Kamtschatkas Pflanzen
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Kamtschatkas Pflanzen sind nicht zu beneiden. Wer lebt schon gerne in einer Gegend, wo es im Winter -40 Grad kalt werden und mehrere Meter Schnee geben kann.
Dennoch entwickelt sich im Sommer eine Vielfalt an Blüten, und die schwierigen Lebensbedingungen mancher Pflanzen lassen sie zu einem herrlichen Fotomotiv werden.
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Zarenlockenlilie
Die Zarenlockenlilie (Lilium debile) erinnert stark an die mitteleuropäische Türkenbundlilie - die Form der Blüten ist praktisch identisch. Nur die Farbe ist anders:
Statt gefleckt rosa leuchtet die Kamtschatka-Variante in einem kräftigen Orangeton.
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Rhododendron
Auch die Alpenrose hat einen Vertreter in Kamtschatka mit dem naheliegenden Namen Rhododendron kamtschaticum. Die Kamtschatka-Alpenrose ist eine der kleinsten Rhododendron-Arten überhaupt
und erreicht bei weitem nicht die Größe ihrer alpinen Verwandten - sie wird nur einige Zentimeter hoch. Trotz ihres Namens ist ihr Vorkommen nicht auf Kamtschatka beschränkt - sie ist auch im nördlichen Japan
und in Alaska anzutreffen.
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Weidenröschen
Das Weidenröschen ist in Kamtschatka fast allgegenwärtig - im lichten Birkenwald bildet es eine dichte Krautschicht,
aber es ist auch eine der ersten Pionierpflanzen, die Asche- und Lavafelder von Neuem besiedeln.
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Mohn
Eine der Arten, die langsam die Aschefelder des Tolbachik-Ausbruchs zurückerobern, ist der gelbblühende Mohn.
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Polsterpflanzen
Wo die Lebensbedingungen hart sind, ist die Polsterbildung eine Strategie, wie sich Pflanzen gegen extreme klimatische Bedingungen schützen können. Im Schwarz der Asche bilden sie kontrastreiche Farbtupfer.
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Cassiope
Nur wenige Millimeter groß sind die Blüten der Ericacee Cassiope lycopodioides (Danke an Michael Koltzenburg für die Identifizierung), die bis weit über 1000 Meter Meereshöhe in Kamtschatka gefunden
werden kann - was durchaus schon als Extremstandort gelten kann, liegt doch die Vegetationsgrenze schon bei etwa 1500 Metern ! Die großen Blätter auf der rechten Bildhälfte gehören zu einer kriechenden Weidenart.
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Zauber im Kleinen
Tagelang kann dicker Nebel über dem Tolbachikgebiet liegen und die Hoffnung zunichte machen, Ausblicke auf die umgebende Bergwelt genießen zu können. Dafür verzaubert der Tau das unscheinbare Grasbüschel zu unseren Füßen in eine glitzernde Skulptur wie aus lauter Edelsteinen.
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