Homosexualität

Auf dieser Seite findest Du folgende Begriffe: Araber, ass boy, aunty, chicken hawk, Darkroom, Gay, Homoerotik, Homophobie, Homosexualität, jemand vom anderen Ufer, kesser Vater, Lesbe oder Lesbierin, Lesbos, queen, Sappho, schwedisch, Schwuchtel, Schwuler, Tribade, Tribadie, Tunte, Warmer auch warmer Bruder,

Wort

Erläuterung

Araber

Codewort für einen Schwulen
[vergleiche: griechisch]

ass boy

[von englisch: ass = Arsch und boy = Junge]
englische abwertende Bezeichnung für einen Homosexuellen

aunty

[von englisch: aunt = Tante]
englische Bezeichnung für einen alten, liebenswerten, verweichlichten Schwulen

chicken hawk

[von englisch: chicken = Kücken und hawk = falke]
englische Bezeichnung für einen homosexuellen Mann der auf minderjährige Jungs steht

Darkroom

[englisch: von dark = dunkel und room = Raum]
ein Zimmer, welches völlig verdunkelt ist; meistens in Schwulenclubs oder in Swingerclubs anzutreffen. Häufig wissen die Beteiligten dann nicht mehr, mit wem sie gerade verkehren.

Gay

[englisch für: fröhlich, ausgelassen, lesbisch, homosexuell, schwul; englisch auch: fag oder faggot]
homosexueller Mann; dieser Mann ist gay; manchmal werden auch homosexuelle Frauen als Gay bezeichnet; Bezeichnung für Schwuler im englischen Sprachraum, vor allem; in den USA. Dort hat sich auch die Bewegung "Gay Liberation" (= homosexuelle Befreiung) gegründet, in der Homosexuelle gesellschaftliche Anerkennung fordern - z.B. in Bezug auf partnerschaftliches Zusammenleben, Heirat usw.

Homoerotik

Bedeutet gleiche Erotik und drückt bei Frauen und Männern die Neigung zum eigenen Geschlecht aus. Im Gegensatz zur Homosexualität ist Homoerotik aber meist unbewußt und äußerst sich deshalb auch nicht in einem bewußten Streben nach dem Geschlechtsverkehr.

Homophobie

Angst/Abscheu vor Homosexuellen

Homosexualität

[englisch: auch Queers; lateinisch: concubitus cum persona ejusdem sexus = Geschlechtsverkehr mit Personen des gleichen Geschlechts]
gleichgeschlechtliche Liebe und Sex; das Wort wird oft falsch verstanden, da fälschlicherweise angenommen wird die Silben homo kämen aus dem Lateinischen und bedeuteten soviel wie Mann; sie kommen aber aus dem Griechischen und bedeuten gleich; Homosexualität ist also nicht Männerliebe, sondern Gleichheitsliebe, die sinnliche Zuneigung zum gleichen Geschlecht; Mann liebt Mann oder Frau liebt Frau

Homosexuelle sind weder schlechter noch besser als Heterosexuelle. Sie sind aufgrund ihrer Homosexualität nicht begabter oder freundlicher, haben keine speziellen Erkennungsmerkmale, haben glückliche und unglückliche Beziehungen, haben mal viel und mal wenig Sex ... ebenso wie alle anderen Menschen auch. [Quelle]

Untersuchungen belegen: mindestens 37% der Männer aus der Befragung hatten zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens schon einmal homosexuelle Erlebnisse (Petting, Onanie, Analverkehr). Bei Männern, die bis zum Alter von 35 Jahren noch unverheiratet sind, liegt dieser Anteil sogar bei 50 Prozent. Homosexuelle Kontakte finden sich bei mittlerem Bildungsniveau (Realschule) häufiger als bei niedrigem oder hohem. Weiterhin ist diese Erfahrung deutlich häufiger bei Stadt- als bei Landbewohnern.
[das Gegenteil von Homosexualität ist Heterosexualität]

jemand vom anderen Ufer

umgangssprachliche Bezeichnung für eine homosexuelle Person

kesser Vater

umgangssprachliche Bezeichnung für eine Lesbe, die besonders maskulin wirkt. Oft betonen solche Frauen ihr männliches Aussehen durch entsprechendes Outfit wie Kleidung und Haartracht.

