Am
Zoll ist es wirklich problemlos und wir sind glücklich in Nepal zu sein. Die
Fahrt nach Pokhara durchs Gebirge ist wunderschön, aber
leider erwischen wir eine sehr schlechte Strasse und kommen nur langsam voran!
In Pokhara angekommen, treffen wir auf dem Campingplatz Ulla und Thomas wie auch
Isaac und Gaby aus Deutschland. Ulla und Thomas haben wir in Udaipur schon mal
getroffen. Hier hat es nun wirklich viele Reisende mit dem Auto und wir können
Erfahrungen austauschen. Das ist toll.
Die Leute in Nepal sind viel angenehmer und nicht so aufdringlich wie in
Indien. Der Kampf mit den Preisen geht aber auch hier weiter und telefonieren
und E-Mailen ist extrem teuer in Nepal. Es gibt Supermärkte mit vielen
importieren Lebensmittel und wir fühlen uns hier wie im Paradies. Das Kochen
macht wieder richtig Spass! Es gibt auch wieder viele Restaurants mit Fleisch
und wir gönnen uns wiedermal ein Steak. Anscheindend war mein Magen recht
geschockt darüber. Ich hatte danach ziemliche Magenprobleme und musste
Antibiotika nehmen. Als
nächstes organisieren wir dann unser Trekking im Himalaya. Wir entscheiden uns
zum Annapurna Base Camp zu laufen, welches auf 4130 m
über Meer liegt. Mit vollbepackten Rucksäcken (Markus 14kg, Bigi 8kg) ziehen
wir los. In meinem Rucksack haben wir praktisch nur Proviant dabei, den wir für
unsere Zwischenverpflegungen benötigen. Wir fahren mit dem Bus bis zu dem Ort
wo wir den Trek beginnen wollen. Dann geht los! Es geht schon von Anfang an
recht steil aufwärts und wir fühlen unsere schweren Rucksäcke. Nach 6 Monaten
"nichtstun" ist es schon anstrenged jeden Tag einige Stunden in den
Bergen zu Wandern. Die Bergdörfer sind aber ganz anders als wir sie uns
vorgestellt haben. Es gibt in jedem Dorf mehrere Gasthäuser wo man übernachten
und auch gut essen kann. Es gibt zum Beispiel Rösti und Spiegelei, Spaghetti
oder Pizza. Alles auf die Touristen abgestimmt. Die Lebensmittel und Getränke
müssen von Nepalis den Berg hochgeschleppt werden. Wir staunen wieviel sie in
ihre Körbe geladen haben. Die meisten laufen sogar mit Badeschlappen den Berg
hoch! Viele Touristen lassen sich auch ihre Rucksäcke von Trägern den Berg
hoch schleppen. Für uns kommt dies aber nicht in Frage! Wenn wir schon den Berg
hochkraxeln, wollen wir auch den Rucksack selber tragen. Abends sitzen alle
Trekker in den Hütten gemütlich beisammen, aber um 21 Uhr ist meist schon
Nachtruhe. Dafür steht man auch wieder um 6 Uhr auf, damit es beim Wandern
nicht zu heiss wird. Die Etappen sind immer recht anstrengend. Ein ewiges auf
und ab. Jedesmal wenn man eine gewisse Höhe erreicht hat, muss man wieder ganz
ins Tal runter damit man einen Fluss überqueren kann. Zu dieser Jahreszeit ist
es ziemlich Glücksache mit der Aussicht, da es häufig dunstig ist. Wir haben
aber Glück und haben ganz klare Sicht. Beim Basecamp sind wir dann
inmitten einiger 8000er Berge des Annapurnagebirges. Das ist schon sehr
eindrücklich. Fotos vom Trekking können wir Euch leider keine anbieten. Alle
(Digitalen) Fotos vom Trekking sind beim PC-Crash verloren gegangen.
Wir treffen sehr viele nette Touristen auf dem Weg, man ist ja absolut nicht alleine auf dem Trek. Unter anderem treffen wir Chris und Franz aus Australien. Zufälligerweise wählen sie vielfach das gleiche Gästehaus wie wir und wir verleben schöne und unterhaltsame Abende zusammen. Wir werden sie dann in Australien, in der Nähe von Perth, besuchen. Nach 11 Tagen sind wir ziemlich kaputt wieder in Pokhara zurück. Einen Teil des Rückweges fahren wir wieder mit dem lokalen Bus. Die Fahrt im überfüllten Bus mit all den stinkenden Nepalis ist Horror . Der Fahrer fährt auch wie ein Henker. Wir sind froh, dass wir heil in Pokhara angekommen sind!
