Ostindien


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Ostindien 31.5.99 - 10.7.99

DarjeelingVon Nepal aus reisen wir im Osten nach Indien ein. Unseren ersten Halt machen wir in Darjeeling, dem Paradies für Teetrinker. Darjeeling liegt auf 2134 m und und hat ein herrlich kühles Klima. Natürlich haben wir auch eine Teeplantage besucht und wissen nun wie die Teeblätter verarbeitet werden. Ist schon  interessant wie viele Prozesse ein solches Teeblatt durchmachen muss bevor es endlich in das heisse Wasser kommt. Tiger Hill um 5 Uhr morgensWir machen noch einen Abstecher zum Tiger Hill. Dieser Aussichtspunkt in der Nähe von Darjeeling ist bekannt für seinen schönen Sonnenaufgang mit Aussicht auf den Kanchenjunga (einer der 8000der des Himalaya).Wir verbringen eine wunderbar ruhige Nacht auf dem Parkplatz des Aussichtsturms. Leider werden wir um vier Uhr abrupt aus dem Schlaf gerissen. Dutzende von Jeep's bringen die meist indischen Touristen auf den Berg für den Sonnenaufgang. Da war natürlich nichts mehr mit schlafen. Danach besuchen wir noch Kalimpong, eine andere Stadt in den Bergen. Nun geht es weiter Richtung Süden dem Monsun entgegen. Es wird richtig heiss. Auch nachst haben wir noch über 30° im Bus. Zum Schlafen nicht ganz so angenehm! Aber dank unserem in Nepal erstandenen Ventilüfterli werden die Nächte einigermassen erträglich.

Monsunstimmung über KalkuttaUnser nächstes Ziel ist Kalkutta. Eigentlich wollten wir gar nicht in diese Chaotenstadt, aber das Packet mit der Feder für's Auto mussten wir hierhin schicken lassen. Nun haben wir endlich das Packet bekommen und unser Bus hat wieder eine neue Feder. Unser Provisorium hat seit Nepal ziemlich gelitten. Damit wären wir nicht mehr sehr weit gekommen.
Zu unserem Erstaunen ist Kalkutta gar nicht so schlimm. Das Autofahren in der Innenstadt ist problemlos, aber die Vororte sind sehr verstopft und es wimmelt von Indern.
Wir können hier mitten in der Stadt bei einer Kirche campen. Das ist natürlich ganz ideal. Es ist ein ganz komisches Gefühl ein bequemes Bett im Bus zu haben, während draussen auf der Strasse (gleich vor der Kirche) Familien auf dem Trottoir übernachten. Einmal sind wir  zu Fuss in ein Viertel geraten, in das Kalkutta wie wir es uns vorgestellt hatten. Ich war doch auch nach bald 4 Monaten Indien wiedermal geschockt. Man konnte keinen Schritt machen ohne das einem jemand wieder vor die Füsse lief! Der Gestank und Lärm war echt Horror. Es hat in Indien überall viele Leute, aber das hat alles uebertroffen!
Sonst gefällt uns Kalkutta recht gut und die Leute sind hier sehr nett. Mit der Metro von Kalkutta kommt man einfach und schnell vorwärts. Das ist viel einfacher als sich immer mit den Ricksaw-wallahs um den Fahrpreis zu streiten. Ausserdem ist es viel billiger, eine Fahrt kostet 7 Rappen!
Seit wir in Kalkutta sind, hat es jeden Tag mal geregnet, das kühlt die Luft herrlich ab. Der Monsum lässt grüssen.

