Ausrüstung
Viele Angler lieben das Fliegenfischen unter anderem wegen der leichten Ausrüstung. Mann muss weder einen Klappstuhl noch einen
schweren Eimer mit Fischfutter ans Wasser tragen. Genau sowenig benötigt ein Fliegenfischer zwei oder drei lange Ruten
einschliesslich Rollen auf einmal. Eine normale Fliegenausrüstung wiegt ohne Stiefel gerechnet nur wenig über zwei Kilogramm,
einschliesslich Kescher. Kein Wunder also,das inzwischen auch viele zarte Geschöpfe der Damenwelt freiwillig zum Fischen gehen.
Grundsätzlich du nur Markenartikel kaufen. Denn vieles davon kann man notfalls auch reparieren lassen. Bei billiger Ware von zweifelhafter
Herkunft geht das oft nicht, da der Händler vielleicht beim Bruch des Spitzteils der Rute keine passendeErsatzspitze
auftreiben kann. Unter Umständen ist billiges Gerät daher teurer, als wenn man sich gleich etwasvernünftigeres zulegt. Es gibt mittlerweile
sogar Unternehmen , die zu Bruch gegangene Ruten aus ihrem Programm kostenlos reparieren oder ganz durch eine neue
ersetzen, egal wie der Schaden entstanden ist. Sicherlich kosten Markengeräte etwas mehr. Allerdings kann man mit einer guten Qualitätsrolle
auch ein Leben lang fischen, ohne das sie auch nur einmal den Dienst verweigert.
Ruten
Zum Fliegenfischen benötigt man zunächst nur eine Rute. Lediglich für das Fischen mit schweren Raubfischfliegenwird ein stärkeres Model fällig.
Die Länge und Stärke der Standartrute hängt von mehreren Faktoren ab.Ganz besonders muss man bei der Auswahl die Breiten Gewässers, das
durchschnittliche Gewicht und die Kampfkraft des Fisches sowie die ortsübliche Windstärke am Fischwasser berücksichtigt werden.
Obwohl der Fachhandel eine grosse Anzahl unterschiedlicher Längen / Stärken Kombinationen anbietet, läst sich die universellste Ausführung
auf einen Nenner bringen:

Eine Länge von 245 Zentimetern (acht
bis neun fuss und die Schnurklasse 5/6 kommt mit den meisten Situationen zurecht. Die Schnurklasse bestimmt die
Stärke der Rute und wird nach einem international anerkannten Standard ermittelt. Die entsprechende Angabe steht wie die Länge meistens
kurz vor dem Griff. Nach Vorgabe der Vereinigter Angelgerätehersteller(American Fishing Tackle Manufacturer`s Association, kurz AFTM oder AFTMA
oder neuerdings der amerikanischen Angler Vereinigung, der American SportfishingAssociation, ASA konstruieren die Hersteller ihre Leinen so, das die ersten
9,15 Meter (30 Fuss ) ganz bestimmte Gewichte erreichen und sich somit in eine bestimmte Klasse zwischen 1 und 15 einordnen lassen. Je mehr eine
Schnurr auf die Waage bringt , destostärker muss auch die Rute sein, mit der sie harmonieren soll. Die Rute der Klasse 5/6
wirft sowohl eine 5er als auch eine 6er Schnur ohne Probleme. Die Länge von 245 Zentimetern ermöglicht ein langsameres und damit auch bequemeres
Wurftempo, als ein kürzeres Model. Dazu kommt, das man mit den knapp zweieinhalb Metern auch etwas mehr Ufervegetation überbrücken kann. Und
im Kampf mit dem Fisch (Drill ) federt sie die Fluchten des Tiers normalerweise etwas weicher als eine kurze Rute ab. Längere Ruten machen in der
Klasse 6/6 höchstens bei sehr hohem Bewuchs am Ufer Sinn. Mit

der richtigen Wurftechnik kann man jedoch auf eine grössere Länge leicht verzichten.Die auch als Aktion bezeichnete Biegekurve unter Belastung wird
hauptsächlich in drei Gruppen unterteilt: Spitzenaktion (hier biegt sich zuerst die Rutenspitze durch9, semiparabolische (Biegung bis in die Mitte der Rute)
und parabolische (durchgehende) Aktion. Wie so oft ist auch in diesem Fall der Mittel weg am besten. Zum Test soll im Angelladen jemand den Spitzring
festhalten, während du die Rute anhebst. Jetzt zeigt sich die Biegekurve Auf die Frage nach dem geeigneten Material des Rutenrohlings (Blank),
also die Rute ohne Anbauteile wie Griff oder Ringe, gib es heute nur eine Antwort: Kohlerfaser (auch Carbon oder Graphit genannt) mit einem möglichst
geringen Glasfaseranteil,der entscheidend zur mittlerweile veralteten Glasfaser wiegt Carbon deutlich weniger und ermöglicht durch seine stabilere Struktur
