Sandy & Tom

auf grosser Reise


 

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San Pedro de Atacama/Chile - La Paz/Bolivien

15. August - 15. September 2003

San Pedro de Atacama, das Oasendorf am Rande der Salar liegend, hat sich seit Tom's letztem Besuch zu einem richtigen Touristenmekka gemausert. Unzählige Touren starten von hier in alle Himmelsrichtungen, um die vielen Naturschönheiten der Wüste zu besuchen. Ein Muss für jeden Tourist in San Pedro, ist wohl das Valle de la Luna (Mondtal). Das Tal scheint hauptsächlich aus Salz zu bestehen. Groteske Felsformationen, Hügel die aussehen wie sie mit einem Zuckerguss überzogen wären und alte Minenhäuschen aus Salz erbaut. Aber der Höhepunkt ist wohl die riesige Sanddüne, auf die man mühsam hochkraxelt und mit vielen anderen Touris den Sonnenuntergang beobachtet. Der Sonnenuntergang an und für sich ist nichts spezielles, dafür sind die immer wieder wechselnde Farbspiele auf den salzüberzogenen Felsen und in den sich unter einem erstreckenden Täler einfach gewaltig. Weiter besuchten wir ein paar Ruinendörfchen von Indios vor der Spanierzeit, plus auch das sehr interessante Museum im Dorf, das ein paar Mumien aus dem Salar ausgestellt hat. Obwohl die Mumien um die 2000 Jahre alt sind, wurden sie durch das Salz nur ausgetrocknet. So ist fast die ganze Haut erhalten und spannt sich über die weissen Knochen. Die Haare sind zwar etwas verfilzt, aber die dicken schwarzen Zöpfe lassen die frühere Schönheit erkennen. Erstaunlicherweise waren alles nur weibliche Mumien. Was mit den Männern passiert ist, hab ich nicht ganz mitbekommen, da die ganzen Erklärungen in Spanisch waren. Weiter gings zum El Tatio, einer Vulkangegend mit unzähligen kleinen Gysieren, blubbernden Löchern und heissen Quellen. Wunderschön gelegen auf 4300 m.ü.M., eingerahmt von Vulkanen und mit vielen umherstreifenden Vicuñas (kl.wilde Llamaart). Uns wurde in San Pedro gesagt, dass die Gysiere am frühen Morgen, so um 7 Uhr am aktivsten seien. Aha, dachten wir uns. Um nicht so früh aufstehen zu müssen (ist immerhin eine 3h Fahrt), übernachten wir doch gleich bei den Quellen! Wie erwartet wurde es auf dieser Höhe fürchterlich kalt (-12°C). Aber mit dem heissem Quellwasser und einer Bettflasche gefüllt mit kochendem Gysierwasser war das nicht so schlimm. Am Morgen wurden wir vom Motorengeräusch der ersten Tourbüschen geweckt. Verschlafen versuchten wir aus den gefrorenen Fenstern etwas zu erkennen. Mit Schrecken mussten wir feststellen, dass die Bisschen gar nicht zu uns kamen, sondern ganz am anderen Ende des Tales parkierten. So schnell wie eben möglich bei -12°C, krochen wir aus unseren Schlafsäcken und Tom versuchte den Land Rover zu starten. Nach zwei Versuchen und sehr widerwilligem Geächze seitens des Motors sprang er an, und wir fuhren langsam zu den Tourbüsschen rüber. Riesige Dampfwolken und ein Haufen frierender Touristen erwarteten uns. Auch wir gesellten uns voller Erwartung zu ihnen. Irgendwie schienen alle auf einen Gysierausbruch zu warten, aber nichts geschah. Irgendwann kam dann die Sonne, es wurde warm und die Dampfbildung nahm logischerweise ab. Die Busse sammelten ihre Leute wieder ein und in kürzester Zeit standen wir alleine da und hatten alles für uns. Wir kochten uns Frühstückseier in einer der heissen Quellen, und duschten uns später mit dem schön warmen Wasser. Herrlich! Unser nächster Stopp war in Calama. Hier befindet sich die grösste Mine der Welt, wo sie  seit 1915 Kupfer abbauen. Tom und Urs besuchten die Mine vor 17Jahren, und schon damals soll sie die Grösste gewesen sein und seither ist sie natürlich um eine Dimension gewachsen. Hier nur ein paar Angaben zur Mine:

- Die Mine liegt auf 2800 m.ü.M.

- Das Hauptloch ist 5 km auf 3 km und 850 m tief.

- 17000 Arbeiter sind beschäftigt

- Mit 140 Lastwagen die zwischen 170 t- 370 t Gestein laden, wird rund um die Uhr abgebaut.

- 3 Millionen US$ kostet ein LKW

- verbrauchen ca. 130 l Diesel/h

- fassen 300 l Öl

- 1 Pneu kostet 15000 US$

- Lebensdauer eines Lkws ca. 10 Jahre

- Die Mine verbraucht so viel Strom in einem Tag wie Santiago in einer Woche.