Auf der Weiterfahrt machen wir einen Abstecher in einen Nationalpark. Wir dürfen sogar mit dem eigenen Auto im Park fahren. Leider sehen wir beim Durchfahren nur einige Affen und verschiedene Vögel. Laut  Broschüre leben im Park Tiger, Elefanten, Rehe, Bison und vieles mehr. An einer Stelle soll man aber fast sicher Elefanten treffen. An diesem Ort gibt es ein Gästehaus mit einer  grossen Wiese davor. Wir sind die einzigen Touristen hier. Der Manager des Gästehaus sagt uns, dass Rehe und Elefanten in Kürze auftauchen werden. Wer findet den Elefanten?Wir warten eine Weile und siehe da ein Elefant kommt gemächlich auf die Wiese getrottet.  Es machte uns aber eher den Anschein als ob jemand den Elefanten dorthin geschickt hat. Egal, Hauptsache wir konnten einen echt indischen Elefanten aus der Nähe beobachten. Es ist wirklich lustig einem Elefanten zuzusehen. Der Tag im Dschungel hat uns sehr gut gefallen, vor allem die herrliche Ruhe, die man in Indien sonst nie findet.
Danach kommen wir nach Bhubaneswhar, die Hauptstadt des Staates Orissa. Hier gibt es auch wieder Tempel zu sehen. Es regnet den ganzen Tag ziemlich stark, sodass wir nicht so viel besichtigen. Die Stadt gefällt uns sowieso nicht so gut. Eines der wichtigsten Heiligtümer für HindisIn Puri, eine der vier wichtigsten Pilgerstädte der Hindus, machen wir den nächsten Halt. Der riesige Jagannathtempel ist der Anziehungspunkt für die vielen Pilger. Leider können wir den Tempel nur von einer Terrasse auf der anderen Strassenseite begucken. Der Tempel ist für Nicht-Hindus nicht zugänglich! Puri liegt direkt am Meer und hat einen schönen Strand. Aber es ist viel zu windig um an den Strand zu liegen. Ausserdem wird der Strand auch intensiv als öffentliches WC benützt. Dies macht den Strandspaziergang besonders interessant!!
In Orissa gibt es viele ursprüngliche Stammesgebiete. Wir lernen einen Reiseführer kennen, der Touren in diese Stammesgebiete für den Schweizer Reiseveranstalter Baumeler unternimmt. Wir überlegen uns ob wir uns einen Führer anheuern sollen, der uns in diese Dörfer führt. In unserem Reiseführer steht aber, dass man diese Dörfer eigenlich besser so belassen sollte, wie sie sind. Je mehr Touristen kommen, je weniger bleiben die Dörfer in ihrem Originalzustand. Wir lassen es dann bleiben und fahren auf der Hauptstrasse durch diese Regionen. Die Strasse führt uns durch Hügellandschaft, die nun dank des Regens herrlich grün ist. Wir geniessen die Fahrt durch diese schöne Gegend. In den Dörfern an der Hauptstrasse haben sich die Leute schon der heutigen Zeit angepasst. Aber trotzdem sieht man hin und wieder Eingeborene. Zum Beispiel Frauen mit extrem grossen Nasenringen oder kahlgeschorenen Köpfen.
Eine typische TankstellenüebernachtungNach diesem kurzen Abstecher fahren wir dann aber direkt nach Madras. Das heisst wiedermal 3 Tage auf der Strasse und Uebernachtungen auf Tankstellen. Mit unseren Oropax können wir aber trotz dem Lärm einigermassen gut schlafen. In Madras finden wir uns auch wieder recht schnell zurecht und können bei der Jugendherrberge campen. Sie hatten dort bis vor kurzem einen grossen, schattigen Campingplatz. Leider muss der aber einem neuen Haus weichen. Heutzutage sind nicht mehr so viele Reisende mit dem eigenen Auto unterwegs. Wir dürfen aber trotzdem auf ihrem Parkplatz campen. Die Jugendherrberge ist ziemlich weit weg vom Zentrum, sodass wir den Stadtbus in die Innenstadt nehmen müssen. Das ist hier gar nicht so schwierig, da die Busse Nummern haben, die wir sogar lesen können! Trotzdem ist das Busfahren kein Honiglecken. Die Busse sind meist überfüllt und bei dieser Hitze braut sich dann ein ziemlich übler Duft zusammen. Wie auch in den anderen Grossstädten treffen wir hier wieder viele nette Leute, die uns helfen. Wir klappern hier nun einige Schiffsagenturen ab um die Verschiffung unseres Büsslis zu organisieren. Nach drei Tagen haben wir unseren Favoriten ausgewählt und die Verschiffung für nächste Woche gebucht. Da der Bus doch ein wenig zu hoch ist für einen 20 Fuss Standardcontainer, wird der Bus zusammen mit anderer Fracht in einem 40 Fuss Highcubecontainer verpackt. Nun haben wir noch einige Tage Zeit um uns die Umgebung von Madras anzuschauen. Wir fahren ins 140 km südlicher gelegene Pondicherry, eine ehemals französische Kolonie. Auf dem Weg besuchen wir Auroville, eine internationale Stadt.
Das heilige Zentrum von Auroville: MatrimandirZitat: Auroville  möchte eine universelle Stadt sein, in der Männer und Frauen aus allen Ländern in Frieden und wachsender Harmonie miteinander leben können - jenseits von religiösen Ueberzeugungen, politischen Einstellungen und nationalen Unterschieden. Das Ziel Aurovilles ist die Realisation menschlicher Einheit.
Da wir Auroville nur kurz besuchten, haben wir leider von der menschlichen Einheit nicht viel gespürt. Wir haben ihren Tempel besichtigt. Bei der Besichtigung ging es sehr strikte zu und her. Man musste in Einerkolonne laufen und man durfte nicht sprechen. Für uns war das Ganze einfach amüsant.
In Pondicherry fühlte man den französischen touch an jeder Ecke. Strassen haben französische Namen, es gibt französische Restaurants, es gibt Baguettes zu kaufen und es ist viel sauberer als sonst in Indien. Es stehen überall Mülleimer umher!
Auf dem Rückweg besuchen wir Mamallapuram. Dies ist ein kleines Städtchen mit einem berühmten Tempel direkt am Meer. Bei der Besichtigung des Tempels stehen wir wiedermal inmitten von Filmaufnahmen. Dies macht die Besichtigung dieses Tempels interessanter. Ansonsten gefällt uns Mamallapuram nicht besonders. Dieses Oertchen ist komplett dem Tourismus verfallen. Wir haben an solchen Orten immer ein bisschen Mühe mit den Verkäufern und Hotelbesitzern.
Mit den Krokodilen auf TuchfühlungEin paar Kilometer weiter, kurz vor Madras, besichtigen wir eine Krokodilfarm. Die Farm ist sehr schön angelegt und über jede Krokodilart sind interessante Informationen angeschlagen. Teilweise ist der Platz in den Gehegen ein wenig knapp für die vielen Krokodile.
Bigi im FreiluftbüroZurück in Madras organisieren wir unseren Flug nach Singapur. Auch ein Hotelzimmer für die Zeit ohne unseren Bus müssen wir reservieren. Dann geht die grosse Putzerei los. Zwei Tage lang polieren wir unser Büssli innen und aussen auf Hochglanz! Spitzensport bei Temperaturen um die 40°. Natürlich muss dann auch noch unsere Homepage weitergeführt werden, so haben wir immer flott zu tun.

