Sandy & Tom

auf grosser Reise


 

 

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DOGUBAYAZIT - Bam

Mittwoch 27. Juni - 28. Juli  2001

Iran Zusammen mit Helen und Karl, einem Pärchen aus England, die mit einem 30 jährigem, violetten VW Büschen auf dem Weg nach Nepal sind, machten wir uns schon früh am Morgen auf zur Iranischen Grenze. Kurz vor der dem Grenzübergang stoppten wir am Strassenrand und wir Damen zogen uns irankonforme Kleidung an. Der Iran ist eines der strengsten moslemischen Länder, in welchem sich auch Touristinnen an die strengen Kleidervorschriften halten müssen. Das heisst knöchellange Hosen oder Rock, ein langes, weites, bis mindestens zu den Knie reichendes Hemd oder Mantel und natürlich ein Kopftuch. Und alles möglichst in dezenten Farben gehalten. In den letzten paar Jahren jedoch, und besonders seit der recht westlich denkende President Katami an der Macht ist, sind die Kleidervorschriften sehr gelockert worden. Und so ist auch der bekannte schwarze Umhang (Tschadorr) für die Iranerinnen kein muss mehr. Meine Tante hatte mir noch in Graz ein weites, langes Kleid aus Tom`s altem, schwarzen Seidenschlafsack genäht. Dies zog ich mir dann über meine Kleidung und mit dem Schal um den Kopf gewickelt, fühlte ich mich schon ein wenig sonderbar. Helen erging es mit ihrer Ausstattung nicht anders. Etwas nervös und mit Herzklopfen fuhren wir dann weiter zur Grenze. Nachdem wir die heruntergekommene, chaotische türkische Seite passiert hatten, wurden wir getrennt. Tom und Karl mussten mit den Fahrzeugen ums Zollgebäude fahren, während Helen und ich in einen Raum kamen, wo wir unsere Pässe einem Zöllner aushändigen mussten, der dann damit verschwand. Zum Glück hatte ich zuvor in einem Reisebericht im Internet von anderen Reisenden gelesen, dass dies hier so gehandhabt wird, ansonsten wäre ich schon sehr beunruhigt gewesen meinen Pass so verschwinden zu sehen. Nach 15 min. wurden wir von einem Zöllner aufgefordert mitzukommen. Dieser brachte uns dann durch einen offenen Korridor zum sehr gepflegten und modernen Iranischen Zollgebäude. Keine weiteren 10 min. und wir hatten alle unsere benötigten Stempelchen im Pass. Auch die Formalitäten für die Fahrzeuge waren recht schnell erledigt. Die Zöllner waren durchwegs alle sehr korrekt und freundlich. Und die gefürchtete Fahrzeugdurchsuchung hätte oberflächlicher nicht ausfallen können. Ein Inspektor setzte sich hinten in den Land Rover und fragte, ob wir verbotene Spiele (alles, ausser Schach), unverhüllte Frauenbilder oder Alkohol mit uns hätten. Wir verneinten selbstverständlich, und somit war die Inspektion abgeschlossen. Ein wenig später konnten wir, noch im Zollgelände, eine Autoversicherung für den Iran abschliessen. Hierfür mussten wir natürlich in Rial bezahlen, und so wechselten wir beim erst besten Typ, der anbot Geld zu wechseln, 150 $. Er zählte uns ein dickes Bündel Noten ab (die grösste Rialnote hat etwa einen Wert von 2 Fr.) und verschwand. Als ich alles nochmals in Ruhe nachzählte fehlten doch 5000 Rials (knapp 1 Fr.). Sehen konnten wir den Typ nirgends mehr. Wir verbuchten diese 5000 Rials schon als Verlust. Denn solche Geldwechsler sind oft Schlitzohren. 15 min später jedoch, wir mussten noch auf den letzten Stempel beim Ausgang des riesigen Zollgeländes warten, tauchte er plötzlich wieder auf und drückte mir das restliche Geld in die Hand. Wir waren alle erstaunt über so viel Ehrlichkeit bei einem Geldwechsler. Im Iran war dann Diesel das erste was wir besorgen mussten. Hier solle er ja so spotbillig sein. So kamen wir natürlich mit fast leerem Tank über die Grenze. Bei den iranischen Tankstellen erkennt man die Dieselzapfsäulen schon von weitem. Immer die, mit der grössten Schweinerei und Diesellachen überall. Das bezahlen des Diesels ist jedoch jeweils schon fast eine helle Freude. 