Visitor
Q
Story:
In
diesem Film wird dem Zuschauer eine total kaputte Familie im Endstadium
präsentiert,
bei der überhaupt und niemand mehr richtig tickt: Der Sohn wird von Mitschülern
verprügelt, terrorisiert und gedemütigt. Seinen ganzen Hass und seine Frust lässt
er zu Hause an seiner Mutter aus, und schlägt sie tagtäglich. Diese findet bei
ihren anderen Familienmitgliedern keine Hilfe, und zudem spritzt sie sich Heroin
oder beschafft sich sonst wie Geld. Die Tochter ist kaum zu Hause und treibt
sich fast jeden Abend als Nutte herum, um so Geld zu verdienen. Sogar ihren
eigenen Vater lässt sie ran, ihr spielt es keine Rolle, wer sie fickt,
Hauptsache es wird bezahlt. Der Vater hat übrigens Probleme mit sich und seinem
Job, er sieht sich als Versager. Erst als ein unbekannter Fremder auftaucht und
sich bei der Familie breit macht, beginnt sich die Situation zu ändern...
Meine
Meinung:
Der
japanische Regisseur Takashi Miike (Gozu, Full
Metal Yakuza, Dead
or Alive, Audition),
welcher sich seit seinem Fudoh
die Herzen der Fans eroberte und mit seinem
Werk Ichi-
The Killer ein
Meistwerk ablieferte, schickt die Zuschauer mit seinem im dokumentarstill
gedrehten Visitor Q auf
eine hemmungslose soziale Apokalypse, bei der überhaupt nichts mehr stimmt. Das
der Film in Deutschland nicht verboten oder zensiert wurde, grenzt an ein
Wunder, in anderen Ländern hat in dieses Schicksal schon ereilt, was eigentlich
durch unzählige taubbrechende Szenen gar nicht mal so verwunderlich ist. Dem
Ottonormalbürger ist dieser Film überhaupt nicht zu empfehlen, denn dieser
würde
nicht mal die erste halbe Stunde zu Ende schauen, denn was hier geboten wird,
ist schier unfassbar. Da werden Tabus am Stück gebrochen, der Film beginnt mit
dem Schriftzug „Hast du’s schon mal mit deinem Vater getrieben?“. Tolle
Einleitung, danach sieht man die beiden auch im Bett, und die Tochter motz noch,
da er zu schnell kommt. Oder die Mutter wird immer von ihrem eigenen Sohn
geschlagen, und keinen kümmert es. Zudem schreckt Takashi Miike auch nicht vor
Leichenschändungen und Ähnlichem nicht zurück, und es gibt mehr als nur eine
Szene, in der die Grenze zum pornographischen überschritten wird. Doch trotz
dieser vielen Szenen ist Takashi Miikes Werk genial, denn dieser dokumentarische
Stil, in dem der Film gedreht wurde (Mit einer Handkamera), hat eine viel bessere
Story, als erwartet. Dieser mysteriöse „Besucher“ bringt die Familie am
Ende tatsächlich wieder zusammen, auch wenn auf total groteske Art und Weise.
Zudem hat der Film einen sehr, sehr schwarzen Humor, welcher wirklich total
komisch aber lustig ist. Zum Beispiel folgender Ablauf:
Der
„Besucher“ sucht die Mutter in der Küche auf und will Müllsäcke.
Daraufhin zieht die Mutter ihren Pullover aus und hat einen Müllsack an! Dann
sagt sie ihm, dass sie jetzt selbst Muttermilch mit Hilfe ihrer Brüste
verspritzen kann. Dann beginnt sie wie wild Milch zu verspritzten.
Szenenwechsel: Es wird der Vater gezeigt, der nun beginnt, es mit der Leiche im
Gartenhäuschen zu treiben. Nach ca. 6-7 Minuten wird nochmals in die Küche zurückgeblendet,
und was sieht man: Den „Besucher“ mit einem aufgespannten Regenschirm in der
Hand, welcher über die viele Milch staunt, und die Mutter ist immer noch dran,
wobei die ganze Küche voll Milch ist und ihre Füsse deswegen verdeckt
sind. Ich
sage euch: Als ich die Szene zum ersten Mal sah, ich meine die mit dem
Regenschirm!, hat’s mich fast
verhauen vor Lachen! Auf so was verrücktes muss man erst einmal kommen! Auch
bei der Leichenschändung gibt es eine witzige Weiterführung, als die
Leichenstarre eintritt und der Vater sein Penis nicht mehr herausbekommt, den
Rest müsst ihr euch schon alleine anschauen!
Ich
will nicht zu viel verraten, denn müsst ihr euch wirklich selbst anschauen!
Obwohl der Film kein Splatter besitzt (Dafür aber Muttermilch und Exkremente),
ist der Film sicher nicht für jeden Fan geeignet, aber man kann sich sehr amüsieren,
denn der Humor ähnelt sehr dem von Monty Python, und das ist kein Witz. Man
kann froh sein, wurde dieser Film bis heute nicht verboten.
O:
Bizita Q
Japan
2001
R:
Takashi Miike
D:
Kenichi Endo, Fujiko, Jun Muto, Shoko Nakahara, Ikko Suzuki, Shungiku Uchida,
Kazushi Watanabe
Laufzeit der deutschen DVD: 84:07
Min.
Fassungen: Die
Code 2 von rem ist ungeschnitten, enthält die japanische Tonspur mit dt.
Untertiteln, hat eine gute Qualität und es gibt ein paar Extras (Trailer,
Biographien). Das die Geschlechtsteile verschwommen sind, ist in japanischen
Filmen normal.
Geschrieben von: MPAA