Da
ich ägyptische Wurzeln habe, interessiere ich mich besonders für die altägyptische
Geschichte. Da ist es nicht verwunderlich, dass mich Mumien schon immer
fasziniert haben. So besuchte ich schon mehrere Male das ägyptische
Museum in Kairo, wo ich jeweils nur durch eine Glasscheibe von den königlichen
Mumien getrennt war. Während der Entstehungszeit der vorliegenden Arbeit
habe ich mich erneut in dieses Museum
zwecks genauerer Betrachtung der Mumifizierungstechnik begeben. So sind
mir nach intensivem Studium viel mehr Einzelheiten an diesen stummen
Gestalten aufgefallen. Mich fasziniert vor allem, dass die mumifizierten
Pharaonen auch jetzt noch nach 3500 Jahren königliche Autorität und Würde
ausstrahlen. Im Gegensatz zu anderen mächtigen Persönlichkeiten längst
vergangener Zeiten, von denen wir nur aus Aufzeichnungen Kenntnis haben, können
wir die Pharaonen und ihre königlichen Verwandten direkt sehen; dies sind
wahrhaftig Zeugen der Vergangenheit.
Ägyptische Mumien gibt es
heute nicht nur in Ägypten sondern an vielen Orten auf der Erde, auch in der
Schweiz: So enthalten Museen in Neuchâtel, Burgdorf und die
Naturwissenschaftliche Sammlung der Stadt Winterthur altägyptische Mumien. In
der Stiftsbibliothek St. Gallen ist sogar eine 2700 Jahre alte Mumie einer
Priestertochter zu besuchen. Diese einbalsamierten Leichen wurden vor zwei bis
drei Jahren im „Swiss Mummy Project“ untersucht.
Eine
Mumie ist eine vor Zerfall geschützte Leiche eines Menschen oder eines
Tiers. Dies wird entweder durch natürliche (also durch die Natur)
oder künstliche Mumifizierung (durch einen Balsamierer) erreicht.
Einbalsamierung bedeutet das gleiche wie künstliche Mumifizierung, ist
folglich eine Form des Totenkultes, nämlich die Kunst, einen Leichnam zu
konservieren.
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Geheimnisvolle
Geschichten über Mumien haben die Menschen seit jeher fasziniert. Erfolg
witternde Filmregisseure haben sich dieses spezielle Interesse zu Nutze
gemacht und
Horrorszenen mit Mumien in Krimis und Abenteuergeschichten
umgesetzt. Als ein Beispiel sei der Film The Mummy und seine Fortsetzung The Mummy returns
aus den Jahren 1999 und 2001 genannt.
Von
Anfang an hatte ich den Wunsch, eine praktisch-wissenschaftliche Arbeit auszuführen,
etwas anderes kam für mich nicht in Frage. Ich hatte jedoch Mühe ein Thema zu
finden. Auch ein Vorschlag einer
einstigen Mitschülerin, über die Mumifizierung zu schreiben, konnte mich anfänglich
nicht sonderlich begeistern. Erst als ich mir überlegte, selbst ein Tier
einzubalsamieren und verschiedene Experimente durchzuführen, gewann
dieses Thema mein Interesse und nachdem ich mich intensiver mit der
Mumifizierung befasst hatte, wurde für mich diese Arbeit immer spannender.
Diese
Maturitätsarbeit besteht aus zwei Teilen. Im ersten, theoretischen Teil werden
der geschichtliche und religiöse Hintergrund der Einbalsamierung und
verschiedene Mumifizierungstechniken behandelt. Dabei ist der Ablauf der
Mumifizierung eines Wohlhabenden detailliert beschrieben und es wird erklärt,
wie die Konservierung gelingen konnte. Der zweite Teil besteht aus Protokollen
von selbst durchgeführten Experimenten. In diesen Versuchen geht es darum, die
aus dem theoretischen Teil gewonnenen Erkenntnisse zu veranschaulichen und
anzuwenden. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Mumifizierung eines kleinen
Krokodils nach den altägyptischen Regeln der Einbalsamierung.
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