Aus der
Menge ruft Hans Christian Andersens Kind: „Aber der Kaiser ist ja
nackt...!“
Auch unsere Zeit ist längst nicht so demokratisch, plural und
tolerant, wie sie von sich glauben machen will.
„Die Kunst [...] gerät in den Sog von Politikfeldern, in denen die
Maximen der Nützlichkeit und Anpassung im Diskurs an oberster Stelle
stehen“, schrieb Urs Wüthrich in der „Basler Zeitung“ vom 4. November
2003.
In Kurt-Rolf Ronners eigenständiger, aber tonal verfaßter Musik
offenbart sich, was früher ein Auftrag an jede Kunstausübung war: als
oppositioneller Faktor im gesellschaftlichen Kontext zu wirken. Nicht
der Herde nachlaufen, die aus wirtschaftlichen Gründen mit der
Meinungshoheit ausgestattet worden ist.
So gut wie es in der Demokratie keine Denkverbote geben darf, so gut
sollte nicht die kleine Schar derer, die den Zeitgeist manipulieren,
mit imperativer Geste trennen, was in dem zur Rede stehenden Fall an
Musik aufzuführen und als „gegenwärtig“ zu loben und was als Müll der
Vergangenheit werten sei.
Der
intellektuell überlasteten Übeltönerei seit über hundert Jahren und
der Suchtdroge des Pop setzt Ronner eigengeprägte Musik im Zeichen
einer „Fülle des Wohllauts“ entgegen.
Lesen Sie weiter in der pdf-Datei |