Barricade
Story:
Tief
in den deutschen Bergen lebt eine Familie, doch sie ist anders, grausam
deformiert und völlig durstig nach Blut, sucht sie ihre Opfer in Campern. Nina,
die in New York als Schauspielerin arbeitet, reist nach Deutschland, um ihren
Freund Michael wieder zu sehen. Zu dritt starten sie einen Ausflug in die Berge,
doch es bleibt nicht bei einem idyllischen Ausflug…
Meine
Meinung:
Also,
ich bin überhaupt kein Freund vom deutschen Amateur-Film. Ittenbach bleibt die
Ausnahme, Schnaas finde ich erbärmlich und von Timo Rose kenne ich nichts. Mit
grosser Skepsis habe ich mir nun Roses neuen Film Barricade
angesehen, da der Film doch so gut und einer der brutalsten Filme sein
soll. Viel Gehype, was meine Skepsis nur vergrösserte. Und ich kann keine
Vergleiche zu alten Rose Filmen liefern, weil diese mich nicht interessierten,
aber Barricade ist in meinen
Augen wirklich kein speziell guter Film und sicher nicht einer der blutigsten
Filme, die es gibt (im Vergleich sind unzählige Filme goriger und vor allem
besser gemacht: z.B. Bad
Taste, Dead
Alive, Dawn und Day Of The
Dead, Dawn Of The Dead
2004, TCM: The
Beginning, SAW
III, The Dead Next
Door, The
Beyond, 2001 Maniacs, Blood Feast
2, Shadow: Dead Riot
etc.). Aber es wurde halt viel Werbung gemacht und man
hat viel versprochen und den Film in den höchsten Töne gelobt. Halt sehr übertrieben,
wie man es schon von vielen dt. Label-Chefs nicht anders kennt. Grosse Worte,
wenig dahinter. Die Story ist nicht altbacken, was ich aber nicht negativ
bewerten möchte, aber dem Film fehlt es an jeglicher Spannung und Atmosphäre!
Zu keiner Sekunde wird das erreicht, auch nicht, wenn man Opfer angebunden
sieht, die gleich gefoltert werden, null Atmosphäre. Dadurch entsteht kein
Mitleid mit den Opfern und die blutigen Szenen, die gar nicht so toll gemacht
sind (dann hätte man sich besser Olaf Ittenbach zur Hilfe geholt), werden
abgeschwächt. Zudem sind die Figuren, die zuerst umgebracht werden, nur
Kanonenfutter. Aber auch die Hauptprotagonisten nerven eigentlich nur, was zum
einen an
den mittelmässigen, schauspielerischen Leistungen liegt, und zum anderen an der
Story und dem dummen Treiben der Figuren (was schön in der peinlichen
Anfangssequenz klar wird). Vor allem die Dialoge sind dilettantisch und könnten
von einem 14jährigen sein, der gerade in der Pubertät steckt, wenn man sich so
anhört, was es für Gesprächsthemen sind (bestes Beispiel die Männer zu
Beginn oder die Figur David nervt so auch total). Der Vorspann ist nett
geworden, erinnert aber fast 1:1 an andere Filme (Wrong
Turn), aber ohne dessen Qualität zu erreichen. Auch sonst wirken einige
Szenen einfach billig und fast schon lachhaft, wenn man Opfer durch den Wald
rennen sieht und dann die Freaks oder Mutanten hinterher „stampfen“. Die
Zeiten, in denen nur Goreeffekte für Freude sorgen könnten, sind bei mir
vorbei, und es braucht mehr, das mir ein Film gefällt. Goreeffekte sind
viel vorhanden, allerdings z.T. sehr schnell geschnitten, oder viele Körperstellen
einfach rot bemalt, ohne richtiges Make-Up zu entdecken. Die optischen
Spielereien und Grobkörnigkeiten, was dem Film eine „besondere Atmosphäre“
vermitteln soll, können auch nicht überzeugen, denn es wirkt zu „gewollt“
und dadurch billig.
Und nach dem Blutvergiessen zu Beginn, und der peinlichen Einführung der
Figuren wird es zunächst erst mal sehr nervend und langweilig, vor allem weil
die Füllszenen eben aus total lahmen und uninteressanten Gesprächen bestehen.
Ich hätte am liebsten mehr als nur einmal die Fernbedienung genommen und ein
wenig gespult, aber habe mich dann doch dazu entschlossen, den Film bis zum Ende
durchzustehen. Also wenn der Film eine deutliche Steigerung zu seinen alten
Filmen sein soll, will ich gar nicht wissen, wie diese sind. Ich kann den
Streifen leider nicht empfehlen.
O:
Barricade
Deutschland
2006
R:
Timo Rose
D:
Raine Brown, Joseph Zaso, André Reissig
Laufzeit
der US-DVD: Ca. 97 Min.
Fassungen:
Es
gibt bisher eine US-DVD. Die Sprachfassung ist in Englisch wobei teilweise auch
Deutsch gesprochen wird. Dazu gibt es dt. und eng. Untertitel. Die Bildqualität
ist mittelmässig, was aber an dem Film selbst liegt. Ton nur DD 2.0 und als
Extras gibt es Interviews, Behind The Scenes etc. Wenigstens ist der Streifen
ungeschnitten, wobei Roses Filme (und auch von anderen dt. Amateur-Regisseuren)
gerade in den USA einen recht hohen Stellenwert haben (was ich überhaupt nicht
nachvollziehen kann).
Geschrieben von: MPAA