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september2001

Jamiroquai - a funk odyssey

Jamiroquai - a funk odyssey

Wer im Jahr 2001 auf Stanley Kubricks Meisterwerk "2001 - A Space Odyssey" anspielt, ist alles andere als besonders kreativ. Vom miserablen Titel mal abgesehen verdanken wir auf der musikalischen Ebene Jamiroquai ein weiteres gelungenes Album. Schon der erste Track macht klar, was in den nächsten knapp 50 Minuten (was übrigens nicht gerade viel ist!!) durch die Boxen fliessen wird: Fetter Neo-Funk mit Bässen so wuchtig, dass man schon ein gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn braucht, um diese Musik in der geeigneten Lautstärke geniessen zu können. Auf jeden Fall wird "feel so good" seinem Namen gerecht und versetzt einem in die beschriebene Stimmungslage.

Weiter im Takt: Als 2. Song wartet das aus Radio und Fernsehen bereits allseits bekannte "little l" auf, welches auch frisch und vergnügt rumfunkt, dabei aber verdächtig stark an "space cowboy" erinnert. Im Allgemeinen knöpfen viele Songs auf "A Funk Odyssey" an vergangene Jamiroquai-Hits an: "love foolosophy" ruft "canned heat" in Erinnerung und "stop don't panic" zitiert "deeper underground". Freunde von Magnum PI werden zudem bei "main vein" auf ihre Kosten kommen: Boogie-Disco-Funk at its best.

Dass bei Jamiroquai vieles ähnlich tönt ist weder neu noch schlecht. Er hat seinen Stil gefunden und bleibt dem treu, ohne wirklich Gefahr zu laufen, stilistisch zu monoton zu werden.

Ebenso schlecht wie der Album-Titel ist die Idee, mit einem apokalyptischen Gitarren- und Elektrogewitter ("twenty zero one") dem Jahrtausendwechsel Rechnung zu tragen. Das taten vor Jay Kay schon viele, und obwohl seine Version gar nicht so schlecht ist, taten es viele schon besser.

Als Höhepunkt des Albums kann das ruhigere, fast schon unplugged anmutende "picture of me" gesehen werden, das musikalisch anspruchsvoller ist als die restlichen Songs und beweist, dass Jamiroquai eben doch mehr kann als sich selbst zu kopieren.

text: tobi zehnder