einen wesentlich dünneren Rutendurchmesser. Der daraus resultierende geringere Luftwiderstand erleichtert das Werfen und die Rute unempfindlicher
gegen Wind. Die Güte des Materials bestimmt den Preis der Rute ganz wesendlich. Generell kann man davon ausgehen ,das Modelle ab Preis 250 Sfr
aufwärts etwas taugen. Vielleicht begegnet dir im Angelladen oder in einem Katalog auch eine hübsche, honigfarbene Rute aus Gespliestem Bambus. Diese
Modelle aus chinesischem Tonkinrohrbieten eine echte Alternative zu den Kohlerfaserruten, haben aber auch Nachteile; Zum einen werden sie ab einer
Länge von etwa 2,20 Metern

sehr schwer, und zum anderen geht eine wirklich gute Gesplieste ers von 1000 Sfr an aufwärts den Ladentisch. Der wichtigste Test betrifft das
Rückstellvermögen. Je schneller sich die Rute nach einer Biegung im Wurf wieder streckt, desto weniger beeinflusst sie negativ den Lauf der
Fliegenschnur. Der Versuch funktioniert ganz einfach: Halte die Rute ohne Rolle und Schnur in einem Winkel von etwa 45 Grad schräg nach
oben und schlage sie kräftig nach unten, wobei in der Waagerechten ein abrupter Stopp erfolgt. Jetzt biegt sich die Spitze durch die Masseträgheit
noch etwas nach unten und federt anschliessend zurück. Kommt sie fast augenblicklich nach wenigem Wippen zum Stillstand, kannst du die Rute
in die engere Wahl nehmen. Als nächstes geht es an die Anbauteile: Der Griff darf bei einer Fliegenrute nur aus Kork bestehen. Die Rinde
der Korkeiche bietet auch feuchten Händen einen sicheren Halt und läst sich mit ein wenig Seife und einer feinen, angefeuchteten Bürste
problemlos reinigen . Als geeignete gebräuchlichste Form stellt sich im Laufe der Jahre die einer Zigarre mit hinten abgeschnittenem Ende heraus.
Deshalb wird das Handstück dann auch als Zigarrengriff bezeichnet. Er füllt die Hand sehr gut aus und bietet dem im Wurf am besten oben liegenden
Zeigefinger der Wurfhand eine bequeme Position. Ausserdem erfüllt die Zigarre noch eine weitere Funktion: Denn die Hand tendiert beim Fischen
dazu, immer wieder auf den Kork weiter vorn und wieder zurückzuwandern. Damit steuert sie ihre Ermüdung und der
des Unterarms entgegen, vom Angler meistens unbemerkt. Der möglichst um 19 Zentimeter lange Zigarrengriff gibt der Hand ausreichend
Bewegungsfreiheit. Hinter dem Handstück sitzt der Rollenhalter auf dem Rutenrohling und ist mit einem Zylinder aus Holz, Kunststoff oder
Kork unterfüttert. Der Halter an sich besteht meistens aus einer festen und einer beweglichen Hülse, die jeweils ein Ende des Rollenfusses
aufnehmen. Eine auf einem Gewinde laufende Mutter schiebt den losen Ring auf den anderen zu und fixiert auf diese Weise die Rolle. Eine
andere Ausführung verzichtet auf das Gewinde und klemmt den Rollenfuss durch einen schiebering auf einer Korkunterlage fest.Obwohl
es eigentlich nicht so aussieht, bietet auch

diese Verbindung einen festen Halt. Zudem wiegt sie etwas weniger als ein Schraub Rollenhalter. Einen wesentlichen Einfluss auf die Wurfweite
haben die Schnurführungsringe. Sie müssen eine sehr glatte Oberfläche besitzen, die somit die Schnur nicht beschädigen können und die Leine
reibungsarm durchflutschen lassen. Wegen ihrem grossen Innendurchmesser und ihrem geringen Gewicht eignensich für eine Fliegenrute besonders
Schlangenringe. Sie bestehen im Grunde nur aus einem passend gebogenen gehärteten und schliesslich Hartverchromten Stück Draht. Aus dem
gleichen Material besteht meist der Spitzring, der mittels einer dünnen Metallhülse auf der Spitze des Rutenrohlings sitzt. Eine Ausnahme macht
der er ste Ring oberhalb des Griffs, der Leitring. Er soll über eine besonders haltbare keramische Einlage verfügen. Wie du später beim Werfen
siehst, steht er im Vergleich zu den übrigen Ringen unter einer stärkeren Belastung. Ein kleiner beweglicher oder fester Ring direkt vor dem
Griffende ist eine praktische Einrichtung zum Einhängen der Fliege, wenn man die Rute am Wasser entlang trägt und nicht an
jedem Zweig oder Ast hängen bleiben möchte.