100 l kosteten uns 2.25 Fr. Das macht 2.2 Rp. der Liter! Unser erster Tag in Iran war nicht so gut gewählt. Es war Freitag, das heisst Sonntag im Iran. Und wie wir sehr schnell herausgefunden haben, geht den Iranis nichts über ein Pic-nic an einem solchen Tag. Als wir nach Tabriz, in die erste grössere Stadt fuhren, hatte es überall, wo sich ein wenig Rasen und ein Bäumchen für Schatten finden lies, ein ausgerollter Teppich, mit Familien die ihr Pic-nic hielten. Sogar mitten auf den Verkehrsinseln an einer vier spuhrigen Schnellstrasse. Wobei der Verkehr nicht zu stören schien. Dafür war die Stadt wie ausgestorben. Nach 5 Tagen trennten sich Helen und Karl`s und unser Weg. Sie fuhren weiter südwärts und wir wollten noch ein wenig in den kühleren Norden und zum Kaspischen Meer. Am Meer fanden wir einen netten Strand, wo wir Campieren durften. Dieses Plätzchen war auch unter den Einheimischen sehr beliebt und am Abend und am Wochenende waren immer viele Familien da die Pic-nicten. Natürlich waren wir die grosse Attraktion. Und alle die nur ein wenig englisch sprachen, wollten sich mit uns unterhalten. Die Männer mit Tom und die Frauen mit mir. Auch wurden wir immer wieder zum Tee eingeladen, Kinder oder auch Erwachsene brachten uns Wassermelonenstücke, Kekse und manchmal auch Teller voll mit Essen. Kurz gesagt wir wurden richtig verwöhnt. Aber nicht nur hier, überall wo wir hin kamen waren die Leute überschwänglich gastfreundlich. Einmal stoppten wir bei einem winzigen Laden in einem staubigen Dorf und wollten etwas kühles trinken. Der Besitzer war so erfreut, dass wir bei ihm einkehrten, dass er partout kein Geld wollte für die zwei Oranginas und die Kekse. Oder mitten auf der Strasse bekommt man Bonbons geschenkt, oder Fladenbrot mit Käse oder Früchte usw. Von den vielen Teeeinladungen ganz zu schweigen. Aber zurück zum Kaspischen Meer. Natürlich durfte ich nicht in der Öffentlichkeit baden, oder nur mit voller Bekleidung plus Kopftuch. So schaute ich Tom schon ein bisschen neidisch zu wie er sich in die kühlen Fluten stürzte. Zwei Tage später stoppten wir per Zufall an einem Strand wo sie Bungalows vermieteten und für 2 Fr. durften wir dort campieren. Schnell fiel uns die grosse Blachenwand auf, die ein Stück Strand einzäunte. Aha, hier, gut sichtversteckt, durften also die Frauen baden gehen. Das wollte ich natürlich ausprobieren. Ich schnappte mein Badekleid und ging zu dieser Verbarrikadierung hin. Aussen wurde der Eingang von einer Sittenwächterin bewacht. Kaum drinnen war ich schon von neugierigen Frauen umzingelt, die mir viele Fragen auf Farsi, gemixt mit ein paar Brocken Englisch, stellten. Eine der Frauen nahm mich dann bei der Hand und zeigte mir wo ich meine Kleider lassen konnte und kam mit mir auch ins Wasser. Zwar ist der Sichtschutz bis etwa 25 m ins Meer hinaus gebaut, trotzdem erlaubten uns die Wächterinnen nur etwa 5 m ins Wasser hinein. Ansonsten wurde man streng zurückgepfiffen. Die meisten Frauen badeten ganz einfach im Unterhöschen und BH. Denn ein Badeanzug ist ein Artikel der sehr schwer zu bekommen ist im Iran. Der wird ja auch normalerweise gar nicht gebraucht. Erstaunt war ich über die Offenheit der Frauen unter sich. So etwas wie Umkleidekabinen gab es nicht und um anschliessend das Salzwasser abzuspülen, zog man sich einfach ganz aus und kippte sich ein Kessel voller Wasser aus dem Ziehbrunnen über den Kopf. Von der sehr grünen und fruchtbaren Meerregion ging es hinauf in die Berge Richtung Teheran. Interessant war auf dieser Strecke, dass sich die grünen Berghänge innerhalb von 2 km in trockene, braune Wüstenberge verwandelten. Diese Nacht verbrachten wir am Fluss des 5671 m hohen Damavand Berges (der höchste im Iran) und am nächsten Tag gings nach Teheran. Eigentlich hatten wir geplant auf einen der Aussichtsberge im Norden von Teheran zu steigen, um die Stadt von oben zu betrachten. Als wir jedoch in die Nähe der 15 Millionen Stadt kamen und die schwere Smogglocke sahen, änderten wir unsere Pläne sehr schnell. Besonders als wir uns schon am Rande der Stadt verfuhren, da vieles nur in Farsi angeschrieben war. So gings auf schnellstem Weg südwärts Richtung Qom. In dieser Stadt bekamen wir einen Einblick wie der Iran vor 10 Jahren ausgesehen