Sandy & Tom

auf grosser Reise


 

 

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Australien

Perth und der Süd Westen Australiens

15. März. - 20. April 2002.

Gleich vorweg gesagt, wir blieben ganze 3 Wochen in Perth hängen. Es ist eine recht kleine Stadt, jedoch eine sehr wichtige, da sie eigentlich die einzige Stadt in ganz West Australien ist. So sind alle grossen und kleineren Firmen, die irgendwas mit 4x4, Off Road und Camping zu tun haben hier vertreten. Mit anderen Worten ein Paradies für Tom. Besonders nachdem wir die Camping Ausstellung besucht hatten, die per Zufall gerade an einem dieser Wochenende stattfand, hatte Tom 1001 Ideen was für Verbesserungen und Anschaffungen wir brauchen oder machen könnten (ja unser Kreditkärtchen hat schon ein wenig glitten in dieser Zeit!). Aber erst standen zwei grosse Reparaturen am Fahrzeug an. Von dem sehr freundlichen Experten bei der Car Inspection (Strassenverkehrsamt) bekam Tom eine weitere Adresse von einer Land Rover Garage, nachdem Tom ihm unser Problem mit dem Lenkgetriebe und dem linken Achsschenkel geschildert hatte (die Zulassung bekamen wir trotzdem ohne Probleme). Sehr hoffnungsvoll fuhren wir nicht gerade zu diesem Shop. Wir wussten, dass wir ein neues Lenkgetriebe brauchten, denn unseres tropfte seit Pakistan fürchterlich viel Öl. Soviel Öl, dass Tom jeden Morgen fast 1 dl nachfüllen musste. Die vielen schlechten Strassen hatten ihm zugesetzt. Nun, das Problem war nicht ein Lenkgetriebe an und für sich zu finden. In einem Land, wo links gefahren wird, ist das jedoch eine ziemliche Herausforderung ein Lenkgetriebe für ein links gesteuertes Fahrzeug zu finden. Der Ladenbesitzer schüttelte schon den Kopf. Zum Glück erinnerte sich sein Sohn, dass sie doch vor über einem Jahr ein Discovery Land Rover von linke auf rechte Steuerung umgebaut hätten, und evt. dieses Getriebe irgendwo rumliegen müsste. Das war an einem Samstag. Wir sollen doch Montags zurück kommen, und er schaue ob er das Teil finden könne. Zwei Tage lang haben wir gebibbert, und als wir am Montag wieder auf der Matte standen, lag es da auf der Ladentisch. Was für ein Anblick! Fast wie zweimal Weihnachten. Für 350 Fr. wechselte es den Besitzer (ein Spottpreis!). Sie waren natürlich froh, diesen Ladenhüter loszuhaben, und wir erleichtert endlich das gewünschte Teil zu haben. Das Tolle war noch, dass Tom gleich bei ihnen in einer kleinen Lagerhalle die ganzen Reparaturen vornehmen konnte. Und wenn er mal ein Werkzeug nicht hatte, durfte er es in der Werkstatt ausleihen oder wenn er ein Teilchen brauchte ging er einfach nach vorne in den Laden und kaufte es. So war auch das Problem mit dem Achsschenkellager nur noch ein sehr kleines, und Tom konnte das Lager in einem Tag Arbeit auswechseln. Auch die anderen zwei Landyteams, beige und weiss, befanden sich noch in Perth und gingen ihren Besorgungen nach (ihnen erging es nicht anders als uns, auch sie hatten so ihre Reparaturen und Anschaffungen). Aber bevor wir uns in alle Richtungen verflogen, wollten wir doch noch so ein richtiges Off Road Wochenende zusammen verbringen. In unserem neuen Buch für Off Road 4x4 Touren war eine Strecke mit viel Sand und Meer beschrieben und nicht all zu weit von Perth weg. Perfekt. Gleich zu Beginn der Tour wurden wir von riesigen, weissen Sanddünen begrüsst. Eigentlich hätte die Piste ja um diese Dünen geführt. Die Männer machten sich jedoch einen Spass daraus, die Landys die Dünen hochzuwühlen und auf der anderen Seite runterschlittern zu lassen. Dabei waren Sandbleche und Schaufeln im Dauereinsatz. Mit dem Resultat, dass die verschwitzten Herren wie Sandmännchen aussahen und der feine Sand so ziemlich überall in den Landys verteilt war. Wir Frauen bevorzugten es ein wenig ruhiger und begnügten uns damit, mit den Kameras zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein (O.k. wir versuchten es jedenfalls). Für die Nacht fanden wir ein tolles windgeschütztes Plätzchen hinter Sanddünen. Ein feines Barbecue rundete den Abend ab. Am nächsten Tag ging die Fahrt 7km direkt am Strand entlang. Dabei muss man immer eine gewisse Geschwindigkeit einhalten um nicht im Sand zu versinken. Und genau dies ist Dani passiert. Roger an der Spitze fuhr ein wenig langsamer, und da wir alle zu dicht aufeinander fuhren, musste Dani etwas abbremsen und schwups war er eingesunken. Wir, am Schluss fahrende, mussten auch anhalten. Natürlich passierte das gerade an einer besonders schrägen und engen Stelle bei hereinkommender Flut. Als auch noch eine Welle fast die Pneus von unserem Land Rover erreichte, gefiel es Tom ganz und gar nicht mehr. So schnell wie möglich buddelten wir den Sand um Danis Fahrzeug soweit weg, dass die Sandbleche gelegt und er weg fahren konnte. Wie durch ein Wunder konnte Tom