Qualitätskontrolle
Wie sorgfältig ein Hersteller die Rute fertigte, zeigt sich schon an einigen äusserlichen Einzelheiten. so müssen die im Rollenhalter sitzende Rolle und
sämtliche Ringe der zusammen gesteckten Rute in einer geraden Linie (Flucht) angeordnet sein, ohne das auch nur ein Teil etwas nach links oder
rechts aussen abweicht. Zusätzlich sollten die Ringwicklungen nicht schief hängen, sondern im 90°Grad Winkel zum Rutenblank ohne Abstand
zwischen den einzelnen Windungen sauber auf dem Rohling sitzen. Bleibt bei einer Tapfenverbindung nach dem Zusammensetzen zwischen Spitze und
Handteil ein Zwischenraum, ist das durchaus in Ordnung. Er sorgt dafür, das Ober und Unterteil auch nach vielem Zusammenstecken und
Auseinanderziehen mit entsprechendem Abrieb trotzdem noch satt Aufeinandersitzen. Bei einer

Hülsenverbindung rutscht die Spitze zu diesem Zweck einfach weiter auf das Handteil. Je eine Verstärkungswicklung auf beiden Seiten der
Zapfenverbindung oder eine einzelne am Ende des Oberteils beim Hülsensystem sorgt dafür, das der an diesen Stellen abgesägte Blank auch
während einer starken Biegung nicht einreist im Grunde ein reist im Grunde ein Standard. Letztendlich dürfen unter dem vorderen Griffende sowie
der Verbindungsstelle zwischen dem Rollenhalter und dem Kork keine Lücken zu sehen sein.Die beiden Bauteile müssen auch genau abgestimmt
auf dem Rutenrohling sitzen. Um das festzustellen, zwirbelt man einfach den Blank des Handteils zwischen den Fingern
oder den Handflächen. Wenn jetzt der Rollenhalter und oder der Griff eiert, sitzt ein Teil falsch oder der Rutenbauer hat sie sogar beide Schlampig
angebracht. Übrigens darf der Griff bei einer kräftigen Druckprobe an keiner Stelle ungewöhnlich weit nach geben sonst liegt ein unausgefüllter
Hohlraum darunter. Vor dem Kauf ist also in jedem Fall eine genaue Kontrolle der genannten Punkte angesagt.
Rollen
Eine Fliegenrolle besteht im wesendlichen aus der Spule, die auf einer Achse in einem Gehäuse steckt und das wiederum über den Rollenfuss mit der
Rute verbunden wird. Die Rolle besitzt in den gebräuchlichen Ausführungen keine Übersetzung. Eine Bremse verhindert, das sich die Spuke beim
schnellen oder ruckartigen Abziehen der Schnur schnell dreht, als die Leine abgezogen wird. Das könnte zu einer Verwicklung der Schnur führen,
als dünnes Nylonmaterials bei anderen Angelmethoden. Trotzdem kann das daraus meistens resultierende, plötzliche Blockieren des Schnurspeichers
zu einer Überlastung und damit zu einem Bruch der dünnen Vorfachspitze führen, wenn ein gehakter, starker Fisch flüchtet und
dabei Leine von der Rolle zieht. Und genau im sanften aber bestimmten Abbremsen einer Flucht ohne Abris liegt der zweite Grund für eine Bremse.
