Das neue Album von U2 ist für mich eines der besten
Alben des Jahres 2000. Zwar weniger progressiv als sein Vorgänger
POP, dafür aber mit Songs die sich in den Gehörgängen
festfressen. Während auf POP mit Kollege Computer eigentlich
fast alles manipuliert wurde, schliesst "all that you can’t leave behind“ klanglich
eher an ältere Werke an. Vor allem die erste Singleauskopplung „beautiful day“ könnte auch aus den frühen
Jahren U2s stammen und der Song „wild honey“ gerade so gut
von den Beatles sein. Alles in allem bietet das neue Werk mehr
Melodien und überzeugt als in sich geschlossenes Album.
Beeindruckende Texte („walk on“) und eher stillere Songs
(„grace“) fehlen ebenso wenig wie packende Grooves („elevation“)
und rhythmische unplugged Songs („in a little while“ -
mein Favorit dieses Albums). Und auch diesmal hat das U2-Phänomen
wieder zugeschlagen: Kein einziger Song ist schlecht und
unpassend. Der Grund für den eher retro-orientierten Sound
von „all that you can’t leave behind“ ist übrigens,
dass U2 diesmal wieder mit Brian Eno und Daniel Lanois
zusammenspannten, den Produzenten früherer U2 Alben wie „the
joshua tree“ und „achtung baby“. text:
bongo |