Die Geschichte der Fotografie            

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[Blende] [Zusammenspiel] [Chemie] [Filmmaterial] [Objektiv]

Dias oder Bilder, schwarz-weiß oder Farbe? Wo sind die Unterschiede, wo die Vor- und Nachteile? Generell gibt es keine Antwort auf die Frage „Welches Filmmaterial soll ich verwenden?" Jeder Fotograf muss selber entscheiden, welches Material für ihn am geeignetsten ist. Der Unterschied zwischen der farb- und Schwarz-Weiß-Fotographie liegt auf der Hand: bei schwarz-weiß-Aufnahmen muß der Fotograf viel mit Kontrasten, Licht und Schatten arbeiten, während man bei Farbaufnahmen sehr viel mit Hilfe der Farben ausdrücken kann. Die Schwarz-Weiß-Fotographie ist in den letzten Jahren außerdem sehr zurückgedrängt worden, obwohl schwarz-weiß-Bilder oftmals eine viel bessere Wirkung erzielen können als farbige Bilder. Bei Farbfilmen bleibt noch die Entscheidung zwischen Negativ (Papierbilder) oder Dia. 

Der Vorteil von Negativen ist, dass man so viele Abzüge davon machen kann, wie man will. Man kann die Bilder in die Tasche stecken und allen Menschen einfach vorzeigen, während das Negativ zu Hause geschützt im Schrank liegt. Dias dagegen sind Unikate, wenn sie beschädigt werden ist das Bild futsch. Außerdem muss man erst Leinwand und Projektor aufbauen, es ist alles ein bisschen umständlicher. So denken Viele, aber der Diafilm hat ein paar entscheidende Vorteile einem Negativfilm gegenüber. Er besitzt einen größeren Spielraum für Kontraste (das ist der Grund, warum nachträgliche Abzüge von Dias qualitativ schlechter werden.) und kein Papierbild kommt an die Qualität, Brillanz und Leuchtkraft eines 1,2 Meter breiten, projizierten Dias heran. Die Atmosphäre ist bei einem Diaabend ganz anders (wenn er richtig gemacht wird), als wenn man mal eben seine Bilder herumgibt. Der zweite große Vorteil ist, dass ein Dia so ist, wie es fotografiert wurde. Ein Negativ ist sicherlich auch so, wie es fotografiert wurde, aber die Papierabzüge werden durch einen weiteren Belichtungsprozess mit Hilfe eines sog. Fotoprinters maschinell hergestellt, und auf diesen Belichtungsvorgang hat man als Fotograf keinen Einfluss, es sei denn, man entwickelt seine (Farb-)Bilder selber. Ein solcher Fotoprinter geht immer davon aus, dass der Abzug nachher im Farbdurchschnitt ein 1 8%iges Neutralgrau aufweisen soll (Alle Farben des Bildes werden in einem Topf gemischt und die Mischfarbe soll 18% Neutralgrau ergeben). Für korrekt belichtete, normale" Bilder ist dieser Wert optimal, aber wenn ein Fotograf absichtlich ein Bild dunkler belichtet, um beispielsweise eine bestimmte Stimmung zu erzielen, macht ein solcher Fotoprinter dem Fotografen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: er hebt die Helligkeit des Bildes an, damit wieder die 18% Neutralgrau herauskommen. Gleiches geschieht beim Einsatz von Filtern, um beispielsweise Farbstiche hervorzurufen. 

Der Fotoprinter versucht immer, solche Dinge wieder auszugleichen". Abhilfe schaffen nur Maßnahmen, wie ein Labor, wo man Spezialwünsche" äußern kann, oder wenn man die Bilder selber entwickelt, oder aber man einen Diafilm benutzt. Da ein Dia solch einem Prozess nicht unterworfen ist, erscheint es nachher auf der Leinwand genauso, wie es der Fotograf aufgenommen hatte, allerdings ist es damit auch empfindlicher für Fehlbelichtungen; die Belichtung muss einwandfrei sein, da hier kein Fotoprinter mehr durch Ausgleichen fehlbelichtete Aufnahmen rettet". Dieses kann ein Nachteil, aber auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil einem Negativ gegenüber sein. Einen Diafilm erkennt man im übrigen sofort daran, daß in seinem Namen das Wort Chrome" vorkommt (Agfachrome, Kodak Ektachrome, Fujichrome etc.).

Sämtliches Filmmaterial wird nach der Empfindlichkeit unterschieden. Die gebräuchlichste Einheit ist ASA, obwohl eine DIN hierfür existiert. Man hat daher eine ISO-Norm eingeführt, die einfach ASA und DIN hintereinander schreibt, wobei einige Hersteller den DIN Teil weglassen und somit eigentlich nur noch die Empfindlichkeit in ASA angegeben ist. Der normale Allroundfilm ist heutzutage entweder ASA 100 DIN 21 = ISO 100/210 oder ASA 200 = DIN 24=ISO 200/240. Verdoppelt sich die Empfindlichkeit des Films, so verdoppelt sich die ASA-Zahl und die DIN steigt um 3 an. Demnach ist also ein ISO 800/300 Film doppelt so empfindlich, wie ein ISO 400/270 Film. Das bedeutet also, wenn man ein Bild bei einem ISO 400/270 Film mit l/90s und Blende 8 korrekt belichten kann, so kann man es bei einem ISO 800/300 Film entweder mit 1/180s und Blende 8, oder 1/90s und Blende 11 auch korrekt belichten. Da der 800er Film doppelt so empfindlich ist wie der 400er, benötigt er auch nur die halbe Lichtmenge; und das erreicht man entweder durch die nächstkleinere Blende, oder durch eine doppelt so kurze Belichtungszeit.

