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India overland – wir sind da!
14. August 2000

Die Fahrt durch das Kagan-Valley, welches sich an den Babusarpass anschliesst, war eine megamässige Schlammschlacht. Es regnete nur einmal, ohne Unterbruch. Zwar waren wir mit unseren Off-Road Fahrzeugen für einmal im Vorteil gegenüber den sonst halsbrecherisch rasenden Minibussen, aber trotzdem kamen wir nur gemächlich voran. Da wir dann auch noch von der vorgesehenen Route über Murree abweichen mussten – die Pakistani wollten uns ohne so ein komisches Permit die Route nicht fahren lassen – kamen wir erst bei Dunkelheit und nach ewiger Fahrerei in Islamabad an. Wenigstens fanden wir das Tourist Camp ziemlich schnell: ein recht schöner Camping mit richtigen Dusch- und WC-Facilities, wo nur Nicht-Pakistani zugelassen werden (damit die ausländischen Reisenden nicht belästigt werden?). Mit Spannung registrierten wir gleich die beiden blitzblankweissen, holländischen LandCruiser neuster Baureihe. Es handelte sich um zwei holländische Paare (eines mit Kleinkind!), die noch nach Indien, Nepal und dann China (Tibet) fahren wollten. Ach ja, von dem einen Paar hatten wir ja schon im Zusammenhang mit dem Babusarpass gehört... Es regnete die ganze Nacht, der Monsun hatte uns eingefangen. Also gingen wir gleich zu Bett und nutzten den – erstmals seit der Türkei! – Handyempfang, um mal wieder ausführlich mit den Lieben zu Hause zu telefonieren.

Unser lang herbeigesehnter Shoppingtag im modernen Islamabad fiel natürlich mal wieder auf einen Sonntag. Trotzdem fanden wir einige geöffnete Supermarkets und konnten mal wieder so richtig einkaufen, mit Einkaufswagen, gefüllten Regalen und fixen Preisen. Dummerweise fiel dann aber der Strom aus, kurz bevor wir die Kasse erreichten, und der arme Kassier musste bei Kerzenlicht die ganzen Barcode-Nummern der Artikel von unserm reichlich gefüllten Einkaufswagen von Hand abschreiben. Wie das bei solchen Situationen immer ist, ging der Strom natürlich beim zweitletzten Artikel wieder an...

Ausserdem mussten wir am LandCruiser mal wieder einen platten Reifen flicken. Nach der Misere in der Türkei (4 Platten) war dies der erste seit gut 6 Wochen.

Die Fahrt nach Lahore unternahmen wir dann auf der wohl besten Strasse von ganz Asien: einem beidseitig dreispurig ausgebauten Motorway fast ohne Verkehr, „a gift to the nation on its 50th anniversary“. Ich frage mich, ob sich die Nation nicht etwas anderes gewünscht hätte... Die Ankunft in Lahore brachte uns dann wieder zurück zu den pakistanischen Tatsachen: überschwemmte Slums, im Abfall weidende Kühe, Dreck überall. Von der Zeit vor der Trennung Indiens und Pakistans, als Lahore blühendes Zentrum des alten Punjab war, konnte man kaum mehr etwas spüren. Etwas erleichtert waren wir, als wir unsere Fahrzeuge im Parkhaus eines Konferenzhotels sicher abgestellt hatten, und dem quirligen Treiben vom Balkon unserer Zimmer aus zuschauen konnten. Immerhin wurde auch in unserem Reiseführer ausführlich vor Lahore gewarnt. Eine Masche sei zum Beispiel, dass die Hotels Stromausfall simulieren, um dann unter Vortäuschung von Reparaturarbeiten im Zimmer die Gäste zu bestehlen. Und schwupp – schon ging das Licht aus! Allerdings mussten wir dann merken, dass unsere Hotelcrew gar nicht viel zu unternehmen schien und es sich wohl um ein „normales“ Phänomen handelte. Das Licht ging den ganzen Abend lustig ein und aus, und ergänzte so die Lichtreklamen in den Strassen...

