Nach einer Einführung in die Thematik der Mumifizierung im Alten Ägypten habe ich mich im ersten, theoretischen Teil dieser Maturitätsarbeit vor allem mit dem geschichtlichen und religiösen Aspekt beschäftigt.

Die Ägypter glaubten an ein Weiterleben nach dem Tode. Voraussetzung dafür war der Fortbestand des kompletten und „funktionsfähigen“ Körpers, denn sonst konnten die Seelen nicht mehr in den Körper zurückkehren und wären verdammt. In vordynastischer Zeit im 4. Jahrtausend v. Chr. hatten die Bewohner des Nillandes ihre Toten noch im heissen Wüstensand begraben, wo sie austrockneten. So entstanden Naturmumien. Als man anfing, die Toten in Särgen und befestigten Gräbern beizusetzen, blieb dieser Effekt aus und die Leichen verwesten. Also wurde nach und nach eine Mumifizierungstechnik entwickelt und perfektioniert, die den Leichnam vor Verwesung schützte. Der Höhepunkt dieser Kunst liegt um 1500-950 v. Chr., danach ist ein stetiger Verfall der Mumifizierungstechnik zu beobachten. Im 7. Jahrhundert n. Chr. erlöschte die Kunst der Einbalsamierung. In dieser Maturitätsarbeit wird vor allem auf die Einbalsamierung eines Wohlhabenden in der Blütezeit dieser Kunst eingegangen. Detailliert werden alle Arbeitsschritte beschrieben, beginnend mit der Entfernung des Gehirns bis zum Einwickeln der Mumie. Auf wissenschaftlicher Ebene wird erklärt, wie der Verwesungsprozess abläuft und wie die Konservierung von Leichen gelingen konnte. Alte und neue Untersuchungsmethoden von Mumien werden vorgestellt und auch das Thema „Mumienschändung“ wird nicht ausgeklammert.

Der zweite Teil der Maturitätsarbeit besteht aus  protokollierten Experimenten, welche Gegenstände des Theorieteils veranschaulichen oder bestätigen sollen. Im ersten Versuch werden die natürliche und künstliche Mumifizierung aufgrund von Experimenten analysiert und verglichen. Es ergab sich, dass die natürliche Mumifizierung länger braucht, um Fleisch auszutrocknen und leicht misslingen kann. Künstliche Mumifizierung mit Natron hingegen ist viel zuverlässiger und konserviert besser. Das interessanteste Experiment wird wohl das zweite und grösste sein: Die Mumifizierung eines kleinen Krokodils nach den altägyptischen Regeln der Einbalsamierung. Jeder Schritt ist detailliert protokolliert und mit vielen Bildern veranschaulicht. Der Einbalsamierungsprozess verlief unproblematisch, wenn auch zeitintensiv, und konservierte das Tier erfolgreich. Durch diesen Versuch wurde mir erst bewusst, welch grosse Anstrengung und Mühe eine solche Mumifizierung erfordert, vor allem wenn man bedenkt, dass der Aufwand bei einem menschlichen Leichnam um ein Vielfaches grösser ist. Das Protokoll von diesem Experiment kann auch als Anleitung benutzt werden. Der dritte Versuch befasst sich mit der antibakteriellen Wirkung von Mumifizierungsessenzen. Dabei bestätigte sich, dass Wacholderöl, Myrrhe und Weihrauch tatsächlich antibakterielle Eigenschaften aufweisen.

Alle diese Experimente sind ohne Probleme wiederholbar.

                  

Dank

            

[Einführung] [Jenseitsglaube] [Entstehung] [Ablauf] [Riten] [Tiermumien] [Wissenschaftliches] [Mumienschändung] [Mumienforschung] [Sand & Natron 1, 2] [Krokodilmumie] [Antibakteriell] [Zusammenfassung] [Dank] [Quellenangabe]

[Home] [Inhaltsverzeichnis] [Downloads] [Links] [Awards] [E-Mail]