ARCHIV 2004
Archiv 2000 | Archiv 2001 | Archiv 2002 | Archiv 2003 |
|
weitere Bilder
|
Ich heisse Nubo |
2004 Ein Malinois im Hause |
|
Es ist schön wenn der Italo gebadet wird. Endlich riecht er wieder wie ein Hund. Nach einem Spaziergang ist der nicht mehr zum Aushalten. Gerüche von Schaf, Pferd und Ross vermischt mit anderem Gestank gibt einen fürchterlichen Geschmack, der nicht mehr aus meiner Nase geht. Ich liebe es, wenn ich zuschauen darf, wenn er belämmert in der Badewanne steht und die braune stinkige Kloake aus seinem Fell fliesst. Fell ist etwas übertrieben. Eher wie ein Wollknäuel sieht das aus. Ich geniesse es, wenn er so ein belämmertes Gesicht macht und sich nicht wehren kann. Am Schluss, wenn eigentlich alles zu Ende ist flüchtet er sich in ein Gestell, weil er vermutlich denkt er komme nochmals dran. Ganz so schlau ist dieser Italo ja schon nicht. Er müsste vorher und nicht nachher flüchten. Ansonsten leide ich unter dem Alten, der Spaziergänge macht, weil er seine überflüssigen resp. angefressenen Pfunde wieder loswerden will. Anstatt dies alleine zu Bewerkstelligen, muss ich immer mitgehen und durch die Nässe waten, dabei wäre ich so gerne in der warmen Stube. Aber eben, wir Hunde können unsere Meister nicht aussuchen und sind ihnen auf Gedeih und Verderben ausgeliefert. Aber es hätte ja sicherlich noch schlimmer kommen können, was ich allerdings bezweifle. Vom Jahreswechsel haben sie
gesprochen und immer wieder das Wort "Prost und alles Gute". Dann wurden die
Gläser aneinander gestossen und jeder schlürfte, schlürfte und schlürfte.
Mit der Zeit redeten sie wirres Zeugs, schlürften aber weiter. Ich weiss gar
nicht wo sie das alles hintun. Am Morgen jammern und stöhnen sie und sehen
fürchterlich leidend aus. |
|
|
Die Zweibeiner fressen was das Zeug hält. Sie dreschen täglich Unmengen von Fressalien in sich hinein, da würde unsereins schlecht davon. Immerhin schmeisst mir mein Alter zwischendurch auch ein paar Bissen vor die Füsse, als würde man einem Bettler ein paar Almosen zuwerfen. Nein ich will nicht klagen. Immerhin erhalte ich was. Rülpsend geht dann mein Alter mit uns in den Schnee. Verdauungsspaziergang sagt er demn. Ich nehme sicher an, dass für Verdauung sein Magen gemeint ist, denn in meinen würde noch einiges reingehen. Der Italo - unsere Fressmaschine- rennt auch durch den Schnee, vermutlich als Selbstschutz, damit er am Abend wieder reinhauen kann. Sicherheitshalber positioniere
ich mich vor der Küche, nicht dass ich noch eine Aktion meines Alten
verpassen würde. Der schleicht sich nämlich immer wieder in die Küche und
stibitzt was aus dem Kühlschrank. Der Italo und ich haben ihn natürlich
durchschaut und damit wir nicht reklamieren, gibt er uns jedes mal auch ein
kleines Häppchen. Allerdings sind wir abends todmüde und legen uns für ein
Verdauungsschläfchen auf die Couch der Zweibeiner und meinen Alten höre ich
dann von weitem jammern und zwar immer mit derselben Leier:
|
|
|
Um diese Zeit, wenn es fast immer dunkel ist, überkommt die Zweibeiner so komische Gefühle. Sie kaufen ein, fahren von Einkaufscenter zu Einkaufscenter und füllen die Kühl- und andere Schränke. Auf dem Bauernhof werden ebenfalls zweibeinige Federviecher mit Futter voll gestopft und ich höre die menschlichen Zweibeiner sagen, diese Gans oder dieser Truthahn dort drüben sind für den Weihnachtstisch. Die sind jetzt gut gemästet meinte noch einer. Nun habe ich ein Problem. Bei uns zu Hause werde ich kurz gehalten, doch dem Italo werden täglich tolle Leckerlis in den Mund gestopft und ich beobachte meine Zweibeiner schon genau um sicher zu sein, dass mein Happy nicht plötzlich an Stelle eines Truthahnes im Ofenrohr landet. Das Gewicht wie eine gemästeter Truthahn hat er jetzt schon. Ansonsten erlebe ich geruhsame Tage mit meinen Zweibeiner Freunde. Durfte am Sonntag Morgen erstmals im Schnee über den Platz rennen und im Walde nach Juerg jagen, der sich irgendwo versteckt hatte. Auch war mein Alter etwas lockerer als in den letzten Tage, ich glaube er freut sich auf die Fresserei ,aber wehe Happy fehlt nach Weihnachten.
|
|
|
Mein Alter kann sich aufregen, obwohl es ihn nichts angeht. Der mischt sich einfach in Diskussionen ein, obwohl er damit gar nichts zu tun hat. Bei mir meckert er sofort, sobald ich mich bei Hunden in einen Streit einmische, Er nimmt mich dann bei den Ohren, schreit mich an, dass so was mich nichts angeht und zerrt mich weg. Er aber ist überall dabei wo gemeckert wird. Warum macht er bei mir immer einen Unterschied. Den Zweibeinern ist es zu kalt, die frieren, schlottern und jammern. Wir Vierbeiner dagegen geniessen dieses Wetter. Ich gehe sogar mit meinen Füssen ins Wasser, das ja gar nicht so kalt ist, wie die Menschen sagen. Zweibeiner sind Weichlinge und halten nichts mehr aus. Im Jammern dagegen sind sie Weltmeister. Manchmal frage ich mich schon, warum die überhaupt auf dieser Welt sind.
|
|
|
Jetzt fährt doch mein Alter zwei mal in der Woche nach Deutschland. Ewig hocke ich in meinem Hundegefängnis und warte bis mich mein Alter drangsaliert. Rauf und Runter, Sitz und Platz, jeden Mist muss ich mitmachen. Am Samstag Nachmittag musste ich über Acker und Stoppelfelder, die nach deutschen Rüben rochen, nach Gegenständen suchen, die mein Alter verloren hat. Warum kann ich nicht wie ein normaler Hund an den Bäumen das Bein heben, mit dem Italo spielen, anderen Hunden den Meister zeigen und zwischendurch von den Zweibeinern eine gute Wurst zwischen die Zähne bekommen. Mein Los könnte man als Niete bezeichnen.