Nach der Minentour übernachteten wir etwas ausserhalb von Calama mitten in der Wüste bei einem Hügel der voll von Geogliefen war. Figuren und Formen wie in Nasza/Peru, nur kleiner, wurden von Menschen vor langer langer Zeit mal angelegt. Eine Figur erinnerte mich sehr stark an einen winkenden Snöber! Kann der Sport schon so alt sein???? Zur Abwechslung zu all den hohen Andenbergen fuhren wir zum Meer runter um mal wieder "dicke" Seeluft zu schnuppern. Die Strasse führte uns nahe der Klippenreichen Küste entlang bis wir kurz vor Iquique auf einen russischen Urallastwagen stiessen, der dem deutschen Pärchen Klaus und Ela gehört. Ein Riesending, mit einer gemütlichen Wohnkabine hinten drauf. Nach ein paar Tagen in und um Iquique, beschlossen wir, zusammen bis La Paz zu fahren. Wasser und Diesel aufgetankt und los gings. Langsam arbeiteten wir uns die steile Strasse hoch zurück auf die 1200 m hoch gelegene Panamericana. Wir etwas schneller, der Ural etwas langsamer und mit viel Rauch. Russisch halt. Oben angekommen neigte sich Klaus’ Tankanzeige bedenklich nach unten und keine Tankstelle war in Sicht. In einem kleinen Dorf, bevor wir Richtung Lauca und los Vicuñas Nationalpark abbogen, versuchten wir Diesel zu organisieren. In einem winzigen Laden wurden wir fündig. Der Besitzer hatte ein 200 l Fass Diesel im Hinterhof stehen. Klaus kaufte gleich das ganze Fass für umgerechnet 120 US$ auf. Der alte Besitzer pumpte mit einer Handpumpe den Diesel in Kanister ab, wir trugen sie über die Strasse zum Ural und kippten den Diesel in den Tank. Nach einer halben Stunde und 25x hin und her gehen, war das Fass auch leer. Der Mann wird wohl am nächsten Tag ein fürchterlichen Muskelkater von all dem Pumpen davongetragen haben. Zudem war an diesem Tag noch Tom's Geburtstag. So suchten wir uns nach diesem Dieselabenteuer nur noch ein schönes Plätzchen um den Geburi auch ausführlich zu feiern. An einem Platz, der ein tiefes Oasental überblickte, blieben wir stehen. Klaus und Ela mixten 1.5 l Pisco Sour, der sich auch schnell bemerkbar machte auf unsere leeren Mägen. Es wurde Zeit, dass unsere riesigen Steaks auf den Grill wanderten. Gutes Essen, tolle Landschaft, ein super Sonnenuntergang und lustige Gesellschaft. Was will man mehr an einem Geburtstag. Die Fahrt durch die zwei Nationalparks war auch schön. Immer wieder passierten wir ganze Lamaherten. Später als wir zur Salar de Surine (4250m.ü.M.) gelangten, sahen wir 1000de von Vicuñas und Flamingos die im Salzwasser herumstelzten. Auch diese Salar hat eine riesige heisse Quelle. Ein willkommenes Übernachtungsplätzli für uns. Das Wasser war mit seinen 60°C zwar nicht so heiss wie beim El Tatio, aber wir fanden es tip top zum unsere schmutzige Wäsche im Kessel einzulegen. Niemand hatte am Abend noch Lust fertig zu waschen. Am nächsten Morgen hatten wir Wäsche im Eisblock und mussten sie erst wieder auftauen lassen. Als es später wieder wärmer wurde liessen wir es uns nicht nehmen auch in der Quelle zu baden. Schwefel soll ja gut sein für die Haut. Als ich mich jedoch am Abend für ins Bett auszog und ein Mief wie ein frisch angezündetes Streichhölzchen hochkam, war das doch ein wenig zu viel des guten! Zwei Tage später passierten wir die Chilenisch/Bolivianische Grenze ohne weitere Schwierigkeiten. Zwar hatte der bolivianische Zöllner keine Ahnung wie und was ein Carnet ist und noch weniger wie man's ausfüllt, aber mit Tom's Hilfe kam der Stempel auch ans rechte Ort.

Am 7. September trudelten wir dann in La Paz ein. Vom El Alto (4000m.ü.M.) aus hat man eine geniale Aussicht auf die sich in den Bergkessel hinunterwälzende Stadt. Als erstes suchten wir das Hotel Berneroberland. Wunderschön gelegen im Valle de la Luna (schon wieder ein Mondtal) stellt Walter, der Besitzer, ein Parkplatz zur Verfügung, wo all die Reisenden mit Fahrzeug sich gratis! hinstellen dürfen. Das ist natürlich genial und sehr beliebt. Noch am selben Abend treffen Jan und Salva mit Hund Aladin ein (siehe Links). Ihr Toyota hat ein Achsproblem, welches sie noch vor der Weiterfahrt beheben müssen. Hier in La Paz gibt's eine Autowerkstatt wo der Besitzer in der Schweiz Automechaniker gelernt hat und bei den Reisenden sehr beliebt ist. Hat wohl schon die unmöglichsten Reisefahrzeuge mit ihren Problemchen gesehen!

Zwei Tage später kommen Sybille und Marco (CH-Pärchen mit Motorräder durch Russland/Japan und Süd Amerika, siehe ebenfalls die Links) und wenig später Daniela und Tinu, ein Bernerpäärchen die in 2 Jahren Nord- und Süd Amerika mit einem Citroenbüsschen bereisen (siehe wieder Links). Auf einmal waren wir 8 Schweizer, ein richtig gutes Grüppchen, das bei Rolf (einem hier lebenden CH) ein feucht fröhlicher Pastaplausch hatten. Am nächsten Tag folgte Rolfs 34. Geburtstag, der wiederum mit einer deftigen Grillade gefeiert sein wollte. Nach und nach verflogen dann die Leute wieder in alle Himmelsrichtungen und auf einmal standen wir alleine auf dem Parkplatz. Aber was sonst noch so alles in La Paz los war, erzähle ich im nächsten Bericht!