Achte bei der Auswahl deiner Rolle unbedingt darauf, das sie möglichst komplett aus Metall besteht. Das gilt besonders für die Spule, das Gehäuse
und den Rollenfuss. Der Kurbelgriff oder der Knopf zum Versellen der Bremskraft dürfen dagegen ruhig aus Kunststoff gefertigt sein. Meistens
Kosten diese Modelle mit etwa 100 Sfr. aufwärts etwas mehr als die anderen Ausführungen. Je doch ist das Geld gut angelegt, weil das Gerät mit
Sicherheit wesentlich länger hält, als ein Billigteil. Das passende Schnurfassungsvermögen für deine Ausrüstung liegt bei einer WF-6-F
Wurfschnur ( die Codierung erkläre ich noch im Abschnitt über die Schnüre) mit 50 bis 70 Meter Nachschnur, die eine Tragkraft von
20 englischen Pfund (Abkürzung: Ibs)

besitzt. Ob der vordere Teil vom Gehäuse geschlossen rund um die Spule herumläuft und über zwei oder drei Stege mit demRückenteil verbunden
ist, oder nur aus meistens zwei offene Stegen oben und unten besteht, spielt kaum eine Rolle. EinigeFischer behaupten, das sich ein geschlossenes
Gehäuse bei einem Sturz der Rolle weniger leicht verbiegt. Wer etwas aufsein Angelgerät achtet, wird mit Sicherheit auch mit der offenen Lösung
glücklich sein. Auf jeden Fall muss der unterste Stegeine harte, glatte Führung zur Schonung der Schnur beim Werfen besitzen, da die Leine dabei
häufig unter schnellem Zugüber diese Stelleläuft. Die Spule gibt es in zwei Ausführungen: Die erste läuft mit der Sichtbaren Seite innerhalb des
Gehäuserahmens und stellt die Bauart dar, die zweite besitzt eine überlappende Spule. Sie greift mit ihrem dicken Rand über den Rahmen.
Dieser Bremsrand ermöglicht es, durch Druck mit der Fingerspitze die Bremswirkung auf einen flüchtenden Fisch zu verstärken. Jedoch macht
das nur bei grösseren und kampfstarken Fische wie Karpfen oder Forellen ab rund drei Pfund Gewicht wirklich Sinn. Im Normalfall genügt eine
innen liegende Spule, die gleichzeitig weniger Gewicht auf die Waage bringt. Eine überlappende Spule schadet jedoch generell nicht weiter.
Insgesamt sollte die zu einer Rute der Klasse 5/6 passende Rolle ohne Schnur nicht mehr als 120 Gramm sein.Die Prüfung geht weiter mit dem
Freiraum zwischen Spule und Gehäuse. Der Spalt muss etwas schmäler sein, als der dünnste Abschnitt der Wurfschnur. Dadurch gerät sie
nicht in den zwischen Raum, was wieder zum Verlust eines Fisches oder zur Beschädigung der Schnur führen kann. Wenn du etwas an der
eingesetzten Spule rüttelst, darf sie ruhig ein wenig spiel besitzen,aber nicht wirklich wackeln. Ausserdem sollte sich der Schnurspeicher auf
Knopfdruck oder durch Schwenken eines kleinen Hebels aus dem Gehäuse ziehen lassen. Schrauben oder ähnliches haben hier nichts zu suchen,
da sie zum einen meist ein Werkzeug erfordern und zum andern leicht am Wasser verloren gehen.Die Mechanik der Rolle sollte darüber hinaus
eine einfache Umstellung von Links auf Rechtshandbedienung oder umgekehrt ermöglichen. Es ist nicht einfach damit getan, die
Rolle und damit die Kurbel auf die andere Seite zu drehen. Vielmehr muss sich die Richtung der Bremswirkung ebenfalls umstellen lassen.
