bedingungslose liebe
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brücke

Eine Brücke bauen...
Dankbarkeit
für das Wunderbare, daß ich in Dir immer wieder neu finden kann
und doch immer wieder anders
daß es mir immer wieder größer vorkommt,
ohne mehr sein zu müssen,
ohne sein zu müssen
weil es IST
Dankbarkeit
für so viele wundersame Momente,
das Bild der Brücke, daß mich nicht losläßt,
die eine Brücke, die ich immer wieder sehe
die so vieles ist
die nicht sein könnte ohne Dich
und ich möchte Dir sagen:
ich bin wieder da -
ohne fort gewesen zu sein

ohne fort gewesen zu sein
ist mir,
als käme ich nach Hause
nach langem Abschied
ist mir
als wäre ich geworden
von einem unglücklichen Menschen der manchmal glücklich ist
zu einem glücklichen Menschen der manchmal unglücklich ist
und ich danke Dir dafür
und ich liebe Dich dafür
und doch noch für so vieles mehr


Ulrich Schaffer



 




tag und nacht

Wenn Tag und Nacht
sich umarmen, vereinen
zu diesem unmöglichen Augenblick
mag sich die Grenze öffnen
zu den Märchen und Träumen
und dein Herz
wird erfüllt
von der Sehnsucht und Hoffnungsanft
liebkosen die sonnenstrahlen
jeden tropfen
wecken das leuchten
spiegeln sich
unendlich
jenseits
von sinn und zeit
nicht fragend
- warum -
nicht ängstlich
- wie lange -
erklingen gemeinsam
wachsen empor
mit strahlendem herzen
zum regenbogen
bedingungsloser liebe.

Ulrich Schafer


 




halt mich

Nehm' Träume für bare Münze
schwelge in Phantasien
hab' mich in Dir gefangen
weiß nicht wie mir geschieht
wärm' mich an Deiner Stimme
leg' mich zur Ruh in Deinen Arm

halt mich - nur ein bißchen
bis ich schlafen kann

fühl' mich bei Dir geborgen
setz' mein Herz auf Dich
will jeden Moment genießen
Dauer ewiglich

bei Dir ist gut am Leben
Glück im Überfluß
Dir willenlos ergeben
find' ich bei dir Trost

bin vor Freude außer mir
will langsam mit Dir untergehn
kopflos - sorglos
schwerelos in Dir verliern'

deck mich zu mit Zärtlichkeiten
nimm mich im Sturm, die Nacht ist kurz
friedvoll - liebestoll
überwältigt von Dir

schön daß es Dich gibt
komm, erzähl' mir was
plauder auf mich ein
Ich will mich an Dir satthörn'
immer mit Dir sein
betrinke mich mit Leben
laß mich in Deinen Arm

halt mich - nur ein bißchen
bis ich schlafen kann
halt mich - daß ich schlafen kann


Herbert Grönemeyer


 




weg der schönheit

Diei Tage nach meiner Geburt trug meine Mutter mich auf einen Hügel in der Nähe unseres Hauses und machte mich mit den Elementen bekannt.Als erstes stellte sie mich den vier Himmelsrichtungen vor,Osten,Süden,Westen und Norden;Ich bitte um besondere Gnade für dieses Kind.Ihr seid um uns und erhaltet uns am Leben.Bitte beschützt es und schenkt ihm ein ausgeglichenes Leben.
Dann berührte sie Mutter Erde mit meinen winzigen Füsschen;Liebe Mutter und GRossmutter Erde,eines Tages wird dieser Junge auf dir gehen,spielen und laufen.Wenn er grösser ist werde ich ihn lehren,dir Respekt entgegen zu bringen.Wo immer er auch hingeht,bitte hilf ihm und pass auf ihn auf.
Nun wurde ich der Sonne vorgestellt;Grossvater Sonne,scheine auf dieses Kind,während es heranwächst.Lass jeden Teil seines Körpers gesund und stark werden,nicht nur physisch,sondern auch geistig.Umhülle ihn,wo immer er auch sein wird,mit Deiner Wärme und Liebe spendenden Energie.Wir wissen,dass es in seinem Leben auch bewölkte Tage geben wird,doch Du bist beständig und scheinst immerfort-bitte sende Deine Strahlen zu diesem Kind herab und beschütze es allezeit.
Danach hob meine Mutter mich hoch,um mich von der Brise umwehen zu lassen,während sie zum Wind sprach;Bitte schau auf dieses KInd.Manchmal wirst Du heftig wehen,ei anderes mal sehr mild,doch verleih ihm,solange es auf diesem Planeten lebt,das Wissen um den Wind Deiner Existenz.
Als nächstes stellte sie mich dem Wasser vor;Wasser,wir können ohne Dich nicht leben.Wasser bedeutet Leben.Ich bitte Dich,lass dieses Kind niemals dürsten.
Sie streute mir ein wenig Asche auf die Stirn und sagte;Feuer,verbrenne alle Hindernisse im Leben dieses Jungen,ebne seinen Weg,damit er nicht stolpert,auf dem Pfad,der ihn Liebe und Achtung vor allem Lebendigem lehrt.
Und am Abend jenes Tages zeigte sie mich dem Vollmond und den Sternen.Diese Elemente sollten fortan über mich wachen,solange ich auf dem Grasteppich von mutter und Grossmutter
Erde wandeln und die Luft atmen würde,die meinen Körper mit Leben und Energie und ihm mit dem Ausatmen alle Gifte entzieht.



Text aus:"Der Wind ist meine Mutter" Leben und Lehren eines indianischen Schamanen



 




nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamkeit.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.


[Hermann Hesse]


 




manchmal

Manchmal, wenn ein Vogel ruft
Oder ein Wind geht in den Zweigen
Oder ein Hund bellt im fernnsten Gehöft,
Dann muß ich lange lauschen und schweigen.

Meine Seele flieht zurück,
bis wo vor tausend vergessenen Jahren
Der Vogel und der wehende Wind
mir ähnlich und meine Brüder waren.

Meine Seele wird Baum
Und ein Tier und ein Wolkenweben.
Verwandelt und fremd kehrt sie zurück
Und fragt mich. Wie soll ich Antwort geben?


[Hermann Hesse]