Am nächsten Tag stand der Grenzübergang nach Indien bevor. Indien, das eigentliche Ziel unserer Reise! Wenn man sich die Strasse nach Amritsar – die einzige für internationale Reisende passierbare Landesgrenze nach Indien! – als etwas Eindrückliches vorgestellt hatte, wurde man im negativen Sinn überrascht: es handelte sich um einen besseren Feldweg, z.T. verschlammt und gesäumt von Wasserbüffeln. Die Ausreise aus Pakistan ging erstaunlich fix, während uns die Inder zu Ehren unserer Einreise ein abendfüllendes Kasperlitheater vorführten. Ein erstes Anzeichen dafür war die im Bau stehende Tribüne gleich jenseits der Grenze. (Wie wir später erfuhren, wird sie allerdings nicht Zuschauer bei Abfertigung der Grenzformalitäten, sondern bei der allabendlichen Grenzschliessung aufnehmen. Es gibt beidseitig der Grenze eine Parade, die Tore werden zugeschlagen und die Landesfahne heruntergezogen. Dabei gibt es auf beiden Seiten Schlachtenbummler, die die eigenen „Jungs“ anheizen und die Gegenseite ausbuhen. Na ja, ein immerhin harmloser Aspekt der indisch-pakistanischen Beziehungen...).

1. Akt: Immigration

Erster und einziger Auftritt: Jane Valium. Trotz fast angenehmer Temperatur durch Klimaanlage schafft sie keine Bewegung, die man als solche erkennen könnte. Der andernorts übliche Greifreflex bei Übergabe eines Reisepasses versagt bei ihr völlig. Marzena wird sofort infisziert und kann kaum mehr aus dem Tiefschlaf geweckt werden.

2. Akt: Customs

Zum ersten Mal auf unserer Reise werden unsere Fahrzeuge so richtig überprüft. Erster Auftritt: Julius Gründlich. Nach eingehender Erklärung des Warum und Wieso lässt er uns freundlich alle Taschen, Rucksäcke und Kästchen öffnen. Kurz darauf, zweiter Auftritt: Joe Lässig. Jovial und unbekümmert veranlasst er Julius zum sofortigen Abbruch der Examination und versichert uns augenzwinkernd, dass die Schweizer und Deutschen alles ganz tolle Leute seien, und dass er uns vertraue, dass wir nichts Unerlaubtes einführten. Kurz danach, dritter und letzter Auftritt: Jim Crazy. Verschwitzt und hyperventilierend stürzt er in die Szene, brabbelt etwas davon, dass er auch in der Verantwortung stehe und dass er ALLES sehen müsse. Julius und Joe wenden sich schmunzelnd ab und raten uns, Jim durch Kooperation bei guter Laune zu halten. Also, nochmals Türen und Taschen öffnen. Wüssten wir nicht, dass es sich um ein Theaterstück handelt, wir würden uns im Irrenhaus wähnen...

 Finale

Alle sind müde von der harten Arbeit. Jane hat in der Zwischenzeit unsere Reisepassangaben in diverse dicke Bücher übertragen; Jim, Julius und Joe treten ab, und Marzena wird aus dem Tiefschlaf geweckt. Für einige Unruhe sorgt Ute, indem sie die in einer entlegenen Ecke versteckt angeschlagene Adresse der „Stelle gegen Korruption und Amtsmissbrauch“ abschreibt, was einen besorgten Kommentar des einen Zollbeamten („I hope you are happy with everything“) zur Folge hatte, doch dann fahren wir los und gewähren den Akteuren die wohlverdiente Künstlerpause.