haben muss. Hier entstand die Revolutionsbewegung vom Khomeini und hier befinden sich auch die Theologie-Universitäten für zukünftige Führungsschichten der islamischen Republik. Das macht Qom zu der konservativsten Stadt des Landes. Hier sah man keine Männer in T-Shirts und die Frauen waren ausnahmslos im schweren Tschador unterwegs. Wie schwarze Gespenster huschten sie durch die Strassen. Noch weiter südlich, in einem kleinen Dörfchen in den Bergen, trafen wir auf eine Gruppe reicher Iranis aus Teheran auf ihrem Weg nach Esfahan an eine Hochzeit. Sie luden uns zum Abendessen in ihr Hotel ein. Es wurde ein sehr gemütlicher Abend. Da wir nicht mehr in der Öffentlichkeit waren, trugen die Frauen ganz normale westliche Kleidung. Wir hörten verbotene Musik von einer bekannten Sängerin vor der Revolution. Dazu wurde manchmal getanzt (auch verboten). Und auf einmal standen 3 Büchsen Bier auf dem Tisch! Das war dann schon erstaunlich, da im ganzen Land striktes Alkoholverbot herrscht. Und im laufe des Abends wurden auch wir zum Hochzeit eingeladen. In Esfahan wechselten wir zum ersten Mal auf unserer Reise unser Land Rover Bettchen mit einem Hotelzimmer. So konnten wir uns so gut wie möglich (sehr gross ist unsere Auswahl an schönen Kleidern nicht) zurechtbüscheln. Um 20°°Uhr war`s dann soweit und wir machten uns mit unseren neuen Freunden auf, zu diesem Hochzeit. Nun, ich muss sagen, es war schon ein ganz spezielles Erlebnis. Das Ganze Fest fand auf einem Privatgrundstück statt. Wir Frauen verschwanden erst mal in ein kleines Zimmer mit einem grossen Spiegel. Hier wurden die langen Mäntel und das Kopftuch ausgezogen. Darunter erschienen Abendkleider, vom kleinen Schwarzen über bauchfreie Tops und enge Hosen war alles vertreten. Nur ein paar ganz strenge Mosleminnen behielten ihr Kopftuch an. Das Hochzeit an und für sich hatte viele Ähnlichkeiten mit einem unserigem. Es gab auch ein "Pfarrer", der den Segen und die Rechte und Pflichten sprach. Braut und Bräutigam mussten mit ja zustimmen und durften danach die Ringe austauschen. Es wurde viel getanzt. Das witzige war, dass ganz selten als Pärchen getanzt wurde. Entweder alleine oder nur mit dem eigenen Geschlecht. Angestossen wurde mit Fruchtsaft und als Aperohäppchen wurden immer wieder kleine Süssigkeiten wie Baklava, Marzipanstückchen aus verschiedenen Nüssen, Roullädchen u.s.w. serviert. Auch hatte es auf jedem Tisch mehrere Schalen mit frischen Früchten, wo man sich nach Herzenslust bedienen konnte. Die Früchte waren zwar ganz nett, aber so um Mitternacht fing der Magen doch an nach etwas soliderem Essen zu verlangen. So warteten wir gespannt auf das Buffet das um 1°° Uhr früh eröffnet wurde. Was wir dann erlebten gibt dem Ausdruck "Schlacht am Buffet" eine ganz neue Bedeutung. Die Leute stürmten zu den mit Essen beladenen Tischen. Bestückten sich mit Teller, Löffel und Gabel (Messer wird im Iran nie aufgetischt) und schaufelten sich Berge von den verschiedenen Gerichten auf den Teller. Diese, die bereits etwas Essen auf ihrem Teller hatten, fingen gleich an Ort und Stelle an, sich den Magen vollzuschlagen. So mussten sich natürlich diese, die noch nichts hatten, nach vorne kämpfen und das Chaos war somit perfekt. Als sich die Lage beruhigt hatte und ich mir noch etwas Dessert hohlen wollte, traf mich fast der Schlag. Es sah aus wie eine Bombe eingeschlagen hätte. Um 2°°Uhr wurde die 7-stöckige Hochzeitstorte vom Brautpaar angeschnitten. Und kaum hatte jeder Gast ein Stückchen bekommen, herrschte allgemeine Aufbruchstimmung. Wir Damen vermummten uns wieder mit Mantel und Kopftuch, und man verabschiedete sich vom Brautpaar. Unsere Freunde erzählten uns, dass dies schon nicht ein übliches Hochzeit gewesen sei. Da die Familien viel Geld hätten, das Ganze auf privatem Grundstück stattfand und auch der Sittenpolizei etwas zugesteckt wurde, durfte das Hochzeit so "offen" gefeiert werden. Normal fände so was in einem Restaurant statt. Männer in einem Raum, und die Frauen in einem anderen. Gefeiert würde mehr Polterabend mässig. Die