ganz nach oben. Mehr muss dazu wohl nicht gesagt werden. Klaus Kinski (Knochenbrecher im Wilden Westen) ist in der Nebenrolle des de Sades zu sehen und passt sehr gut in diese Rolle, da er auch kein einfacher Bursche war. Besonders gefallen kann Romina Power, die wirklich sehr lieblich und unschuldig daherkommt, aber von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Zudem kann man ihren schönen Körper bewundern, auch wenn für Franco Verhältnisse eher zurückhaltend. Das gleiche gilt für Gewalt- bzw. Folter- oder Effekteszenen. Mal ein paar nackte Frauen in Ketten, aber sonst hielt sich der Portugiese zurück. Doch die Story alleine ist schon interessant, auch wenn meiner Meinung nach zu lang geraten und mit der einen oder anderen Länge versehen. Auch der Humor passte manchmal nicht so recht ins Bild. In einer kurzen Rolle ist Jack Palance (Lasst uns töten, Companeros) zu sehen. Auch dieser Auftritt ist ein Augenschmaus, da er es perfekt versteht, einen fast Verrückten darzustellen, ohne dabei ins lächerliche abzudriften. Eher eine Literaturverfilmung von Franco, wobei die Highlights des Filmes eben nicht nacktes Fleisch und blutige Effekte darstellen. Wie Bethmann in seinem Buch „Deep Wet Torture“ schrieb: „Weniger ist manchmal mehr!“. Wie wahr!

O: Marquis de Sade: Justine

Italien / Deutschland / Grossbritannien / Spanien 1968

R: Jess Franco

D: Romina Power, Klaus Kinski, Jack Palance, Maria Rohm, Horst Frank

Laufzeit der US-DVD: Ca. 124 Min.

Fassungen: Die Code Free DVD aus den USA von Blue Underground kann ich nur empfehlen. Der Film ist ungeschnitten und hat eine sehr gute Bildqualität. Als Extras gibt es einen Trailer, Bio zu Jess Franco, Bildergalerie und das beste: Ein Interview u.a. mit Jess Franco.

Geschrieben von: MPAA

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