Wer
im Jahr 2001 auf Stanley Kubricks Meisterwerk "2001 - A
Space Odyssey" anspielt, ist alles andere als besonders
kreativ. Vom miserablen Titel mal abgesehen verdanken wir auf
der musikalischen Ebene Jamiroquai ein weiteres gelungenes
Album. Schon der erste Track macht klar, was in den nächsten
knapp 50 Minuten (was übrigens nicht gerade viel ist!!) durch
die Boxen fliessen wird: Fetter Neo-Funk mit Bässen so
wuchtig, dass man schon ein gutes Verhältnis zu seinen
Nachbarn braucht, um diese Musik in der geeigneten Lautstärke
geniessen zu können. Auf jeden Fall wird "feel so
good" seinem Namen gerecht und versetzt einem in die
beschriebene Stimmungslage.
Weiter
im Takt: Als 2. Song wartet das aus Radio und Fernsehen
bereits allseits bekannte "little l" auf, welches
auch frisch und vergnügt rumfunkt, dabei aber verdächtig
stark an "space cowboy" erinnert. Im Allgemeinen
knöpfen viele Songs auf "A Funk Odyssey" an
vergangene Jamiroquai-Hits an: "love foolosophy"
ruft "canned heat" in Erinnerung und "stop
don't panic" zitiert "deeper underground".
Freunde von Magnum PI werden zudem bei "main vein"
auf ihre Kosten kommen: Boogie-Disco-Funk at its best.
Dass
bei Jamiroquai vieles ähnlich tönt ist weder neu noch
schlecht. Er hat seinen Stil gefunden und bleibt dem treu,
ohne wirklich Gefahr zu laufen, stilistisch zu monoton zu
werden.
Ebenso
schlecht wie der Album-Titel ist die Idee, mit einem
apokalyptischen Gitarren- und Elektrogewitter ("twenty
zero one") dem Jahrtausendwechsel Rechnung zu tragen. Das
taten vor Jay Kay schon viele, und obwohl seine Version gar
nicht so schlecht ist, taten es viele schon besser.
Als
Höhepunkt des Albums kann das ruhigere, fast schon unplugged
anmutende "picture of me" gesehen werden, das
musikalisch anspruchsvoller ist als die restlichen Songs und
beweist, dass Jamiroquai eben doch mehr kann als sich selbst
zu kopieren.