|
|
Woche 48 |
Wenn er mich nicht reden lässt, so muss ich halt mal ein Bildchen von mir reinschmuggeln.
|
|
|
Das gibt's doch nicht. Nun beginnt mein Alter zu joggen. Keuchend wie eine Dampfmaschine rennt er neben mir. Er rennt und ich trabe, oder eher ich laufe. Ich habe fast ein wenig Angst, dass er mir mal umfällt. Ich glaube dieses Rennen macht er nicht für sich, sondern für mich, damit ich ihm folge. Nun das erste Eichhörnchen hat er vor mir gesehen, aber wartet, wenn ich mal eines vor ihm entdecke, dann möchte ich nicht an meiner Leine hängen. Es sieht ja auch blöde aus, wenn mein Alter mit einem Gurt um seinen dicken Bauch neben mir her läuft. Die elastische Leine nützt ihm eigentlich wenig. Solange ich anständig bin, kann er laufen, alles liegt in meinen Füssen. Da geht der doch mit mir bei klirrender Kälte an so ein Hundeturnier, dort wo die Hunde die grosse Arbeit machen und die Zweibeiner das grosse Maul führen. Wenn ich so in meiner Box hocke und diesen Zweibeiner zuhöre, so habe ich das Gefühl, dass ich der schlechteste Hund bin, denn die da herumquatschen haben nur Weltmeister. Die ziehen über andere her, als seien an diesem Tage nur Deppen von Vierbeinern auf den Plätzen. Das menschliche Gebaren werde ich nie und nimmer begreifen. Auch der Italo schüttelte sich vor Grinsen in seiner kleinen Box, obwohl der nur italienisch versteht, spürte er was für Mist diese Zweibeiner da rauslassen.
|
|
|
Da lässt mich doch der Alte während 6 Wochen nicht mehr dem Ärmel nachrennen und wenn er dann wieder findet, so jetzt wird trainiert, scheisst er mich zusammen, wenn ich es nicht richtig mache. Auch ich muss zuerst wieder trainieren um gut zu sein. Auch wir Hunde sind keine Maschinen. Am Samstag war er mit mir noch zufrieden und glücklich, als ich ihm seine Fährte wunderbar ausarbeitete, aber als ich dann am Sonntag bei der Flucht vom Ärmel fiel, sah ich, dass sein Gesicht aschfahl wurde. Als sei ein riesiges Unglück geschehen. Manchmal können die Zweibeiner schon dumm tun. Ansonsten hatte ich eine geruhsame friedliche Woche. Mein Alter kommt abgekämpft nach Hause und ist somit für mich nicht mehr zu gebrauchen. Ist mir auch Recht so, wenn ich mit Rita und dem Italo einen schönen Tag machen kann.
|
|
|
Endlich wieder Gras, Hügel und Bäume. Ich kann das Bein heben wo ich gerade bin. Wie mühsam war das doch die letzten drei Wochen. Sand.... nichts als Sand. Keine Grasbüschel, kein winziges Bäumchen, das da war, um markiert zu werden. Der Alltag hat mich wieder und ich bin ungemein zufrieden. Der Alte muss wieder zur Arbeit und somit redet mir niemand rein, wenn ich Rita oder den Italo um den Finger wickle. Ich habe alle meine Betten, Couches und Tücher zurückerobert und geniesse das Paschaleben. Ausser mein Alter ist da und motzt als sei er nie in den Ferien gewesen. Immerhin stinkt nun der Italo wieder nach Erde und schweizerischem Sch.......dreck. Dieser nach hundertjährigem Fisch stinkende Italo gehört Gott sei Dank der Vergangenheit an. Schliesslich habe ich mich abgefunden, dass ich einen stinkenden Wohnpartner habe. So wie ich meinen Alten spüre, will er es nun wissen. Spaziergänge mit zackigen Befehlen, Gefluche wenn ich nur nach einem Pferd oder Schaf ausschau halte und ein Leinenreissen, wenn ich nicht so will wie er es sich gedacht hat. Warum müssen wir Hunde immer leiden wenn die Zweibeiner wieder mal eine Macke haben. Die sollen doch ihren Frust an der eigenen Rasse ausleben.
|
|
|
Das nennen die Ferien! Zuerst blocht der Alte mit mir im Gepäck stundenlang mit dem Auto an ein Wasser das kalt ist und grausam nach Salz riecht, dann hetzt er mich über einen Strand, der so gross wie eine Stadt ist und lässt mir kaum eine Verschnaufpause. Am Abend werden wir wieder ins Auto verfrachtet und mein Alter gibt sich der Völlerei hin, während ich nur wohldosierte Häppchen erhalte. Zum Glück geht es dem Italo genau gleich versch........! Auch er leidet unter diesen Spaziergängen, allerdings macht er es sich zum Hobby, seinen Futternachholbedarf vom Strand zu holen. Sandige Muscheln, Krebse und Hinterlassenschaften von Gänsen ergänzen seine tägliche Futterration. Mir ist das ganze zu sandig und auch nicht gerade ein Dreistern-Menu. Dem Italo aber ist's egal. Hauptsache es gibt was zu futtern. Mit seinen kurzen Beinen aber, ist der am Abend noch mehr kaputt als ich. Als ich ihn am Abend erschöpft im Stuhl schlafen sah, hatte ich sogar ein wenig Bedauern mit ihm. Ja, ja, auch ihm ist es nicht besser ergangen. Überhaupt es ist eine Zumutung wie wir da ungepflegt herumlaufen müssen. Nass und voller Sand leben wir zwischen den Sandbänken. Kein Tag ohne Hektik. Unter Ferien verstehe ich eigentlich etwas anderes und zwischendurch wäre ich lieber die Moorleiche, die da in Sankt Peter-Ording umhergeistert. Etwas mehr Erholung hätten die mir schon gönnen können. Mein Alter will Kondition von mir. Stundenlang muss ich einem Eiförmigen Ball oder sonst etwas nachrennen und wenn ich die Zunge schräg nach unten hängen lasse gibt er noch einen drauf. Dann muss ich mit ihm Joggen. Zum Glück ist mein Alter ein übergewichtiger alter Sack, somit geht das Joggen etwa solange wie das leeren eines Fressnapfes. Nun bin ich endlich wieder in meinem geliebten Haus. Ich weiss wo das Fressen ist, kenne meine Schlafstellen, weiss wie ich meinen Alten übertölpeln kann und im Moment sind die Zweibeiner eh viel müder als wir, also es beginnt wieder die Zeit, wo WIR Vierbeiner sie auf Trab halten. Rache ist süss. |
|
|
Ferien. Mein Alter redet immer von Ferien. Was ist das eigentlich. Ich verstehe immer nur, dass dann nicht gearbeitet werden muss. Meinen Alten sehe ich nie arbeiten, scheinbar hat er immer Ferien. Also was soll das Geschrei. Ich seh mich schon stundenlang in der Autobox liegen und von aussen das dumpfe Geräusch einer Strasse. Riechen tu ich eh nur den Italo, dem das gleiche Schicksal wiederfährt, nur liegt der in einer anderen Box. Ich merke immer wieder, wie man den Zweibeinern ausgeliefert ist. Keine Chance etwas zu ändern. Werde wohl in den Ferien täglich trainieren müssen. Keine Freiheiten haben und um das Fressen betteln müssen. Er will mich sicher im Gewicht reduzieren. Hundeferien sind scheinbar nicht das gleiche wie Menschenferien. Der Mensch bestimmt und wir müssen kuschen. Wenn ich so zum Italo rübergucke, so kommt es mir vor, dass das ihm egal ist. Der sitzt oder liegt zufrieden da und wartet bis ihm wieder mal ein Stückchen Fleisch vor die Schnauze fällt. Mehr will der nicht.