Die Einfahrt in Amitsar erwirkt einen gewaltigen Eindruck: Frauen! Frauen ohne Kopfbedeckung, Frauen auf Fahrrädern, sogar Frauen auf Vespas und ganze Familien. Nach einem Monat Pakistan hatten wir ganz vergessen, wie es auf der Strasse aussehen kann, wenn da nicht nur Männer sind. Zielstrebig fahren wir zu „Mrs. Bhandari’s Guesthouse“, welches im Lonely Planet sehr gelobt wird. Und tatsächlich: es handelt sich um eine wahre Oase in dieser feucht-heissen Stadt! Der erhabene Bungalow im gepflegten Garten hat ein starkes anglo-indisches Flair und es gibt sogar einen Swimmingpool. Wow, wie wir von so was geträumt hatten in der heissen Wüste Irans! Und noch besser: nach zwei Monaten Abstinenz trinken wir mal wieder richtiges Bier, ein indisches Kingfisher. Nach Pakistan kommt uns unsere erste Station in Indien ungleich westlicher, komfortabler vor. Die Leute tragen hier auch nicht das orientalische Shalwar Qamiz, sondern richtige Hosen und Hemden, und die vielen Sikhs in Amritsar natürlich einen edlen Turban. Für den zweiten Abend organisierte Mrs. Bhandari einen orientalischen Märchenabend für uns. In zwei Pferdekutschen wurden wir abgeholt und in die Stadt gefahren. Das Dinner nahmen wir im noblen Restaurant Crystal ein (so stark klimatisiert, dass wir froren...) und danach ging die Fahrt weiter zum Goldenen Tempel, dem grössten Heiligtum der Sikhs, wo wir eine von Gesängen begleitete zeremonielle Prozession auf uns wirken liessen.

Unser nächstes Ziel war Chamba, eine im hügeligen Vor-Himalaya gelegene Kleinstadt. Was wir nicht erwartet hatten: in der Stadt war gerade ein Festival und es war absolut unmöglich ein Hotel zu finden. So entschlossen wir uns schliesslich, irgendeine Strasse in die Hügel zu nehmen und wild zu campen. Das war jedoch gar nicht so einfach. Unsere Strasse wand sich dem immer steiler werdenden Abhang entlang, es war schon dunkel und regnete. Plötzlich ging es nicht mehr weiter, da die Strasse abgerutscht war. Bei einem kleinen Shop und einem betrunkenen Inhaber richteten wir uns für die Nacht ein – einige bequemer als andere, denn Frieder und Marzena wollten mal testen, wie es sich im Innern des kleinen Landi schlafen lässt. Am nächsten Morgen fanden wir sie ganz zusammengefaltet und zerknüllt vor, und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder zu ihrer normalen Grösse entfaltet hatten. Am folgenden Morgen suchten wir den District Forest Officer von Chamba auf und besorgten uns ein Permit, um ein paar Tage im Forest Resthouse mitten im Kalatope Nationalpark verbringen zu können.

Wie bereits auf der Strecke von Amritsar nach Chamba, tasteten wir uns auch auf der Weiterfahrt nach Dalhousie im dichten Nebel und Regen auf den kleinen Bergsträsschen um unzählige Kurven herum. Als wir beim Forest Resthouse ankamen, sahen wir kaum 10 Meter weit. Alles war feucht und triefte, der Waldboden war vermoost – wie im Märchen. Wir bezogen die Zimmer und legten uns erstmal hin. Am späteren Abend konnten wir uns nur knapp dazu aufraffen, aus dem warmen Schlafsack zu kriechen und auf der Veranda etwas zu kochen. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Schlafen, Lesen, Spazieren, Briefe schreiben – einer dieser Tage, die so nötig sind, um all das Erlebte zu verarbeiten. Hektik brach erst wieder aus, als der Hauswart kam und 1000 Rupees (ca. 40 Franken) pro Zimmer wollte. Das war deutlich mehr als alles, was wir bisher bezahlt hatten. Und die Hütte war alles andere als ein Luxushotel. Aber es half alles nichts, nicht einmal Axels exzellente Verhandlungskünste, worauf wir für die zweite Nacht nur noch ein Zimmer nahmen. Dummerweise hatten wir uns in der Vorfreude in Chamba nicht genau nach dem Preis erkundigt, dabei ist dies eine Faustregel in Asien (und wohl auch anderswo...).