Lesbe oder Lesbierin

[englisch umgangssprachlich: dyke]
homosexuelle Frau; lesbische Liebe; weibliche Homosexualität. Der Name stammt von der griechischen Insel Lesbos, auf der die erste große Dichterin griechischer Sprache lebte (um 600 v. Chr.). Sie hieß Sappho, und deshalb spricht man auch von sapphischer Liebe, wenn man auf gleichgeschlechtliche Neigungen bei Frauen hinweisen will. Im Mittelalter werden lesbische Frauen erhängt oder verbrannt, im 16 Jahrhundert inspirieren sie Dichter und Maler.

Lesbos

griechische Insel und Bezirk vor der kleinasiatischen Küste; auf dieser Insel lebte die Dichterin Sappho; die in ihren Gedichten die Liebe unter Frauen als lesbische Liebe bezeichnete

queen

englisch umgangssprachlich für einen verweiblichten männlichen Homosexuellen (siehe auch Tunte)
[wir danken Helmut für diesen Beitrag]

Sappho

[gesprochen::zapfo oder zafo]
griechische Lyrikerin, lebte um 600 vor Christi in Mytilene (heute Insel Lesbos); versammelte junge Mädchen um sich zu einer Gemeinschaft, die der Aphrodite und den Musen geweiht war und unterwies sie bis zum Eintritt in die Ehe; ihre Gedichte sind zum Teil in der nach ihr benannten Sapphischen Strophe abgefaßt: Hochzeits- und Liebeslieder in der Form von Gebeten und Götterhymnen mit leidenschaftlichen Äußerungen eigenen Gefühls [Quelle leicht verändert]

Schwuchtel

abwertende Bezeichnung für einen Homosexuellen

Schwuler

umgangssprachliche Bezeichnung für einen homosexuellen Mann

swedish

englisch umgangssprachlich für einen Schwulen; Bsp. "John is swedish"

Tribade

homosexuelle Frau

Tribadie

[englisch: tribadic]
reiben von Körper-/Geschlechtsteilen aneinander zur gegenseitigen sexuellen Stimulierung oder Befriedigung bei homosexuellen Frauen, z.B. reiben der Brust an den Schamlippen der Partnerin

Tunte

[englisch umgangssprachlich abwertend: fairy]
abfällige Bemerkung über einen homosexuellen Mann mit besonders femininem Verhalten

