Cannibal
Girls
Story:
Clifford
und Gloria sind seit kurzem ein Paar. Gemeinsam verbringen sie ein Wochenende in
einer verschneiten Ortschaft in der Nähe von Montreal. Schon bald hören sie
die Geschichte von drei jungen Kannibalen-Frauen, die – nicht allzu weit
entfernt – in einem entlegenen Haus gelebt haben sollen. In diesem Haus solle
sich jetzt seit einiger Zeit ein vorzügliches Restaurant befinden. Schon bald
erwartet die beiden ein unvergessliches Nachtessen...
Meine
Meinung:
Wenn MPAA nicht schon so
viele Reviews geschrieben hätte, «müsste» ich gar nicht erst etwas über
einen Film wie Cannibal
Girls schreiben... Nein, im ernst, dies macht mir gar nichts aus. Im
Gegenteil. Ich schreibe sogar viel lieber etwas über einen solchen unbekannten
Film, als über ein Remake von The
Texas Chainsaw Massacre oder Dawn
of the Dead, über die schon so viele
Leute etwas geschrieben haben.
Dass dieser Film so
unbekannt ist, liegt (auch) daran, dass praktisch keine (Video-)Fassungen davon
veröffentlicht wurden. Überrascht war ich aber schon, als ich kürzlich
feststellte, dass dieser alte Film bis heute in der OFDb zum Beispiel erst
gerade 4 Mal bewertet wurde. Dies erstaunt besonders wenn man weis, wer Regie führte:
Ivan Reitmann. Ja, genau, der Ivan Reitmann, der später Filme wie Ghostbusters, Kindergarten
Cop, Twins, Dave
oder Junior drehte.
Cannibal
Girls wurde 1973 veröffentlicht,
gedreht jedoch angeblich fast zwei Jahre früher. Dies ist somit einer der
ersten Filme, der mit dem Begriff «Kannibale» im Filmtitel bezw. einer solchen
Art von Story veröffentlicht wurde. Cannibal
Man zum Beispiel entstand 1971/72,
Umberto Lenzis Vorreiter der bekannten Kannibalenfilme, Deep
River Savages (im deutschsprachigen
Raum besser bekannt als Mondo
Cannibale) 1972. Filme wie King
of the Cannibal Islands (1908) oder On the Cannibal Isle aus
dem Jahre 1916, sind natürlich nicht gerade vergleichbar.
Cannibal
Girls
ist ein kleines Filmchen, das leider kaum etwas sehenswertes bietet. Es gibt
einige kleinere Gore-Effekte, ein wenig Dialogwitz, rasch einige nackte Frauenbrüste
– und das wars eigentlich auch schon... Besonders die Aussenaufnahmen der
verschneiten Ort- und Landschaften schaffen zwar gar keine so schlechte Atmosphäre.
Dafür ist die Story umso wirrer/schlechter. Man merkt deutlich, dass kein
richtiges Drehbuch vorhanden war und immer wieder Änderungen vorgenommen
wurden. Zeitweise ist zum Beispiel kaum klar, ob es sich beim Gezeigten um einen
Rückblick oder eine Traum-Szene handelt. Auch die Dialoge oder das Verhalten
einiger der Charaktere ist teilweise vollkommen unrealistisch.
Schade,
gerade von diesem Regisseur hätte ich eher ein (unvergesslicher) Film im Style
eines Cannibal
– The Musical erwartet. Cannibal Girls ist jedoch
höchstens für Sammler solcher Filme empfehlenswert. Trash-Fans dürfte
eventuell noch interessieren, dass auch einmal ein Richtmikrofon für längere
Zeit deutlich erkennbar ist...
O:
Cannibal Girls
Kanada
1973
R:
Ivan Reitman
D:
Eugene Levy, Andrea Martin, Ronald Ulrich, Randall Carpenter, Bonnie Neilson,
Mira Pawluk, Bob McHeady
Fassungen: Es scheint bis heute tatsächlich nur eine einzige bekannte (Video-)Ausgabe zu geben. Die holländische von VIA (V.I.A.-Tapes). Das 4:3-Bild ist nicht gut, der englische Originalton o.k. Die holländischen Untertitel sind natürlich nicht ausblendbar. Ein kanadisches Pressetape gab es (angeblich) auch noch.
Geschrieben von: ManCity