Nach weiteren unzähligen Kurven gelangten wir nach Dharamsala und McLeod Ganj, wo der Dalai Lama im Exil lebt. So viele Touristen hatten wir schon seit Monaten nicht mehr gesehen! Überall waren sie: im Tempel, in den vielen gemütlichen Restaurants, in den Internet Cafés und nicht zuletzt in den einladenden Läden beim Souvenirkauf – wo wir später auch unsere Rupees loswurden (ähm, Axel und Ute, was habt ihr jetzt eigentlich alles gekauft und wieviel zusätzliches Gewicht in den Hilux geschmuggelt?). Es war unglaublich, da gab es zum Beispiel Müesli zum Frühstück und ein Pub mit richtigem Blues, wo wir uns einen Abend lang köstlich amüsierten. So hatten wir uns Indien nicht vorgestellt! Interessant war auch das bunte Völkergemisch von muslimischen Kashmiris, Exil-Tibetern, buddhistischen Mönchen, Hindus, Ladakhis – und eben Touristen aus aller Welt, hauptsächlich aus Israel. Leider regnete es auch hier drei Tage lang non-stop, so dass wir langsam aber unaufhaltsam unser monsunfreies Ziel Leh, die Hauptstadt von Ladakh, ansteuerten.

Auch in Nagar regnete es noch, doch die Nacht im noblen Castle entschädigte uns dafür. Manali präsentierte sich auch von keiner besseren Seite, weshalb wir direkt den auf 3955 m gelegenen Rothang-Pass ansteuerten. Kurz vor der Passhöhe kreuzten wir die einen Holländer in ihrem blitzblanken weissen Landcruiser (ihre Reisepartner im ebenfalls blitzblanken weissen Landcruiser hatten sie offenbar unter mysteriösen Umständen verloren...) und sie überbrachten uns die schlechte Nachricht, dass die Strasse ca. 70 km vor Leh auf einer Strecke von über sechs Kilometern überschwemmt und verschüttet und frühestens in einer Woche wieder offen sei. Wir nahmen dies zur Kenntnis, beschlossen aber, einfach so weit wie möglich zu fahren und uns vor Ort und Stelle überzeugen zu lassen. Noch waren es ja über 150 km durch spektakulärste Landschaft bis zur Unglückstelle. Im Zeltdorf Sarchu, das etwa auf halbem Weg zwischen Manali und Leh auf ca. 4300 m in einer wunderschönen Ebene liegt, liessen wir uns für ein paar Tage nieder. Die „most evil stomach bugs“ hatten ein weiteres Opfer gefunden: Marzena war für mehrere Tage ausser Gefecht gesetzt und wurde nur hin und wieder auf dem Gang zur Toilette gesehen. Axel und Ute nutzten die Gelegenheit, um den nächstgelegenen Berg ohne grosse Umwege, d. h. in der direkten Falllinie zu besteigen. Das äusserst mitreissende Spektakel am Berg, das kurz vor dem Gipfel in einer nervenaufreibenden Kletteraktion endete, wurde von unserem Camp aus mit grösstem Interesse via Fernglas mitverfolgt. Axel und Ute bei der Erstbesteigung des Mount Evil, von den Einheimischen auch Kiangs Rakhi (grob übersetzt „Donkey`s Death“) genannt – und wir waren live mit dabei! Während unseres Aufenthalts in Sarchu hatten wir genügend Zeit, uns eine Alternativroute nach Leh auszudenken, um die gesperrte Strasse zu umfahren. Als wir uns beim Militärposten nach dem Zustand dieser Strasse, die über den Tso Kar zur Mahe Bridge und über den Indus führt, erkundigten, schüttelten alle nur den Kopf. Die Strasse wäre sozusagen unbefahrbar und auch die Brücke über den Indus seit längerer Zeit weggespült. Aber auch das konnten wir nicht glauben, denn schliesslich wollten wir doch nach Leh.

