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Martyrs

Story:

Die kleine Lucy (Jessie Pham) galt über in Jahr als vermisst. Plötzlich wird sie an einem Strassenrand aufgefunden, total verstört. Anscheinend wurde sie nicht sexuell missbraucht, dennoch scheint sie Schreckliches durchgemacht zu haben. Sie kann oder will nichts erzählen, die Täter werden nicht geschnappt. Die Polizei findet nur heraus, dass sie in einem verlassenen Schlachthof gefangen war, bis sie entkommen konnte. In dem Heim freundet sich Lucy mit Anna (Erika Scott) an. 15 Jahre später: Lucia klingelt an einer Türe zu einem Familienhaus. Bewaffnet mit einer Schrottflinte. Sie will Rache und hat anscheinend die damaligen Täter gefunden...

Meine Meinung:

Auf diesen Film war ich total gespannt. Hab keine Trailer geschaut, mich wenig über den Inhalt des Filmes informiert (oder besser gesagt gar nicht) und mir auch keine anderen Reviews durchgelesen. Die Franzosen haben in den letzten Jahren schon einige schöne und immer solide Genre-Werke auf den Markt gebracht, wovon die Amis z.B. nur träumen können! Erst High Tension, dann Frontier(s) und zuletzt Inside, motiviert sind sie, die Franzosen! War wirklich sehr gespannt auf den Film und stellt für mich im nachhinein auch ein absolutes Wunder dar, dass der Film nun in Deutschland doch noch ungeschnitten durchgekommen ist! Habe den Film nun gesehen und kann nur sagen: Wow, dass der Uncut ist, du meine Fresse! Das erlebt man nicht alle Tage. Aber so gut "gefallen" wie die drei oben erwähnten Filme hat mir Martyrs nicht, wobei von gefallen eh nicht die Rede sein kann, genau so wenig wie von unterhalten! Denn der Film ist schon ein harter Brocken, muss man echt sagen! Die Story war halt von Anfang an spannend, da man nicht wusste, was kommt. Was erwartet mich. Um was geht es überhaupt? Die erste Hälfte war daher spannend, sehr gut gespielt, ernst und absolut humorlos und sehr derb (was die seelische sowie die graphische Gewalt angeht, ich finde, auch Gore-Freaks bekommen ein paar nette Szenen geboten), zwischendurch auch recht schockhaft da sehr gut vertont. Etwas, was mir missfiel, war das Fortbewegen der einen Gestalt, welche sich quasi nur in Lucys Einbildung befand. Diese Gestalt bewegte sich wie ein Geist aus einem The Grudge Film, aber mehr kann ich nicht bemängeln. Dann überhäufen sich die überraschenden Ereignisse und es kommt zu unerwarteten Handlungsverläufen, die nicht gefallen haben im Sinne von unterhalten und diese flachten dann etwas ab fand ich. Aber das, was die Amis z.B. mit Hostel und Co. nicht geschafft haben, für abstossende, nicht unterhaltsame, todernste Bilder, dass wurde hier konsequent und eiskalt in Szene gesetzt. Aber mit der Zeit hat man sich echt nach dem Grund gefragt und was das ganze überhaupt soll? Was für ein Ziel verfolgt der Film? Geht es nur ums Foltern? Diese Szenen, teilweise minutenlang immer das Selbe, wurden dann auch mal sehr eintönig und reizen absolut nicht mehr. Im Gegenteil! Doch kurz vor Ende wurde es nochmals spannend, da man mehr um die Motive der Organisation zu erfahren schien. Und auch wenn es sehr minimalistisch ist, die Franzosen haben versucht sich da was sehr Originelles auszudenken, und das hatte schon seine Wirkung und sah man so nicht! Das gleiche gilt für das Ende, in welches man einfach schön hineininterpretieren kann. Habe auch meine "Hypothese" aufgestellt, aber verrate ich hier nicht, denn sonst verrate ich wahrscheinlich schon was, und das wäre schade. Die Macher hatten ganz sicher vor, Gewalt zu zeigen, die unter die Haut geht, die nicht unerhalten soll, die nicht spassig daherkommen soll wie es z.B. in den 80er Jahren war und die abstossen soll was ja auch eine Art von "Horror" ist. Und das haben die Macher in der Tat geschafft, das Ende fand ich so  eigentlich auch gut und regt zum Diskutieren an. Auf der anderen Seite ist das Ende bzw. das Motiv auch recht minimalistisch, sodass man auch sagen könnte, man hat dieses nur gebracht, um die sinnlose Gewalt, die vorher zu sehen war, als nötig darzustellen. Andere sprechen von Anspruch und einem anspruchsvollen Horrorfilm, ich denke in beiden Aussagen steckt etwas Wahrheit drin.  Aber von einem echten "hat mir gefallen" kann ich auch nicht sprechen. Vielleicht wäre es auch besser gewesen noch ein wenig zu warten, bevor ich dieses Review schriebe. Auf alle Fälle schaue ich den sicher noch mind. einmal, um zu schauen, wie dann die Wirkung ist...

O: Martyrs

Frankreich / Kanada 2008

R: Pascal Laugier

D: Jessie Pham, Erika Scott, Morjana Alaoui, Mylene Japanoi, Catherine Bégin

Laufzeit der CH DVD: 95.12 Min.

Fassungen: Die Franz. DVD ist Uncut, hat jedoch keine englischen UT. Nun ist sogar eine richtige Schweizer DVD von Frenetic erschienen, in Deutsch / Französisch (sehr gute DD 5.1 Tonspur) mit dt. UT und einer sehr guten Bildqualität! Als Extras gibt es nur den Originaltrailer. Die dt. Verleih-DVD ist auch Uncut und über das österreichische Label NSM erscheint Ende April eine ungeschnittene Doppel DVD (konnte aber nicht so lange warten, Extras interessieren mich eh nicht gross).

Geschrieben von: MPAA

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