gleich anfahren. Unter Schwerstarbeit wühlte der Landy sich durch die Stelle, wo nur Minuten vorher Dani stand. Zum Glück schaffte es Tom ohne Steckenbleiben. Nach weiteren 2km am Strand entlang, hatten wir wieder härteren und steinigeren Boden unter den Rädern. Der ganze Trip endete bei den Pinacels. Eine kleine gelbe Sandwüste inmitten weissen, mit Gestrüpp überwachsenen Sanddünen. Das Sonderbare sind jedoch die Sandsteintürmchen, die bis zu 4m hoch wie Pilze aus dem Boden ragen. Perth hatte uns als Stadt, neben den vielen Einkaufsmöglichkeiten, sehr gut gefallen. Wir genossen die Strände und das super saubere Meerwasser, die Skyline von Downtown Perth bei Nacht, wenn sich die Lichter im Swan River spiegeln und das Schwimmbad. Endlich konnten wir mal wieder richtig Streckenschwimmen und das noch in einem 50m Bassin. An Ostern rissen wir uns endlich von Perth los und sind der Küste entlang Richtung Süden aufgebrochen. Sehr weit kamen wir nicht. Keine 2 Tage waren wir wieder "on the road" fühlte Tom sich nicht so gut, und bekam eine Grippe. So mit Fieber, Kopf- Hals- und Gliederschmerzen und alles was dazugehört. Zuerst hatten wir Angst, dass das vielleicht eine verspätete Malaria sein könnte. Die Halsschmerzen passten jedoch nicht ganz ins Bild, und auch das Fieber war mit 39° nicht so richtig hoch. Aber eben, so eine Grippe dauert seine Tage und so war mit Tom in den nächsten 10 Tagen nicht viel los. Und im engen Land Rover ist dass alles andere als angenehm. In dieser Zeit nahmen wir's etwas gemütlicher. Sind nie weit gefahren, haben die vielen schönen Strände mit einer heissen Tasse Tee in der Hand genossen, den Surfern vom warmen Land Rover aus zugeschaut (Tom jedenfalls) wie sie sich todesmutig mit den riesigen Wellen abgaben und stundenlang auf DIE Welle warten konnten und haben ein paar kurze Spatziergänge unternommen. In Dunsborough (ich war gerade dabei Tom's verschwitztes Bettzeug zu waschen) wurden wir von Kurt angesprochen. Ein Schweizer der hier ein Computershop betreibt. Kurzerhand lud er uns zu sich nach Hause ein, wo wir von Barbara herzlich willkommen wurden. Sogleich kümmerte sie sich um unseren Patient und verabreichte ihm alle möglichen Heilmittelchen. Bald ging es ihm wieder ein wenig besser, so dass auch er mithelfen konnte im Fondue zu rühren. Das flauschig warme Bett im Haus war natürlich für Tom auch eine Wohltat (draussen war es recht kühl und regnerisch). Jedoch erst in Augusta, ganz am Südwestlichsten Zipfel war Tom wieder der Alte. Und gleich wurde voller Tatendrang die Fischerrute ausgepackt und angefangen zu fischen. Das Resultat waren zwei verlorene Köter und kein Fisch. Wir wechselten dann den Standplatz und versuchten es erneut. Wieder kein Glück. Auf einmal kam ein kleiner, etwa 3 jähriger Junge, schaute uns ein Weilchen zu und meinte dann, dass wir anderen Köter bräuchten um Fische zu fangen. Ähm, das war der Punkt, wo wir unsere Sachen wieder einpackten, halt eine Tüte "Fish and Chips" kauften, und uns erst mal erkundigten wie die Aussies hier fischen. Versuch Nummer 2 fand im D'Entrecausteaux National Park statt. Wir folgten für 4h einer 4x4 Strecke, die auch in unserem Buch beschrieben war und erreichten den Black Point (der Name kommt vom schwarzen Basaltgestein das einen tollen Kontrast bildet zum türkis-blauen Wasser und dem gelben Sand). Eigentlich hätten wir erwartet einsam und alleine zu sein. Jedoch reihten sich alle möglichen 4x4 Fahrzeuge auf dem Parkplatz und unten am Strand. Auf den Felsen alles fischende Einheimische. Wir versuchten es als erstes auf Schweizer Art mit Käse und hatten mit einem Hering gleich Glück. Noch ein weiteres Fischchen und unser Abendessen war gesichert. Zwei Tage später befanden wir uns wieder an einem Strand. Wunderschön gelegen. Fast weisser Sand, tiefblaues Wasser und von gelben Sandsteinklippen eingerahmt. Hier konnten wir 5 Delfinen zuschauen wie sie in den hohen Wellen spielten und manchmal regelrecht auf den Wellen surften. Sie trieben einen ganzen Schwarm australische Lachse (sind nicht ganz wie unsere Atlantischen) in die Bucht, welche wiederum die Heringe an den Strand jagten. Diese hätten wir nur einsammeln müssen, bevor die nächste Welle sie wieder ins Wasser zog. Tom hatte jedoch ein Auge auf die Lachse geworfen. Nach zwei Fehlversuchen, wobei sich die Fische wirklich im letzten Moment ab dem Hacken kämpften, gaben wir es auf, da unser Angelzeug einfach ein wenig zu schwach war. Wir bekamen jedoch ein tolles Exemplar von einem Australier geschenkt, der auch am fischen war. Er zog sie massenweise an Land und schmiss sie dann gleich wieder ins Meer zurück. Es waren so viele Lachse. Wenn eine Welle sich auftürmte, konnte man sie fast wie in einem Aquarium sehen. In ganze Gruppen surften sie die Wellen herunter. 

