Sonntag 7/7/02
Da es mich erkältungsmässig nicht so schwer erwischt hat, ging ich noch mal nach Bergen
zurück, um bei der einzigen geöffneten Apotheke einige Medikamente für meine Freundin,
Miriam holen. Bei der Gelegenheit statte ich der Bäckerei an der Bryggen , mit ihren
vielen Leckereien , ab und unterhalte mich ein wenig mit einem älteren Norwegischen Pärchen.
Wir bleiben einen Tag länger in derselben Hütte, um ein wenig auszukurieren. Lassen es
uns aber nicht nehmen die schöne Küstenregion ein wenig zu erkunden.
Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch endlich das beunruhigende Geräusch, welches die
Maschine seit einigen Tagen von sich gibt, klären. Es handelte sich glücklicherweise
NICHT um ein Motorengeräusch, sondern um die Kette, die an einer Schraube hinter dem Ritzel
in unregelmässigen Abständen streifte. Nicht gerade toll, aber man kann leben mit. Nach dem
Urlaub hab ich dann die Gummidämpfer um die hintere Radnabe erneuert, und das Problem gelöst
Montag 8/7/02
Um 10.00 Uhr haben wir uns aus den bequemen Betten gequält und das, bereits zur Routine
gewordene, Aufräumen und Boden reinigen hinter uns gebracht.
An diesem Tag soll für einmal relativ wenig Regen fallen, dementsprechend macht die Fahrt
auch richtig Spass. Meine Aluboxen sind nun auch wieder montiert, diese hab ich tags zuvor
abgenommen, da dann oben beschriebenes Geräusch weniger Oft zu hören war. An das zusätzliche
Gewicht meiner Sozia und des Gepäckes habe ich mich auch schon gewöhnt, so dass das
Kurvenfressen nun richtig spassig ist.
Wir fahren direkt nach Stryn, wo es ein Sommerskigebiet gibt. Dazu folgen wir der "E39",
relativ zügig erreichen wir Ytre Oppedalen, wo wir den Sognefjord überqueren. Ohne Pause
fahren wir die "E39" weiter hoch, vorbei an Førde. Unterwegs sehen wir von weitem schon
einen schönen Wasserfall, den wir dann aus der Nähe sehen wollen, und natürlich auf
Fotopapier bannen wollen, es handelt sich um den "Hulderfossen" . Kurz darauf
in Helgheim sehen wir zum erstenmal einen Gletscher aus der Ferne, es muss sich laut
Karte um den grossen, im Nationalpark befindlichen, Josdedalsbreen handeln. Da keine
Strasse und keine technische Einrichtung näher als fünf Kilometer an Norwegens grössten
( 486qkm ) Gletscher reicht, wird das Gebiet auch "Wildnis" genannt.
In Bjørnerheim zweigen wir auf die "60" ab, und überqueren einen wunderschönen Pass, mit
ebenso schöner Aussicht auf den Innvikfjord. Nach vielen engen Kurven hinter einem
stinkenden Bus kommen wir um ca. 17.00 Uhr in Stryn an Unterkunft finden wir in Kleivnes.
Dienstag 9/7/02
Über die "E15" in Richtung Otta kommt an zur "RV258". Dabei handelt es sich um
eine alte, atemberaubende Strasse durch eine karge, felsen- und steinreiche,
faszinierende Bergwelt. Wir folgen dieser Strasse allerdings nur einige Kilometer
um das Sommerskigebiet zu erreichen. Unsere Mädels wollen unbedingt Ihre Snowboards
unter die Füsse kriegen...
Währenddessen nutzen wir beide die Zeit, um uns auf die Drahtesel zu schwingen
und ein wenig über Stock und Stein zu balancieren, bis wir auf die glorreiche
Idee kommen auch den Sessellift zu nehmen - mit den Mountainbikes! Dies wird
uns erst auch erlaubt, aber als wir oben ankommen, müssen wir erst einen Zettel
schreiben und mit unserer Unterschrift bezeugen, dass wir das volle Risiko selbst
tragen. Jedenfalls hat die Abfahrt riesen Spass gemacht, auch wenn wir die Räder
oft durch den sulzigen Schnee schieben mussten.