|
|
Woche 39 |
Kaum wird es etwas kälter, schon jammern die Zweibeiner. Dabei ist es doch jetzt so herrlich durch die Pfützen zu rennen, sich in toten Schnecken zu wälzen und glücklich zu sein, dass man auf dieser Welt ist. Die Zweibeiner jammern aber immer. Da kommt mal was über Fussball, dann über Abstimmungen und am Schluss jammern sie noch über das Geld. Warum können diese, wie sie selbst sagen, ach so intelligenten Wesen nicht einfach mal zufrieden sein. Dein Gegenüber freundlich anschauen und ohne zu knurren weitergehen. Das ist es doch, was sie von uns täglich fordern. Anständig zu den Zweibeinern zu sein, auch wenn sie uns in die Augen langen und ohne zu Raufen an unsern Kollegen vorbeispazieren. Wieso verlangen sie das von sich selbst nicht. Ich habe noch das Glück, dass sich eine zweiter Vierbeiner hier im Hause befindet, denn so können wir unser Leid mit den Zweibeiner teilen. Erfahrungsaustausch ist wichtig, sagt mein Alter auch immer. Mein Italo ist wie das Wort schon sagt italienischer Abstammung und meine Vorfahren väterlicherseits kamen von Belgien über Italien in die Schweiz. Also bin ich etwas Belgier, etwas Italiener und auch ein ganz klein bisschen Schweizer. Allerdings wie ich gehört habe, werde ich nun nicht automatisch Schweizer, denn ich könnte ja gefährlich sein und einem Schweizer Sennenhund oder Bernhardiner die Hundehütte wegnehmen!
|
|
|
Der Italo wurde geschoren. Wie eine grössere Ratte bewegt er sich durch unser Haus. Ich glaube er schämt sich ein bissen. Nackt wie der Hundegott ihn schuf muss er durch die Strassen laufen. Schrecklich. Bin ich froh ein Mali zu sein. Während Happy unter dem Scherkopf stand, konnte ich mich wieder mal mit meiner Mutter und Schwester unterhalten. Sie haben sich nicht viel verändert. Meine Mutter hat noch nichts von ihrem Temperament eingebüsst und ich musste ewig mit ihr spielen, so dass ich mich nie mit meiner Schwester unterhalten konnte. Training mit dem Alten. Langsam habe ich ihn soweit, dass er richtig fährtet. Er lässt mich machen und hat doch ein ganz wenig Vertrauen gefunden. Noch nicht richtiges Vertrauen, doch versucht er mich endlich mal selbständig Fährten zu lassen. Immerhin schon etwas. Mehr gibt es zu dieser Woche eigentlich nicht zu sagen, ausser dass mein Alter ewig wegen seinem Gewicht jammert und weiter "frisst". Zweibeiner sind ja so stillos.
|
|
|
Eine Woche der Ruhe und der Erholung. Gemütlich bei Rita auf der Couch gelegen. Den Italo ein wenig geneckt und die Tage genossen. Der Alte in den Ferien, das ist wie von morgen bis abends einen vollen Fressnapf zu haben. Doch kaum ist mein Alter wieder zurück ist der Hundeteufel los. Eine kurze Begrüssung, ein paar Streicheleinheiten mehr nicht. Kein Knochengeschen, keine lobenden Wort, rein gar nichts. Beim ersten längeren Spaziergang am Sonntag morgen dann, schon die erste Haue erhalten. Nur weil ich in Reinach über das ganze Feld drei Rehe in den Wald gejagt habe und nicht gleich zurückkam, verdrosch mich mein Alter, als er mich im Walde fand. Andere Zweibeiner hätten sich gefreut, dass sie mich wieder gefunden haben. Aber mein Alter, tztztztztztztzt..... Nun redet er kaum ein Wort mit mir. Kurz er ignoriert mich und tut so, als gäbe es mich nicht. Ach war es schön eine Woche nur mit einer Zweibeinerin zusammen zu sein. Ich hoffe mein Alter geht bald wieder auf Reisen.
