Religionen in Geschichte und Gegenwart
Ein Informationssystem zu den heutigen Religionen
und ihren Ursprung
Die Bedeutung des Wortes „Gott“ aus der
Sicht der Weltreligionen
Judentum
|
In der Thora und im
Alten Testament ist die Welt das Produkt Gottes Willens. Da Gott nicht
erfasst werden kann, ist es verboten, sich ein gegenständliches oder
persönliches Bild von ihm zu machen. Obwohl Gott kein Geschlecht hat
und nicht menschlich darstellbar ist, trägt er menschliche Züge: Er
macht Versprechungen und spricht Drohungen aus, er empfindet Zorn und
sogar Eifer. Als seine wesentlichen Merkmale werden jedoch
Gerechtigkeit, Gnade, Wahrheit und Beständigkeit angesehen, wobei er
metaphorisch als König, Richter und Hirte bezeichnet wird. |
Christentum
|
Der Gott, zu dem Jesus betete, war der
Gott (JHWH) der israeliten aus dem Alten Testament (Thora). Während
seines Lebens wurde Jesus vermutlich als sterblichen Propheten und
Lehrer angesehen, aber im 4. Jahrhundert erhoben ihn die römischen
Christen in die göttliche Sphäre. Da dies zu Spannungen mit der jüdischen
- urchristlichen Tradition führte, entstand die Lehre vom dreieinigen
Gott, der Trinität. Der Gott des Alten Testaments wurde für die
Christen der Vater, während Jesus selbst, der Christus, als der
fleischgewordene Sohn bzw. als das fleischgewordene Wort (Logos) gesehen
wurde, als die Manifestation Gottes innerhalb der endlichen Ordnung. Der
Heilige Geist, der seinen Ursprung nach der westlichen Kirche in Vater
und Sohn hat, für die Ostkirche jedoch nur im Vater, ist die immanente
Präsenz und Tätigkeit Gottes in der Schöpfung. Die christliche
Theologie spricht zwar von den drei „Personen" der Dreieinigkeit,
bezeichnet damit jedoch die drei Seinsarten des einen Gottes. |
Islam |
Von den drei auf dem
Alten Testament basierenden Religionen ist der Monotheismus im Islam am
stärksten ausgeprägt. Wie den Juden so ist es auch den Muslimen
verboten, Gott in irgendeiner Form abzubilden. Die zentrale Aussage des
Islam lautet: „Es gibt keine Gottheit ausser Gott, und Mohammed wird
akzeptiert als der gesandte Gottes." Gottes Wille ist absolut, und
alles, was geschieht, ist durch ihn vorherbestimmt. |
Hinduismus |
Noch in der
vedischen Zeit (1500-600 v.Chr.) war „Indra“ der Gott der Himmel und
Schöpfung im vedischen Hinduismus. Im späteren Hinduismus wurde Indra
den Göttern Brahma, Shiva und Vishnu untergeordnet, er hatte nur noch
die Funktion eines Regengottes inne. |
Buddhismus und |
Da der Buddhismus
weder die Vorstellung eines persönlichen Gottes noch die eines Schöpfers
kennt, wird er als atheistisch angesehen. Die letzte, absolute
Wirklichkeit bzw. das göttliche Wesen ist gleichbedeutend mit der
kosmischen Ordnung. Die griechische Religion des Altertums kannte eine
ähnliche Vorstellung, der zufolge das kosmische Schicksal über den höchsten
Göttern stand. Im Mahayana-Buddhismus (seit 100 v.Chr.) werden Buddha
und die Bodhisattvas als kosmische Wesen verehrt. Im ursprünglichen
Buddhismus, der Theravada-Lehre (Entstehung: 500 v.Chr.) wird Buddha (Siddhartha
Gautama) als mit höchsten Fähigkeiten ausgestatteten, allerdings
sterblichen Lehrer angesehen. |
Quelle: www.wort-gottes.ch