Schliesslich soll der Fischer beim Einholen nur den leichteren oder fast überhaupt nicht vorhandenen Widerstand der Bremse überwinden,
während ei flüchtender Fisch in die andere Richtung gegen den härteren Druck kämpft.Wenn man an der Kurbel dreht oder Schnur abzieht,
ist von der Bremse entweder nichts zu hören (stille Hemmung) oder esrätscht ein leiseres oder lautes Knarren. Die Engländer bezeichnen
dieses Geräusch fast schon poetisch als "Song of the reel"das Lied der Rolle. Für mich persönlich gehört wenigstens eine leise Knarre
irgendwie zum Fliegenfischen dazu. Ausserdemhört sich das Rätschen in einem geschlossenen Raum viel dramatischer an als im Freien. Die
Bremse hat die Aufgabe, das schon genannte Überdrehen der Spule zu verhindern. Eine richtig eingestellte Hemmung gibt die Schnur aber
auch rechtzeitigvor Überlastung des Vorfachs frei, was jedoch zusätzlich von Zug an der Schnur ohne Ruck in Bewegung setzten
und darfselst unter der härtesten Bremseinstellung während dem Abziehen der Schnur kein Holpern spüren lassen. Alles andere führtunweigerlich
überkurz oder lang zum Vorfachbruch. Hast du dich schliesslich für ein Modell entschieden, wird die Rolle in den Halter der Fliegerute
gesetzt. So läst sich feststellen, ob der Rollenfuss von seiner Länge, Breite und stärke her zur Klemmvorrichtung passt. Die Rolle muss fest
und ohne seitliches Spiel halten. Es darf sich auch im Längsrichtung nichts bewegen.
Fliegenschnüre
Wie eingangs schon erwähnt , befördert das Gewicht der dicken Fliegenschnur die Fliege zum Fisch. Sie besteht aus einem einfädigen oder
geflochtenen Kern, um den die Hersteller einen Mantel aufbringen. Sein Material und seine Form bestimmenim wesentlichen die
Eigenschaften der Fliegenschnur.Ihre Länge beträgt bei den meisten Leinen etwa 27 Meter (30) Yards) wobei die Schnüre nicht auf der gesamten
Länge die gleiche Stärke besitzen. Vielmehr besitzen sie an der Spitze einen dünnen Abschnitt, der einen fliesenden Übergang
zum Vorfach ermöglicht. Da hinter kommt ein dicker Teil (Bauch, Belly), der den Grosteil des Wurfgewichts liefert. Je kürzer dieser Teil innerhalb
einer Schnurklasse ausfällt, desto dicker ist er denn schliesslich muss das Gewicht in einer bestimmten Klasse den AFTMA/AFTM/ASA Standards
entsprechen. Deshalb gleicht der dickere Durchmesser des Bauchs die Grösse zum hinteren Ende in gleich bleibender Stärke dünn ausläuft.Die
verschiedenen Schnurformen erzeugen entsprechend unterschiedliche Wurfverhalten. Je kürzer der Bauch ausfällt, desto schneller fliegt die Schnur
bei gleichem Kraftaufwand. Der Aufbau der Schnur steht als Kürzel auf der Schurpackung. Die geeignete Schnur trägt die Bezeichnung WF
( Weight forward, Gewicht vorn) die auch als Keule oder Torpedoschnur bezeichnet wird. Sie wird bei Wind weniger leicht vom Kurs abgebracht,
als andere Ausführungen. Ausserdem harmonieren die heute gebräuchlichen, recht harten und schnellen Fliegeruten besser mit einer ebenfalls
rasanten Fliegenschnur. Nichtzuletzt beginnt sich die Rute durch das vorne konzentrierte Gewicht schneller unter der Last der Fliegenschnur zu
biegen,weshalb sie deine Wahl auf eine WF Schnur fallen.Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die DT (double taper, doppelt verjüngt)
und die WF long belly (langer Bauch nennen. Die dicke Teil der DT liegt fast überdies ganze Länge der Schnur verteilt und läuft nur an den
Enden dünn aus.Einige Fliegenfischer meinen , das nur das weiter verteilte Gewicht der DT und ihre niedrige Geschwindigkeit eine sanfte