|
|
|
Mein Alter packt bald die Reisetasche, er verlässt uns für eine Woche, huiiii wird das toll. Eine Woche des Genusses, vielleicht muss ich mal am Randstein sitzen oder irgendwo warten. Mehr wird es aber nicht sein. Bald wird eine gemütliche Woche beginnen. Von mir aus könnte der Alte schon heute für ein paar Tage in die Ferien verreisen. Alle Zweibeiner sind irgendwie angeschlagen. Der Junior jammert wegen dem Hals, die Chefin des Italos schnupft dauernd und der Alte jammert wegen allem. Aber auch er braucht Nastuch an Nastuch. Da sind wir Vierbeiner schon etwas härter. Uns kann der Wind nicht so stark ins Gesicht blasen. Alles Weicheier. Fährten, Fährten und nochmals Fährten. Als ob es nichts lustiger als das gäbe. Wenn er kann, stampft der Alte durch Acker und Gras und dann muss ich nach einer Stunde seinen Pfoten folgen. Ein paar Krümelchen Futter als Dank. Mehr nicht. Es wäre an der Zeit, wenn er wieder mal ein Spielchen mit mir machen würde. Zweibeiner richtigen Zimmer ein, Vierbeiner dürfen nicht mehr rennen. So könnte man den neuen Raum nennen, den die Zweibeiner eingerichtet haben. Mit grossem Brimborium wurde dieser Raum eingeweiht, obwohl kaum was drin ist. Kein Ball, keine Beisswurst und auch keine Decke. Nichts ist dort drin, was an uns Hunde erinnern könnte. Dieser Raum wird wohl noch länger unter grösserer Bewachung stehen. Kaum ist es wieder mal nass im Wald, schon sind einige Zimmer für uns tabu. Ich weiss, es ist ja wegen dem Italo, denn sein Lockenkopf ist mit Dreck und Wasser vollgesogen wie ein Schwamm. Aber ich, als schlanker nach kurzer Autofahrt bereits trockener Schönling muss dann ebenfalls darunter leiden.
|
|
|
So ein Affentheater wegen eines Tisches. Da hieven doch zwei Männer diesen Tisch in einen Raum, den ich fast nie aufsuche und doch wird so getan, als sei ich immer in diesem Raum. Die haben Angst ich würde diesen Tisch anknabbern oder meinen sie sogar ich würde das Bein heben? Auf alle Fälle benehmen sie sich richtig blöd. Sogar meinem Italo Kollegen ist es aufgefallen und er getraut sich kaum mehr über die Schwelle in diesen Tischraum. Da kann ich nur noch den Kopf schütteln. Mein Alter legt mir Spuren, als
gäbe es nichts anderes im Leben. Solange er Futter auf die Fährte legt ist
mir das egal und ich versuche seinen Wünschen gerecht zu werden.
|
|
Woche 33 |
|
Hilfeeeeeeee mein Alter lässt mich nicht ran |
Woche 32 |
Da weiss doch mein Alter nichts besseres, als bei brütender Hitze mit mir an eine Veranstaltung zu gehen. Dazu musste ich mit ihm auch am Dienstag Abend und am Samstag Nachmittag diesen Sportplatz mit den unmöglichen Wändchen besuchen. Eigentlich hatte ich gar nicht so viel Lust auf diesen Anlass, doch weil mein Alter in den letzten Wochen sehr anständig mit mir war, gab ich mir doch etwas Mühe, sodass er mit mir auf den zweiten Platz kam. Oder ich mit ihm. Ja ich glaube eher das, denn mein älterer Zweibeiner stellt sich auch heute immer noch etwas dappig an, sodass ich ihn aus dem Feuer reissen musste. Doch so wie ich seine Gesichtszüge beobachten konnte, war er zufrieden. Es ist ja auch nicht schlecht, mit wie wenig man einen Zweibeiner zufriedenstellen kann. Mir hat es aber grosse Freude gemacht, dass ich mit meinem Vater zusammen den Teamwettkampf gewinnen konnte. Zwei starke Vierbeiner. Trotz allem haben mir aber die Tage in den Bergen besser gefallen. Da ging es ruhig und ohne Hektik zu. Mein Alter war ausgeglichen und die Gemütlichkeit in Person. Hat sich natürlich im Unterland rasch wieder ins Gegenteil gekehrt. Ob die dünne Luft wohl bessere Menschen macht? Mein Italokollege genoss natürlich diese Tage und er ging mir nur mit seinem saumässigen Gestank etwas auf die Nerven. Geht er schwimmend ins Wasser, kommt er als stinkender Wuschelknabe wieder an Land. Dass mein Alter noch nicht gemerkt hat, dass dies der Grund ist, warum ich nicht gerne schwimme, denn so stinken möchte ich nun wirklich nicht. Es reicht wenn ich in dieser Hitze meinen Bauch etwas benetze. Ich glaube dann schämt sich mein Alter ein wenig, weil ich nicht gerne schwimme.
|
|
|
Ein bisschen lange mussten
Happy und ich schon im Auto liegen. Wir rutschten von einer Ecke zur
anderen. Ich wusste gar nicht, dass es solche Strassen gibt. Immerhin wurden
wir durch Wasser, Wald und Spiel entschädigt. Die Zweibeiner spielten viel mit uns und liessen uns auch ins Wasser, obwohl dieser See so hundekalt war. Endlich mal ein paar Tage ohne grosses Geschrei. Ich hoffe mein Alter merkt es, dass es auch so geht. Aber ohne Ärger geht es bei meinem Alten doch nicht. Da liess er mich doch, was mich eigentlich überraschte, ganz nah zu vierbeinigen Tieren, die muh machten, gehen und als ich schon fast an der Riesennase eines dieser Ungetüme war, zwickte es mich am Ohr, als habe der Blitz eingeschlagen. "Zurück" musste mein Alter eigentlich gar nicht sagen, so schnell war ich nämlich noch nie bei ihm. Auf alle Fälle liess ich dann diese grossen Vierbeiner in Ruhe.
|
|
Woche 30 |
Ich glaubte es kaum. Mein Alter war ein ganzer Tag mit uns alleine zu Hause, ohne dass er mit Befehlen um sich warf. Nein er spazierte mit uns, als sei es das normalste auf der Welt. Er spielte sogar. Wir konnten baden, umhertollen, als sei kein Zweibeiner in der Nähe. Ich glaube dem Italo gefiel das auch. Allerdings erhielten wir nie was "Zwischendurch", da vermissten wir Rita schon ein wenig. Ach warum kann der Alte nicht immer so sein. Warum muss er immer was befehlen. Langsam vermute ich, dass er ansonsten nichts zu sagen hat! Am Sonntag liebe ich das umher rennen auf dem Fussballplatz. Wändchen um Wändchen zu umlaufen um dann dem Mann im Versteck Angst einzuflössen. Irgendwie war aber mein Alter am Sonntag nicht so zufrieden. Es hat ihm nicht gefallen, dass ich nach zwei Wändchen direkt zum Mann rannte. Ich hörte ihn kurz etwas von "war wohl in letzter Zeit viel zu lieb" brummeln, ehe er mich wortlos im Auto versorgte.
