Gefangene Frauen
Story:
Irgendwo in Südamerika. Mehrere Europäerinnen werden dazu gezwungen, in einem Bordell zu arbeiten. Als der Machtinhaber erfährt, dass eine Kontrolle der UNO-Menschenrechtskommission ansteht, lässt er die jungen Frauen rasch auf die Ratteninsel verbannen. Ratten gibt es dort zwar keine mehr, dafür ein Gefängnis. Einige der Insassinnen planen (natürlich) schon bald einmal ihre Flucht...
Meine
Meinung:
Erwin
C. Dietrich hat zahlreiche WIP-Filme von Jess Franco produziert. Greta
– Haus ohne Männer, Frauen
im Liebeslager oder Frauengefängnis
sind zum Beispiel einige von ihnen.
Dank
diesen Franco-Filmen wusste Dietrich natürlich, dass sich viele (Männer) für
solche Filme interessieren. Und, dass sich mit solchen Filmen – oft ohne allzu
grossen Aufwand – Geld verdienen lässt. So drehte Dietrich im Jahre 1979
ausnahmsweise kein typisches Erotikfilmchen wie
Mädchen
nach Mitternacht oder
Blutjunge Verführerinnen, sondern halt auch einmal einen WIP-Sexploiter.
Der Film beginnt mit einer Art Prolog,
in dem – noch während dem Vorspann – eine Schönheitskonkurrenz gezeigt
wird. Der schönste Busen wird gewählt! Laut der «offiziellen» Story von Gefangene
Frauen wurden dann diese Frauen verschleppt. Seltsam, dass keine einzige
dieser Frauen später im Bordell (oder dann im Gefängnis) zu sehen ist...
Auch der Inhaltsteil mit den
UNO-Beobachtern macht den Film noch lächerlicher als andere Genrebeiträge, die
gleich gänzlich auf eine richtige Story verzichten. Man wird das Gefühl nicht
los, dass Dietrich irgendwie verzweifelt versucht hat, den Hauptinhalt seines
Films zu «rechtfertigen»...
Aber
wenn dann im Film die ärztliche Knastuntersuchung der Frauen ausschliesslich
darin besteht, dass der Arzt seinen Zeigefinger in jede Vagina steckt... Naja,
typische WIP-Sexploitation eben.
Im
Vergleich zu einem typischen WIP-Film von Jess Franco hat Gefangene
Frauen einen grossen Vorteil: Das Aussehen der meisten Darstellerinnen.
Dank der Realisation von etlichen (Erotik-)Filmen, hatte Dietrich beste Kontakte
zu Schönheiten wie Brigitte Lahaie. Vermutlich hat Dietrich aber halt auch
einfach einen «besseren» Geschmack als Franco... Und die Arbeitsbedingungen
unter Erwin C. Dietrich waren vermutlich ebenfalls deutlich besser...
Auf
jeden Fall sind viele der Darstellerinnen in diesem Film sehenswert. Und die
Damen (einige von ihnen hatten übrigens bereits in Pornos mitgewirkt) zeigen
die Vorzüge ihrer Körper auch in fast jeder einzelnen Szene. Es gibt kaum
einen anderen WIP-Film, in dem mehr nackte Frauenhaut zu sehen ist. Nicht einmal
Filme wie Bare
behind Bars oder Sadomania
können in diesem Bereich mit Gefangene
Frauen mithalten.
Was
viele Genrefans jedoch vermutlich sehr enttäuschen wird, ist, dass Gefangene Frauen
praktisch gar keine Gewalt-/Goreszenen bietet. Man sieht lediglich eine «harmlose»
Auspeitschung oder wie die Insassinnen mit Wasser abgespritzt werden.
Fazit:
Ein sehr Erotik-/Sexlastiger WIP-Film mit einigen hübschen Frauen.
Derbe/blutige Szenen gibt es dafür keine. Inhaltlich überzeugt der Film –
wie so oft – überhaupt nicht. Immerhin ist Gefangene Frauen von
der technischen Realisation her weit überzeugender als Filme wie War
Victims & Co.
O: Gefangene Frauen
Schweiz 1979
R:
Erwin C. Dietrich
D:
Brigitte Lahaie, Karine Gambier, France Lomay, Simon Samson
Fassungen: Die DVD von ABCDVD ist empfehlenswert. Das sehr wenige Bonusmaterial ist zwar enttäuschend, dafür ist die Bildqualität – wie bei ABCDVD üblich – wirklich sehr gut.
Geschrieben von: ManCity