Warmer auch warmer Bruder

umgangssprachliche Bezeichnung für einen homosexuellen Mann

Die moderne Sexualforschung beschäftigt sich seit langem mit den Ursachen und auch der Verbreitung homosexuellen Verhaltens. Einer der Pioniere war der Deutsche Magnus Hirschfeld, selbst Homosexueller, der in den 30er Jahren in Berlin das - später von den Nazis zerstörte - Instiutut für Sexualforschung gründete. Obwohl noch eine Vielzahl von Fragen offen ist, kann heute folgendes als gesicherte Erkenntnis gelten: Homosexualität ist keine Krankheit, obwohl sie lange Zeit (bis zum Jahre 1992) auch von der Weltgesundheitsorganisition WHO so definiert war. Homosexualität ist daher auch nicht behandlungsbedürftig, weder medizinisch noch psychotherapeutisch. Frühere Versuche, Homosexuelle zu Heterosexuellen zu machen, sind trotz unterschiedlichster Therapien durchweg gescheitert. Homosexualität ist eine spezielle Spielart menschlicher Sexualität, nichts "Abartiges" oder "Perverses", wie beispielsweise im Nationalsozialismus propagiert wurde. Homosexuelle können ebenso wenig wie Heterosexuelle etwas für ihre Veranlagung. Homosexualität umfaßt nicht nur die "technische" und rein körperliche Dimension: Schwulen ebenso wie Lesben können einander lieben und begehren, miteinander wohnen, eine feste Beziehung führen, ein Kind erziehen usw. In den letzten Jahren wurden vermehrt Forderungen laut, auch die Ehe unter Homosexuellen zuzulassen oder die Möglichkeit ein Kind zu adoptieren. In Dänemark, Schweden, Norwegen und den Niederlanden sind heute staatlich beglaubigte Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare möglich. Das Bundesverfassungs - Gericht stellte im Oktober 1993 fest: Die Geschlechter - Verschiedenheit gehöre zu den prägenden Merkmalen einer Ehe, weswegen diese homosexuellen Paaren nicht geöffnet werden müsse. Es bemerkt allerdings auch, daß gleichgeschlechtliche Paare benachteiligt sind und die Bundesregierung sich etwas einfallen lassen solle. Niemand, der in der Kindheit oder Pubertät einmal nur aus Neugier homosexuelle Kontakte hatte oder von einem anderen dazu verführt wurde, wird nur deshalb und ohne die entsprechende Neigung schon homosexuell. Warum jemand homosexuelle Neigungen entwickelt, ist bis heute wissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Die wissenschaftlichen Theorien reichen von rein psychologischen Annahmen (bestimmte Kindheitserfahrungen, Verhältnis zur Mutter), über genetische (vererbte) Faktoren bis hin zu Annahmen, daß sich in der embryonalen Phase (im Mutterleib) bestimmte endokrine Störungen oder besondere Stoffwechselprozesse abspielen, bei denen das männliche Sexualhormon Testosteron eine besondere Rolle spielt.

Am wahrscheinlichsten erscheint heute den meisten Wissenschaftlern, daß eine Kombination aller dieser Hintergründe maßgeblich ist. Über die Verbreitung der Homosexualität gibt es bis heute keine völlig zuverlässigen Annahmen, da immer noch mit einer Dunkelziffer gerechnet werden muß: Auch heute noch ist die homosexuelle Veranlagung vielerorts tabuisiert und viele haben Befürchtungen, durch ein "Coming Out" (sich öffentlich zur Homosexualität bekennen) im Beruf oder sozialen Umfeld Nachteile zu erleiden. Schätzungen gehen davon aus, daß etwa 5-6% aller Männer und Frauen in der Bevölkerung ausschließlich oder ganz überwiegend homosexuell sind. Dabei sind Männer häufiger (3-4%) homosexuell als Frauen (ca. 2%). Überraschend sind die Ergebnisse der Befragung von Alfred C. Kinsey bei Amerikanern, die deutlich machen, daß sehr viele Männer wie Frauen im Laufe ihres Lebens zusätzlich auch einmal oder öfter sexuelle Kontakte zum eigenen Geschlecht haben. Danach haben etwa 50% aller Männer und 20% aller Frauen bis zum mittleren Lebensalter (ca. 40 Jahre) zumindest einmal auch homosexuelle Kontakte. Dies bedeutet auch, daß bisexuelles Verhalten viel stärker verbreitet ist als häufig vermutet.

Erklärung: Bei unverheirateten Männern sind 52-70% (je nach Alter, Hautfarbe, Bildung usw.) ausschließlich heterosexuell. Ausschließlich homosexuell betätigen sich 3-16% aller Männer und 1-3% aller Frauen. Es gibt jedoch sehr große Bevölkerungs - Anteile, die neben heterosexuellen zumindest gelegentlich auch homosexuelle Kontakte haben. Im strengen Sinn "bisexuell" (d.h. genauso häufig hetero- wie homosexuell) sind etwa 9-32% der Männer und 4-11% der Frauen)

Quelle