|
|
|
Kaum erschnüffle ich unterwegs mal ein tolles Mädchen, schon steht der Italo neben mir und drückt sein breites pelziges Gesicht ebenfalls dazu. Nein teilweise wird er sogar noch frech und will mich auf die Seite drücken. Keine Sekunde habe ich Zeit, mal in Ruhe diesen herrlichen Duft alleine zu geniessen. Sobald ich länger als drei Sekunden meine Nase am gleichen Ort habe, kommt er daher gerannt und tut so, als würde ich nicht existieren. Mein Alter meckert wieder, dass ich zu dick sei. Dabei erhalte ich kaum was zum Fressen. Bin froh, dass er unter der Woche zur Arbeit fahren muss, denn dann kann Rita mit uns am Morgen in Ruhe ein Stück Brot teilen. Das wäre ja eine Katastrophe, wenn Rita auch so geizig wie mein Alter wäre. Mein Mitbewohner hat nun die
Angewohnheit, meine Mittagsschlafstelle ebenfalls mitzubenutzen. Der legt
sich einfach an meinen Platz und tut so als gäbe es mich nicht. Ist mir
eigentlich egal, denn auch ich tu so, als existiere dieses Wuscheltier
nicht. Ich glaube es ist an der Zeit, dass ich ihn wieder mal zur Ordnung
rufe. Denn wo ich bin ist der kleine Wicht auch. |
|
|
Wenn Rita in der Küche steht
fällt immer was runter. "Zufällig", meint sie zu meinem Alten! Nur weil ich im Wald immer die Ohren spitze, lässt man mich nicht von der Leine. Der Italo läuft grinsend an mir vorbei und sucht sich die bestriechendsten Bäume und Sträucher aus, während ich mit den gleichen Sträucher vorlieb nehmen muss, die ich schon gestern, vorgestern und immer wieder vor der Nase hatte. Manchmal wäre ich froh, auch nur so ein kleiner Wicht zu sein. Der darf einfach immer mehr tun als ich. Immerhin wieder mal mit dem Alten alleine am Bach gewesen. Kein Italo der angeberisch vor mir im Wasser schwamm. Das geht schliesslich niemanden was an, dass ich nur bis zum Bauch ins Wasser gehe.
|
|
|
Wieder mal eine ganz gemeine
Woche hinter mir. Manchmal frage ich mich schon, ob die mich noch lieben.
Dies war ja in dieser Woche gar nicht das einzige Gemeine. Schon am anderen Tag, kochte mein Alter für Gäste am Abend. Ich wusste schon was das heisst: Der Italo und ich bekommen "erster Stock Verbot". Wir werden richtiggehend ausgeschlossen. Ein kalter Gang, etwas Garten und vielleicht noch ein Bett, das ist alles was wir an diesem Abend hatten. Die anderen lachten, plauderten und ich glaube die hatten ohne uns einen lustigen Abend.
|
|
|
Zur Zeit geht es mir wirklich gut. Auch diese Woche hockt mein Alter täglich vor dem viereckigen Kasten und bewegt sich nervös auf der Couch, sodass ich kaum ein Auge zudrücken kann. Immerhin hetzt er mich dadurch nicht über einen Hundeplatz. Ein Spaziergang am Wasser, ein paar Hölzchen, die der Italo schwimmend holt, und ich sie ihm dann ohne nass zu werden aus dem Mund nehme. Was brauche ich mehr? Von mir aus könnten das ganze Jahr eine Horde Zweibeiner von links nach rechts und von rechts nach links rennen. Gemütlich liege ich im Gärtchen, schaue den fliegenden kleinen Zweibeinern zu und bin zufrieden, dass man mich in Ruhe lässt. Zwischendurch werde ich vom Italo gestört, den ich dann aber sofort in den Senkel stelle und meine Siesta in aller Ruhe ausdehnen. Ich bin im Moment wirklich glücklich mit meinem Hundeleben. Muss es natürlich so lange es geht geniessen, denn ich weiss, bald steht der Alte wieder Gewehr bei Fuss. Schrecklich!!!
|
|
|
Die ganze Woche hockt mein
Alter vor dem eckigen Kasten, in dem ich Zweibeiner sehe, die wie irr hin
und her rennen. Es geht sehr hektisch zu und das überträgt sich bis in die
gute Stube. Der Italo und ich erschrecken zu Tode, wenn mein Alter vor
Entzücken klatscht, sich vor Schreck krümmt und brüllt als sei soeben ein
Messer in seinen Rücken gestossen worden. Wenn ich dann tröstend zu ihm hin
renne stösst er mich hektisch zur Seite und will von mir nichts wissen. Ich
bin ja so froh, dass die rennenden Zweibeiner hinter Glas eingeschlossen
sind und so nicht in unsere Stube fallen können. Am Samstag mit meinem Alten eine Schutzhundeprüfung gemacht. Er hat sich gar nicht so dusselig angestellt, wie ich es angenommen habe. Immerhin hat er unter meiner Führung den zweiten Platz erreich!
|
|
|
Kaum ist mein Alter ferienhalber zu Hause, ist der Tagesablauf schon nach Minuten auf den Kopf gestellt. Wie ein Geier beobachtet er Rita, damit sie uns nichts zum Morgenessen gibt. Mit tropfendem Mund müssen wir dasitzen und zusehen wie die Brötchen in den Münder der Zweibeiner verschwinden. Da fährt doch mein Alter Kilometer um Kilometer nur um zu hören dass mein Herr und Meister viele Fehler macht. Dafür müsste er nicht so weit gehen, das kann ich ihm auch sagen. Endlich mal einen Ausflug ohne Training gemacht. Der Alte war urgemütlich und genoss die Bergwelt. Allerdings hielt er mich immer im Auge, damit ich ja nicht auf dumme Gedanken komme. Der Italo hat natürlich wieder im eiskalten Wasser gebadet. Puh mich schauderte es. Wasser ist zum trinken da, vielleicht noch um die Füsse zu nässen. Mehr aber nicht. Der Freitag Abend findet immer ohne uns statt. Die Zweibeiner hocken in einer Kneipe und lassen es sich gut gehen. Ich weiss schon sehr schnell wann sie kommen, denn man hört sie schon von weitem, wie sie laut diskutierend die ganze Strasse aufwecken.