Filmempfindlichkeiten reichen von ISO 12/120 bis ISO 3200/360, wobei sie so aufsteigen, dass die DIN-Größe immer um eines größer wird. Also existieren auch solche exotischen Empfindlichkeiten, wie ISO 160/230 oder ISO 640/290, welche man im Hobby- oder Amateurbereich eher seltener antrifft. Es soll hier noch der Begriff ,,Pushen" erklärt werden. Man kann beispielsweise einen ISO 400/270 Film pushen, indem man ihn so belichtet, als wäre er ein ISO 800/300 Film. Dies muss natürlich bei der Entwicklung vom Labor berücksichtigt werden und geht auf Kosten der Auflösung.

Ein Nachteil höher empfindlicher Filme ist, dass die hohe Empfindlichkeit auf Kosten der Auflösung geht. Die Körner werden also bei zunehmender Empfindlichkeit immer größer. Filme bis ISO 400/270 können heutzutage bedenkenlos benutzt werden, da bei diesen die Körner noch sehr klein sind. Fotografien, bei denen es auf absolute schärfe ankommt, oder die sehr extrem Vergrößert werden sollen, sollten also mit Filmen, wie ISO 25/150 oder ISO 50/180 aufgenommen werden.

Filme von unterschiedlichen Herstellern liefern leicht unterschiedliche Bilder. Hauptsächlich unterscheiden sich diese in der Farbwiedergabe. So neigen beispielsweise Kodak-Filme zu einer etwas wärmeren Farbwiedergabe (rot- und gelbtöne werden besonders hervorgehoben) und Fuji-Filme eher zu einer kalten Farbwiedergabe (blau und grün werden betont). Desweitern bieten viele Hersteller auch Filme an, die eine spezielle Farbwiedergabe haben, z.B. um Haupttöne besonders gut wiedergeben zu können (Porträtfotografie). Welchen Film ein Fotograf für welche Situation auswählt, kann er selber nur durch ausprobieren herausfinden, denn jeder empfindet die eine oder andere Farbwiedergabe als angenehmer oder schöner. Bei Diafilmen ist noch zu beachten, dass es hier sowohl Kunstlicht- als auch Tageslichtfilme gibt, die jeweils auf ein anderes Lichtspektrum abgestimmt sind. Tageslichtfilm kann aber von Hobbyfotografen getrost als Universalmaterial betrachtet werden, Kunstlichtfilme sind nur da erforderlich, wo es unter Kunstlicht auf absolut richtige Farbwiedergabe ankommt. Allerdings bekommen Aufnahmen, die mit einem Tageslichtfilm unter Kunstlicht gemacht wurden, eine Farbverschiebung ins rötliche, was in den meisten Fällen jedoch nicht als störend empfunden wird.

Seit ein paar Monaten munkelt man in den Fachzeitschriften, dass Kodak, Fuji, Canon, Minolta und Nikon an einem neuen Kleinbildfilm arbeiten: APS - Advanced Photo System. Diesen wird es zunächst nur als Negativfilm und wahrscheinlich auch nur für Kompaktkameras geben. Er soll folgende Merkmale gegenüber dem herkömmlichen Kleinbildfilm aufweisen:

· Der APS-Film ist kein weiterentwickelter Kleinbildfilm, sondern ein neuer Film mit einem kleineren  
   Negativ mit 1 6,7x30,2mm statt 24x36mm (Flächenverlust 41,6%)

· Magnetstreifen für zusätzliche Informationen wie Pseudozoom und anderes

· kleinere, geschlossene Patrone ohne heraushängenden Filmanfang; der Fotograf schiebt die Patrone
   wie eine Batterie in die Kamera

· kleiner Kameras; APS paßt nicht in die alten Kameras

· vorläufig nur als Negativfilm

· zunächst nur in Kompaktkameras

· auf der Bildrückseite steht die Bild- und Filmnummer zum Nachbestellen

· Markteinführung: Anfang 1996

· Preissprünge unwahrscheinlich

Zu bedenken ist dabei, dass es noch keine offiziellen Stellungnahmen von den Firmen, die bei diesem Projekt mitwirken, gab (Stand: Januar 1994). Falls es jedoch zu einer solchen Neueinführung kommt, ist die Frage, ob APS jemandem, außer den mitwirkenden Konzernen wirklich etwas neues bringt. Der Fotograf muss sich neue Kameras, Objektive und weiteres Zubehör kaufen und die o.g. Firmen freuen sich, weil der Umsatz steigt und der Markt belebt wurde. Letztendlich wird man dies nur bei Markteinführung des APS entscheiden können.

 

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Zuletzt aktualisiert am  01.10.00