Präsentation der Trockenfliege ermöglichen meiner Erfahrung nach hängt das jedoch im wesentliche vom Wurfstil ab.Wer sich nicht gut
entscheiden kann , greift gerne zu einer WF long belly, welche die Lücke zwischen WF und DT etwas schliesst.Tatsächlich lässt sie sich
auf kurze Distanzen etwas weicher ablegen als

eine normale Keulenschnur. Für spezielle Fälle gib es auf dem Markt noch eine Reihe weiterer Fliegenschnüre die wie die Rocket Taper unter anderem
über extrem kurze Bäuche verfügen.Als nächstes stellt sich die Frage nach einer schwimmende oder einer sinkende Schnur. Am vielseitigsten erwies
sich die Schwimmschnur , die auf der Verpackung mit dem Kürzel F (floating, schwimmend) gekennzeichnet ist. Mit ihr lassen sich sowohl
Trockenfliegen auf der Wasseroberfläche, als auch Nassfliegen, Nymphen und Streamer unter Wasser anbieten. Wenn die erreichte Wassertiefe
nicht ausreicht, werden einfach ein oder zwei Stück Blei vorfach zwischen die Wurfschnur und das normale Vorfach eingeschlauft und es geht
weiter abwärts. Nur wer regelmässig tief fischt, sollte sich den Kauf einer sinkenden Schnur (S) oder einer Schwimmschnur mit sinkender Spitze
(Sink tip, F/S) überlegen. Vielseitiger als die F/S sind die in die Trockenschnur eingefügt 3 Meter Verlängerungen des Herstellers Airflo, die es in
unterschiedlichen Sinkgeschwindigkeiten gibt. Die Farbe deiner Schwimmschnur sollte nicht zu grell ausfallen, sonst verscheuchten die
Reflex empfindliche und damit meist die grösseren Fische. Gedenke Farben wie Sandbeige, Pfirsich

oder ein matter, hellerer Grünton erfüllen ihre Aufgabe besser und sind vom Angler immer noch gut zu sehen. Sinkende Schüre oder Spitzen
werdenvon den Herstellern hauptsächlich unauffällig dunkel in Braun, Grün oder manchmal auch Grau eingefärbt, da sie der Petrijünger nicht
sehen muss und sie den Fischen inihrer ebenfalls von diesen Farben dominierten Umwelt am wenigsten auffallen dürfen. Deine Wahl sollte letzten
Endes passend zuRute und Rolle auf eine gedeckt gefärbte, schwimmende Keulenschnur er AFTM Klasse 6 fallen, die kurz mit WF 6F bezeichnet wird.
Bei guter Pflege hält sie im regelmässigen Gebrauch erfahrungsgemäss fünf bis sechs Jahre. Aus diesem Grund lohnt sich der Kauf einer guten
Markenschnur auf jeden Fall. Die Pflege beschränkt sich auf das Waschen in Seifenwasser, wobei mit klarem Wasser nachgespült wird. Besonders
in mit Chemierückständen belasteten Gewässern, und das sind heute leider mehr oder weniger die meisten Flüsse und Seen, sollte
die Reinigung möglichst bald nach dem Fischen erfolgen. Als besondere Feinde der Fliegenschnur gelten Sonne und Mückenschutzmittel, weshalb
man sich nach der Behandlung derHaut gleich die Hände waschen sollte. Wenn du trotz aller Pflege über kurz oder lang einige Haarrisse in der
Schnur entdeckst,ist das kein Grund sie auszutauschen solange sie schwimmt, kann sie auf der Spule bleiben.Unter die Wurfleine gehört unbedingt
eine Nachschnur ( Backing). Sie trägt 20 englische Pfund (LBS) und gibt grossen Fischen mehr Freiraum für eine lange Flucht, ohne
das du am Ende der Wurfschnur hilflos auf den Vorfachbruch warten musst. Die Länge der Nachschnur sollte wenigstens 50 Meter betragen.
Als Nebeneffekt füllt sie den Spullenkern auf, wodurch sie das hintere Ende der Fliegenschnur weniger kringelt. Das Ende der Backing
muss unbedingt an der Achse geknotet werden, sonst nimmt ein starker Fisch möglicherweise die gesamte Fliegen und Nachschnur mit,
sobald er die Nachschnur komplett abgezogen hat. Mit Knoten bricht höchstens das Vorfach oder der Fisch hält an.