|
|
|
Mein täglicher Kampf um das Fressen nervt mich. Immer muss ich den Zweibeiner zeigen, dass ich Hunger habe. Aber nein stur halten sie sich an ihre Zeiten und stellen mir erst in der für sie richtigen Zeit den Napf vor die Nase. Dabei stopft sich mein Alter immer wenn er Lust hat sein Maul voll und schaut auch nie auf die Uhr wenn er was zwischen die Zähne will. Ich glaube ich mach es wie der Italo. Der frisst einfach alles was er auf der Strasse erschnüffelt und kann so sein Gewicht gut halten. Nur, der liebt alles was herumliegt und ich bin da schon ein wenig wählerischer. Er meint weil er aus Italien kommt sei er kulturell und gourmetmässig besser ausgebildet. Mich stempelt er immer ab als der, der aus dem Pommes frites und Mayonaise Land kommt. Dabei war er noch nie in Belgien. Ich glaube jetzt dreht mein Alter durch. Er weiss am Sonntag nichts besseres zu tun, als mit mir eine Trainingseinheit zu Hause zu machen. "Komm wir gehen in den Garten" sagt er, wobei er eigentlich den Hinterhof meint und macht irgendwas mit mir. Ich armes Schwein muss parieren, während daneben der Italo steht und grinst.
|
|
|
Zwischendurch komme ich mir einsam vor. Alle schauen zu dem Kleinen und mich erspähen sie erst, wenn ich mich an sie drücke und lache. Ja und wenn ich dann lache bekommen viele Angst vor mir. Wenn mein Alter lacht kriegen die Leute ja auch keine Angst. Oder vielleicht doch? War viel im Wald. Leider nur an der Leine. Ich glaube die durchschauen mich und wissen, dass ich jederzeit das vierbeinige Braune, das sich im Walde herumdrückt, finden würde, dabei ist es mein Wunsch mal einen ganzen Tag alleine im Walde herumzustreunen, sowie es sich eigentlich für einen Hund gehört. Stattdessen muss ich mit dem Italo auf dem Bett "lustige" Spielchen treiben, nur damit alle zufrieden sind. Wann merken die Zweibeiner endlich, dass ich ein besonderer Hund bin. Mein Alter trainiert immer wieder mit mir. Was will er eigentlich. Kein Wettkampf, kein gar nichts. Mein Alter will vermutlich Trainingsweltmeister werden, oder ist er vielleicht gar nicht zufrieden mit mir? Gebe mir aber sehr Mühe, dass wir zusammen gut über die Runden kommen. Verarsche ihn nur noch selten, aber wenn, dann richtig. Ich spüre dann, wie er innerlich kocht, aber nach aussen den coolen Typen spielt. Ja, ich durchschaue meine Pappenheimer. Mich kann man nicht täuschen.
|
|
|
Da streicheln doch zwei Frauen den Bauch des Italo, liebkosen seinen Kopf und stopfen ihm pausenlos was gutes zwischen die Zähne. Und ich.... Ja, ich hocke einsam und verlassen in einem eingezäumten Gelände und gucke den Ameisen zu. Niemand da, der mir über den Kopf fährt. Ach wäre ich doch noch kleiner geblieben, dann würde ich mit meinen treuen runden Äuglein alle Frauen mit schrägem Kopf ansehen und pausenlos würden die mir Futter zuführen. Warum, warum nur kam ich in die Klauen meines Alten? Zwei Stunden musste ich alleine, wie ein Tier im Zoo im Gehege, ausharren, bis mich mein Alter erlöste. Hinter ihm kam mir dann ein Hund entgegen, der sich nach erschrecktem hinsehen als mein geschorener Zimmerpartner Happy entpuppte. Einen kurzen Moment hatte ich sogar Mitleid mit dem Italo. Puh bin ich froh, dass ich ein Mali bin und kein Fell wie Wolle habe.
|
|
|
Endlich ist die Zeit da, wo wir in der Sonne dösen dürfen. Allerdings nur wenn der Alte nicht da ist. Er liebt es überhaupt nicht, wenn wir da sind und nichts tun. Er meint immer wir müssen was machen. Rennen, spielen trainieren. Ja nicht Faulenzen. Allerdings muss ich feststellen, dass mein Alter mehr faul herumliegt, als alle anderen. Dabei gibt er immer wieder Befehle von sich, die aber niemand befolgt. Happy, Rita und ich sagen zwar ja, aber wenn mein Chef gegangen ist, zwinkern wir uns mit den Augen zu und machen was wir wollen. Also das ist. Brötchen knabbern, im Garten liegen, Löcher buddeln und einfach glücklich sein, dass es uns gibt. Ich hoffe mein Alter muss immer zur Arbeit gehen, denn ich glaube es ist nicht auszuhalten wenn er mal immer zu Hause sein sollte. Puhhhhhh ich darf gar nicht daran denken. |
|
|
Eine Stinkwoche hinter mir. Der Italo wälzte sich wo er konnte. Es muss ja was heissen, wenn es mir sogar kalt den Rücken runterläuft, wenn ich an ihm rieche. Dieser Lockenkopf fühlt sich nur wohl wenn er stinkt. Ja, ist der nämlich mal sauber und nett, was sehr selten vorkommt, fühlt er sich unwohl und ist ständig auf der Suche nach was stinkendem. Und kaum ist er mal nicht mehr unter der Kontrolle von Rita, macht's schwupps und schon liegt er mit den Beinen nach oben in irgend einer Kloake. Er reibt sich den Hals und den ganzen Körper damit ein und am Abend legt er sich dann verkrustet zu mir, was ich allerdings mit einer Flucht beantworte. Zur Zeit riecht er wieder wie ein Neugeborener und man kann ihn sogar riechen. Allerdings frage ich mich, ob das heute Abend immer noch so ist.
|
|
|
Zwei Wochen war mein Alter zu faul an den PC zu gehen. Und was ist dann: Auch ich muss dem Kasten fern bleiben. Möchte mich bei allen Nubo Fans entschuldigen, dass ich erst heute wieder schreibe. Es war wirklich nicht mein Fehler. Mit der Sonne kommt auch dem
Alten sein Trainingsfleiss. Irgendwie bin ich ein Trainingsweltmeister, denn
ausser täglich irgendwo eine Übung machen liegt nichts drin.
