Auf dem Weg nach Bombay wird es nun so richtig heiss im Auto. Man hält es
fast nicht aus. Dummerweise haben wir die "Autobahn" nach Bombay
genommen. Der Verkehr ist schrecklich. Durchschnittsgeschwindigkeit: 30 km/h!
Wir fahren einfach nach Bombay rein und diese Stadt ist
eine der angenehmsten zum Fahren in Indien. Es geht recht gesittet zu und her.
Die Touristinfo, die mitten in der Stadt ist, finden wir erstaunlicherweise auf
Anhieb. Bombay ist ja eine 15 Millionen Stadt! Leider wollen sie uns bei der
Info nicht helfen ein Hotel mit Parkplatz zu finden, was mitten in der Stadt
auch recht schwierig ist. Auf
der Suche nach einem Hotel treffen wir glücklicherweise auf James. Er hilft uns
diverse Hotels abzuklappern und wir finden schlussendlich eines, dass sogar
einen Innenhof für unser Büssli hat. Hier ist es nun sehr warm (35 -
40°). Die Temperaturen sind aber erträglich, da Bombay auf drei Seiten vom
Meer umgeben ist und hier immer eine frische Meeresbrise über die Stadt weht.
Die Stadt gefällt uns gut und ist recht interessant.
Hier
trifft die westliche Konsumwelt mit der Armut in Indien zusammen. Die Leute sind
sehr angenehm und nicht aufdringlich und Bombay hat sogar ein Nachtleben. Das
gibt es in Indien praktisch nirgends. In Bombay haben wir wiedermal einen
Privatführer. Er sprach uns an, als wir uns an der Küste ausruhten. Das ist
natürlich ganz genial. Er führte uns zu einigen Sehenswürdigkeiten und hat
uns sogar zu sich nach Hause zum Zmittag eingeladen. Ist schon sehr interessant
zu sehen wie die Leute hier leben. Er half uns auch das richtige Oel für den
fälligen Oelwechsel zu finden und führte uns zu einer Garage die den
Oelwechsel fast gratis durchführte.
Im
Kino schauten wir uns eine hindische Lovestory made in Bollywood an. Verstanden
haben wir nichts, aber das ist auch nicht nötig bei diesen Filmen. Der Film
"Kuch kuch hota hai" ist derzeit der Renner, aber die Handlung und die
Aufmachung ist für unser Verhältnis lachhaft! Aber es war die Sache wert. Im
Kino war es recht lärmig und sogar Baby's werden mit ins Kino genommen.
Auf der Fahrt weiter nach Süden hören wir ein komisches Geräusch an
unserem Büssli. Wir finden die Ursache aber nicht raus und fahren weiter bis
nach Goa. Goa ist eine ehemalige potugisische Kolonie und hat
nicht so viel mit Indien gemeinsam. Es gibt hier wunderschöne Strände wo wir
uns zwei Wochen von den Reisestrapazen erholen wollen. Wir steuern direkt auf
den Little Vagatorbeach zu, den uns die Deutschen in Udaipur empfohlen haben.
Was für eine Ueberraschung. Hier treffen wir Kees und Mitchy wieder, die wir
schon in der Türkei getroffen hatten und auch noch vier andere Camper.
Campieren können wir direkt am Meer und das erst noch gratis. Am nächsten Tag
trifft sogar noch Karl
ein. Ihn kennen wir von Islamabad (Pakistan). Indien ist so gross und doch so
klein! Waschen müssen wir uns an einem Wasserloch mit Kübel und Seife. Man
wird bescheiden. Das Wasser können wir dank unserem Wasserfilter sogar trinken.
So richtig geniessen können wir es aber in Goa nicht.
Die
Ursache des störenden Geräusches während der Fahrt in den Süden, ist ein
Federbruch am linken Hinterrad. Nun geht die Suche nach Ersatzteile und
Reparaturwerkstätte los. Für VW's gibt es hier in Indien so gut wie gar
nichts. Irgendwie basteln sie uns eine alte Mercedesfeder ein. Damit können wir
wenigstens weiterfahren. Wir hoffen in Nepal eine Orginalfeder zu finden. Kaum
ist das Auto wieder in Stand, brennt unser Spritkocher. Beim letzten Spritkauf
haben sie uns wahrscheinlich etwas anderes Brennbares verkauft. Wir retten den
Kocher mit einem Kübel Wasser und können ihn zum Glück noch gebrauchen! Am
nächsten Tag haben wir einen Ausflug nach Panijm geplant, diesen müssen wir
kurz nach der Abfahrt gleich wieder abbrechen. In Indien gibt es ein
Frühlingsfest, Holi. Da wird wie wild mit Farbe um sich geworfen. Nach der
ersten Ladung auf unser Büssli, kehrten wir wieder um, denn die Farbe bringt
man fast nicht mehr weg. Wir haben noch einige Töfflifahrer gesehen, die von
Kopf bis Fuss mit Farbe vollbespritzt waren! Nach einigen Tagen fahren wir dann
doch noch nach Panijm um unsere Post abzuholen. Siehe da, ein Brief und ein
Päckli haben es tatsächlich bis zu uns geschafft. Vielen Dank den Sendern!
Nach Panijm besichten wir noch Old Goa mit seinen grossen, im potugisischen Stil
gebauten Kirchen. Es ist schon komisch in Indien Kirchen zu sehen.
Nun
geniessen wir noch einge Tage den sauberen Strand und das herrliche Meer. Danach
fahren wir weiter in den Süden von Goa zum Agondabeach, der besonders ruhig,
menschenleer und schön sein soll. Wir sind kaum zwei Stunden dort und schon
fahren einige Autos, Lastwagen und Car's vor. Da werden riesige Mengen Material
ausgeladen und plötzlich wimmelt es nur noch von Indern! Kurze Zeit später
befinden wir uns inmitten von Filmaufnahmen für einen Hindifilm. Die Crew ist
von Bombay angereist (Bollywood) und macht genau an diesen beiden Tagen wo wir
uns hier ausruhen wollten, Filmaufnahmen. Dafür können wir uns zwei sehr
berühmte Hindistars von Nahen begucken. Nach zwei Wochen haben wir genug vom
Strand und Goa und fahren "zurück nach Indien".