photo npassion_zps4306023a.jpg Necrophile Passion

Necrophile Passion

Story:

Ein einsamer und depressiver Mann (Günther Brandl), der von seiner Mutter keine Liebe erfuhr und von seiner Freundin verlassen wurde, findet beim Spazieren im Wald eine weibliche Leiche. Anstatt die Polizei zu rufen nimmt er den Leichnam nach Hause, wo er sich an ihr vergeht. Der Anfang von allem Übel...

Meine Meinung:

Deutschösterreichische Co-Produktion (?!) und Independent Film um das Tabuthema Nekrophilie. Ein Thema, welches bisher im Genre nur wenig zur Entfaltung kam (Nekromantik 1 + 2, Aftermath oder Lucker- The Necrophagous) und leider hat es Necrophile Passion gegen die oben genannten Filme schwer. Der Film ist technisch gut gemacht, da kann nicht gemotzt werden was Kamera, Sound, Schnitttechnik und Effekt angeht. Die Laiendarsteller sind bemüht und okay, aber dann halt doch in der ein oder anderen emotionalen Szene nicht glaubhaft (Streit zwischen Mann und seiner Freundin, die Mutter die ihren Sohn in den Rückblenden nieder macht, wirkte sogar sehr billig und klischeehaft, hat man alles schon gesehen, und zwar glaubhafter). Aber auch das geht noch so okay für diese Art Film, der auch in Kapitel unterteilt ist, was nicht unbedingt hätte sein müssen, wirkt so als wolle der Film anspruchsvoller sein als er ist, weil heutzutage ist es ja modern, Filme in Kapitel zu unterteilen (habe gestaunt wie viele Filme am NIFFF Neuchatel International Fantasy Film Fest diesen Sommer in Kapitel unterteilt war, ist halt mode muss mir aber deswegen nicht Gefallen). Das was mir am wenigsten Gefallen hat war die Story - denn diese ist kaum vorhanden, wenn klischeehaft (Mutterkomplex, Trauma durch Militär / Krieg was gar nicht zum Rest des Filmes passte und Stimmung kaputt machte) und vor allem sinnlos und auf Dauer für meine Geschmack auch sehr langweilig (trotz der kurzen Laufzeit) und trotz provokanten Thema sehr harmlos und uneffektiv. Es passiert nur wenig und wenn fast immer das Gleiche. Das Ende war okay und das fünfte Kapitel fand ich am besten (gerade auch mit den Insekten- bzw. Larven- und Operationsszenen, davon hätte ich mir mehr gewünscht, wäre dann auch mehr Richtung Experimentalfilm gegangen was origineller gewesen wäre). So gesehen für meinen Geschmack ein durchschnittlicher, aber technisch einwandfreier Film, der zeigt, dass die Crew genug Potenzial hat, um auf weitere Filme aufmerksam zu machen und der sicher seiner Fans finden wird bzw. für Fans des deutschen Independent Film sicherlich interessant! Zudem im Vergleich zu vielen peinlichen, deutschen Amateurfilmen auch in jeder Hinsicht besser (Rose, Schnaas etc.) aber halt nicht meinen Geschmack getroffen hat.

O: Necrophile Passion

Deutschland, Österreich 2013

R: Tom Heidenberg

D: Günther Brandl, Simone R., Sandra Pucher

Laufzeit der OV: Ca. 52 Min.

Fassungen: Die Presse Fassung wurde mir freundlicherweise von Black Lava Entertainment zur Verfügung gestellt in Deutsch, Uncut und mit englischen UT. Soweit ich weiss, gibt es die Fassung noch nicht offiziell zu kaufen (zumindest nicht auf Schweizer Online Shops).

Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom

Back