|
|
|
Diese Woche war mein Alter noch
ziemlich anständig mit mir. Ich weiss er war nicht zufrieden, doch er
fluchte eher weniger als sonst. Vielleicht hat er sich endlich an mich
gewöhnt und lässt mir meine Spinnereien, die ja schliesslich auch mein Alter
hat. Ich darf hier gar nicht erzählen, was mein Alter für Marotten hat. Ich
glaube er würde mir mein Wochenbuch sperren.
|
|
|
Während ich fasten muss, gibt
sich mein Alter der Völlerei hin. Ich erlebe keinen Tag, ohne dass er über
das Essen redet. PS Jetzt sagt mir doch mein Alter ich würde übertreiben und immer nur jammern!.
|
|
|
Da spaziere ich doch noch in der Dunkelheit mit Rita gemütlich am Rhein entlang, beschnuppere jeden Baum, kehre jedes Blatt und schare im Gras, um das neuste vom Vortag zu lesen und plötzlich in dieser grenzenlosen Stille klatscht es dreimal hinter uns, als würde ein nasser Lappen auf den Boden fallen. Ja, ja, meine Reaktion ist immer noch gut. Mein Satz zurück lässt einen Mann erschrecken, sein Ausweichen nützt ihm nicht viel, denn kopfüber fliegt er über eine den Weg versperrende Motorhaube. Als er weiter joggt, rieche ich seinen Angstschweiss. Rita regte sich fürchterlich auf. Als wir diesen übel riechenden Mann beim Liegestützen üben antrafen stellte sie ihn zur Rede, da es ja nicht gerade die Art des feinen Mannes sei, in der Dunkelheit hinter dem Rücken dreimal in die Hände zu klatschen. Etwas unwohl war es dem schon, als er auf etwa 30cm in mein Gesicht schaute. Mein Hecheln, nahm ihm glaube ich den Atem.
|
|
|
Faul mit dem Italo auf dem Bett gelegen. Der Alte hat eigentlich sehr wenig mit mir gemacht. Abends war er viel fort und Samstags sah ich ihn nur in der Küche. Immerhin haben wir zwischendurch ein Häppchen erhalten. Keine Riesenspaziergänge gemacht. Alles ging in dieser Woche etwas langsamer. Ob die Zweibeiner wohl älter werden. Müde hockte er vor dem Fernseher und meistens guckte er, wenn Leute mit kurzen Hosen einem Ball nachrannten. Komisch die nahmen den nie in den Mund, sondern rannten und rannten in verschiedenen Richtungen drauflos. Immerhin dürfen wir jetzt wieder in unseren Garten. Ja es ist wirklich unser Garten, denn wir werden nicht mehr verflucht, wenn wir das Gebiet für unsere Zwecke verändern. Sie bleiben still, ärgern sich vielleicht, doch sie lassen uns. Endlich konnten wir sie überzeugen, dass dieses kleine Plätzchen unser Revier ist.
|
|
Woche 12 |
Menschen können nicht
begreifen, dass mein Fernseher draussen steht. Dass ich stundenlang in
unserem Hinterhof einfach dastehe und gucke. Einfach so.
|
|
|
Ist mein Alter mal müde und mag nicht an seinem Tagebuch schreiben, so lässt er auch mich kaum dran. Nur weil er nicht will darf ich auch nicht. Nein, nein mein Lieber. Ich lass mir das Wort nicht verbieten. Da haben doch meine Zweibeiner
die Frechheit und lassen ohne uns zu fragen einen Hund ins Haus mit der
lapidaren Begründung:
|
|
|
Man merkt es, der Alte ist immer zu hause. Wo ich auch hingehe, immer ist er dabei. Allerdings kann ich auch viel schlafen und diese Woche muss ich ihn wecken und nicht umgekehrt. Mein Alter will immer nur schlafen. Durchzecht die Nacht und will dann in den Tag hineinschlafen. Denkste, sage ich mir und wecke ihn wenn es hell wird. Ich seh's ihm an, wie er mich am liebsten verfluchen würde, doch irgendwie wagt er es nicht und steht auf und kommt mir mir raus. Es kommt mir vor, als hätte ich ihn fest im Griff. Der Schnee schmilzt und darunter kommt der Dreck hervor. Dreck der mir und auch dem Italo eigentlich nichts ausmacht, doch sobald wir uns im Dreck suhlen sind wir in den Hausgang verbannt. Die lassen uns für eine Weile doch tatsächlich nicht ins Wohn oder Schlafzimmer. Nein wir müssen draussen bleiben. Samstags Abend verschwindet mein Alter wieder auf den Fussballplatz. Dabei sitzt er und spielt ja gar nicht. Mit einem Bier in der Hand schaut er zu wie andere herumrennen. Es ist eigentlich genau gleich wie bei mir.
"plaudere nicht immer mit den Hunden als seien es Menschen, die verstehen eh
nichts" sagt mein Alter zu Rita! Von wegen......
|
|
|
Mit Schrecken habe ich gehört,
dass mein Alter nächste Woche Ferien hat. Mein Italo Kollege hat mich
allerdings beruhigt und meinte Hatte eine gute Woche mit
vielen Hunden um mich. Es ist einfach schön, wenn ich mit Rita alleine im
Walde spazieren kann. Die lässt mich dort schnüffeln und hier das Bein heben
und im Schnee wälzen. So wie es mir gefällt. Ich kann einfach Hund sein.
Nicht so bei meinem Alten. Da muss ich sitzen, warten, Platz machen und erst
noch liegen bleiben. Ich muss immer was machen. Mein Alter kann nicht
einfach mit mir Spazieren gehen.
|
|
|
Die Zweibeiner spinnen. Jetzt
packen sie mir das Essen in Papier ein. Was soll ich damit. Es riecht
unheimlich gut hinter diesem farbigen Gebilde. Nun bin ich also vier Jahre alt, sagen meine Alten, und ich verstehe diese komischen Zweibeiner immer noch nicht!
|
|
|
Bei jedem Wetter komm ich raus, doch wenn es schneit oder regnet, bin ich anschliessend ein armer Hund. Mit Tücher wird mein Bauch geschruppt, die Pfoten werden auch noch in die Hand genommen, sodass ich fast umfalle und zu guter letzt, darf ich für eine Weile nicht mehr in die Zimmer. Mühsam muss ich im Gang die Zeit totschlagen, während mein Alter gemütlich vor der Flimmerkiste hockt. "nein du musst zuerst trocken werden" heisst es dann. Wenn mein Partner mit der
trockenen Schnauze hochdeutsch redet, tönt das so komisch, dass alle ihn
bitten doch beim Schwyzerdütsch zu bleiben, da man ihn dann besser verstehe.
