Greta – Haus ohne Männer

Story:

Die sadistische Greta leitet eine Besserungsanstalt für Frauen. Einer der Insassinnen gelingt die Flucht. Schwer verletzt, schleppt sie sich zu einem Arzt. Dieser muss sie jedoch sofort wieder an Greta «abgeben». Als man längere Zeit nichts mehr von der Frau hört, lässt sich ihre Schwester in die Anstalt einschleusen...

Meine Meinung: 

Ich hatte diesen Film vor vielen Jahren einmal gesehen – und ich war davon alles andere als begeistert. Für mich galt er immer als einer der schlechtesten WIP-Filme. In der letzten Zeit las ich jedoch einige Reviews, deren Verfasser den Film sehr gut «bewertet» haben. Also habe ich mir Jess Francos inoffiziellen Beitrag zur Ilsa-Serie halt (doch) noch einmal angeschaut. Und ich habe meine Meinung tatsächlich leicht geändert: Dies ist – noch vor seinem Flickwerk Frauengefängnis 2 und auch Love Camp 7 – nicht nur der schlechteste aller WIP-Filme, nein, er ist sogar einer der schlechtesten Filme überhaupt!

Die Story ist etwa gleich banal, wie in diesem Genre (normalerweise) üblich. Viele der Schauspieler sind furchtbar schlecht. Klar, auch dies muss man gerade in diesem Subgenre verschmerzen können. Entscheidend ist jedoch, dass Ilsa, the Wicked Warden was die Darstellung von Sex und Gewalt betrifft, eine riesige Enttäuschung ist. Er bietet keinen einzigen richtigen Gore-Effekt. Erst in der letzten Szene (übrigens das einzige kleine «Highlight» dieses Machwerks), sieht man eine kaum identifizierbare Masse, die menschliches Fleisch darstellen soll (und dazu noch etwas unecht wirkendes Kunstblut). Noch schlimmer ist, dass keine einzige der Darstellerinnen irgendwie sehenswert ist. Sogar Dyanne Thorne hat selten so schlecht ausgesehen. O.k., wenn man bedenkt, dass sie ständig «Regieanweisungen» von Jess Franco hören muste..

Auch wenn dieser Film in technischer Hinsicht nicht zu den allerschlechtesten von Jess Franco gehört, so lohnt sich ein Kauf meiner Meinung nach höchstens für Leute, die wirklich jeden WIP-Film besitzen möchten. In Sadomania sieht man hübschere Frauen (und auch einen Hund...), Frauen im Foltercamp bietet eine realistischere Story, in Ilsa – She Wolf of the SS gibt es viel mehr Gore- und Folter-Szenen, Prison of Dead bietet deutlich mehr Sexszenen, Ausgestossen – Frauen im Zuchthaus ist ein weitaus kurzweiligerer Genremix, Das Foltercamp der Liebeshexen bietet eine bessere – richtig schmutzige – Atmosphäre, Ilsa – Haremswächterin des Ölscheichs etwas (schwarzen) Humor usw.

Ich verzichte jetzt darauf, hier noch praktisch jeden anderen existierenden WIP-Film zu nennen... ;-)

O: Ilsa, the Wicked Warden

Deutschland/USA 1977

R: Jess Franco

D: Dyanne Thorne, Eric Falk, Lina Romay, Jess Franco

Laufzeit der VIP Scheibe: 94:10 Min.

Fassungen: Die DVD-Ausgaben von VIP und Anchor Bay sind – im Gegensatz zum Film – beide sehr empfehlenswert. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Box von Anchor Bay mit zusätzlich den beiden ersten, deutlich besseren, Ilsa-Filmen.

Geschrieben von: ManCity

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