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Religion in PNG

Ausstellung Korewori

Leben mit verschiedenen Religionen


Papua Neu Guinea gilt als christliches Land mit vielen verschiedenen Missionen, Freikirchen und Sekten.

Der traditionelle Animismus (Ahnenverehrung) spielt überall noch eine zentrale Rolle und ist als Parallelreligion zu bezeichnen.

Kapriman: Hakenfigur aus der © Ausstellung «Korewori»

Link Abenddämmerung

Die Nacht beginnt,
die Zeit der Ahnen.


TUMBUNA - Der Fischer und der Geist

In der Abenddämmerung ruft Oson nach seinem Freunde, um mit ihm auf den Fischfang zu gehen. Ein böser Totengeist aber, ein Tumbuna, hört ihn rufen und antwortet an des Freundes statt. Er nimmt dessen Gestalt an, und folgt Oson aufs Riff hinaus. Er wirft sein Netz aus und fängt einige Fische. «Hier sind Fische, fang sie auf!» ruft er seinem Gefährten zu und wirft sie ihm, ohne sich umzusehen, über die Schulter zu. Der fängt sie auf und frisst sie hinter dem Rücken von Oson sofort auf. Sie waten weiterhin durch das flache Wasser; und fischen weiter, jedes mal wiederholt sich das gleiche. Schliesslich fängt Oson zwei Langusten und wirft sie dem Tumbuna zu, der auch diese Tiere frisst, aber um sie schlucken zu können, zuvor ihre Schalen mit den Zähnen zermalmen muss.

Link Schweine

Stirbt eine wichtige Persönlichkeit, z.Bsp. ein bekannter Sippenführer (Leader), sind seine Nachkommen verpflichtet, eine speziell grosse Beerdigungsfeier, mit möglichst vielen, geschlachteten Schweinen zu organisieren. Dazu werden die lebenden Schweine, hängend an einer Stange gefesselt, zum Weiler des Verstorbenen getragen. Dort werden sie geschlachtet, verteilt und gekocht. Je mehr Schweine getötet werden, um so einflussreicher und wichtiger war der Verstorbene.

Oson hört das Krachen, und der Schreck fährt ihm in die Glieder. Jetzt weiss er, es ist ein Geist, der die Gestalt des Freundes angenommen hat, um ihm einen Schabernack zu spielen. Aber er weiss sich zu beherrschen; er wirft abermals sein Netz aus und zerreisst es absichtlich an einer Korallenzacke. «Warte hier einen Augenblick!» ruft er seinem unheimlichen Gehilfen zu, «ich gehe eben in den Wald, um mein Netz mit einer Liane zu flicken.» Gemächlich nun steigt er ans Ufer und tritt in das Waldesdunkel ein.
Dann aber läuft er wie rasend auf schmalem Pfad landeinwärts, um dem Tumbuna zu entfliehen. Ein Felsblock liegt am Wege; ohne seinen Lauf zu verlangsamen, schreit Oson ihm zu: «ruft jemand nach mir, so gib du ihm Antwort!»
Als er sich keuchend seinen Weg durch dichtes Unterholz bahnt, erblickt er einen hohen Baum, dessen Zweige erst in grosser Höhe ansetzen. Hastig erklettert er ihn und reisst von oben die Rinde in langen Streifen los. Ein klebriger Saft tritt aus dem Holz, der dem Geist das Nachklettern unmöglich machen soll. Da erscheint auch schon der Verfolger, erblickt den Mann in der Baumkrone, und ruft ihm heuchlerisch zu: «komm herunter, warum gibst du das Fischen schon auf, es ist doch noch tiefe Nacht!» - «Du lügst», entgegnet Oson, «es wird schon hell. Ich habe dich jetzt erkannt, und bei Tage, wenn du machtlos bist, werde ich es dir heimzahlen, dass du mich betrogen hast!» Da zieht sich der Geist zurück, um ihn in ein kleines Loch des Erdbodens schlüpfen.

Als es hell wird, gleitet er vom Baum herunter und holt aus dem nächsten Dorf viele Leute herbei. Sie brechen sich Stöcke von den Büschen und bohren um das Loch, in dem der Geist verschwunden ist, den Boden auf. Schliesslich kommt eine Ameise aus der Tiefe und sagt: «Der Tumbuna steckt noch tief unten in der Erde.» Sie arbeiten weiter, bis abermals eine Ameise mit der gleichen Meldung erscheint. Und als die nächst folgende ans Tageslicht krabbelt, fragen sie die Leute: «ja, wie viele Ameisen kommen denn noch nach dir?» - «Vier werden mir noch folgen», war die Antwort. Schliesslich kroch die vierte Ameise hervor und meldete, dass sie die letzte sei, aber der Geist noch lange nicht erreicht wäre.
Schweissglänzend arbeiten nun die Leute mit letzter Kraft. Plötzlich fährt der Geist aus der Grube. Mit einem Wutgeheul fallen die Leute über ihn her und bearbeiten ihn mit ihren Knüppeln. Sie zerfetzen ihm das Fell und dreschen auf ihn ein, bis er als formloser Klumpen zu Boden stürzt.

Link Grabplatte

Grabplatte von Keikei

Da tritt Oson vor ihn hin und höhnt: «Nun spürst du, wie es einem bekommt, wenn man anderen Leuten Fische und Krebse wegfrisst.»
Mit frischer Kraft fällt wieder alles über den Geist her und macht ihm vollends den Garaus.
Man bindet ihn an einen starken Stock, um ihn daran ins Dorf zu tragen. Doch als die Männer anheben, bricht die Stange entzwei. Kopfschüttelnd schlagen die Leute einen noch stärkeren Knüppel zurecht, aber auch der zerbricht merkwürdigerweise.
Immer gröbere Stangen werden versucht, aber keine hält.

Link Hausschwein Obelix

Hausschwein Obelix

Da tritt einer von den ganz kleinen Jungen heran. einer, der noch die Kindergeschwüre am After hat, und nennt den Baum Modawa, der sei fest gegen die Zauberkraft des toten Geistes. Ein paar Leute gehen auf die Suche nach einem Modawa und bringen einen Zweig von ihm herbei. Der Geist wird daran gebunden und ins Dorf geschafft. Dort wird ihm der Bauch geöffnet und heraus fallen Fische, Fische, immer mehr Fische und zum Schluss die beiden Langusten. Alles wird gebraten, auch ein paar Schweine, und bei einem herrlichen Festschmaus wird der Tod des Tumbunas gefeiert

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