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Türkische Früchte

Story:

Holland: Der Bildhauer Erik (Rutger Hauer) nimmt das Leben sehr gelassen, sorgt für Ärger und schläft mit vielen Frauen und führt ein stolzes Buch darüber. Doch sein Leben ändert sich schnell, als er beim Trampen die schöne und sexhungrige Olga (Monique Van De Ven) kennen lernt. Beide sind sich sofort sympathisch und heiraten nach einem glücklich verlaufenden Autounfall. Doch bald die ist frische verfolgen, Olgas Vater stirbt und Olga schmeisst sich einem reichen Amerikaner hin. Als Erik sie Jahre später wieder trifft, ist sie nicht wider zu erkennen…

Meine Meinung:

Paul Verhoeven, wer kennt ihn nicht (Nicht Filmfans kennen ihn sicher nicht)?! Der Holländer, der zuerst in seiner Heimat Erfolge verbuchen konnte, bevor er dann in den USA Fuss fasste mit Highlights wie RoboCop, Total Recall oder Starship Troopers. Zuletzt kehrte er nach Holland zurück und brachte uns den nicht minder interessanten Film Black Book, eine willkommene Abwechslung zu seinem Hollow Man. Doch in Holland fing alles an. Türkische Früchte war erst sein zweiter Film und ein voller Erfolg, sowohl in Holland (gilt als „Bester niederländischer Film des 20. Jahrhunderts“ und wurde von 3.3 Millionen Holländern geschaut) als auch international (wurde sogar für den Oskar nominiert!!!). Die Story ist startet fast als Tragik-Komödie, da alles ein wenig übertrieben wird (Erik und seine vielen Frauengeschichten zu Beginn). Er wird von einem jungen Rutger Hauer (Sin City, The Hitcher) dargestellt, einem tollen Schauspieler, der später (1985) nochmals mit Verhoeven in Fleisch + Blut zusammenarbeitete. Aber auch Monique Van De Ven kann in ihrer Rolle überzeugen und der Film ist mehr als bloss ein Versuch, mit Sexszenen und Anderwärtigem zu schockieren (der Stuhlgang im WC, die Kotz-Szene im Restaurant war echt eklig), es ist eine tragische Wandlung am Ende hin. Ich finde solche Wendungen meist nicht gut, da es meist Melodramas und so sind (ein Genre, welches ich nicht mag), gerade wenn die Hauptdarsteller z.B. an Krebs erkranken und man versucht, das Leid gross auszuschreiben bzw. dem Zuschauer näher zu bringen. Doch dieser Film hier hat es geschafft, die Szenen am Ende sind einfach nur kühl, schockierend und nichts für Zartbesaitete. Wer sich mit Paul Verhoeven auseinander setzen will, sollte sich diesen manchmal schonungslosen Film ohne Hemmungen ansehen.

O: Turks Fruit

Holland 1973

R: Paul Verhoeven

D: Rutger Hauer, Monique Van De Ven, Tonny Huurdeman, Wim Van Den Brink

Laufzeit der dt. DVD: 103 Min.

Fassungen: Nett anzusehen ist sicherlich die dt. „Paul Verhoeven Klassiker Edition“. Diese enthält nebst Türkische Früchte folgende Verhoeven Filme: Das Mädchen Keetje Tippel, Der vierte Mann sowie Der Soldat von Oranien. Türkische Früchte hat als Bonus einen Audiokommentar des Regisseurs und in nur in der deutschen Sprachfassung vorhanden, wobei einige, wenige Szenen in Holländisch mit dt. UT erscheinen. Die Bildqualität geht in Ordnung. Nebst Schuber zur Box gibt es ein Booklet mit Filminfos.

Geschrieben von: MPAA

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