Videodrome
Story:
Max Renn (James Wood) ist der Teilhaber einer Fernsehgesellschaft, die sehr viele Pornos und Filme mit hoher Gewaltdarstellung ausstrahlt. Eines Tages findet Max eine neue Show, in der sie auch Sex- und Gewalt -Filme zeigen, nur viel härter. Er versucht herauszufinden, wer hinter der Show namens Videodrome steht, wie die Leute heissen und wer sie sind. Als er ein paar Bänder hat, stellt Max fest, dass Videodrome bei ihm und wahrscheinlich auch bei den restlichen Zuschauern schreckliche Veränderungen verursacht. Plötzlich fliessen die Realität und Videodrome zu einem zusammen, und Max weiss nicht, wo er sich befindet und wie er aus diesem Alptraum fliehen kann.
Meine
Meinung:
Sicherlich
eines der ungekrönten Meisterwerke des Kanadiers David Cronenberg (Spider,
Crash, Naked Lunch,
eXistenZ,
Scanners,
Shivers).
Ein solches Werk hätte nach seinem sehr bekannten Scanners wohl
keiner mehr für möglich gehalten, denn nachdem Scanners überall
Lob oder Kritik einstecken musste (Auch wegen dem platzenden Kopf), hat wohl
auch der letzte Fan von David Cronenberg Notiz genommen! Doch David Cronenberg
interessierte das wohl nicht, denn sein neuer Film war überhaupt nicht
massentauglich und das Mainstream-Puplikum konnte sich mit seinem extravaganten
Film überhaupt nicht anfreunden. Sein Videodrome hätte laut dem
Drehbuch noch um einiges gewagter sein können, den lt. Cronenberg „Gingen die
ersten Fassungen weit über Porno hinaus, waren viel gewagter als alles was wir
bisher aus Pornofilmen kennen. Die Version könnte ich natürlich nie
verfilmen“. War wohl besser so, wäre wohl sicher nie und nimmer durch die
amerikanische Zensur- und Rating-Behörde MPAA gekommen, jedenfalls nicht ohne
grosse Schnittauflagen! Die Story ist halt typisch für Cronenberg, und seine
Idee nicht mal schlecht! Auch die filmische Umsetzung nicht, doch es wird halt
nicht alles beantwortet, und ich könnte den Film noch so viel anschauen, ich würde
trotzdem nicht alles verstehen! Doch ich finde, genau das macht einen richtigen
Cronenberg aus, der Reiz am Ende, nicht alles verstanden zu haben. Das Publikum
dachte anders, und der Film wurde zum totalen Flop für das Studio Universal!
Der Inhalt war zu komplex, die Inszenierung zu realitätsnah. Doch wenigstens
bei den Fans konnte sich ein grosser Haufen finden, der sich über Cronenbergs
Film sehr erfreute! Auch für mich gehört sein Videodrome zu
seinen Highlights! Das liegt auch an den tollen Darstellern wie Deborah Harry
oder dem damals noch jüngeren James Wood (John
Carpenters Vampire, Scary
Movie 2, Katzen-Auge, The Specialist),
meiner Meinung nach einem wirklich tollen Darsteller! Dazu kommt noch der
erfahrene Effektmann Rick Baker, welcher auch hier für einige sehr derbe
„Angelegenheiten“ sorgte, wenn auch eher nur zu Ende des Filmes! Doch seine
verschmolzene Handpistole oder der Mann welcher regelrecht aufplatzt sind schon
absolut genial und eine Augenweide! Sonst geht es im Film mit der expliziten
Darstellung von Splattereffekten eher harmlos zu, doch zu viel wäre hier wohl
fehl am Platz gewesen! Highlight des Filmes für mich: Das Ende und die total
surreale Geschichte, in der David Cronenberg seine Thematik um „das Neue
Fleisch“ bis zur Grenze auswalzte, sind absolute grauenhafte Bilder voller
Phantasien, alptraumhafter Entwicklungen und Deformationen in körperlicher und
seelischer Hinsicht, ein Meisterwerk!
O: Videodrome
Kanada 1983
R: David Cronenberg
D:
James Wood, Sonja Smits, Debbie Harry, Peter Dvorsky, David Bolt, Henry Gomez
Laufzeit der Code 1 (Unrated): 86:16 Min.
Fassungen: Die Code 1 ist zu empfehlen, da sich dort die Unrated Version befindet. Inzwischen ist dieser Cronenberg Schocker nun auch als Neuauflage in den USA erschienen, ebenfalls unrated als schicke Doppel DVD in einem Schuber in der Criterion Collection. Diese DVD ist die beste, und keine wird besser sein. Die dt. Universal entspricht der leicht geschnittenen R- Rated Version.