Moehlinjet

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Moehlinjet
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In den letzten Tagen wurden die Region Basel und das Fricktal trotz Kälte wieder einmal mit viel Sonnenschein verwöhnt. Das Mittelland blieb, laut Wetterbericht bis in den Nachmittag hinein von einer Hochnebeldecke überzogen. Die Basler, Möhlmer und Rheinfelder haben sich das schöne Wetter nicht etwa mit dem pflichtbewussten Ausessen ihrer Teller verdient. Den Sonnenschein verdanken sie hauptsächlich einem Windphänomen mit dem offiziellen Namen «Möhlin-Jet». Basel ist bekannt für seine im gesamtschweizerischen Vergleich hohe Sonnenscheindauer. In den Wintermonaten November bis Februar kommt Basel zu doppelt so vielen Sonnenscheinstunden wie der Jurasüdfuss. Dafür sehen die Meteorologen verschiedene Gründe wie zum Beispiel die Topografie rund um Basel. Doch ein sehr wichtiger Faktor ist häufig der besagte «Möhlin-Jet», ein Starkwindsystem, welches auf dem Möhliner Feld zwischen Wallbach und Möhlin besonders deutlich zu spüren ist. Der «Möhlin-Jet» wurde 1981 im Rahmen einer Klima-Modifikation- Studie (Climod) erstmals ausführlich beschrieben. Es handelt sich um einen «kräftigen, winterlichen Ostwind» in Form einer «starken gerichteten Luft- bewegung». In abgeschwächter Form gibt es den «Möhlin-Jet» auch im Sommer, aber die besten Voraussetzungen für sein Entstehen sind winterliche Hochdrucklagen mit Winden in der Höhe aus Süden oder Südwesten. Bei solchen Wetterlagen sammelt sich im Becken des Schweizer Mittellandes Kaltluft an und das Mittelland liegt unter einer Nebeldecke. Wenn das Becken voll ist, beginnt die kalte Luft durch die niedrigste Stelle, nämlich das Aaretal, abzufliessen und strömt weiter dem Rhein entlang nach Westen. Zwischen Frick und Zeiningen fliesst über den niederen Tafeljura ebenfalls Kaltluft aus dem Mittelland ins Rheintal. Die beiden Luftströme vereinen sich und zwängen sich durch den Engpass zwischen dem Eggberg oberhalb Säckingen und dem Zeiningerberg. Auf Grund dieser Engstelle wird die Luftbewegung gebündelt und somit beschleunigt. Aus dem Wind wird ein Jet, der sich dann nach Nordwesten über den Dinkelberg weht. Nur ein kleiner Strom weht dem Rhein entlang weiter Richtung Basel. Mit auffälliger Häufigkeit löst sich der Nebel; der mit der Kaltluft aus dem Mittelland ins Rheintal kam, östlich von Möhlin auf. Über dem Möhliner Feld sind manchmal noch Nebelzungen sichtbar, die in der Stromlinie des «Möhlin-Jets» liegen. Westlich des Jets, Richtung Basel, ist der Himmel hingegen klar. Bis jetzt ist es wissenschaftlich nicht genau geklärt, weshalb sich der Nebel im Bereich des «Möhlin-Jets» auflöst. Eine grosse Rolle spielt sicher die Erwärmung der Luft: Durch das Absinken auf der Juranordseite, erwärmen sich die Luftmassen. In warmer Luft löst sich der Nebel auf oder kann sich gar nicht bilden- Obwohl noch nicht alle Zusammenhänge geklärt sind, eines steht fest: Der «Möhlin-Jet» ist ein wichtiger Faktor für das überdurchschnittlich schöne Winterwetter der Region Basel.

© by Christoph Banik
banik@datacomm.ch
Last Update: 1. Mai 2000