Diese Ecke von Australien bietet nicht nur Strände, sondern kann auch mit alten und sehr hohen Baumbeständen aufwarten. Die sogenannten Karri und Tingel Bäume. Manche sind bis zu 400 Jahre alt. Wobei die meisten von ihnen schon mehrere Waldbrände überstanden haben. Die Rinde ist speziell dick um mit solchen Begebenheiten zurecht zu kommen. Oft schaffen es die Flammen trotzdem ans verletzliche Hartholz im Innern zu gelangen und glühen es aus. Der Baum lebt weiter, obwohl riesige Löcher im Stamm klaffen. Manche sind so gross, dass man gleich ein Auto im Innern parkieren könnte! In den 40er Jahren haben sie ein paar besonders hohe Bäume ausgesucht und als Feuertürme ausgebaut. Es wurden Eisenstangen in den dicken Stamm gerammt, auf denen man heute noch (erstaunlich ungesichert) in die Höhe steigt. 61m hoch! Da wurde eine Plattform angebracht, die damals als Waldbranderkennungsausguck diente und heute zum Aussicht geniessen da ist. Es braucht schon ein wenig Mut sich diese 153 Stangen hoch zu hangeln, der Ausblick ist jedoch genial. Auch die Tierwelt hier in Australien hat uns schon einiges geboten. Alle möglichen bunten Papageien und Kakadus schwirren umher. Leider hat sie Mutternatur nicht mit einer sehr schönen Singstimme bedacht. Wenn da so ein ganzer Schwarm auftaucht..., würde ich jetzt mal ihr Gekreische als Lärm bezeichnen. Die grossen, eleganten Emus sind auch schön zu beobachten. Und das mit den Kangerus war so eine Sache. Das erste, dass wir gesehen haben lag Tod im Strassengraben. Nicht anders haben Nummer 2,3,4,5 und 6 ausgesehen. Unsere Hoffnungen schwanden schon, je ein lebender dieser Hüpfer zu sehen. Aber dann entdeckten wir eine ganze Gruppe auf einer Wiese am grasen. Und mittlerweile haben wir schon so viele gesehen, dass wir nicht mal mehr anhalten wenn sie nicht gerade auf oder an der Strasse stehen. Australien ist ja auch bekannt für die vielen giftigen Schlangen. Auch damit haben wir schon Bekanntschaft gemacht. Da wanderten wir doch diesem Weglein entlang zu einem Cliff hoch. Ich vorweg um eine Wegbiegung rum, und konnte gerade noch anhalten. Keine 2m vor uns lag eine grosse schwarze Schlange beim Sonnenbaden. Sie hob ihren Kopf, züngelte mal in unsere Richtung und trollte sich ins Gebüsch. Für den Rest der Wanderung vermuteten wir dann hinter jedem Stein und hinter jedem Baum eine Schlange. Uns war alles andere als wohl. Besonders als uns später Einheimische sagten, dass das eine giftige und oftmals agressive Tiger-snake war. Es ist ja schon toll wenn man Schlangen sieht, aber dann sollten sie bitte schön an übersichtlichen Stellen liegen und nicht hinter Wegbiegungen wo man fast darüber stolpert. Wir sind ja mal gespannt was für Überraschungen wir da noch erleben werden.