Mein Alter lacht zwar, aber sehr gequält und redet dann so wie ihm der
Schnabel gewachsen ist und alle verstehen ihn dann. |
|
Woche 6 |
Mein Alter hat mich in den letzten Tage so in der Gegend herumgejagt, dass ich viel zu müde für mein Tagebuch bin. Wollte eigentlich dem Italo die Seite für diese Woche überlassen, doch der Kleine kann nur italienisch und mit dem Schreiben hapert es eh bei ihm. Also bis bald Euer Nubo
|
|
|
Es ist toll im Schnee zu rennen. Es ist natürlich auch toll, wenn die Zweibeiner nicht mehr so richtig vorwärts kommen. Training fällt in den Schnee kann man sagen, denn bis mein Alter die Füsse aus dem Schnee gezogen hat, bin ich schon wieder zwei drei Schritte weiter. Diese Zweibeiner haben richtig Mühe mit dem weissen Ding. Auch der Italo ist nicht so schneegängig. Sein Bauch, der natürlich immer noch zu dick ist, schleift er immer im Schnee nach, nein der geht sogar unter den Schnee. Es ist mühsam mit ihm zu rennen. Er kommt nicht mal einer Schnecke nach. Allerdings am Abend sind wir dann doch beide sehr müde und den letzten Spaziergang könnte ich glatt auslassen, aber wenn die Zweibeiner meinen, sie müssten noch vor dem Schlafengehen raus, dann gehe ich eben mit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die wegen mir rausgehen. Oder doch?
|
|
|
Manchmal möchte ich einfach ein Schosshündchen sein. Auf dem Bett liegen, einen kleinen Spaziergang machen, etwas zu essen kriegen und schlafen. Einfach einen wunderherrlichen Schlaraffenlandtag erleben. Aber nein, nicht bei meinem Rudelführer (er meint es nur!!) Da werde ich vorgeführt, muss mich dann in den Schnee legen und warten wie über mich diskutiert wird. Die Quintessenz daraus. Mein Alter dreht die Schraube etwas härter zu - wie ein Folterknecht - um mir ja zu zeigen wer Herr und Meister ist. Da mein Zweibeiner dazu noch sehr ehrgeizig ist will er es natürlich richtig machen und spannt auch noch die Chefin des Italos ein damit sie ihm hilft und mir schadet. Natürlich grinst der kleine "Teppich" auf seinen Zähnen schadenfreudig hinter mir her. Ach wäre ich doch als Rehpinscher auf die Welt gekommen.
|
|
|
Der Junior sieht furchtbar aus.
Geschoren wie ein Schaf, läuft er kugelrund in der Gegend rum. Das Schlimme,
er schämt sich nicht mal. Legte mich gleich aufs Bett und zeigte ihm die
Zunge. He Italo so kann man doch nicht umherlaufen. Allerdings riecht er
unheimlich gut. Am liebsten würde ich ihm den Kopf abbeissen, als sei's ein
Stück von einem Schoko-Osterhasen. Aber man ist ja nicht so. 25 Kilo habe ich. Sagen sie! Ich hoffe es ist eine gute Zahl, denn wenn nicht, wird es wieder Futterration geben und das liebe ich überhaupt nicht. Ich will ja positiv denken, doch mit einem solchen Zweibeiner wie ich einen habe ist das verdammt schwierig. Ich denke lieber wieder an was anderes und glaube an das Gute in den Zweibeinern. Wenn ich den Italo so anschaue, darf ich ja mit mir zufrieden sein, denn aussehen wie ein Schaf will ich nun wirklich nie. |
|
|
Von einem neuen Jahr reden sie. Ich weiss nicht was das heissen soll, denn es ist alles gleich wie immer. Der Alte flucht, gibt mir nichts zu essen und hat sich nicht geändert. Also was soll da neu sein? Nein es hat sich nichts geändert. Alles ist so wie ich mich erinnern kann. Auch der Italo ist immer noch der gleiche Plaggeist. Dort wo ich bin will der auch sein und seit man ihn auf Diät gesetzt hat, jammert er mir die Ohren voll und bittet mich, ihm mal was von meinem Futter übrig zu lassen. Denkste sag ich ihm, wo ich selbst kaum was erhalten. Jeder ist sich selbst der Nächste. Auch seine traurigen Kulleraugen können mich nicht erweichen. Als ich unter dem Tisch lag habe ich gehört, dass wir irgendwann wieder in den hohen Norden ans Meer fahren werden. Immerhin mal was positives. Kommt in meinem Rudel ja nicht oft vor! Mein Alter ärgert sich immer, wenn ich mit meinen "Nuschelis" auf dem Bett oder der Couch liege. Er redet dann immer von einer Memme und dass ich kein Schosshündchen sei. Mir ist's egal, denn es ist mir unheimlich wohl!
|
|
|
Ich weiss nicht was da die Zweibeiner immer mit ihren Trinkgefässen machen. Ja, die trinken ihre Glückseligkeit nicht aus einem Napf sondern. aus durchsichtigen verschiedenartigen länglich geformten Gegenständen und stossen diese Dinger jedes mal zusammen bevor sie trinken. Prost schreien sie und zwischendurch halten sie sich den Mund gegeneinander und es tönt als ob sie schmatzen würden. Erst dann trinken sie einen kleinen Schluck. Überhaupt in diesen Tagen verstand ich die Zweibeiner nicht. Meinen Alten verstehe ich ja eh nicht. Da sitzen sie zusammen, machen ein müdes Gesicht und fressen sich den Bauch voll. Natürlich werden sie dann müde, gehen aber trotzdem nicht ins Bett. Nein sie stehen auf ihren wackligen zwei Beinen und harren aus bis es knallt und die Glocken läuten. Dann werden sie wieder wach, schmatzen und trinken und am Schluss gehen sie dann sogar noch mit uns Vierbeiner raus. Der Italo und ich waren froh, als sich unsere Zweibeiner erschöpft auf ihre Lager zurückzogen.
|
|
Archiv 2004 | ||
|
||
Archiv 2002 | ||
Archiv 2001 | ||
Archiv 2000 |
Tagebuch ¦ Bilder ¦ Bookmarks ¦ Witze ¦Hundetagebuch der Malinois ¦ Home