Vorfach
Da Fische logischerweise vor einer an der dicken und daher leicht sichtbaren Wurfschnur angeknoteten Fliegen zurückschreckten würde,
stellt das davor befestigte, feine Nylon Vorfach die Verbindung zwischen Fliegenschnur und Haken her. Es beginnt mit einem meistens
um 0,50 Millimeter starken Abschnitt, der für einen sanften Übergang von der Wurfschnur sorgt. Damit beginnt gleichzeitig der Übertragungsteil,
der sich bis auf etwa 0,34 Millimeter verjüngt und den Schwung der Wurfschnur weiterleitet. Danach wird das Vorfach weiter immer dünner
(Verjüngungsteil), bis der letzte Abschnitt die Spitze bildet. Sie weist meistens einen Durchmesser von 0,16 Millimeter auf. Das ist der Teil, den die
Fische maximal sehen dürfen. In besonderen Fällen wie dem Streamerfischen auf grössere Fische kann sie auch 0,25 Millimeter betragen. Geht
es auf sehrscheue Wasserbewohner, kann auch eine 0,12er den Abschluss bilden. Generell gilt: Angle so stark wie es die Vorsicht
der Fische erlauben, da selbst eine 0,16 Millimeter Vorfachspitze schon eine feine Angelegenheit ist. Die Fischer aus anderen Angelbereichen
betrachten oft schon eine 0,20 er Schnur als äusserst dünn. Und wer auf grosse Fische mit hauchzarterVorfachspitze geht
und damit fast unweigerlich einen Abris riskiert, muss schlicht als nicht waidgerechter Fischer gelten.In den Fachgeschäften findet man
Fliegen vorfächer mit völlig unterschiedlichem Aufbau. Unter ihm gibt es zunächst die knotenlos verjüngten Ausführug, die in einem Strang
vom stärksten bis zum dünnsten Ende laufen. Sie übertragen die Kraft des Wurfs jedoch nur ungenügend, weshalb sie sich weniger gut
strecken und bei der Auswahl durch den Rost fallen. Als nächste Möglichkeit hängen die Vorfächer mit einem geflochtenen Teil an den
Regalwänden. Die meistens recht teurenTeile verlocken durch ihr interessantes Aussehen leicht zum Kauf. Allerdings bringen sie in der
Praxis keine Vorteile gegenüber dem traditionell geknüpften Vorfach , das auch noch heute die beste Wahl darstellt: Es verjüngt sich durch
zusammengeknotete,immer dünnerer werdende Abschnitte von Nylonschnur, wodurch man

es im unterschied zu den anderen Ausführungen erstensleicht reparieren und zweitens sogar billig selbst herstellen kann. Wenn du ganz am
Beginn deines Fliegenfischer Daseins stehst,kannst du aber ruhigen Gewissens das erste Vorfach (geknüpft oder geflochten) fertig kaufen
und erst später zu den selbstgemachten übergehen. Die richtige Länge hängt von den verschiedenen Bedingungen am Wasser ab. So erfordert
eine schnelle Strömung ein kürzeres und ein langsamer Fluss oder stehendes Wasser ein längeres Vorfach. Als Grundausstattung
ist auf jeden Fall ein 2,70 Meter langes Modell richtig ( siehe Zeichnung). Das für eine unauffällige Präsentation erforderliche sauberes Strecken
der Spitze erreichst du beim Trockenfischen am bestenmit einer maximal 60 Zentimeter langen Spitze. Wenn sich die Fische auf der Suche nach

Nymphen befinden, kannst du es bi auf einen starken Meter verlängern. Es gibt auch spezielle Nymphen und Nassfliegen Vorfächer, die sich aus
weniger Teilen und damit einfacher als die Trockenausführung knüpfen lassen. Leider kann man sich nicht so gut zumindest der Grosteil des
Angeltags auf das Nassfischen beschränk, ist das dafür gedachte Vorfachbuch mit einer Reihe von Klarsichthüllen lassen sich jedoch auch die
verschiedenen Vorfächer bereithalten, wobei die Schlaufenverbindung zur Wurfschnur eines raschen Wechseln erlaubt. Ein kleiner Zettel in jedem
Fach, auf dem die Spitzenstärke vermerkt sind, hilft sehr bei der Suche nach dem richtigen Modell. Einen Sonderfall stellen die Raubfisch
Vorfächer dar, deren Spitzen auch den scharfen Zähnen eines Hechtes widerstehen müssen. Sie bestehen lediglich aus einem einen Meter
langen Stück 0,4 Millimeter starker monofiler Nylonschnur,an die ein halben Meter durchbeissicheres Stahkevlar von sieben Kilogramm
Tragkraft geknüpft wird. Allerdings darf auch das gesamte Vorfach aus einem Strang Stahlkevlar bestehen es wird nur etwas teurer.
Die schweren Fliegen strecken das Vorfach in jedem Fall |