Verschiffung

Nachdem die Schiffsagentur alles organisiert hatte, konnten wir am Mittwoch mit unserem Bus beim Hafen vorfahren. Da wir unser Büssli in einem grossen Container mit anderer Fracht unterbringen, muss das ganze im Hafen verladen werden. Auch die Zollkontrolle wird direkt vor dem Verladen am Hafen erledigt. Um 11 Uhr mussten wir bei der Schiffsagentur bereit stehen. Nach einer Stunde warten im Agenturbüro, wurden wir von einem Mitarbeiter zum Zollbüro geführt. Dort warteten wir auch wieder 1 Stunde am Schreibtisch des zuständigen Beamten bis dieser dann Mittagspause hatte! Wir wussten nicht genau auf was wir dort gewartet hatten. Wir sollten dann nach der Mittagspause wieder erscheinen. Dann ging die Warterei weiter. Eine Stunde bis sich wieder jemand um uns bemühte. Ohne genau zu wissen wieso wir hier gewartet haben, konnten wir nun endlich  mit dem Bus ins Hafengelände fahren."Unser" Container wartet auch schon beim Hafen Dort stand auch schon der Lastwagen mit "unserem" Container bereit. Ein ganz neuer, blauer 40 Fuss Highcubecontainer. Während die Mitarbeiter der Schiffsagentur nochmals eine Unterschrift beim Zollbüro holen mussten, warteten wir wieder. Nach ungefähr 3 Stunden kamen sie wieder und teilten uns mit, dass sie zwar die Unterschrift erhalten haben, aber die Zollbeamten jetzt leider keine Zeit mehr für die Kontrolle haben. Es war inzwischen 20 Uhr und wir waren total am Ende und bald am Verhungern. Wir konnten den Bus zum Glück über Nacht in der bewachten Lagerhalle einstellen.
Am Donnerstag standen wir um 13 Uhr wieder bei der Agentur. Den Morgen brauchte die Agentur um die Zollbeamten zu organisieren!!! Nach einer Stunden fuhren wir endlich zum Hafengelände und siehe da drei Zollbeamte waren bereits dort. Die Kontrolle war recht gründlich, aber die Zollbeamten waren nett. Auf Markus Aufforderung die Schuhe auszuziehen bevor sie unsere Wohnung betreten, zögerten sie ein bisschen. Schlussendlich waren zwei von den dreien aber doch ohne Schuhe im Bus. Nach der Kontrolle ging die Warterei wieder los. Irgendwelche Papiere mussten nochmals im Zollbüro unterschrieben werden. Nach 3 Stunden gings dann plötzlich ziemlich schnell. Die Agenturmitarbeiter kamen mit den Papieren zurück, dann wurde der Container an die Rampe gefahren und Markus konnte unseren Bus in den Container fahren. Praktisch die ganze Mannschaft der Lagerhalle (ca. 100) standen mehr oder weniger im Weg und wollten Markus den Weg zwischen all den Schachteln und Paletten weisen. Im Container wurde der Bus noch festgebunden und dann war die Sache erledigt. Wir waren heilfroh nach 2 Tagen warten, warten und nochmals warten den Bus im Container zu haben!!! Am Freitag konnten wir bereits die Frachtpapiere bei der Agentur abholen, die wir in Singapur brauchen um unseren Bus wieder zu bekommen. Dort erzählte uns der Chef der Agentur, dass die Zollkontrolle am Mittwoch nicht klappte, weil die drei Zollbeamten zu grosse Schmiergeldforderungen gestellt hatten!!!
Nachdem wir die Frachtpapiere erhalten hatten, konnten wir auch endlich den Flug nach Singapur definitiv buchen. Dies war recht schwierig, da alle Flüge von Madras nach Singapur praktisch ausgebucht sind. Schlussendlich buchten wir einen Nachtflug mit Indian Airlines für Sonntagnacht. Früher ging leider überhaupt nichts.

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