In Pokhara zurück geniessen wir den schönen Platz am See mit Isaac und Gaby,Peter und Evelyne und einigen anderen Reisenden. Peter und Evelyne sind die ersten Schweizer, die wir mit dem Auto treffen. Sie haben einen Lastwagen mit einem Wohnwagen auf der Ladefläche.
Kurz bevor wir nach Kathmandu weiterfahren wollen, stürzt unser Computer ab. Wahrscheinlich haben wir in einem Internetcafe einen ziemlich üblen Virus erwischt. Als wir am 26. April unseren PC starten wollten, lief überhaupt nichts mehr. Er erkannte die Harddisk nicht mehr. Auch das starten von Diskette nützte nichts mehr. Markus versucht dann drei tage lang die Daten auf der Harddisk zu retten, aber es klappt nicht so recht. Der Virus hat die FAT der Harddisk verwurstelt. Da gibts nicht mehr viel zu retten. Zum Glück ist Reinhard, ein Deutscher, auch in Pokhara. Er fährt mit einem umgebauten Möbelwagen umher und hat eine grosse Auswahl an Software und Hardware mit dabei. So kann Markus nach dem Formatieren der Harddisk den Laptop wieder einigermassen in Stand stellen. Nach einer Woche läuft dann alles fast wie früher. Nun können wir unsere Reise fortsetzen....
Anfang
Mai fahren wir weiter nach Kathmandu, die Hauptstadt
Nepals. Auch hier gibt es einen Campingplatz, der aber sehr klein ist. Hier
stehen Brigitte und Bruno aus Kölliken mit ihrem Auto und Bernd und Birgit aus
Deutschland. Isaac und Gaby sind auch nach Kathmandu gekommen und wir verleben
hier unterhaltsame Abende.
Kathmandu
ist für eine Hauptstadt nicht sehr gross und übersichtlich. Leider fahren hier
viele stinkende Autos und der Smog ist unerträglich. Zur Zeit regnet es aber
jeden Tag oder in der Nacht, das frischt die Luft immer wieder auf. Hier leben
sehr viele Buddisten. Es hat zahlreiche Stupas und Gebetsmühlen in der Stadt
und es hängen überall Gebetsfahnen.
Der
grösste Teil der Bevölkerung in Nepal sind aber auch Hindus. Aehnlich wie in
Varanasi werden hier die Toten auch öffentlich kremiert. Der einzige
Unterschied ist, dass man hier von sehr nahe zuschauen und fotografieren
darf.
Nach bald zwei Monaten in Nepal sind wir langsam ein bisschen faul geworden. Wir sitzen viel herum und schwatzen mit den anderen. Da wir aber ein neues Indienvisum benötigen, müssen wir zwei Monate aus Indien raus sein. Es ist hier in Kathmandu nicht so einfach ein neues Visa zu bekommen, wir müssen die indischen Botschafterin (genannt Hexe) wirklich überzeugen, dass wir ein neues Visa benötigen. Es braucht auch eine geschlagene Woche bis man das Visa dann bekommt! Das Arbeitstempo ist halt enorm in Indien! Man steht stundenlang in der Schlage, während sich die Beamten bei einem Tee gemütlich unterhalten.
Leider finden wir auch hier keinen Ersatz für unsere gebrochene Feder. Darum müssen wir uns diese von der Schweiz schicken lassen. Aber das scheint nicht so einfach zu sein. Das Paket wird zu Hause mit Federal Express auf den Weg geschickt. Aber leider hat FedEx in Kathmandu nur eine Vertretung für Dokumente und kann keine Pakete empfangen. Unser Paket blieb darum in Bombay hängen. Die FedEx in Indien war aber zu unflexibel um uns eine Lösung für unser Problem zu bieten. Somit wird das Paket von Bombay wieder zurück in die Schweiz geschickt. Wahrscheinlich werden wir es uns dann nach Indien schicken lassen.
Die gemütliche Zeit ist nun bald wieder vorbei und die Fahrerei in Indien beginnt wieder. Mal schauen wie wir uns mit der Hitze in Südindien rumschlagen können, müssen.... Wir werden bis nach Madras fahren und dort unser Auto verschiffen.