Voller Erwartung fuhren wir schliesslich von Sarchu los, überquerten den eindrücklichen Lachulungla-Pass (exakt 5090 m gemäss Bernhards GPS) und bogen nach Pang in die Strasse ein, von der wir immer mehr überzeugt waren, dass sie uns nach Leh führen würde. Den Indus, dieses unbedeutende Flüsschen, würden wir schon irgendwie überqueren können, so nach dem Motto „who needs a bridge“... Abseits der Hauptstrasse wähnten wir uns bald in Tibet: riesige Hochebenen, umgeben von Schneebergen, und in den wenigen Dörfern in buddhistische Farben gekleidete Locals. Am Lake Kar schlugen wir auf 4600 m unser Nachtlager auf. Auch die Höhe und die klirrende Kälte konnte das seit kurzem ausgebrochene Spielfieber nicht eindämmen, und die Würfel rollten in die Nacht hinein. Am nächsten Morgen war es tatsächlich nicht ganz einfach, der zum Teil weggespülten Strasse zu folgen. Doch dann wurde die Strasse immer besser und wir immer zuversichtlicher. Auf dem wohl schönsten Pass aller Pässe, die wir bisher überquert hatten, dem Polo Kongka La, spannten wir die Fähnchen auf, die Frieder und Marzena in McLeod Ganj von einem Tibeter als Glücksbringer geschenkt gekriegt hatten. Und das Glück holte uns schneller ein, als wir gedacht hatten, spätestens aber, als wir die absolut intakte Brücke über den Indus vor uns auftauchen sahen. Und im Nachhinein mussten wir doch zugeben, dass eine Überquerung des reissenden Indus ohne Brücke eher schwierig gewesen wäre... Nachdem wir das Militär am Checkpoint von der Unnötigkeit eines Permits überzeugt und einen Bericht über den wahren Zustand der Strasse abgegeben hatten, ging es auf zum Teil überschwemmter Strasse dem Indus entlang direkt nach Leh. In Leh selber dann die grosse Aufregung – im Nu hatte sich das Gerücht verbreitet, die Hauptstrecke Manali – Leh wäre für den Verkehr wieder offen.

Nach längerer Suche und Vergleich der Hotels und Guesthouses entschieden wir uns, im familiär geführten „Asia Guesthouse“ abzusteigen. Gleich am ersten Abend gab es da leckere „vegetable Momos“ (mit Gemüse gefüllte, gedämpfte Teigtaschen) à discretion, mhh! Unser erster Ausflug in die Stadt war ein bisschen enttäuschend: wegen Streiks waren alle Geschäfte und Restaurants geschlossen; die Kashmir-Krise betrifft auch die friedliebenden Ladakhi, die auf keinen Fall zusammen mit den muslimischen Kashmiri unabhängig werden wollen. Tags darauf zeigte sich Leh dann von seiner touristischen Seite: unzählige Shops mit handwerklichen Erzeugnissen aus Ladakh, Tibet und Kashmir, Gartenkneipen, German Bakeries, Trekking Agencies und Meditationszentren. Überhaupt hatten wir wohl auf der ganzen Reise noch nie so viele Touristen auf einem Haufen gesehen. Zum einen genossen wir diese touristische Infrastruktur sehr und konnten so richtig ausspannen. Zum anderen sahen wir aber anlässlich eines buddhistischen Klosterfestivals auch die erschreckend negativen Auswüchse des Tourismus: Horden von Hobbyfotografen mit kanonenartigen Objektiven machten Jagd auf die in ihren traditionellen Trachten gekleideten DorfbewohnerInnen, und konnten auch dann nicht auf ihren Schnappschuss verzichten, wenn ihre „Objekte“ ganz klare Abneigung zeigten, fotografiert zu werden.

Die letzten gemeinsamen Tage in unserer Gruppe vergingen schnell, und am 11. August verabschiedeten sich Bernhard, Axel, Ute, Frieder und Marzena von uns. Nach dreieinhalb Monaten gemeinsamer Reise und Zusammenleben auf engem Raum fiel der Abschied nicht grad einfach. Insgesamt hatten wir eine grossartige Zeit zusammen gehabt, wenn es – natürlich – auch manchmal kleinere Reibereien gab. Die anderen hatten nun noch das letzte grosse Abenteuer der Reise vor sich: das Organisieren der Verschiffung der Fahrzeuge in Delhi (hoffentlich werden wir bald vom positiven Ausgang erfahren...). Für uns Verbliebene – Sibylle und Christoph – geht die Reise nun wieder zu zweit weiter, das heisst, eigentlich erwarten wir bereits die Ankunft neuer „Reisegschpähnli“: Gaby und Franziska! Am 24. August werden wir zusammen einen 15-tägigen Trek von Leh zum Tso Moriri starten.

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