Samariterverein Sempach

Elektro-Unfall 

Dr. med. Carolina Toepfer, Fachärztin für Kinderheilkunde

 Was ist ein Elektro-Unfall?

Bei einem Stromschlag gerät der menschliche Körper in einen Stromkreis, meistens zwischen einem Metallgegenstand, der Strom führt, und der Erde. Die gesundheitlichen Folgen sind von der Stromstärke, der Stromdauer und dem Weg, den der Strom durch den Körper nimmt, abhängig. Von einem Elektro-Unfall betroffen sind vor allem Gehirn und Herz, wenn sie im Stromfluss liegen.

Die meisten Unfälle ereignen sich durch Haushaltsstrom mit 220 V und Wechselstrom von 50-60 Hz. Der elektrische Strom löst Herzrhythmusstörungen aus, wenn das Herz im Stromfluss liegt (z. B. wenn der Strom von der Hand über den Körper zum Fuß führt). Die Muskulatur verkrampft sich; es kann zum unwillkürlichen "Festhalten" der Stromquelle oder zu mechanischen Verletzungen kommen.

Starkstromunfälle (über 1000 V) sind im Kindesalter selten. Neben Herzrhythmusstörungen und Bewusstlosigkeit kommt es zu Schocks, Verbrennungen und zur Schädigung des Gewebes.


Was sind besondere Gefahrenquellen?

  • Defekte Haushaltsgeräte

  • Nicht kindersichere Steckdosen

  • Lose, nicht isolierte Kabel

  • Föhnen in der Badewanne

 Das sind die Anzeichen für einen Elektro-Unfall?

  • Strommarken (Verbrennungen) an Ein- und Austrittsstelle

  • Bewusstseinsstörungen: Benommenheit, Schwindel, Erinnerungslücken bis hin zu Bewusstlosigkeit oder Krampfanfall

  • Muskelkrämpfe unter Stromzufuhr

  • Herzrhythmusstörungen auch mehrere Stunden nach dem Stromschlag bis hin zu Kammerflimmern und Herzstillstand

  • Möglicherweise Atemstillstand


Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Vorsicht: eigene Gefährdung!

  • Das Kind von der Stromquelle mit einem nicht leitendem Gegenstand trennen oder den Strom abschalten!

  • Ansprechen des Kindes, Bewusstseinslage prüfen

  • Bei Bewusstlosigkeit: Atemkontrolle eventuell Atemspende. Bei fehlendem Puls rasches Beginnen einer Herz-Lungen-Wiederbelebung, ansonsten stabile Seitenlage

  • So bald wie möglich Notruf tätigen!

  • Kind beruhigen, warm halten

  • Strommarken steril abdecken

  • Bewusstsein, Atmung, Kreislauf mehrfach kontrollieren

  • Kind bis zum Eintreffen des Notarztes nicht allein lassen und die Maßnahmen bis zu seinem Eintreffen weiterführen

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Stand:
06.03.06