Braut mit den Damen und der Bräutigam mit den Herren. Und das Ringeaustauschen findet im engsten Familienkreis am Nachmittag statt. Esfahan war für uns der Höhepunkt der Iranreise. Und hat den Namen Perle des Orients zurecht verdient. Besonders der Emam Khomeini Platz (der zweitgrösste der Welt) hat es uns angetan. Und wir waren jeden Tag mehrere Male dort anzutreffen. Den Tag hindurch wenn die Hitze den Platz in einen Backofen verwandelte und er; kein Wunder; ganz ausgestorben war, schauten wir uns die wunderschönen Moscheen am Ende des Platzes an, schlenderten durch den Bazar oder sassen in einem der vielen Teehäuser. Am Abend sobald es dunkel und kühler ist, trifft sich nun alles auf diesem Platz. Alt und Jung und natürlich viele Familien die pic-nicen. Wir, und viele andere Reisende, fanden sich dann immer im Teehaus auf dem Dach ein. Tranken Tee, rauchten wie die Iranis eine Wasserpfeife zusammen, tauschten Reiseerlebnisse aus und beobachteten die Leute und den toll beleuchteten Platz. So verstrich die Zeit und aus den geplanten 2 wurden schnell mal 5 Tage. Aber dann ging es weiter nach Jazd, die Wüstenstadt. Die Altstadt (eine der ältesten der Welt) ist ganz aus Ziegeln gebaut und mit Lehm verputzt. Und da in dieser Zeit der Airconditioner noch nicht erfunden war, liessen sich die Leute etwas ganz besonderes einfallen. Sie bauten ihre Wohnungen kuppelartig, und auf jeder Kuppe wurde eine Art Türmchen mit Kanälen gebaut. So konnte der kleinste Windhauch eingefangen und zum kühlen in den Wohnraum geleitet werden. Wir schlenderten eine ganze Weile durch die labyrinthartige Altstadt. Per Zufall fanden wir die gut versteckte Touristeninformation. Die drei Herren waren so erfreut dass sie Kundschaft hatten, dass sie uns gleich mit Tee verwöhnten und eine Stadtkarte und zwei schöne Poster schenkten. Weiter gings nach Shiraz, wo wir uns zuerst Persepolis anschauten. Die Hauptstadt der Achemanen um 512 v.Chr. die dann 200 Jahre später von Alexander dem Grossen zerstört wurde. Und auch hier mussten wir schon wieder den 10-fachen Touristenpreis bezahlen. Immer wenn man sich historische Gebäude, Museen oder Ruinen anschauen möchte, wird von den Touristen ein 10x höheren Eintrittspreis als von den Einheimischen verlangt. Trotzdem die Touristen so viel mehr bezahlen, darf man nicht erwarten, dass dann etwas in Englisch angeschrieben wäre. So hat man schnell einmal das Gefühl einer Milchkuh und man fängt an, sorgfältig auszusuchen was man sich nun anschauen möchte. Was natürlich auch schade ist. Shiraz war der einzige Ort den uns nicht gefallen hat. Die Leute waren sehr komisch und unfreundlich. Dazu kam noch, dass wir beide wieder mal einen Hitzestau hatten. Deshalb machten wir uns ziemlich schnell auf, weiter nach Bam. In Bam, der letzte "Touristenstop" vor Pakistan, wussten wir von einem Gasthaus, das sehr gemütlich sein solle. Und wirklich. Hier trifft man so viele andere Reisende. Manche die mit dem Rucksack unterwegs sind, andere mit dem Velo, Motorrad oder Auto. So werden viele Reisegeschichten erzählt und Tipps ausgetauscht. Und als dann noch Franziska und Gabi, die zwei Schweizerinnen aus Bern, die wir in Esfahan kennengelernt hatten, eintrudelten, blieben wir ohne Frage noch einen Tag länger. Auf dem Innenhof durfte Tom auch den Ölwechsel am Landi vornehmen und ihn nochmals richtig durchchecken bevor wir uns auf die lange und etwas gefährliche Strecke von Bam nach Quetta; Pakistan aufmachten. An einem Abend bestellte Akbar, der Hotelbesitzer, zwei Taxis. Wir quetschten uns alle hinein und er entführte uns zu einem Gartencafe, wo er uns allen eine Glace spendierte. Bei soviel Gastfreundschaft verkommt die eigentliche Hauptattraktion von Bam, die riesige Burganlage, fast zur Nebensächlichkeit. Nach 3 Tagen und 1 Tag bevor unser Visa auslief, machten wir uns auf zur Pakistanischen Grenze. Den Iran werden wir mit vielen schönen Erlebnissen und Begegnungen in Erinnerung behalten. Die Gastfreundschaft und Fürsorge der Iranis uns Touristen gegenüber war wirklich ganz toll.