bedingungslose liebe
desiderata
12 Fragen
sinne
galerie
Gedichte2

alles sein

Deine Worte
wisch den Staub von meinen Lidern
atme ganz langsam
öffne es
das Leuchten in meinen Augen
Deine Hände
führe sie auf langen Bahnen
tiefer und tiefer
ertaste es
ziehe mein Herz zu Dir empor
Dein Körper
breite Deine Erde aus
warm und duftend
deck sie zu
die tiefen Spuren in meinem Inneren

D.L



 




traum

Hab auf verwunschenen Straßen
mein Sein gebettet
an die Kruste geschmiegt
schweigend
horchend
hoffe ich
auf Glockentöne
Klänge
die sich brechen in mir
hab auf langen Pfaden
meine Schritte ertastet
auf der Lichtung stehend
ahnend
wissend
warte ich
auf Stürme

D.L



 




hände

Mit Wärme nur für diesen Sinn bestellt
Augen
deren Tiefe ohne Grund erscheint
verschließend
so als wollten sie die Sinne umfangen
die an den Rändern des Bewußtseins
in sich explodierend
verharren
verstummen
den Wind nicht spürend
der sie bewegen könnte
sich zu brechen an dem
salzigen Strand des Lebens
zu finden
die süße Spur eines menschlichen Fußes

D.L



 




mein sein

Und ist mein Sein nicht auch eine Träne
ein Meer das sich langsam füllt
und mich doch austrocknet
und ist mein Weg nicht auch eine Klippe
ein Berg der mir immer höher entgegenwächst
und mich so winzig macht
und ist mein Wunsch nicht einfach nur die Stille
meiner inneren Stimme erzählende Kraft
voll tönender Ruhe
und ist diese Erkenntnis nicht der Ursprung
meines Daseins befruchtende Quelle
meiner Kreatur Sinn
und ist mein Blick Dir zugewandt
meines Nachsinnens knospende Blüte
nicht der Hort für meine Träne
und ist mein Sein nicht doch nur ein Moment
ein fliehender Zeitenschlag gefüllt mit Trauer
ein unnützes Gefäß meines Tuns ?

D.L



 




unruhig

Unruhiger Übermut
übermütige Unruhe

zehn von tausend Fragen
haben ihre Antwort
- gefunden -

neunhundertneunzig
hängen noch oben im
- Himmel -

Purzelbaum unter Dreirad
Herzton und Herzatem
dem Regenbogen entlang

wo ist das Ende
wo der Anfang
des Regenbogens

was wenn er zwei Enden
was wenn er zwei Anfänge
in sich trägt wüsstest
Du wo auf mich warten

im zauberischen Sonnenlicht
pflanze ich Dir einen Baum
an ihn hänge ich meine
- Aschenbrödelträume -

jeden Abend schmücke
ich ihn neu mit Zärtlichkeit
und tanze mit den Sternen
- Adagio -

- heute -
trage ich Dein pochendes Herz
spiele mit dem zarten Tau
Rosenduft und verblichene
- Erinnerungen -


D.L



 




burgprinzessin

Ich habe die Tore verschlossen
Meine Brücken abgerissen
habe mich zurückgezogen in meine Burg
die einst ein Schloß war.

Nun taumle ich trunken
durch meine einsamen Sääle
tanze auf stillen Bällen
die Tänze meiner Seele mit mir selbst.

Manchmal besteige ich den Wachturm
um in die laute Welt zu schreien
nur um meine Stille nicht zu hören
und zu bewachen meine Burg.

den Blick im Nachthimmel
versunken in Sternenmeer
die Unendlichkeit
zwischen mir
und meinem Stern
und doch lächelt
der Mond
wissend
von der Kraft
die alles zusammenhält.

D.L



 




vergessen

Wenn schwarze Schatten
die Tage verdunkeln
und selbst in tiefer Nacht
das Licht der Sterne verschlucken
vergiss nie
dass in Dunkelheit alles begann
selbst das Licht aus ihr geboren wurde

D.L



 




wünsche

Wenn all meine Wünsche vergeblich sind
Dann bleibt nur noch einer zu sagen...
Ich weiss Du stehst mitten im Lebenswind,
ich wünsch Dir Kraft zum ertragen,

Ich wünsch Dir Kraft aus der eigenen Mitte
Um Halt zu verleihen dem unsicheren Schritte
Und wo es Dir schwer fällt Dich zu entscheiden
Mögen Dich all Deine Kräfte begleiten.


Ich wünsch Dir Kraft um Dich selbst zu entfalten
Deine Stärken den Aengsten entgegen zu halten
Ich wünsch dass die Hoffnung nie fort von Dir geht
Nur weil keine Kraft mehr dahinter steht


Ich wünsch Dir Kraft die in den Stand Dich versetzt
Wieder heilen zu lassen,was Dich verletzt
Ich wünsch Dir Kraft,die Dir Sicherheit gibt
Aus dem niemals versiegenden Strom jener Kraft
Eines Menschen der Dich liebt!

D.L